Profilbild von LadyIceTea

LadyIceTea

Lesejury Star
offline

LadyIceTea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LadyIceTea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2023

Solider YA Roman, mit kleinen Schwächen

Whistleblower – Between Love and Truth
0

Laurel wollte nie im Mittelpunkt stehen. Als Journalismus Studentin reicht es ihr völlig, für die Collegezeitung zu schreiben und sich auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren: Freunde, Partys und ...

Laurel wollte nie im Mittelpunkt stehen. Als Journalismus Studentin reicht es ihr völlig, für die Collegezeitung zu schreiben und sich auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren: Freunde, Partys und Tacos. Aber als sie herausfindet, wie der beliebte Footballcoach ihrer Uni mit Frauen umgeht, weiß sie, dass sie die Wahrheit aufdecken muss. Auch wenn es bedeutet, dass sie ihren Ruf und ihre eigene Sicherheit riskiert. Und obwohl Bodie St. James, der Star-Quarterback mit einem Herzen aus Gold, sie vom Gegenteil überzeugen will. Laurel ahnt nicht, wie schwer es sein kann, sich zwischen ihren Gefühlen und dem, was richtig ist, zu entscheiden.
„Whistleblower – Between love and truth” von Kate Marchant hat mich durch das Cover und den Klappentext neugierig gemacht. Tiktok hat es mich tatsächlich nicht kaufen lassen ;)
Ich war sehr gespannt, wie die Debutautorin dieses Thema umsetzen wird.
Der Schreibstil ist gut. Er ist flüssig und man kommt als Leser gut durch die Seiten.
Auch ihre Figuren hat die Autorin gut entworfen. Sie sind alle sehr verschieden und ergänzen sich in der Geschichte gut. Mal als Sympathieträger und mal als Fieslinge.
Leider hat mir grade zu Beginn etwas an Tiefe und der gewisse Funke gefehlt. Ich bin mit Laurel einfach lange Zeit nicht richtig warm geworden. Erst als sie mehr mit Bodie zutun hatte, hat sich das geändert. Das war ein bisschen schade, denn so war alles für mich etwas oberflächlich.
Die Story, in der Laurel recherchiert ist spannend und brisant. Sich einen Collegefootball-Coach zum Feind zu machen, ist in der amerikanischen Millionenindustrie wirklich gefährlich.
Leider fehlte mir auch hier der Tiefgang. Man hätte aus ihren Recherchen, den Details und den Folgen einfach noch mehr rausholen können. Einige Dinge werden nur angerissen, andere zu schnell abgehandelt. Das war schade, denn die Grundlage ist da.
Dafür sind der Autorin die zwischenmenschlichen Kontakte gut gelungen. Das Miteinander von Laurel und ihren beiden besten Freunden oder auch das mit Bodie, hat mir gut gefallen. Auch die Treffen mit ihrer Kursgruppe fand ich gut.
Die Autorin hat ein paar collegetypische Nebenhandlungen eingebaut, die gut gepasst haben.
Insgesamt ein guter Debutroman, der hier und da aber durchaus noch ein bisschen Tiefe vertragen hätte. Kann man sehr gut zwischendurch lesen, auch wenn es (noch) kein Highlight ist. Ich bin gespannt, auf weitere Bücher der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2023

Leider einige Schwachstellen

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
0

Es ist Sommer und nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich die siebzehnjährige Coley allein. Bis sie Sonya trifft, in die sie sich Hals über Kopf verliebt. Immer wenn die beiden allein sind, spürt Coley, dass ...

Es ist Sommer und nach dem Tod ihrer Mutter fühlt sich die siebzehnjährige Coley allein. Bis sie Sonya trifft, in die sie sich Hals über Kopf verliebt. Immer wenn die beiden allein sind, spürt Coley, dass Sonya ihre Gefühle erwidert. Doch in Gesellschaft anderer vermag Sonya nicht zu Coley zu stehen. Vor allem nicht in Gegenwart von Trenton, mit dem sie eine On- und Off-Beziehung verbindet. Coley will sich so kurz nach dem Verlust ihrer Mutter nicht schon wieder das Herz brechen lassen und zieht sich von Sonya zurück – endgültig, das nimmt sie sich fest vor.

„Girls like girls“ ist das neue Buch der Autorin Hayley Kiyoko.
Sie erzählt die Geschichte von Coley, die es grade alles andere als leicht hat.
Es sind Sommerferien und Coley ist ein Teenager. Eigentlich sollte sie diese Zeit genießen. Doch nachdem sie ihre Mutter verloren hat, muss sie bei ihrem Vater wohnen, den sie kaum kennt. Sie lernt relativ schnell die „coole“ Clique im Ort kennen und verliebt sich ziemlich schnell in die verwöhnte Sonya. Auch Sonya entwickelt Gefühle für Coley, zu denen sie jedoch nicht stehen kann. So muss Coley sich entscheiden, welchen Weg sie gehen will.
Die Stimmung des Buchs hat mir gefallen. Das ganze Buch ist wie ein richtig heißer, schwerer Sommertag. So ein Tag, an dem die Straße flimmert und niemand sich bewegen will.
Coley ist als Teenager richtig gut getroffen. Ihre Denkweise ist nicht zu erwachsen, ihre Ängste und Sorgen sind einfach die, die man in dem Alter haben kann. Aber sie entwickelt sich, setzt sich mit Themen und Menschen auseinander und wächst an ihren Problemen.
Das kann ich von Sonya leider nicht sagen. Sie lernen wir vor allem durch ihr Onlinetagebuch kennen. Sonya ist ein verwöhntes, reiches It-Girl, das es gewöhnt ist, seinen Willen zu bekommen. So geht sie auch mit anderen Menschen um. Ich verstehe, dass ihre Gefühle zu Sonya extrem verwirrend und beängstigend für sie sind aber auch als Freundin behandelt sie Coley und die anderen oft nicht gut. Auch wenn sie gegen Ende sowas wie Einsehen zeigt, konnte man bei ihr leider keine große Charakterentwicklung feststellen.
Es geht in dem Buch viel um das, was Coley für Sonya empfindet. Die Autorin hat das sehr gefühlvoll und fast schon poetisch beschrieben. Mir war das manchmal ein bisschen zu viel. Coley hat sich so Hals über Kopf verliebt, dass es man fast schon Besessenheit nennen konnte. Sie kannte Sonya quasi gar nicht und hat trotzdem extrem auf sie reagiert.
Ein Kritikpunkt dazu ist noch, dass sehr unreflektiert mit Drogen- und Alkoholkonsum umgegangen wird. Die Figuren sind alle Minderjährig und Saufen und Kiffen was das Zeug hält. Das kennt man eigentlich nur noch aus der Gossip Girl Zeit. Ich erwarte kein belehrendes Buch aber etwas Reflektion wäre für ein Buch ab 13 doch wünschenswert.
Aber abgesehen von diesen Punkten ist das Buch gut. Ich habe die Geschichte gerne verfolgt. Ich würde das Buch aber nicht unbedingt weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2023

Leider mehr langatmiges Drama als Thriller

One of the Girls
0

Es sollte der perfekte Kurzurlaub werden: Lexi reist mit fünf Freundinnen auf eine griechische Insel, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Von der abgelegenen Villa mit Meerblick bis hin zu den ...

Es sollte der perfekte Kurzurlaub werden: Lexi reist mit fünf Freundinnen auf eine griechische Insel, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Von der abgelegenen Villa mit Meerblick bis hin zu den malerischen Tavernen und weiß getünchten Straßen scheint der Urlaub zu schön, um wahr zu sein. Und tatsächlich bekommt die Idylle bald Risse, denn abgesehen von ihrer Freundschaft mit Lexi haben die Frauen nur eines gemeinsam: Sie alle haben etwas zu verbergen. Nach und nach kommen versteckte Absichten ans Licht, Geheimnisse werden enthüllt und die Masken fallen – bis eine Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa liegt.

In „one of the girls“ schickt uns Lucy Clarke mit sechs Freundinnen auf einen Junggesellinnenabschied nach Griechenland. Es soll eine schöne Woche voller Spaß und Entspannung werden, doch jeder hat Geheimnisse und die kommen natürlich nach und nach ans Licht.
Die Frauen sind alle unterschiedlich lang mit Lexi befreundet. Die Kapitel wechseln sich ab und so erfährt der Leser auch die unterschiedlichen Sichtweisen der Frauen.
Unterbrochen werden die Kapitel immer von einem kurzen Kapitel, welches einen unheilvollen Blick in die Zukunft gibt und mehr Spannung verspricht, als am Ende aufkommt, denn die versprochene Leiche gibt es erst ganz zum Schluss.
Davor können wir Frauen begleiten, die sich durch die Jahre auseinandergelebt haben, die sich nicht alles erzählen, sich mit ihrem eigenen Leben nur ungern auseinandersetzen, die den schönen Schein wahren wollen, die Selbstkomplexe haben, die ungeahnte Absichten haben und die einfach alle mal miteinander reden sollten.
Vieles von dem Drama liegt an unausgesprochenen und unverarbeiteten Dingen. Wenn die scheinbaren Freundinnen einfach mal ehrlich zu sich selbst und den anderen wären, wäre vieles einfacher gewesen.
Aber so lebt das Buch von unausgesprochenen Geheimnissen und dem daraus resultierenden Drama. Die Stimmung ist angespannt und unheilvoll aber leider nicht wirklich so, wie ich sie bei einem Thriller erwarte. Es ist eben ein Drama und das manchmal sehr langatmig.
Einige Szenen und Konflikte ziehen sich für meinen Geschmack zu lang und bis es endlich zum erwarteten Showdown kommt, war ich schon richtig ungeduldig (nicht positiv gemeint).
Das Ende hat ein paar kleine Überraschungsmomente, die aber leider nicht alles aufwerten konnten. Den Epilog hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Für meinen Geschmack hätte das Buch in Griechenland enden dürfen.
Für mich war es leider nicht das richtige Buch. Aber ich denke, jeder der Dramen mag, sollte dem Buch dennoch eine Chance geben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2023

Speziell

Morgen, morgen und wieder morgen
0

Mitte der 90er-Jahre in Massachusetts: An einer U-Bahn-Station trifft Sadie, hochbegabte Informatikstudentin und angehende Designerin von Computerspielen, ihren früheren Super-Mario-Partner Sam wieder. ...

Mitte der 90er-Jahre in Massachusetts: An einer U-Bahn-Station trifft Sadie, hochbegabte Informatikstudentin und angehende Designerin von Computerspielen, ihren früheren Super-Mario-Partner Sam wieder. Die beiden beginnen, gemeinsam an einem Spiel zu arbeiten, und schnell zeigt sich, dass sie nicht nur auf freundschaftlicher, sondern auch auf kreativer Ebene ein gutes Team sind. Doch als ihr erstes gemeinsames Computerspiel zum Hit wird, brechen sich Rivalitäten Bahn, die ihre Verbundenheit zu bedrohen scheinen.

„Morgen, morgen und wieder morgen“ von Gabrielle Zevin hat mich durch das Cover und den Klappentext geradezu angezogen. Ich finde das Thema Computerspiele echt spannend, besonders auf die 90er bezogen.
Die Autorin startet quasi auch direkt mit diesem Thema und lässt den Leser gleich die beiden Hauptfiguren kennenlernen. Die Geschichte wird nicht linear erzählt, die Autorin springt immer wieder in den Zeiten und erzählt mal von Sadie und mal von Sam.
Das Setting bringt sie gut rüber, die 90er und später dann den Anfang der 2000er, mit den vielen Entwicklungen und dem damaligen Lebensgefühl. Ein bisschen hab ich mich gefühlt, als hätte ich meinen Game Boy wieder aus dem Schrank geholt.
Leider hatte das Buch zwar eine sehr gute Grundidee, konnte mich im Ganzen aber nicht fesseln. Es gab leider einige Phasen, die ich anstrengend und/oder langweilig fand.
Die Freundschaft von Sadie und Sam ist nur am Anfang irgendwie schön, später wird nur noch gestritten aber nicht mehr geredet. Das Programmieren der Spiele und die Gedanken dazu, fand ich spannend aber auch das Thema ließ gegen Ende nach. Nach dem dramatischen Höhepunkt blieb es in einigen Punkten dramatisch, was es wiederum etwas anstrengend gemacht hat. Und wo Sam eine gute Charakterentwicklung durchmacht, wird Sadie leider einfach nur nervig.
Ich mochte echt das Gefühl des Buchs und die Idee dahinter aber leider hat es in meinen Augen ein paar Schwächen zu viel, die vor allem mit den Figuren bzw. ihrer Beziehung zusammenhängen. Zum Glück hat mich der Fluss im Schreibstil durch die Geschichte getragen.
Ich kann den Hype um das Buch verstehen aber leider war mir das Ganze etwas zu speziell.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2023

Wie weit würdest du für dein Kind gehen?

Die Herzchirurgin
0

Als die erfolgreiche Herzchirurgin Anna Jones eines Abends nach Hause kommt, ist ihre Babysitterin tot, ihr kleiner Sohn verschwunden. Die Entführer stellen Anna vor die Wahl: Entweder lässt sie den beliebten ...

Als die erfolgreiche Herzchirurgin Anna Jones eines Abends nach Hause kommt, ist ihre Babysitterin tot, ihr kleiner Sohn verschwunden. Die Entführer stellen Anna vor die Wahl: Entweder lässt sie den beliebten Politiker Ahmed Shabir, der als der nächste Premierminister gehandelt wird, in zwei Tagen auf ihrem OP-Tisch sterben; oder ihr Sohn wird sein Leben verlieren.
Auch Krankenschwester Margot steht vor einem Dilemma. Sie hat enorme Schulden, beklaut die eigenen Kollegen. Kurz vor ihrer Entlarvung macht sie eine ungeheuerliche Beobachtung, die ihr Leben an den Abgrund rückt.

Jack Jordan greift in seinem Thriller „Die Herzchirurgin“ ein großes moralisches Dilemma auf und gibt ihm einen brutalen Rahmen.
Die Herzchirurgin Dr. Anna Jones soll einen berühmten Politiker am Herzen operieren, doch kurz vorher wird ihr Sohn entführt und sie erpresst. Sie soll den Politiker umbringen.
Der Autor stellt den Zwiespalt zwischen dem eigenen Kind und dem Hippokratischen Eid ziemlich gut dar. Man merkt durchweg, in welchem Dilemma Anna sich befindet. Auch ihre Gedanken nach ihrer Entscheidung fand ich recht gut nachvollziehbar. Ein bisschen zu krass fand ich es, wie kalt Anna eigentlich die ganze Zeit war. Sie zeigt sehr wenig Gefühle und wenn doch, dann nur ganz kurz. Das fand ich ein wenig übertrieben und irgendwie hat sie dadurch Menschlichkeit eingebüßt. Ob das so der Plan des Autors war, weiß ich nicht. Ihr Tick mit dem Haare Auszupfen hat sich für mich auch nicht so erklärt. Diese Erkrankung von Anne hat viel Raum im Buch eingenommen aber so richtig warum, hat sich mir nicht ergeben.
Einige Kapitel sind auch aus der Sicht der Krankenschwester Margot geschrieben. Sie ist kein sympathischer Charakter. Sie klaut und erpresst. Aber sie ist wichtig für die Geschichte und auch wenn sie „unangenehm“ ist, fand ich ihre Kapitel eigentlich ganz gut.
Einzelne Abschnitte sind auch aus Sicht einer Ermittlerin geschildert. Das fand ich eigentlich ziemlich spannend und interessant. Schade, dass es doch keinen so großen Einfluss auf alles hatte. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Autor schon auf eine Fortsetzung hinarbeitet.
Die ganze Geschichte ist etwas vorhersehbar und hat mich oft an Greys Anatomy gepaart mit Mafia erinnert. Die Spannung war durchaus da, grade als sich ein neuer Weg gegen Ende ergibt aber trotzdem war manches nicht nach meinem Geschmack. Entweder zu vorhersehbar oder zu sehr Actionfilm.
Das Ende fand ich etwas unausgereift, hier hätte man noch etwas mehr rausholen können.
Insgesamt fand ich die Geschichte ganz gut aber leider wurde zu oft das Potenzial nicht ausgenutzt. Für Thrillerfans aber ein recht guter Schmöker für ein paar entspannte Stunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere