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Veröffentlicht am 09.04.2022

Dieses Buch hat es mir nicht leicht gemacht

Jeder Tag für dich
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Mary O'Connor hält jeden Tag Ausschau. Bis ans Ende der Welt wollte Jim mit ihr gehen. Doch seit sieben Jahren ist er spurlos verschwunden. Abends nach der Arbeit geht Mary zum Londoner Bahnhof Ealing ...

Mary O'Connor hält jeden Tag Ausschau. Bis ans Ende der Welt wollte Jim mit ihr gehen. Doch seit sieben Jahren ist er spurlos verschwunden. Abends nach der Arbeit geht Mary zum Londoner Bahnhof Ealing Broadway und stellt sich mitten in den Pendlerstrom. In ihren Händen hält sie ein Schild mit den Worten: Komm nach Hause, Jim. Bis ein unerwarteter Anruf ihre Welt auf den Kopf stellt. Sosehr sich Mary innerlich sträubt, sie muss sich endlich dem stellen, was vor all den Jahren passiert ist. Als die Lokalreporterin Alice Mary am Bahnhof begegnet, wittert sie eine gute Geschichte und freundet sich mit ihr an. Kann Alice Jim finden - und ist Mary bereit, die Wahrheit über ihre große Liebe zu erfahren?

Als ich das Cover von „Jeder Tag für dich“ von Abbie Greaves gesehen und den Klappentext gelesen habe, habe ich einen Liebesroman mit viel Gefühl erwartet. Auch die Anpreisungen des Verlags „eine ergreifende Liebesgeschichte“ haben diese Erwartungen geschürt.
Leider habe ich genau das überhaupt nicht bekommen.
Ja, es geht um die Liebesgeschichte von Mary und Jim aber da hört es dann auch schon auf.
Lange weiß man nicht worauf die Geschichte hinsteuert. Wir begleiten Mary durch ihr irgendwie schwieriges und gedämpftes Leben. Sie hat Jims Weggang nie richtig verkraftet und sucht immer noch nach ihm.
Nach und nach erfährt der Leser, durch die Suche von Alice, was genau passiert ist. Es dauert und Vieles bleibt lange unklar.
Das Buch hat einen sehr melancholischen und irgendwie düsteren Touch. Es geht dazu auch um viele ernste und wichtige Themen wie Alkoholismus und Depression, die gut rübergebracht werden.
Hätte ich ein Buch erwartet, welches vor allem diese Dinge behandelt und bei dem es eher um die Verarbeitung eines Verlustes geht, dann wäre meine Meinung sicherlich eine andere aber leider habe ich einen ergreifenden Liebesroman erwartet und absolut nicht bekommen.
Das finde ich sehr schade, denn an sich ist die Geschichte gut.
Für Leser, die sich auch für eine ernste Geschichte öffnen möchten und nicht nur eine leichte Lektüre suchen, ist dieses Buch hier bestimmt genau das Richtige.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Nicht so begeisternd wie der Beginn

Lodernde Schwingen
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Tief unter der Erde versteckt sich Alina vor dem Dunklen, der nun endgültig die Macht in Ravka übernommen hat. Um sie hat sich ein Kult gebildet, der sie als Sonnenkriegerin verehrt – doch in den Höhlen ...

Tief unter der Erde versteckt sich Alina vor dem Dunklen, der nun endgültig die Macht in Ravka übernommen hat. Um sie hat sich ein Kult gebildet, der sie als Sonnenkriegerin verehrt – doch in den Höhlen kann Alina ihre Kräfte nicht anrufen. Und die einst mächtige Armee der Grisha ist fast vollständig zerschlagen.
Alinas letzte Hoffnung gilt nun den magischen Kräften des legendären Feuervogels – und der winzigen Chance, dass ein geächteter Prinz noch leben könnte. Gemeinsam mit Mal macht sich Alina auf die Suche. Doch der Preis für die uralte Magie des Feuervogels könnte alles zerstören, wofür sie so lange gekämpft haben.

„Lodernde Schwingen“ ist das Finale der Grisha-Trilogie von Leigh Bardugo.
Die Bücher sollten auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da sie aneinander anschließen.
Wir steigen kurze Zeit nach Band zwei in die Geschichte ein. Alina und ihre wenigen verbliebenen Verbündeten verstecken sich mit Hilfe des Asketen unter der Erde. Doch das Versteck gleicht eher einem Gefängnis aus dem die Freunde fliehen müssen.
Wir begleiten sie auf der Flucht, treffen altbekannte Gesichter wieder und erleben mit, wie sie verschiedenste Pläne gegen den Dunklen schmieden, einige Rückschläge verkraften müssen und wie die Suche nach dem Feuervogel ausgeht. Dazu läuft natürlich alles auf die finale Schlacht mit dem Dunklen hinaus.
Alles in Allem ist der dritte Band ein gelungenes Finale geworden. Doch leider bin ich nicht so begeistert, wie ich es mir erhofft hatte. Band eins war bisher mein Favorit, wohingegen Band zwei schon nicht mehr so stark war. Da dies oft der Fall bei dem mittleren Buch ist, hatte ich mir von diesem hier einiges erhofft.
Leider zieht sich die Geschichte auch dieses Mal viel zu oft hin. Es wird geredet aber es passiert nicht viel und die Gespräche erhalten auch nicht die Tiefe oder Tragweite, die sie hätten haben müssen, um mich zu fesseln. Vieles dreht sich etwas im Kreis, es passiert nichts spektakulär Neues.
Einige wenige Szenen haben in mir die Faszination und Begeisterung des ersten Bandes wieder geweckt, doch konnten sie leider nicht aufrechterhalten.
Die Auflösung der Kräftemehrersache war ein bisschen überraschend aber doch für mich am Ende etwas unbefriedigend.
Ebenso er finale Kampf mit dem Dunklen. Ich habe eher eine epische Schlacht der Kräfte und einen krassen Trumpf auf Seiten von Alina erwartet aber bekommen habe ich eher die verblasste Version davon. Auch dieser Kampf und das Ende waren für mich unbefriedigend und fast schon frustrierend.
Mich konnte „Lodernde Schwingen“ nicht begeistern. Sehr schade, denn die Reihe hat für mich vielversprechend angefangen. Aber ich verstehe trotzdem, warum es eine Bestseller-Reihe ist. Fantasy-Fans sollten dem Ganzen trotzdem eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 20.01.2022

Hatte mir ein wenig mehr erhofft

Trust in Us - Nur du und ich
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Als Caroline für ihre Collegezeitung den Footballspieler Jeff interviewen soll, hat sie keine großen Erwartungen. Jeff gilt als introvertiert, er geht nicht auf Partys und scheint keine spannenden Geheimnisse ...

Als Caroline für ihre Collegezeitung den Footballspieler Jeff interviewen soll, hat sie keine großen Erwartungen. Jeff gilt als introvertiert, er geht nicht auf Partys und scheint keine spannenden Geheimnisse zu haben. Doch dann steht sie vor ihm und kann das Prickeln nicht ignorieren, das sofort zwischen ihnen entsteht. Denn anders als erwartet ist Jeff tiefgründig, warmherzig und verdammt attraktiv. Caroline verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Aber dann kommt Jeffs tiefstes und dunkelstes Geheimnis ans Licht. Ein Geheimnis, das ihn zu dem macht, der er ist und den Caroline so bedingungslos liebt. Und dennoch gefährdet diese Wahrheit nicht nur Jeffs Sportlerkarriere, sondern könnte auch seine und Carolines Liebe zerstören.

Annie Waye wagt sich mit „Trust in us – Nur du und ich“ in ein viel bedientes Thema vor: Sports-Romance und das im Young Adult Bereich. Viel gelesen, sind da die Erwartungen hoch. Wer hat noch kein Buch gelesen, in dem das Mädchen den Sportler trifft und er doch so viel mehr ist, als nur die Sportskanone.
Leider hat die Autorin hier ihre Idee nicht voll ausgereizt.
Unsere weibliche Protagonistin Caroline hat ein Talent für Journalismus und studiert dieses Fach, obwohl ihre reichen Eltern ihr den Geldhahn mehr oder weniger zugedreht haben (Studium und Unterkunft werden weiterbezahlt). Sie ist dafür bekannt, die richtigen Fragen zu stellen und Dinge ans Licht zu befördern, die eigentlich im Dunkeln hätten bleiben sollen.
Dann soll sie unseren männlichen Protagonisten Jeff interviewen und beißt hier zunächst auf Granit. Jeff ist nett, höflich und scheint keine dunkle Seite zu haben. Bis Caroline anfängt zu graben und doch etwas findet. Dass sich zwischen den beiden mehr entwickelt, bringt sie in einen ziemlichen Gewissenskonflikt, der später alles gefährdet.
Soweit eine richtig gute, interessante Idee, mit Spannungs- und Knisterpotenzial. Leider hätte die Autorin viel mehr in die Tiefe gehen müssen, um das auszuschöpfen.
Es geht schon direkt am Anfang los. Das Interview bleibt für Carolines Geschmack zu schwach, weil Jeff nichts verraten will. Stattdessen flirtet er und sie lässt sich darauf ein. Plötzlich kommt Jeff abends bei ihr vorbei und die zwei landen im Bett und irgendwie will sie auf einmal mehr als ein ONS. Hier hatte ich schon das erste Mal das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Als hätte es dazwischen einen Teil gegeben, der sich im Kopf der Autorin abspielt und nicht im Buch. Ich hab nicht ganz verstanden, wie es zu dem Treffen kam und dazu, dass auf einmal was zwischen den beiden läuft. Dass Cary dann sauer ist, als er ohne ein Wort abzieht und dadurch erst recht den Dreck aus Jeffs Leben aus der Ecke zieht, konnte ich dann wieder nachvollziehen.
Danach entwickelt sich aber plötzlich so schnell, so viel zwischen den beiden, dass ich immer das Gefühl hatte, es fehlt etwas. Mir fehlten Informationen, Gefühle, Gedanken und irgendwie der Teil, der mir das Gefühl gibt, die Figuren besser kennen zu lernen und zu verstehen, warum es grade so schnell geht. Es blieb leider alles sehr oberflächlich und klischeehaft. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin sich Zeit nimmt.
Die Konfliktsituationen werden leider auch nicht ausgeschöpft. Ja, Jeff ist ein total lieber Junge aber trotzdem hätte ich gehofft, dass nicht sofort alles wieder vergeben und vergessen ist. Leider werden aber auch die spannenden Stellen viel zu schnell abgehakt.
Das Ende ist durch die fehlende Tiefe leider auch nicht überraschend, sondern eher vorhersehbar. Zwar schön und passend aber leider nicht ganz der Knaller. Richtig ans Herz wachsen konnten mir die Figuren auch nicht. Das fand ich echt schade.
Hier ist wirklich Potenzial vorhanden und ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin dieses ausschöpft, in dem sie uns mehr Zeit mit den Figuren schenkt.

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Veröffentlicht am 14.01.2022

Muss man wirklich der Typ für sein

Der Junge, der das Universum verschlang
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Brisbane, 1983: Wie wird man zu einem guten Menschen? Diese Frage treibt den 11-jährigen Eli Bell um. Auf den ersten Blick hat er nicht gerade die besten Vorbilder um sich herum: Die Mutter und der Stiefvater ...

Brisbane, 1983: Wie wird man zu einem guten Menschen? Diese Frage treibt den 11-jährigen Eli Bell um. Auf den ersten Blick hat er nicht gerade die besten Vorbilder um sich herum: Die Mutter und der Stiefvater dealen mit Heroin, sein großer Bruder Gus spricht nicht mehr, sein Vater glänzt durch Abwesenheit, und sein Babysitter ist ein hartgesottener Exhäftling. Doch zwischen den Drogen und dem Schmutz erfährt Eli zärtliche Liebe, aufrichtige Freundschaft und die Magie seiner Fantasie. Elis Welt gerät erst ins Wanken, als der Kartellboss Tytus Broz in sein Leben tritt und die Familie auseinanderreißt.
Während Eli heranwächst, wird er weiter mit der Frage kämpfen, ob aus einem schlechten Menschen doch noch ein guter werden kann; er wird in das berüchtigte Boggo-Road-Goal-Gefängnis einbrechen, um seine Mutter an Weihnachten zu besuchen; er wird durch seine Briefe ins Gefängnis einen wichtigen Freund gewinnen und aus Versehen mitten in einer Schießerei zwischen zwei Gangs landen; er wird einen Karriereweg finden, der nichts mit Drogen zu tun hat. Und er wird sich verlieben.

„Der Junge der das Universum verschlang“ von Trent Dalton ist für mich wirklich schwierig zu bewerten. Direkt vorweg: Ich habe das E-Book nach 80 Seiten abgebrochen. Trotzdem bekommt das Buch drei Sterne von mir. Warum? Weil ich definitiv nicht der richtige Leser für dieses Buch bin aber ich trotzdem anerkenne, dass der Stil gut ist.
Das Buch ist ziemlich eigensinnig geschrieben. Es erzählt das Leben von Eli und seinem Bruder Angus und dem Ex-Sträfling, der immer auf ihn aufpasst. Die Geschichte springt von einem Ereignis zum nächsten und viele Erzähllungen mischen sich unter die Gegenwart.
Es gibt einen roten Faden, dieser ist aber ziemlich verknotet. Dazu ist der gesamte Stil sehr an die Figuren, ihren Charakter, ihren Wohnort und ihre Bildung angepasst. Das hat mir nicht gefallen aber ich finde trotzdem, dass der Autor das echt gut gemacht hat.
Die ganze Geschichte ist schwierig. Man liest es nicht mal eben weg, man muss sich für die Themen interessieren und sich wirklich drauf einlassen.
Da habe ich für mich gemerkt, dass ich nicht der richtige Leser dafür bin.
Ich kann allen Interessierten nur empfehlen, sich noch weitere Rezensionen durchzulesen und unbedingt eine Leseprobe! Vielleicht merkt man dadurch, ob das Buch passen könnte oder nicht.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Nicht ganz überzeugend

Die Tote mit der roten Strähne
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Als gleich der erste Einsatz, bei der sie die Ermittlungen leitet, völlig außer Kontrolle gerät und der Drogenboss entkommen kann, ist Betty entschlossen, ihre Kollegen zu rächen und ihren Ruf wiederherzustellen. ...

Als gleich der erste Einsatz, bei der sie die Ermittlungen leitet, völlig außer Kontrolle gerät und der Drogenboss entkommen kann, ist Betty entschlossen, ihre Kollegen zu rächen und ihren Ruf wiederherzustellen. Aber kurz nach der schief gelaufenen Razzia liefert jemand ein Paket mit fiesem Inhalt bei Betty ab und hinterlässt eine rote Haarlocke auf ihrem Bett ‒ jemand, der zu einer kriminellen Organisation gehört, die noch viel furchterregender ist als das Kartell und die es anscheinend auf sie, die auffällig rothaarige Detective Betty Rhyzyk, abgesehen hat.

Ich hatte mal wieder Lust auf einen richtigen Cop-Krimi. Starke Frauenfiguren finde ich dabei auch immer interessant. Der Klappentext zu Kathleen Kents „Die Tote mit der roten Strähne“ hat mich dadurch sehr neugierig gemacht.
Das Erste was man kennen lernt, ist Bettys etwas grobe Art und ihre ständig wachsame Haltung, sich vor den männlichen Kollegen bloß keine Blöße zu geben. Auch, dass sie und ihre Lebensgefährtin Jackie immer wieder in Dallas angefeindet werden, ist ein wiederkehrendes Thema. Scheinbar liegen der Autorin Themen wie Gleichberechtigung sehr am Herzen. Finde ich gut aber die Intensität passte nicht immer ganz zum Buch.
Man erfährt in der Geschichte Stück für Stück Dinge über Betty, ihre Familie und ihre Vergangenheit. Ihre Kollegen bleiben leider recht oberflächlich, obwohl da ein paar interessante Charaktere dabei sind.
Bettys Fall ist spannend. Sie gerät scheinbar in einen Kampf zwischen verschiedenen Drogenringen. Um sie herum häufen sich die Leichen und die Hinweise werden immer weniger. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem es sich richtig zuspitzt, war ich echt gespannt, was hinter all dem steckt. Aber die Auflösung hat mich fast ein bisschen ernüchtert. Für mich fühlte sich das Ganze nicht schlüssig an, da auch gegen Ende noch einige Fragen offengeblieben sind und ein bisschen hatte ich das Gefühl, die Autorin hat zu weit ausgeholt und den Weg nur knapp zurückgefunden.
Es blieb trotzdem spannend und ich wollte unbedingt wissen wie es ausgeht aber leider hat mich das nicht so richtig überzeugt.
Da es an sich ein ganz guter Krimi war, werde ich mir den nächsten Band auf jeden Fall angucken. Ich finde, man sollte dem Buch eine Chance geben. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

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