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Langeweile

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2018

Wenn das Leben zur Hölle wird

Flucht in die Schären
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Inhalt laut Klappentext:

Mina Kovac ist auf der verzweifelten Flucht vor ihrem Mann Andreis, nachdem dieser sie fast totgeprügelt hat. Alles, was sie möchte, ist, ihren kleinen Sohn in Sicherheit zu ...

Inhalt laut Klappentext:

Mina Kovac ist auf der verzweifelten Flucht vor ihrem Mann Andreis, nachdem dieser sie fast totgeprügelt hat. Alles, was sie möchte, ist, ihren kleinen Sohn in Sicherheit zu wissen. Nora Linde wiederum versucht schon seit längerer Zeit Andreis, der als Kopf der Stockholmer Drogenszene gilt, dingfest zu machen. Eine Aussage Minas würde da sehr helfen. Doch Mina hat Angst und Andreis treue vertraute, die in der Schützen. Eine beispiellose Verfolgungsjagd beginnt ....

Meine Meinung:

Das Buch ist in relativ viele, kurze Kapitel gegliedert, bei dem jedes mit einem Cliffhanger endet,wodurch die Spannung durchgehend erhalten bleibt.
Es gibt drei verschiedene Erzählstränge.
Da ist zum einen Minas schrecklicher Ehealltag, der von brutaler Gewalt geprägt ist. Sie ist in ständiger Sorge um ihr Leben und das von Lukas, ihrem kleinen Sohn. Ihre einzige Chance dieser Spirale zu entkommen, ist , wenn sie gegen ihren Ehemann aussagt,was ihr aber sehr schwer fällt.
Dann geht es um Andreis und seine Geschäfte im Drogenmilieu,er beherrscht sein Umfeld auf mafiöse Art, die auch vor Mord nicht zurückschreckt.
Nora ist ihm beruflich schon länger auf der Spur,hat es bis jetzt aber nicht geschafft, ihm das Handwerk zu legen.
Am Rande wird auch das Privatleben von Thomas Andreasson,Ermittler bei der Polizei und Noras bester Freund, gestreift.
Außerdem wird in Rückblenden über das Leben von Andreis berichtet, der in frühster Kindheit mit seiner Familie aus Bosnien geflohen ist, wo er sehr Schlimmes erlebt hat.
Zudem bekommt man auch Einblicke in die Arbeit von Frauenhäusern, welche bei ihrer äußerst wichtigen Arbeit von behördlichen Beschränkungen eingeengt werden.

Fazit:

Mit diesem Roman ,dem Neunten aus der Reihe,ist der Autorin ein echter Volltreffer gelungen. Nachdem die Serie zwischendurch etwas schwächelte, ist dieses Buch einfach grandios.
Von mir eine Leseempfehlung verbunden mit fünf Sternen.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Tod im fremden Land

Fremdland
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Klappentext:

Peng,peng. Zwei nächtliche Schüsse ins Nichts. Zwei Schüsse, die trotzdem alles verändern.
Eine junge Familie aus dem Senegal glaubt nicht mehr an das neue Leben in der Fremde. Treulose ...

Klappentext:

Peng,peng. Zwei nächtliche Schüsse ins Nichts. Zwei Schüsse, die trotzdem alles verändern.
Eine junge Familie aus dem Senegal glaubt nicht mehr an das neue Leben in der Fremde. Treulose Polizisten schlagen nie wieder über die Stränge. Und die uralte Frau in der Seniorenresidenz singt keine Lieder mehr.
Berlin, du kannst so grausam sein.
Jerusalem (Jay) Schmitt, Leiter der neunten Mordkommission für besondere Fälle, vermutet ein düsteres Kapitel seiner eigenen Dienststelle .
Für ihn beginnt alles mit einer rätselhaften Botschaft neben einer Leiche. Und endet dort, wo die Schüsse fielen. Und wieder fallen werden?

Meine Meinung:

Der Roman ist in viele, teilweise sehr kurze Kapitel unterteilt,die in ständig wechselnden Zeiten spielen. Hier wäre eine kurze Zeitangabe , meiner Meinung nach, hilfreich gewesen.
Ansonsten gefielen mir der Schreibstil und das Thema gut. Die innere Zerrissenheit des Protagonisten bezüglich der Ereignisse in der Vergangenheit, in welche sein Vater verwickelt war, wurde gut herausgearbeitet.
Auch im aktuellen Mordfall warten einige kryptische Botschaften darauf von Jay und seinem Team entschlüsselt zu werden.
Ob es einen Zusammenhang zwischen den Fällen gibt,das wird mit Hilfe seiner Kollegen und seinem Bauchgefühl entschlüsselt.

Fazit:

Obwohl das Thema gut gewählt war,konnte mich das Buch leider nicht vollständig überzeugen, was an einigen Längen im mittleren Teil und einem Zuviel an kryptischen Botschaften lag.
Daher von mir leider nur drei Sterne.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Spannender Beginn einer neuen Reihe

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Inhalt:

Am Morgen nach dem großen Austernfest wacht Kommissarin Eiken Hornby ,völlig verkatert ,zu ihrem großen Entsetzen , im Hotelbett neben ihrem Chef auf.Voller Scham verlässt sie das Hotel auf dem ...

Inhalt:

Am Morgen nach dem großen Austernfest wacht Kommissarin Eiken Hornby ,völlig verkatert ,zu ihrem großen Entsetzen , im Hotelbett neben ihrem Chef auf.Voller Scham verlässt sie das Hotel auf dem schnellsten Weg. Auf der Rückfahrt sieht sie die Exfrau ihres Chefs ,die gerade ein Bad in der See genommen hat.
Kurz darauf wird sie durch einen Anruf aus dem Schlaf gerissen, es gibt einen Mord. Das Opfer ist ausgerechnet die Exfrau ihres Chefs.
Verständlicherweise darf dieser die Ermittlungen nicht leiten und so wird Eiken mit dem
Fall betraut. Wird sie es schaffen,ihren Fehltritt geheim zu halten und trotzdem ihrem Chef ein Alibi zu verschaffen?

Meine Meinung:

In ihrem Debütroman hat sich die Autorin eines fiktiven Orts an der rauen Nordseeküste bedient.Sie tat dies auf so eine präzise Art,dass man klare Bilder dazu im Kopf hatte.
Auch die Protagonisten waren so gut beschrieben, dass ich mir jeden einzelnen vorstellen konnte.
Die Kommissarin stürzt sich mit Feuereifer in die Arbeit, wobei ihr seitens der Kollegen, nicht immer die volle Unterstützung gewährt wird.
Wie bei einem Puzzle setzt sie nach und nach die einzelnen Ermittlungsergebnisse zusammen und begreift, dass die Lösung weit in der Vergangenheit liegt.
Obwohl es sich um keine blutrünstige Geschichte handelt, ist von Anfang an ein gewisser Spannungsbogen vorhanden, der zum Schluss in einem fulminanten Finale endet.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, da mir sowohl der Schreibstil,als auch der Plot gut gefallen haben.
Ich freue mich schon auf die nächsten Bücher dieser Reihe.

Fazit:

Ich spreche eine Leseempfehlung aus und vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Sehr bewegendes Zeitportrait

Jahre aus Seide
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Im ersten Teil dieser neuen Trilogie beschäftigt sich die Autorin mit dem Leben der Familie Meyer während der 1930 er Jahre in Krefeld. Karl und Martha führen eine glückliche Ehe,ihre Kinder Ruth und Ilse ...

Im ersten Teil dieser neuen Trilogie beschäftigt sich die Autorin mit dem Leben der Familie Meyer während der 1930 er Jahre in Krefeld. Karl und Martha führen eine glückliche Ehe,ihre Kinder Ruth und Ilse wachsen wohlbehütet auf.
Der Vater ist selbstständiger Handelsvertreter, was der Familie ein gutes, sicheres Auskommen ermöglicht. Sie pflegen gute Kontakte zu Nachbarn und Freunden und den anderen Familienmitgliedern. Sie sind zwar keine orthodoxen Juden, achten jedoch die Gesetze ihres Glaubens und begehen die großen Feste, wie zum Beispiel Chanukka mit der ganzen Familie.
Doch mit der stetig zunehmenden Bedrohung durch die Nazis ändert sich ihr Leben grundlegend...

Meine Meinung:

Der Autorin ist es gelungen, mich von Anfang an in die Geschichte eintauchen zu lassen. Die Beschreibung der Familie und der liebevolle Umgang miteinander,haben mir sehr gut gefallen.
Ich habe sie sehr gerne auf ihrem Weg begleitet und meine Gedanken wechselten dabei zwischen anfangs Freude,später dann Mitleid und völliger Fassungslosigkeit.
Mit normalem Menschenverstand sind diese Grausamkeiten, welchen die Menschen und hierbei speziell die Juden, damals unterworfen waren, nicht zu begreifen.
Was sehr gut herausgearbeitet wurde , ist die innere Zerrissenheit der Menschen. Einerseits sagt Ihnen Ihr Verstand, Sie müssen Deutschland verlassen, um zu überleben. Andererseits hegen sie immer noch die Hoffnung, dass es sich wieder zum Besseren wendet und wollen ihre Heimat und ihr Lebensumfeld nicht aufgeben. Obwohl ich schon viele Bücher über diesen Zeitraum gelesen habe,hat sich mein Wissen durch das Buch noch erweitert. Besonders, was den jüdischen Glauben anbelangt, waren mir einige Tatsachen nicht bekannt.
Man merkt dem Buch deutlich an, mit wieviel Herzblut sich die Autorin dieses Themas angenommen hat. Außerdem ist die gute Recherchearbeit zu loben.
Eine weitere Bereicherung waren die Anmerkungen im Anhang. Die Idee zu der Geschichte und ihre Entstehung, wurden dort nochmal erläutert, was ich sehr interessant fand.

Fazit:

Das Buch hat mich wirklich begeistert, ich sehe den Fortsetzungen mit großer Spannung entgegen.

Veröffentlicht am 21.12.2018

Spiegelbild einer Ehe

Schnee in Amsterdam
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Bewertet mit 4 Sternen

Spiegelbild einer Ehe

Gerry und Stella sind schon sehr lange verheiratet, ihr erwachsener Sohn und dessen Familie lebt in Kanada. Sie selbst sind von Nord Irland nach Schottland ...

Bewertet mit 4 Sternen

Spiegelbild einer Ehe

Gerry und Stella sind schon sehr lange verheiratet, ihr erwachsener Sohn und dessen Familie lebt in Kanada. Sie selbst sind von Nord Irland nach Schottland gezogen und leben in Glasgow. Zu Weihnachten schenkt Stella ihrem Mann einen Kurztrip nach Amsterdam.Ihr Wunsch ist es, ihren eingefahrenen Ehealltag etwas aufzufrischen. Außerdem will sie dort ein vor vielen Jahren gegebenes Versprechen einlösen.

Der Autor lässt über einen kurzen Zeitraum ,den Leser teilhaben am Eheleben von Gerry und Stella. Ihre langjährige Ehe bewegt sich auf eingefahrenen Pfaden,sie reden kaum miteinander,jeder akzeptiert scheinbar die Fehler und Schwächen des Partners. Gerry hat ein massives Alkoholproblem und versucht dies auf vielfältige und manchmal sehr kreative Weise zu vertuschen,was jedoch nicht gelingt. Stella möchte die Beziehung beenden, sorgt sich aber gleichzeitig darum, ob ihr Mann alleine zurechtkommen würde. Gleichzeitig quälen Sie Gewissensbisse wegen eines Versprechens, dass sie so nicht einhalten kann.

Ich hatte zuerst Probleme mit dem etwas eigenwilligen Schreibstil zurechtzukommen. Dann jedoch gefiel mir die leise und dennoch eindringliche Schreibweise immer besser. Der Autor beleuchtete am Beispiel der beiden Protagonisten eine Ehe, die stellvertretend für viele andere Beziehungen steht.

Zum Schluss lässt er den Leser mit einem Hoffnungsschimmer, aber einem dennoch offenen Ende zurück .Dadurch bleibt viel Raum für eigene Gedanken.

Fazit:

Wer bereit ist ein leises Buch, mit vielen Zwischentönen, zu lesen, ist hiermit bestens bedient.