Packender Thriller mit unvorhersehbaren Wendungen und erstklassigen Irreführungen
Safe SpaceWem kannst du im Angesicht des nahenden Todes noch vertrauen? Wie weit ist dein Verstand bereit, sich im Moment der zweifelsfreien Erkenntnis dem Unglaublichen hinzugeben? Wie tief ist dein Abgrund, wenn ...
Wem kannst du im Angesicht des nahenden Todes noch vertrauen? Wie weit ist dein Verstand bereit, sich im Moment der zweifelsfreien Erkenntnis dem Unglaublichen hinzugeben? Wie tief ist dein Abgrund, wenn es um alles geht? Wie weit würdest du gehen, wenn du unbedingt verstehen musst, was mit deiner Schwester geschehen ist?
Anna ist Mitte 20, gutaussehend und heuert als Anstaltspsychologin im Hochsicherheitsgefängnis Weyer an. Die ambitionierte junge Frau verfolgt dabei nicht wie sie nach außen hin vorgibt, hehre Motive, sondern kämpft in ihrem eigenen Abgrund darum, nicht gänzlich in die Schwärze abzurutschen, in die es ihre Bezugshäftlinge bereits gezogen hat. Anna ist auf der Suche nach der Wahrheit. Sie muss herausfinden, was damals mit ihrer Schwester geschehen ist. Wie weit sie dabei gehen wird, gehen muss, ist die spannungsgeladene Story hinter Sarah Bestgens neuem Thriller „Safe Space“.
Die Handlung startet direkt mit einem absoluten Paukenschlag und hervorragenden Akzent, was die Leserin / der Leser im weiteren Verlauf des Buches erwartet. Die Sprache ist leicht, direkt, zugänglich, es entsteht unmittelbar ein wahrer Sog in die Geschehnisse. Schnell ist klar, hier geht es um alles, um nichts weniger als das blanke Leben. Binnen der ersten Seiten zeichnet sich ab, dass die Leserin / der Leser niemandem trauen kann. – Wie sehr das zutrifft zeigt sich meisterhaft geschrieben im Verlaufe der Handlung.
Bestgen spielt hervorragend nicht nur mit Begrifflichkeiten, sondern auch mit gezielten Manipulationen, um die Leser:innen auf falsche Fährten zu setzen. Das Verwirrspiel gipfelt in einem spannungsgeladenen Finale mit krassen, unvorhersehbaren Wendungen, menschlichen Abgründen und abgrundtiefen Verletzungen.
„Safe Space“ hat mich die komplette Lesedauer mitgerissen, im letzten Drittel extrem. Es war mir kaum noch möglich, das Buch aus der Hand zu legen. Das Finale mag Geschmackssache sein (ich gehe bewusst nicht näher darauf ein; wer jetzt mehr wissen möchte, darf gerne selbst lesen und entscheiden 😉), mich hat es vollumfänglich abgeholt.
Anders als ihr erster Thriller „Happy End“, der mich nicht restlos überzeugen konnte, ist dieser hier ein wahres Meisterwerk und mit Gewissheit eines der besten Bücher, die ich 2025 gelesen habe! Eine absolute Empfehlung für Fans fesselnder Thriller und perfider Spannung. Hochachtung an die Autorin!