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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2025

Süßes, unaufgeregtes Kinderbuch mit putzigen Illustrationen

Mister O'Lui und das Mutigsein
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In „Mister O’Lui und das Mutigsein“ erleben der Biberbär Mr. O’Lui und sein bester Freund Rupert, ein Streifenschwein, ihr nächstes gemeinsames Abenteuer. Zunächst verschwinden auf merkwürdige Art und ...

In „Mister O’Lui und das Mutigsein“ erleben der Biberbär Mr. O’Lui und sein bester Freund Rupert, ein Streifenschwein, ihr nächstes gemeinsames Abenteuer. Zunächst verschwinden auf merkwürdige Art und Weise Blumen und Früchte aus Mr. O’Lui’s Garten, dann taucht auch noch ein Monster auf. Oder ist es gar kein Monster, das da Anschluss an die beiden Helden der Geschichte sucht?

Das Intro klingt vermutlich spannender auf aufregender als die sehr ruhig und in weiten Teilen ganz unaufgeregte Geschichte vermuten lässt. Durch die entspannte Art von Mr. O’Lui, der so liebend gerne „Päuschen“ macht, gruseln sich selbst schreckhafte Kinder wohl kaum. Der zuckersüße Rupert tut sein Übriges.

In sehr kindgerechter Sprache und Illustration führt Silke Siefert durch diese Geschichte, ruft an vielen Stellen zur Besonnenheit auf, wenn der oder die Schuldige offensichtlich zu sein scheint. Am Ende werden die beiden Helden ganz wunderbar belohnt und die kleinen Leser:innen dürften sich sehr freuen, wenn das vermeintliche Monster enttarnt ist.

Eine niedliche Geschichte, die ich für 3- bis ca. 6-Jährige empfehle.

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Veröffentlicht am 01.03.2025

Wie fühlt es sich an, wenn die böse Stimme in deinem Kopf immer lauter wird? – besonders, erschütternd, tieftraurig und urkomisch

Gute Gründe
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Yael hat da „diese Sache“ gemacht und damit sich und ihre Schwester in ein Vakuum befördert. Die beiden waren sich nie nah, aber im Angesicht dessen, was da fast geschehen wäre, ändert sich Vieles. Die ...

Yael hat da „diese Sache“ gemacht und damit sich und ihre Schwester in ein Vakuum befördert. Die beiden waren sich nie nah, aber im Angesicht dessen, was da fast geschehen wäre, ändert sich Vieles. Die Leserin / der Leser begleitet in diesem Roman die außergewöhnlich intensive Reise von Yael und weiterer denkwürdiger Charaktere.

Im Folgenden finden sich mögliche Trigger und Spoiler für die Handlung des Buches. Es werden keine Details verraten, aber womöglich doch mehr als anhand des Klappentextes erwartet.

Mir fehlen noch immer ein wenig die Worte. Ich habe noch nie so ein Buch gelesen, so viele Ambivalenzen erlebt, die doch so stimmig waren, so gelacht oder geschmunzelt, um im nächsten Moment wieder tieftraurig oder nachdenklich zu sein und umgekehrt. So viele kluge Sätze und so viele dumme Entscheidungen. Das Buch ist inhaltlich mächtig, immerhin geht es um menschliche Urängste wie Tod und Trauer, aber auch Depression und Selbstmord. Und gerade deshalb hat es mich auf eine Art abgeholt und bewegt, wie es bislang nur wenige Bücher vermocht haben.

Die Hauptfigur Yael nimmt die Leserin / den Leser dabei mit auf eine wahnsinnig sprunghafte Reise durch ihre Erlebens- und Gedankenwelt. Mir hat dieses Stilmittel sehr gefallen, da es sofort nah- und greifbar gemacht hat, wie es in Yaels Kopf zugehen muss. Kaum ist ein Gedanke, eine körperliche Empfindung da, schießt von der Seitenlinie eine Erinnerung hinein oder ein Musikstück triggert lange zurückliegende Gefühle. Sicherlich kommt der Stil nicht bei allen Leser:innen gut an.

Die Menschen, die Yael in einer schwer nachvollziehbaren Situation Halt geben, sie begleiten und ihr dabei ermöglichen, wieder zu sich zu finden, sind ebenso liebenswert wie die teils sehr verpeilte Katzenliebhaberin Yael selbst. Gespickt mit diversen Anspielungen und Insider-Kommentaren aus den Kontexten Judentum, Mode, Literatur und auch australischem Lokalkontext, die ich zu großen Teilen überhaupt nicht verstanden habe, geht es traurig-zuversichtlich in so etwas, das eine Perspektive sein könnte.

„Gute Gründe“ ist ein in mehrfacher Hinsicht total verrücktes und sehr, sehr liebenswertes, großartiges Buch, weil es eben gerade Menschen zeichnet. Mit all ihren schönen und weniger schönen Facetten, in all ihrer Angst und Menschlichkeit. Und gerade das macht es aus. Wir sind alle Menschen.

Außergewöhnlich. Sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 22.02.2025

Bislang der spannendste Band aus Lichterland - und wieder hervorragend!

Lichterland 3. Das Geheimnis des schlafenden Drachen
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Auch im dritten und bislang letzten Band der Lichterland-Reihe erleben Karla und Frederick mit alten und neuen Freunden ein aufregendes Abenteuer und müssen ihren Mut unter Beweis stellen. Dieses Mal verschwindet ...

Auch im dritten und bislang letzten Band der Lichterland-Reihe erleben Karla und Frederick mit alten und neuen Freunden ein aufregendes Abenteuer und müssen ihren Mut unter Beweis stellen. Dieses Mal verschwindet das Licht aus Lichterland und es halten finstere Gestalten, die Finsterflügel, Einzug in den einst so behaglichen und magischen Ort. Was hat es mit diesen gruseligen Gestalten auf sich? Werden Karla, Frederick und ihre Freunde auch dieses Mal Erfolg haben und auf ihre ganz besondere Art das Rätsel um die Geschehnisse lösen?

"Lichterland: Das Geheimnis des schlafenden Drachen" ist mit Abstand der spannendste und auch grusteligste Band der bisher erschienenen Lichterland-Bücher. Mit ganz viel sprachlichem Feingefühl und Wärme gelingt es Carolin Jelden auch dieses Mal wieder, begleitet durch die zauberhaften Illustrationen von Laura Bednarski, eine wundervolle, magische, mitreißende sowie kluge Geschichte zu erzählen. Auch wenn es spannend und in Teilen gruselig ist, passt die Altersempfehlung mit ab 5 Jahren sehr gut. Wir haben spannendere Passagen (ab ca. Seite 130) unter Tag gelesen, damit es abends mit dem Einschlafen auch gut klappt und ein möglicher Cliff Hanger nicht für unruhige Nächte sorgt. - Einer meiner Söhne ist empfindlich, was das angeht, für die anderen beiden wären die Inhalte auch abends überhaupt kein Problem gewesen.

Das Buch hat für alle drei (4, 6 und 9 Jahre) hervorragend funktioniert. Wir sind mittlerweile echte Jelden / Bednarski-Fans!

Eine absolute Lese- und Vorleseempfehlung für Groß und Klein!

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Veröffentlicht am 09.02.2025

Kraftvolle Erzählung über Schuld und Scham und die Kraft der Offenbarung

Der Morgen nach dem Regen
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Johanna liebt ihren Job bei den Vereinten Nationen, der sie regelmäßig in von Krieg, Katastrophen und Terror gezeichnete Regionen der Welt verschlägt. Nicht weniger liebt sie ihre Tochter Elsa, welche ...

Johanna liebt ihren Job bei den Vereinten Nationen, der sie regelmäßig in von Krieg, Katastrophen und Terror gezeichnete Regionen der Welt verschlägt. Nicht weniger liebt sie ihre Tochter Elsa, welche sie für genau diese Einsätze regelmäßig über Wochen bei ihrem Vater in New York zurücklässt. Über die Jahre entfremdet sich Johanna immer mehr von ihrer Familie, die scheinbar reibungslos ohne sie zu funktionieren begonnen hat, und trägt zudem ein dunkles Geheimnis in sich, das sie beinahe zerstört.

Jahre später ist es Elsa, die am Boden ist und ausgerechnet bei ihrer Mutter den Halt sucht, den sie ihr während ihrer Kindheit nie geben konnte oder wollte. Eine emotionale Reise in persönliche Verletzungen, Schuldzuweisungen und die Untiefen, was Scham und Schuld diesen beiden Frauen und ihrer Beziehung angetan haben, nimmt ihren Lauf...

Melanie Levensohn zeichnet in ihrer Erzählung eine kraftvolle Geschichte über eine Frau, die trotz ihrer Familie nicht nur ihrem Job, sondern ihrer Berufung nachgeht. Johanna ist eine starke Frau, die im Versuch, ihren Traum zu leben und dennoch ihre Tochter zu schützen, unglaublich viele Fehler begeht.

Ähnlich geht es Elsa, die, tiefverletzt durch die vermeintliche Ablehnung ihrer Mutter, immer durch höchste Leistungen zu glänzen und Liebe zu erlangen versuchte, bis gar nichts mehr ging.

In nahbarer Sprache zeichnet die Autorin eine schmerzhaft zerstörte Beziehung zwischen Mutter und Tochter, die sich doch umso mehr brauchen in einer für beide sehr schweren Zeit.

Die Erzählung hat an einigen Stellen ihre Längen, zum Ende hin konnte ich das Buch aber nicht mehr aus der Hand legen und habe Tränen geweint. Wie sehr vermeintliche Schutzmechanismen das Gegenteil bewirken und uns in eine Abwärtsspirale aus Scham und Schuld stürzen können, zeichnet dieses Buch meisterhaft auf. Ebenso kraftvoll allerdings auch, wie der Kreislauf durchbrochen werden kann.

Ein gewichtiger Roman, der vielen Frauen mit hohen beruflichen Ambitionen und Familie aus der Seele sprechen dürfte.

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Veröffentlicht am 01.02.2025

Wunderbare, magische Vorlesegeschichte mit tollen Charakteren

Lichterland 2. Die Reise durch die magischen Berge
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Auch in Band 2 der "Lichterland"-Serie erleben die mutige Karla und ihr Freund Frederik wieder spannende Abenteuer und finden liebenswerte, neue Freunde, die sie auf ihrem Weg begleiten.

Dieses Mal geschieht ...

Auch in Band 2 der "Lichterland"-Serie erleben die mutige Karla und ihr Freund Frederik wieder spannende Abenteuer und finden liebenswerte, neue Freunde, die sie auf ihrem Weg begleiten.

Dieses Mal geschieht in Lichterland etwas ganz Fürchterliches: Die gute Zauberer Poklorius ist in den Zackenbergen in eine Schüttelhöhle geraten und im ganzen Land häufen sich schlimme Vorfälle. Klar, dass Karla und Frederik unbedingt dabei helfen wollen, dass das Gute wieder zurück nach Lichterland kehrt!

Abermals habe ich mit großer Freude meinen Söhnen dieses wunderbar geschriebene und herrlich illustrierte Buch von Carolin Jelden und Laura Bednarski vorgelesen. Es geht noch einmal deutlich spannender zu als im ersten Teil, nicht nur durch die dramatischen Umstände, die ganz Lichterland in Verzweiflung stürzen, sondern auch durch zunächst distanzierte und teils gruselig wirkende Charaktere, die neu zur Geschichte hinzustoßen.

Carolin Jelden versteht es wie kaum eine andere Autorin oder Autor, in kindgerechter Sprache und ohne erhobenen Finger Vorurteile zu durchleuchten. Statt unreflektiert die Meinungen der anderen zu übernehmen oder viel auf Hörensagen zu geben, leitet sie, vor allem mit Karla, dazu an, mit kindlicher Neugierde eigene Erfahrungen zu machen, welche dann zulassen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Die Vielzahl der Fälle, in denen Karla durch ihr ehrliches Interesse an den Menschen und Wesen um sie herum belohnt wird, sind eine echte Inspiration für den eigenen Alltag. Und von ihrer Offenheit und Neugierde profitieren auch viele andere!

Wir mussten sofort nach dem Ende dieses Bandes den dritten zu lesen beginnen. Ein größeres Kompliment kann es nicht geben Eine unbedingte Empfehlung für alle, die stimmungs- und fantasievolle Geschichten für sich und ihre Kinder lieben.

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