Verschenktes Potential einer tollen Idee
Ministry of Souls – Das SchattentorDies war mein erstes Buch des Autors und habe mich sehr auf eine interessante und fantasiereiche Geschichte gefreut und ich wurde nur zu Teilen ein wenig enttäuscht.
Zunächst sagt mir das Cover des Buches ...
Dies war mein erstes Buch des Autors und habe mich sehr auf eine interessante und fantasiereiche Geschichte gefreut und ich wurde nur zu Teilen ein wenig enttäuscht.
Zunächst sagt mir das Cover des Buches sehr zu. Das Spiel aus Gold und schwarz macht es sehr interessant und auch ein wenig edel, was schon im Kontrast zur Welt, die in der Geschichte aufgebaut wird. Ein weniger dezenter hätte es dennoch sein können.
Bevor ich auf die Handlung eingehe, möchte ich etwas zu den Charakteren sagen.
Jack hat mir zu Anfang sehr gefallen. Er wirkte jung, wissbegierig und auch seiner Zeit etwas voraus. Es hat mir sehr gefallen ihm durch die Welt der Soulman zu folgen. Doch je länger die Geschichte voranschritt, desto weniger konnte er mich überzeugen. Er macht keine wirkliche Entwicklung durch, ist manchmal etwas dumm und wird gegen Ende des Buches fast nutzlos, was sehr schade war.
Oz wirkte zu Beginn etwas unbeholfen, peinlich und nerdig und entwickelt sich als Nebencharakter immer mehr zum Hauptprotagonisten der Geschichte. Er ist immer zur Stelle, wenn er Jack aus der Patsche helfen muss und er war mir sympathisch.
Naima ist die typische und fast schon klischeehafte starke, selbstbewusste Prinzessin, die von niemandem Hilfe benötigt und so bleibt es auch in der ganzen Geschichte über und auch zu ihr habe ich gegen Ende ein wenig den Bezug verloren.
Was zusätzlich beigetragen hat, ist eine komplett überflüssige und unglaubwürdige Liebesgesichte zwischen Jack und Naima, die so plötzlich kommt, dass man es kaum glauben kann.
Die Handlung klingt zunächst sehr spannend und interessant. Soulman, die Geister von Verstorbenen aus der realen Welt in die Zwischenwelt bringen und dafür sorgen, dass jeder Geist seinen Weg dahin findet. Und mittendrin der junge Jack, der als Auszubildener seinen Weg finden muss.
Und zu Beginn war ich schnell von der Geschichte gefesselt und diese weist einen frühen Höhepunkt an Spannung auf, dieser flacht aber auch schnell wieder ab und kann diesen Höhepunkt auch nicht mehr wirklich erreichen und fällt mit dem Ende immer weiter ab. Phasenweise wird von Jack sein eigener Auftrag nicht weiter beachtet und die Handlung entwickelt sich in eine ganz andere Richtung, als man erwartet oder aus dem Klappentext herauslesen könnte.
Der Schreibstil des Autors ist sehr ausschmückend und detailreich. Phasenweise ist dies echt sehr angenehm und schön, da man die Welt des alten Londons quasi vor Augen hat, aber es hatte auch seine Nachteile.
Ständige Wiederholungen, zu ausgeschmückte Szenerien machen das flüssige Lesen hin und wieder schwieriger und nehmen den Lesefluss. Mehrfaches Lesen war leider öfter notwendig. Wer diesen Stil aus anderen Büchern des Autors gewohnt ist wird damit sicherlich keine Probleme haben.
Fazit:
Ministry of Souls - Das Schattentor ist ein ausgeschmückter, detailreicher Fantasieroman mit einer tollen Idee und einer Welt, die es in sich hat. Doch die Charaktere bleiben phasenweise auf der Strecke oder sind überflüssig. Die Handlung verläuft in eine komplett andere Richtung und kann teilweise keine Spannung halten, was auch an dem ausschmückenden Schreibstil liegt. Eine Liebesgeschichte, die nicht in dieses Buch gehört und einem offenem Ende, was einen quasi zwingt den 2. Teil zu lesen. (Bei mir wird es wohl bei dem ersten bleiben)