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Veröffentlicht am 26.10.2020

Verschenktes Potential einer tollen Idee

Ministry of Souls – Das Schattentor
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Dies war mein erstes Buch des Autors und habe mich sehr auf eine interessante und fantasiereiche Geschichte gefreut und ich wurde nur zu Teilen ein wenig enttäuscht.

Zunächst sagt mir das Cover des Buches ...

Dies war mein erstes Buch des Autors und habe mich sehr auf eine interessante und fantasiereiche Geschichte gefreut und ich wurde nur zu Teilen ein wenig enttäuscht.

Zunächst sagt mir das Cover des Buches sehr zu. Das Spiel aus Gold und schwarz macht es sehr interessant und auch ein wenig edel, was schon im Kontrast zur Welt, die in der Geschichte aufgebaut wird. Ein weniger dezenter hätte es dennoch sein können.

Bevor ich auf die Handlung eingehe, möchte ich etwas zu den Charakteren sagen.
Jack hat mir zu Anfang sehr gefallen. Er wirkte jung, wissbegierig und auch seiner Zeit etwas voraus. Es hat mir sehr gefallen ihm durch die Welt der Soulman zu folgen. Doch je länger die Geschichte voranschritt, desto weniger konnte er mich überzeugen. Er macht keine wirkliche Entwicklung durch, ist manchmal etwas dumm und wird gegen Ende des Buches fast nutzlos, was sehr schade war.
Oz wirkte zu Beginn etwas unbeholfen, peinlich und nerdig und entwickelt sich als Nebencharakter immer mehr zum Hauptprotagonisten der Geschichte. Er ist immer zur Stelle, wenn er Jack aus der Patsche helfen muss und er war mir sympathisch.
Naima ist die typische und fast schon klischeehafte starke, selbstbewusste Prinzessin, die von niemandem Hilfe benötigt und so bleibt es auch in der ganzen Geschichte über und auch zu ihr habe ich gegen Ende ein wenig den Bezug verloren.
Was zusätzlich beigetragen hat, ist eine komplett überflüssige und unglaubwürdige Liebesgesichte zwischen Jack und Naima, die so plötzlich kommt, dass man es kaum glauben kann.

Die Handlung klingt zunächst sehr spannend und interessant. Soulman, die Geister von Verstorbenen aus der realen Welt in die Zwischenwelt bringen und dafür sorgen, dass jeder Geist seinen Weg dahin findet. Und mittendrin der junge Jack, der als Auszubildener seinen Weg finden muss.
Und zu Beginn war ich schnell von der Geschichte gefesselt und diese weist einen frühen Höhepunkt an Spannung auf, dieser flacht aber auch schnell wieder ab und kann diesen Höhepunkt auch nicht mehr wirklich erreichen und fällt mit dem Ende immer weiter ab. Phasenweise wird von Jack sein eigener Auftrag nicht weiter beachtet und die Handlung entwickelt sich in eine ganz andere Richtung, als man erwartet oder aus dem Klappentext herauslesen könnte.

Der Schreibstil des Autors ist sehr ausschmückend und detailreich. Phasenweise ist dies echt sehr angenehm und schön, da man die Welt des alten Londons quasi vor Augen hat, aber es hatte auch seine Nachteile.
Ständige Wiederholungen, zu ausgeschmückte Szenerien machen das flüssige Lesen hin und wieder schwieriger und nehmen den Lesefluss. Mehrfaches Lesen war leider öfter notwendig. Wer diesen Stil aus anderen Büchern des Autors gewohnt ist wird damit sicherlich keine Probleme haben.

Fazit:
Ministry of Souls - Das Schattentor ist ein ausgeschmückter, detailreicher Fantasieroman mit einer tollen Idee und einer Welt, die es in sich hat. Doch die Charaktere bleiben phasenweise auf der Strecke oder sind überflüssig. Die Handlung verläuft in eine komplett andere Richtung und kann teilweise keine Spannung halten, was auch an dem ausschmückenden Schreibstil liegt. Eine Liebesgeschichte, die nicht in dieses Buch gehört und einem offenem Ende, was einen quasi zwingt den 2. Teil zu lesen. (Bei mir wird es wohl bei dem ersten bleiben)

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  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Fantasie
Veröffentlicht am 26.08.2020

Schwacher Auftakt

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Ein Mörder, der seine Opfer in der Stücke zerteilt und dann für die Ermittler als Puzzle in der ganzen Stadt verteilt.

So preist der Klappentext uns dieses Erstlingswerk der Autorin Nadine Matheson an.
Das ...

Ein Mörder, der seine Opfer in der Stücke zerteilt und dann für die Ermittler als Puzzle in der ganzen Stadt verteilt.

So preist der Klappentext uns dieses Erstlingswerk der Autorin Nadine Matheson an.
Das Cover des Buches hätte mich im Laden nicht sehr angesprochen, es ist relativ unspektakulär sticht nicht weiter heraus.
Der Schreibstil ist teilweise recht schwierig. Hin und wieder musste ich Abschnitte mehrfach lesen, die englischen Abkürzungen der Polizeibezeichnungen und auch die Namen nehmen hin und wieder den Lesefluss. Man überlegt was die Abkürzung bedeutet und die Namen lassen oft nicht darauf schließen, ob die Person männlich oder weiblich ist.
Zudem fehlen mir detaillierte Beschreibung von einigen Charakteren, der Umgebung und Geschehnissen. Die wichtigsten Charaktere, deren Privatleben und die Opfer werden gut beschrieben, aber der Rest fehlt mir teilweise komplett.
Auch ist die Handlung eines gefassten Killers, der im Gefängnis sitzt und es werden trotzdem Morde in seinem Namen gemacht, nichts neues. Es wird viel Ermittlungsarbeit geleistet und durch den allwissenden Erzähler weiß man aber meist schon mehr als die Hauptcharaktere.
Und genau da liegt der Knackpunkt. Als Leser kennt man viele Infos bereits, wodurch das Lesen der Ermittlungsarbeit keine wirkliche Spannung aufbringt.
Zudem ist bereits ab der Hälfte des Buches schon klar, wer der Mörder ist, was schade ist.
Die langgezogenen Einblicke in das Privatleben nimmt auch viel Spannung raus. Für mich fehlt bis zum Ende die wirkliche Spannung, die mich weiterlesen lassen möchte. Erst gegen Ende wird es minimal spannend, aber auch der finale Kampf wird in wenigen Seiten schnell beendet.

Fazit:
Das Buch dient wohl als Einstieg in eine neue Thriller Reihe rund um die Hauptcharaktere, da das Ende mit vielen offenen Fragen zurückgelassen wird.
Das Thema ist nichts neues und zudem verspricht der Klappentext etwas anderes, als ich gelesen habe.
Es fehlt an Spannung und wirklichen Wendungen, die das Buch besonders gemacht hätten.

Für Thriller Neulinge sicher ein guter Einstieg, für erfahrene Thrillerleser aber sicher nichts aufregendes und neues.

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  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 30.04.2020

Ein unheimlicher Urlaub

Ich sehe was, was du nicht siehst
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Vier Freundinnen fahren in den Urlaub, der lange geplant war und doch von einem traurigen Gefühl begleitet wird. Anfangs scheint es ein normaler Urlaub auf einem Campingplatz zu werden, doch immer mehr ...

Vier Freundinnen fahren in den Urlaub, der lange geplant war und doch von einem traurigen Gefühl begleitet wird. Anfangs scheint es ein normaler Urlaub auf einem Campingplatz zu werden, doch immer mehr mysteriöse Dinge passieren und birgt eine unheimliche Verbindung zu einer verstorbenen Freundin der Mädels...

Cover: Das Cover gefällt mir ganz gut, es spielt gut auf das an, was im Buch auch passiert und ist dadurch sehr stimmig. Es verrät nichts, aber macht neugierig mehr zu erfahren.

Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist einfach gehalten und lässt sich gut lesen. Der Einsatz von anderen Sprachen war eine nette Abwechslung. Die kurzen Kapitel lassen einen durch die Geschichte fliegen, doch sind sie meiner Meinung nach zu kurz. Durch den ständigen Perspektivwechsel verliert man oft den Überblick wem man gerade folgt und wem nicht. Das fand ich schade, da dadurch etwas der Bezug zu den Charakteren verloren geht.

Charaktere: Es gibt vier Hauptcharaktere, die sich alle in ihrere Persönlichkeit unterscheiden, jedoch sonst kaum. Dadurch ist ein Bindung zu den einzelnen Charakteren recht schwierig, welche durch die kurzen Kapitel nicht gerade begünstigt wird. Teilweise ähneln sich die Mädels und sind fast schon klischeehaft. Die Nervige, die Arrogante, die Schüterne, also etwas zu viel manchmal.

Handlung: Die Handlung hat mir in der ersten Hälfte nicht ganz gefallen, es kommt wenig Spannung auf und man weiß nicht so recht, worauf die gesamte Handlung hinaus laufen soll. Erst in der zweiten Hälfte wird deutlicher, worum es wirklich geht und wie sich die Mädels durch die Ereignisse verändern. Dort kommt dann auch mehr Spannung auf und das Ende kann doch noch etwas herausholen und überzeugen.

Fazit: Meiner Meinung nach ist dieses Buch sehr geeignet für Jugendliche und Leseanfänger, die das Lesen für sich entdeckt haben. Einfache Sprache, gute Handlung. Nur bei den Charakteren gibt es einige Minuspunkte, die es etwas schlechter gemacht haben. Ansonsten lesenswert.

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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.04.2020

Fitzeks Anfänge waren grandios

Die Therapie
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Als seine 12-jährige Tochter Josy urplötzlich, wie vom Erdboden verschlungen, verschwindet, gerät Viktor Larenz völlig aus der Bahn. Er kündigt seinen Job als Psychiater, um der Suche nach seiner Tochter ...

Als seine 12-jährige Tochter Josy urplötzlich, wie vom Erdboden verschlungen, verschwindet, gerät Viktor Larenz völlig aus der Bahn. Er kündigt seinen Job als Psychiater, um der Suche nach seiner Tochter die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Doch die Suche bleibt erfolglos, bis eines Tages eine junge Frau auf ihn zu kommt und ihm neue Hinweise geben kann... oder doch nicht?

Cover: Zum Cover des Buches lässt sich nicht viel sagen. Zum Inhalt des Buches passt es nicht direkt, gibt einem doch ein Gefühl, dass die Geschichte verschleierter ist, als man denkt.

Schreibstil: Schon in seinem ersten Thriller kommt Fitzek mit dem üblichen leichten und schnellen Schreibstil daher. Einfach getacktet, doch hin und wieder mit gründlich recherchierten Fakten und Wissen. Die kurzen Kapitel tragen dazu bei, dass man schnell durch die Geschichte durch kommt und förmlich dazu gezwungen ist, weiterzulesen.

Inhalt: Inhaltlich greift Fitzek wieder ein Thema auf, welches er sehr gerne aufgreift und zwar die Thematik der psychischen Erkrankungen. Daraus bastelt er eine wunderbare Story mit Tiefgang, tollen Charakteren und den besten Wendungen. Hier spielen gleich zwei solcher Erkrankungen eine Rolle (Ich verrate nicht welche), die sich wunderbar für diese Handlung eignen.

Fazit: Alles in allem finde ich diesen ersten Thriller von Fitzek wirklich gelungen. Spannend, abwechslungsreich und voller Überraschungen. Seine neueren Werke lassen dahingehend leider oftmals etwas nach, weswegen dieses Buch zu lesen doch sehr erfrischend war.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Kindesentführung und illegale Hundezüchtung

Die Zucht
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Der kleine Oleg Schwabe wird vom eigenen Grundstück entführt. Henry Conroy, der ermittelnde Kommissar, entdeckt unter ersten Spuren Blut eines Hundes. Zusammen mit seiner Partnerin Manuela Sperling, die ...

Der kleine Oleg Schwabe wird vom eigenen Grundstück entführt. Henry Conroy, der ermittelnde Kommissar, entdeckt unter ersten Spuren Blut eines Hundes. Zusammen mit seiner Partnerin Manuela Sperling, die aufgrund des Wassermanns-Fall auf eine neue Dienststelle versetzt wurde, gehen die beiden der Spur nach und stoßen schnell auf mysteriöse Zusammenhänge mit einem ortsansässigen Bauunternehmer. Zeitgleich geht die Tierschützerin Rieke einer heißen Spur nach und schon bald kreuzen sich diese Wege....


Das Cover ist sehr einfach gehalten und zeigt mit der Hundepfote deutlich, worauf der Fokus dieses Buches liegt. Trotzdem recht unspektakulär.

Der Schreibstil von Andreas Winkelmann ist einfach gehalten, gut und verständlich zu lesen und kaum schnörkelig. Die ein oder andere detaillierte Beschreibung bleibt aber nicht aus. Wie man es gewohnt ist, ist auch dieses Buch in mehrere Stränge und Handlungsorte aufgeteilt.

Die Charaktere sind sich sehr gegenteilig. Henry Conroy ist verschlossen, fokussiert und ein Einzelgänger, der mit seinem Vorgesetzten auf Kriegspfad ist. Manuela Sperling ist bereits aus dem Buch "Wassermanns Zorn" bekannt. Zielstrebig, vorlaut und frech, geht sie ihrer Arbeit nach. Die beiden bilden ein ungewöhnliches Duo, welches sich über die Zeit immer besser zusammenfindet.
Trotzdem gibt es einen Kritikpunkt, der mich durch mehrere Bücher von Winkelmann begleitet: Innerhalb kürzester Zeit werden viel zu viele Charaktere in der Handlung vorgestellt und man verliert irgendwann gefühlt den Überblick, denn gefühlt ist jeder irgendwie wichtig in der Handlung. Manchmal ist weniger auch mehr und mit weniger Charakteren, können diese auch besser dargestellt werden.

Die Handlung selbst gefällt mir sehr gut. Nach dem Wassermann hat Manuela eine neue Aufgabe den schwierigen Henry Conroy als Partner zu haben und dabei einen vermissten Jungen zu finden. Bald stoßen die beiden auf ungeklärte Zusammenhänge, Personen die eigentlich nicht in den Fall passen und eine neugierige Tierschützerin mischt auch mit. Alle Stränge sind zunächst für sich und scheinen vorerst zusammenhangslos, doch mit der Zeit fügen sich die Teile zusammen. Das Ende bleibt offen und bietet mit "Der Schlot" eine Fortsetzung an.

Fazit: Auch dieses Buch von Winkelmann ist mit Spannung gespickt, hat tolle Handlungsstränge und interessante Charaktere. Über das gesamte Buch bleibt die Spannung erhalten und kann es gar nicht aus der Hand legen. Das offene Ende ist unbefriedigend, aber es gibt ja zum Glück einen Nachfolger. Für Fans eine Empfehlung, aber es wäre nicht verkehrt vorher "Wassermanns Zorn" gelesen zu haben.

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