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Veröffentlicht am 04.11.2021

Tod oder Leben

Sturm in die Freiheit
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Der junge U-Boot-Kommandant Wolf Littke gerät in britische Kriegsgefangenschaft. Er und drei andere Mitgefangene erhalten die Chance aus der Kriegsgefangenschaft zu entkommen, sofern sie auf das Angebot ...

Der junge U-Boot-Kommandant Wolf Littke gerät in britische Kriegsgefangenschaft. Er und drei andere Mitgefangene erhalten die Chance aus der Kriegsgefangenschaft zu entkommen, sofern sie auf das Angebot der Briten eingehen und Hitler in seinem Hauptquartier Wolfsschanze ermorden. Jeder der vier hat private Gründe nach Deutschland zurückzukehren. Kaum in Königsberg angekommen, beginnen die Probleme. Ihre Kontaktperson ist ein alter Schulkamerad von Wolf, an den er keine guten Erinnerungen hat. Kann man ihm trauen ?

Umso länger die Mission dauert, desto mehr kümmern sich die Beteiligten um ihre eigenen Belange. Doch der Tag des Attentats rückt unaufhaltsam näher : der 20.Juli 44.

Der Autor erzählt eine fiktive Geschichte, die auf realen historischen Fakten beruht. Herausgekommen ist ein sehr spannender und unterhaltsamer Roman, der zudem interessante historische Details beinhaltet. So war mir die Person Walter Schellenberg eher unbekannt und ich habe unter anderem gelernt , was ein Ein-Mann-Bunker ist.

Wolf wurde mir im Verlauf der Ereignisse immer sympathischer. Sein Wunsch, Hitler zu töten, nährt sich aus seinen lauteren Motiven, das Sterben zu beenden. Er ist für mich das Ideal eines integren Menschen. Seine Mitstreiter verfolgen ebenfalls idealistische Ziele. Im Gegensatz zu Wolf ordnen sie ihr gemeinsames Ziel ihren persönlichen Interessen unter und gefährden dadurch den Erfolg des Unternehmens.

Der Gegenentwurf zu Wolf ist - neben historisch verbürgten Nazigrößen- sein alter Schulkamerad Bernd Nitz. Dessen Motivation ist sein alleiniger persönlicher Vorteil und macht ihn in meinen Augen zu einem perfekten Opportunisten.

Was zu meiner Lesefreude ebenfalls beigetragen hat, sind die kurzen Kapitel und häufigen Schauplatzwechsel. Das erhöht die Spannung und erzeugt ein Gefühl von Dringlichkeit .

Der Roman hat mich sehr gut unterhalten und ich habe bis zur letzten Seite mit gefiebert, ob Wolf heil aus der Geschichte rauskommt.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Hoher Spaß- und Unterhaltungsfaktor

Monster & Magie: Diebe des Drachendolchs
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Ich habe es geschafft, die legendären Drachendolche in meinen Besitz zu bringen. Leider weckt so ein kostbarer Besitz den Neid zwielichtiger Gestalten. Und so kommt, was kommen muss. Während eines Wirtshausbesuches ...

Ich habe es geschafft, die legendären Drachendolche in meinen Besitz zu bringen. Leider weckt so ein kostbarer Besitz den Neid zwielichtiger Gestalten. Und so kommt, was kommen muss. Während eines Wirtshausbesuches versucht eine Räuberbande mir meinen Schatz zu stehlen.

Und nun beginnt mein persönliches Leseabenteuer. Ich habe absolutes Neuland betreten, denn das war das erste Mal, dass ich ein Spielebuch in die Hand genommen habe. Mehr aus Neugierde, als aus Überzeugung. Schon nach der ersten Entscheidungsmöglichkeit war ich begeistert und voller Abenteuerlust. Es macht einfach Spaß, den Gang der Handlung selbst zu bestimmen und sich auf eine ungewisse Reise zu begeben. Meine Erfahrung war immer überraschend, zudem gelegentlich witzig als auch tödlich.. Das führte zu dem Entschluss, das nächste Mal eine andere Entscheidung zutreffen, in der Hoffnung mit dem Leben davon zu kommen. Ich hatte sehr viel Spaß und es warten noch einige Varianten darauf, von mir gespielt zu werden.

Was zu meinem Vergnügen wesentlich beigetragen hat, der Autor gibt mit seinen Regieanweisungen Hinweise, wie man sich fühlt und wie die Umgebungsatmosphäre ist. Das hat meine Phantasie zusätzlich beflügelt.

Ich bin nach dieser Leseerfahrung absolut überzeugt und begeistert und kann nur jeden einladen, sich auf dieses Abenteuer einzulassen.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Tote Omas und eine auf den 2. Blick sympathische Ermittlerin

Theodora und der Engel des Todes
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Kriminalkommissarin Theodora Klein , unzufrieden mit ihrer gesamten Lebenssituation, bekommt zu ihrem Missfallen einen neuen Kollegen - Eisele - zur Seite gestellt. Auch Eisele ist nicht glücklich. Er ...

Kriminalkommissarin Theodora Klein , unzufrieden mit ihrer gesamten Lebenssituation, bekommt zu ihrem Missfallen einen neuen Kollegen - Eisele - zur Seite gestellt. Auch Eisele ist nicht glücklich. Er lebt bei seiner Mutter, die ihn zusehends nervt.

Ein wenig von der alten Begeisterung für ihren Beruf verspürt Theodora, als kurz hintereinander zwei alte Frauen ermordet werden. Der Fall bringt Theodora zum Nachdenken, nicht nur über den möglichen Täter, sondern auch über ihr wenig erfreuliches Leben. Gedanklich abgelenkt gerät sie in tödliche Gefahr.

Auf den ersten Blick war mir Theodora nicht sympathisch. Sie war mir zu Ich-bezogen, selbstherrlich und wenig empathisch. Das beste an ihr, war ihr Haustier, die Ratte Mephisto. Doch mit jeder Seite, die ich umgeblättert habe, wuchs sie mehr ans Herz, obwohl sie mit ihrem Hang zur Esoterik in meinen Augen schon etwas speziell ist.

Der Fall selbst ist spannend. Besonders interessant fand ich die Einschübe, die Einblick in die Gedankenwelt des Täters geben. Ich bekam eine Ahnung davon, wie einsam der Mörder sein muss, was wiederum dazu führte, dass ich Mitgefühl entwickelte. Die Person des Täters war am Ende keine wirkliche Überraschung, aber die durch die Autorin geschaffene Atmosphäre am Schluss hat mich überrascht und sehr berührt.

Ein weiterer Pluspunkt des Krimis ist der wohl dosierte Humor, der mir gut gefallen hat, weil er ein willkommenes Gegengewicht zur eher düsteren Lebenssituation Theodoras bildet. Als Stilelement nutzt die Autorin den schwäbischen Dialekt, der in den Dialogen Eiseles mit seiner unkonventionellen Mutter zum Einsatz kommt und die eine oder andere komische Situation.

Der Krimi hat mich sehr gut unterhalten. Ich fand es angenehm, einer Ermittlerin zu begegnen, die vom üblichen Standard abweicht ohne zu überdrehen. Die Mischung aus Humor, Spannung und melancholischen Momenten war in meinen Augen gelungen.

Der Krimi erhält dafür von mir eine überzeugte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Abwechslungsreiche und Frauenthemen orientierte Fortsetzung

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Dieser 2. Band der Trilogie setzt unmittelbar an den Ereignissen des 1. Bandes an.
Die Schauspielerin Doris ist durch eine Stichwunde schwer verletzt. Kurz darauf verstirbt eine Prostituierte an einer ...

Dieser 2. Band der Trilogie setzt unmittelbar an den Ereignissen des 1. Bandes an.
Die Schauspielerin Doris ist durch eine Stichwunde schwer verletzt. Kurz darauf verstirbt eine Prostituierte an einer ähnlichen Verletzung. Es scheint sich um einen Serientäter zu handeln, aber wenn kümmert`s, wenn ein paar Huren verletzt werden.
Polizeiärztin Magda und Kommissar Kuno sind glücklich. Sie wollen heiraten. Aber was wird, wenn sich Magdas Wunsch nach einem Kind erfüllt ? Sie möchte die gerade eröffnete Praxis nicht aufgeben. Während Magda eine Schwangerschaft begrüßen würde, wird sie immer öfters mit dem Wunsch nach einem Schwangerschaftsabbruch konfrontiert, was sie ablehnt, sie aber in immer größere Gewissenskonflikte stürzt.
Celia ist glücklich mit ihrem Medizinstudium und Edgar, der sie gerne heiraten würde. Celia möchte ihre gerade errungene Freiheit nicht aufgeben. Kann es einen Kompromiss geben ?
Ich bin erneut abgetaucht in die Welt der Zwanziger Jahre und habe die Zeit um mich herumvergessen. Das Autorenduo zeichnet ein buntes und Detail reiches Bild jener Zeit und gibt mir als Leser eine Fülle an Informationen über das politische Geschehen und die gesellschaftlichen Zustände. Dabei liegt der Schwerpunkt in meinen Augen ganz klar auf den Lebensbedingungen der Frauen, was vielleicht manchen männlichen Leser langweilt.
Obwohl Doris, Magda und Celia aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen, sind die Möglichkeiten, ihr Leben selbst zu gestalten gleichermaßen begrenzt. Kinder sind ein soziales Risiko, Empfängnisverhütung ein Tabu und so wird in den sozial schwachen Familien der Kindersegen schnell zu Kinderelend.
Obwohl die Themen eher sperrig sind , ist der Roman unterhaltsam und leicht zu lesen. Die Autoren mischen die Gesellschaftsprobleme mit interessanten geschichtlichen Details wie beispielsweise die Eröffnung des Tempelhofer Flughafens. Ein weiterer Pluspunkt sind die drei Hauptfiguren, die jede für sich sympathisch ist und durch unterschiedliche Charaktereigenschaften ihr individuelles Profil erhält.
Doris nimmt dabei eine Sonderrolle ein, da sie unbedingt Karriere als Schauspielerin machen will und auf Konventionen pfeift.
Magda ist eher die bodenständige, die ihre bürgerliches Leben schätzt, aber nicht die Augen vor sozialer Ungerechtigkeit verschließt.
Die interessanteste Figur für mich war Celia, die versucht, die ihr als Frau auferlegten Grenzen auszudehnen und trotzdem den Ansprüchen ihrer Umwelt zu entsprechen.
Alles in allem finde ich den Roman absolut lesenswert und sehr unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Die Kleeblatt-Morde

Tote Schwaben leben länger
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Kommissar Querlingers neuer Fall beginnt an einem Sonntag, als zwei Studenten zwei Skelette im Federsee entdecken. Auch wenn die Morde über 30 Jahre zurückliegen, verlangen die Opfer Gerechtigkeit. Leider ...

Kommissar Querlingers neuer Fall beginnt an einem Sonntag, als zwei Studenten zwei Skelette im Federsee entdecken. Auch wenn die Morde über 30 Jahre zurückliegen, verlangen die Opfer Gerechtigkeit. Leider fordert eine neue Mordserie unter Obdachlosen Querlingers Aufmerksamkeit. Durch die öffentliche Meinung unter Druck gesetzt, ordnet Querlingers Vorgesetzter an , dass er die Federsee-Morde links liegen lassen soll. Neue Brisanz erhalten die Ermittlungen, als identische DNA in beiden Fällen festgestellt wird.

Das ist das zweite Mal, dass ich mit Hauptkommissar Querlinger auf Mörderfang gehe. Und erneut war ich begeistert von der gelungenen Mischung zwischen Humor und Spannung. Der Schwerpunkt der humorvollen Szenen liegt in Querlingers privaten Bereich. Seine Beziehung zur geliebeten Ehefrau Luise ist nicht frei von Missverständnissen und für zusätzlichen Unmut sorgt der bekannte Weißenegger und der Journalist Oxheimer.

Wie ich es von einem Regionalkrimi erwarte, gibt es einige Dialoge in schwäbischer Zunge und eine gehörige Portion Lokalkolorit obendrein.

Die Krimihandlung selbst ist spannend und gibt sowohl mir als Leser als auch dem Ermittlungsteam einige Rätsel auf. Schritt für Schritt und mit klassischer Polizeiarbeit nähert sich Querlinger der Lösung des Falles. Er greift sogar zu verdeckten Ermittlungen bei einem Fest in der Obdachlosenszene, was ihm weiteren Ärger mit seiner Luise beschert und mir einen Lachanfall. Tatkräftige Unterstützung erhält Querlinger durch sein Team und seine mit der modernen Technik vertrauten Kollegin Eulenburg. Ohne sie wäre er nicht nur einmal aufgeschmissen gewesen. Beim hochexplosiven Ende beweist sie Fachkenntnis und einen Sinn für phantasievolle Lösungen.

Der Krimi bekommt von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung, weil er alles besitzt, was in meinen Augen ein guter Regionalkrimi haben muss.

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