Profilbild von Lesemone

Lesemone

Lesejury Star
offline

Lesemone ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesemone über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2025

Die Suche

Was du siehst
0

Ende der 60er Jahre zieht Ruth zu ihrem Onkel, der in einem kleinen beschaulichen Dorf in Mecklenburg wohnt. Ihr Vater will nichts mehr mit ihr zu tun haben, er fürchtet um seinen Ruf, weil Ruth schwanger ...

Ende der 60er Jahre zieht Ruth zu ihrem Onkel, der in einem kleinen beschaulichen Dorf in Mecklenburg wohnt. Ihr Vater will nichts mehr mit ihr zu tun haben, er fürchtet um seinen Ruf, weil Ruth schwanger und vom Freund verlassen wurde. Ihre Tochter Jule wächst dort mit Andi auf, eine Freundschaft seit Geburt. Die beiden erleben alles zusammen und gehen nach der Schule dann wegen ihrer Ausbildung getrennte Wege. Man spürt von Beginn der Geschichte an die besondere Verbundenheit der beiden Protagonisten. Sie sind unzertrennlich und vor allem Andi ist heillos in Jule verliebt. Doch als die Mauer fällt, zieht es Jule in den Westen und immer weiter weg von Andi. Sie ist auf der Suche nach ihren Wurzeln. Die Geschichte beschreibt das damalige Leben, als Deutschland noch geteilt war, aber dann auch, was nach dem Mauerfall alles möglich wurde. Mir hat gut gefallen, dass die Autorin ihre Kapitel mit Farben überschrieben hat, das passt hervorragend zu dem ganzen Setting. Die Geschichte von Andi und Jule ist einfühlsam, voller Emotionen beschrieben. Man kann sich sehr gut in die Gefühle der Charaktere hinein versetzen, bei denen es ständig auf und ab geht. Vor allem der bodenständige Andi hat mein Herz erreicht. Es ist eine tragisch, schöne Liebesgeschichte, erzählt in einem umfangreichen Farbspektrum mit einem Ende, mit dem ich zwar so nicht gerechnet hätte, aber sich absolut harmonisch in die gesamte Geschichte einfügt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2025

Scheinleben

Heimat
0

Jana zieht mit ihrem Mann und den zwei Kindern aufs Land. Das dritte Kind ist unterwegs und hier erhofft sich die Familie, dass die Kinder glücklich aufwachsen können. Sie lernt ihre Nachbarin Karolin ...

Jana zieht mit ihrem Mann und den zwei Kindern aufs Land. Das dritte Kind ist unterwegs und hier erhofft sich die Familie, dass die Kinder glücklich aufwachsen können. Sie lernt ihre Nachbarin Karolin kennen und ist fasziniert von ihr. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt. Hannah Lühmann beschreibt in dem Roman, wie Jana sich der neuen Nachbarschaft annähert und sich von Karolin blenden lässt. Ihre traditionellen Ansichten über Familienleben und Kindererziehung sind für Jana zwar interessant, sie traut sich aber nicht zu sagen, dass sie das anders sieht. Jana ist eine Protagonistin, die es jedem recht machen will und nicht den Mund aufmacht. Immer wieder zeigt die Autorin durch die Instagramposts von Karolin auf, dass vieles auf den sozialen Medien einfach nur Fake ist. Auf den sozialen Medien wird gepostet und geprotzt und im wahren Leben sieht es ganz anders aus. Hier gelingt öfter mal ein Blick hinter die Kulissen. Vieles wird in diesem Buch nicht wirklich ausgesprochen, man muss zwischen den Zeilen lesen. Das ist nicht ganz so mein Fall, daher lässt mich das Ende etwas zwiespältig zurück. Ich fand jedoch die Geschichte an sich sehr mitreißend und ich konnte nicht aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte, wie es Jana weiter ergeht. Mein Fazit von dieser Geschichte: Man muss auf andere nicht neidisch sein, denn man kann nicht immer ganz hinter die Kulissen blicken und sieht, was wirklich im Leben der anderen vorgeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2025

Wohlfühlbuch

Tannenduft im kleinen Strickladen in den Highlands
0

Ich verfolge die Reihe von Anfang an und daher sind mir die Charaktere gut bekannt. Für Amely bricht die Welt zusammen, als es bei ihr zuhause brennt, ausgerechnet während der lang ersehnten Hochzeit ihrer ...

Ich verfolge die Reihe von Anfang an und daher sind mir die Charaktere gut bekannt. Für Amely bricht die Welt zusammen, als es bei ihr zuhause brennt, ausgerechnet während der lang ersehnten Hochzeit ihrer Freunde. Wie immer halten die Freunde alle zusammen und versuchen Amely zu helfen, positiv in die Zukunft zu blicken. Ich fand es nicht so ganz nachvollziehbar, dass sie sich zu Paul aufs Hausboot zurückgezogen hat. Außerdem dachte ich, dass es etwas mehr um die Alpakas gehen wird. Die Geschichte ist aber leicht zu lesen und war unterhaltsam. Sie lebt vom Zusammenhalt der ganzen Charaktere. Es ist ein schönes Wohlfühlbuch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2025

Vergangenheit der Mutter

Die Verlorene
0

Als ihre Oma Änne krank wird und stirbt, folgt Laura den Spuren der Familie nach Schlesien. Warum hat ihre Oma so wenig darüber gesprochen und immer nur Andeutungen gemacht? Sie findet den ehemaligen Gutshof ...

Als ihre Oma Änne krank wird und stirbt, folgt Laura den Spuren der Familie nach Schlesien. Warum hat ihre Oma so wenig darüber gesprochen und immer nur Andeutungen gemacht? Sie findet den ehemaligen Gutshof und taucht ganz tief in ihre Familiengeschichte ein.

Die Familiengeschichte ist in Vergangenheit und Gegenwart aufgeteilt, wobei die Vergangenheit den größeren Teil einnimmt. Es gibt einfach sehr viel zu berichten. Zu Beginn empfand ich den Vergangenheitsstrang etwas langatmig, aber dann geschehen so viele Dinge, dass es immer spannender wurde. Vor allem als es in Richtung Flucht ging, konnte ich das Buch nicht mehr weglegen. Die Autorin hat mit sehr viel Feingefühl beschrieben, was sich auf dem Gutshof zugetragen hat. Auch wenn man schon viele solcher Vertreibungsgeschichten gelesen hat, fand ich diese hier spannend zu verfolgen. Änne und ihre Zwillingsschwester Luise stehen das ganze Buch hinweg im Mittelpunkt. Obwohl sie ein Herz und eine Seele waren, enttäuschen sie sich gegenseitig und ich fand es sehr spannend, dass erst am Ende aufgelöst wurde, was passiert war. Eine sehr einfühlsame, spannende Familiengeschichte mit einem überraschenden Ende für die Nachkommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2025

Wahnsinnsfamilie

Botanik des Wahnsinns
0

Leon Engler geht in seinem Roman der Frage nach, ob psychische Erkrankungen vererbt werden können. Der Ich-Erzähler wird mit seiner Familiengeschichte konfrontiert, die sich sehr krass liest. Ob Oma, Opa, ...

Leon Engler geht in seinem Roman der Frage nach, ob psychische Erkrankungen vererbt werden können. Der Ich-Erzähler wird mit seiner Familiengeschichte konfrontiert, die sich sehr krass liest. Ob Oma, Opa, Mutter oder Vater, alle kämpften mit verschiedenen psychischen Erkrankungen oder Alkoholsucht. Das animiert den Protagonisten, Psychologie zu studieren und damit selbst in einer Anstalt zu landen. Dort kann er an vorderster Front seine eigenen Familiengeschichte aufarbeiten. Das Buch beschreibt in kurzen Episoden, was sich in der Familie des Protagonisten alles zugetragen hat. Stellenweise war es etwas langatmig zu lesen, dann wieder blitzte eine Prise Humor durch, die einen schmunzeln lässt. Was hier autobiografisch oder erfunden ist, bleibt das Geheimnis des Autors. Ich fand den Einblick in die Behandlung von verschiedenen psychischen Erkrankungen interessant und auch, wie die Therapeuten damit untereinander so umgehen. Insgesamt ist das Buch nicht unbedingt leichte Kost, da es ein sensibles Thema anspricht, das sehr viele Menschen der Gesellschaft betrifft und mit dem nicht jeder gleich gut umgehen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere