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Veröffentlicht am 26.02.2019

Eine bewegende und nachhaltig anwirkende Geschichte

Was uns erinnern lässt
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Was uns erinnern lässt von Kati Naumann
Kati Naumanns Geschichte war für mich ein Highlight. Sie wird in zwei Handlungsträngen erzählt.
In der Vergangenheit lernen wir Christine und ihre Familie kennen. ...

Was uns erinnern lässt von Kati Naumann
Kati Naumanns Geschichte war für mich ein Highlight. Sie wird in zwei Handlungsträngen erzählt.
In der Vergangenheit lernen wir Christine und ihre Familie kennen. Die Geschichte spieltin den 70igern. Christine lebt in einem ehemaligem Hotel am Rennsteig im Thüringer Wald lebt. Die guten Zeiten sind längst vorbei und dort wo sich früher viele Gäste tummelten leben sie nun ein einsames Leben hinter Stacheldraht, direkt an der Grenze. Kein Wunder, liegt es seit der Teilung Deutschlands völlig abgeschotten von der Aussenwelt, mitten in einem Waldstück das nur noch mit Passagierschein betreten werden darf. Weit weg von allem, einsam und wie es scheint vergessen von allen.
In der Gegenwart findet Milla bei einem ihrer Streifzüge durch den Thüringer Wald einen alten überwucherten Keller und stösst dabei auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh. Dieser Ort zieht sie magisch an, lässt sie nicht mehr los und so macht sie sich auf die Suche nach den damaligen Besuchern. Sie spürt Christine auf um mehr über die damalige Zeit zu erfahren und diese Begegnung führt dazu das sich nicht nur beide Frauen, sondern auch ihr Leben verändern.
Die Frauen lernen Erinnerungen anzunehmen, aber auch loszulassen.

Kati Naumanns Geschichte hat mich vom ersten Moment an mitgenommen und sie wirkt auch nachhaltig noch an.

Der Schreibstil war flüssig und mitreissend, das die Geschichte in zwei parallel laufenden Handlungssträngen erzählt wurde fand ich richtig gut. So konnte man sich gut in Christine reinversetzen und ihre Erinnerungen an die damalige Zeit nachvollziehen. Es war richtig bewegend zu lesen was die Familie damals mitmachte und wie es letztendlich kam das sie ihre Heimat nach vielen Jahren doch verlassen mussten, Eine Heimat die sie nie vergessen konnten und nicht vergessen wollten. Viele Erinnerungen kommen bei ihr hoch als sie mit Milla über die damalige Zeit spricht, aber auch viele Fragen auf die sie nie eine Antwort bekommen hat. Als Leser fühlt man sich mittendrinnen. Kathie Naumann, hat mir Bilder vor Augen gezaubert und der Handlungsstrang der in der Vergangenheit spielte hat mich sehr berührt. Er gab mir eine ganz andere Sicht auf die damalige Zeit und die Geschichte von Christine und ihrer Familie hat mich sehr bewegt.

Mit Milla wurde ich am Anfang nicht so recht warm, aber sie hat sich in meinen Augen im Laufe der Geschichte sehr verändert und man spürte das sie einfach nur alleine war, versuchte diese Einsamkeit mit dem Aufspüren von alten, in Vergessenheit geratenen Orte, zu entfliehen. Die Geschichte vom Hotel Waldeshöh hat sie vom ersten Moment an fasziniert und sie lies nichts unversucht die alten Bewohner zu finden. Das war dann auch der Anfang zu einer besonderen Zeit, der Beginn einer Freundschaft. Vielleicht spürte sie das sie von Christine gebraucht wurde und dieses Gefühl sorgte dafür das ihr eigenes Leben in eine andere Richtung ging, sie veränderte sich in kleinen Schritten und wurde mir immer sympathischer.

Im Laufe der Geschichte laufen die beiden Handlungsstränge ineinander über und gemeinsam versuchen die beiden Frauen herauszufinden wer letztendlich daran Schuld war das Christine und ihre Familie die Heimat verlassen mussten, aber auch die Besitzrechte des ehemaligen Familienhotels wieder zu erlangen. Das war jedoch nicht so einfach und ich hoffte immerzu das es den beiden Frauen gelingen würde das Projekt „Heimat“ erfolgreich zu Ende zu führen. Das Hotel Waldeshöh verbindet die beiden Frauen vom ersten Moment an und aus zwei fremden Frauen werden innerhalb kürzester Zeit Freundinnen. Sehr schön beschrieben, sie treffen aufeinander und man spürt von Anfang an das die beiden Frauen sich gegenseitig helfen ihr Leben in den Griff zu bekommen.

Das Buch hatte Hand und Fuss und man spürte immerzu das die Autorin genau recherchiert hat. Die Gefühlswelt in der Christine damals mit ihrer Familie gelebt hat, kam bei mir an. Ich konnte mich in sie einfühlen, nachvollziehen und es war als würde ich alles mit eigenen Augen sehen. Für mich war es nicht nur eine Geschichte, als Kind der 70iger Jahre im Westen augewachsen, war es für mich teilweise wirklich unfassbar und unvorstellbar was ich gelesen habe. Dieses Buch hat mir die Augen geöffnet und mich in eine ganz andere Welt geführt und das habe ich in dieser Art und Weise noch nicht erlebt. Die Einblicke die ich durch die Autorin mit auf den Weg bekommen habe waren für mich ziemlich wertvoll und sie wirken auch nachhaltig an.

Ich kann „Was uns erinnern lässt“ von Katie Naumann allen nur wärmstens empfehlen, eine Geschichte die einem die Vergangenheit näher bringt und zeigt das Erinnerungen Gold wert sind, aber auch das man sein Leben in der Gegenwart leben sollte.

Für mich ein Highlight und es bekommt verdiente fünf Sterne.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Meine Erwartungen an das Buch wurden übertroffen

Lügenmeer
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Lügenmeer von Susanne Kliem

Inhaltsangabe:

Eine traumatische Nacht. Trügerische Erinnerungen. Und eine verstörende Wahrheit …

Früher waren sie das Traumpaar der Jugend-Clique: der beliebte Magnus und ...

Lügenmeer von Susanne Kliem

Inhaltsangabe:

Eine traumatische Nacht. Trügerische Erinnerungen. Und eine verstörende Wahrheit …

Früher waren sie das Traumpaar der Jugend-Clique: der beliebte Magnus und die schillernd-faszinierende Milla. Und Svenja, die beste Freundin von beiden, als dritte im Bunde. Bis Milla bei einer nächtlichen Party im Freizeitbad auf mysteriöse Weise ums Leben kommt. Magnus gilt schnell als der Schuldige, wird ohne handfeste Beweise aus seiner norddeutschen Heimatstadt vertrieben. Neunzehn Jahre später kehrt er als erfolgreicher Anwalt zurück, um endlich die Wahrheit herauszufinden. Svenja fiebert dem Wiedersehen entgegen und hat gleichzeitig Angst: Was hat Magnus vor? Wird er die alten, kaum verheilten Wunden wieder aufreißen? Und wie soll sie ihm erklären, dass sein schlimmster Kontrahent von damals ihr Ehemann geworden ist? Schritt für Schritt entlarvt Magnus das Gespinst von Lügen, das über der Todesnacht liegt. Und löst damit, ohne es zu ahnen, eine neue Katastrophe aus ......


Meine Meinung:

Für mich war es das erste Buch welches ich von der Autorin gelesen habe und ich muss sagen, es hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Die Geschichte rund um Magnus, Svenja, Annik und auch der verstorbenen Milla, hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Die Charaktere waren gut gezeichnet, man konnte sich in sie reinversetzen und mit ihnen fühlen. Magnus und Annik waren mir auf Anhieb sympathisch, auch Svenja mochte ich, aber sie war mir nicht so nah wie die anderen beiden. Toll fand ich das man die Geschichte in zwei Ebenen gelesen hat.

Magnus zu begleiten war toll. Man spürte das ihn die Vergangenheit nie los gelassen hat und das er endlich die Wahrheit erfahren musste um mit sich selbst ins Reine zu kommen, aber auch um mit allem entgültig abschliessen zu können. Keine Frage, die alten Freunde waren nicht begeistert als er wieder aufgetaucht ist und zu wühlen begann. Er wollte nicht nur seinen Namen reinwaschen, er musste einfach wissen was damals passiert ist und wie es dazu kommen konnte. Viele freuten sich ihn wiederzusehen, aber genauso viele wünschten er wäre nie gekommen denn mit ihm kamen auch die Erinnerungen an jenen Tag, der alles veränderte, zurück.

Richtig gut gefallen hat mir das man die Geschichte in zwei Handlungssträngen gelesen hat. In der Gegenwart versucht Magnus sich ein neues Leben aufzubauen und nebenbei möchte er rausfinden was damals wirklich passiert ist und wie es dazu kommen konnte das er plötzlich als Schuldiger dastand. Parallel dazu liest man in einer Art Rückblicks-Countdown was damals wirklich passiert ist und wie es dazu kommen konnte.

Lügenmeer – ist ein Titel der unglaublich gut gewählt wurde und auch das Cover passt gut zu der Geschichte. Fesselnd und spannend, aber auch sehr bewegend und teilweise wirklich schockieren. Ich hatte, während des Lesens, viele Fragezeichen im Kopf und irgendwann machte es klick. Auf einmal hatte ich eine Ahnung, die sich letztendlich auch bestätigte, aber trotzdem gab es immer wieder Überraschungen und Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte.

Fazit:

Obwohl mich die Inhaltsangabe vom ersten Moment an angesprochen hat, hätte ich nie und nimmer mit gerechnet das mich das Buch so mitreissen würde. Dafür gibts von mir verdiente fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Ein traurig, schönes Buch das zeigt das man sein Leben immer ändern kann.

Offline ist es nass, wenn's regnet
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Offline ist es nass wenn`s regnet
Jessi Kirby


In dem Buch geht es um Mari die, mehr oder weniger, ein Scheinleben führt. Alles was für sie zählt sind die Sozialen Medien, dort ist sie der Star und für ...

Offline ist es nass wenn`s regnet
Jessi Kirby


In dem Buch geht es um Mari die, mehr oder weniger, ein Scheinleben führt. Alles was für sie zählt sind die Sozialen Medien, dort ist sie der Star und für einen neuen Like tut sie fast alles. Irgendwann ist sie jedoch an einem Punkt angelangt in dem sie sich fragt wie es soweit kommen konnte und ob es das ist was sie will / braucht. Sie bricht zusammen und als sie dann, zum 18. Geburtstag ein Päckchen von ihrer Tante bekommt, erinnert sie sich an die glücklichen Tage in ihrer Kindheit, mit der Cousine an ihrer Seite. Mit ihrer Cousine hat sie viel verbunden, sie waren ein Herz und eine Seele, aber irgendwann schlug Mari einen anderen Weg ein und die Freundschaft zerbrach. In dem Päckchen befindet sich eine Wanderausrüstung, die Ausrüstung die eigentlich ihre Cousine für die nächste Tour benutzen wollte, eine Tour die sie nun nicht mehr machen kann. Mari beschließt spontan einen Ausflug in den Yosemite-Nationalpark zu machen. Sie möchte eine kleines Stück der Strecke laufen die sich ihre Cousine ausgesucht hat, um ihr Nahe zu sein , aber auch um zu sich selbst zu finden. Aber dann kommt alles ganz anders, Mari erlebt das Abenteuer ihres Lebens und dabei kommen auch viele Erinnerungen hoch und ohne es zu merken geht ihr Leben in eine andere Richtung.

Durch das wunderschöne Cover bin ich auf das Buch aufmerksam geworden und die Inhaltsangabe machte mich neugierig auf Maris Geschichte. Ich wurde nicht enttäuscht, das Buch hatte wirklich alles was ein gutes Buch braucht und meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Dieses Jugendbuch habe ich in einem Rutsch durchgelesen und ich muss sagen, der Schreibstil war flüssig und die Geschichte selbst zog mich vom ersten Moment an in den Bann. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Mari ist ein toller Charakter. Anfangs erschien sie mir etwas oberfllächlich, alles was für sie zählte waren die Likes bei den sozialen Medien. Alles wurde sorgfältig geplant und diente dazu noch mehr Likes zu bekommen. Irgendwann aber, merkt sie das ihr Leben auf Likes aufgebaut war, das sie sonst nichts und niemanden hatte. Da bricht sie zusammen, macht einen Fehler und weiß nicht weiter. Genau zu dem Zeitpunkt erhält sie dann ein Päckchen und aus der Situation heraus beschließt sie auf den Pfaden ihrer Cousine zu wandeln und das schöne war, sie hatte Spaß daran, das Handy rückte immer mehr in den Hintergrund. Die Geschichte hat großen Eindruck bei mir hinterlassen, ich hatte Bilder vor Augen. Marie fand auf dem langen Weg zu sich selbst zurück und erkannte was sie wirklich braucht. Sie hat gemerkt das mehr in ihr steckt wie nur das Mädchen das Likes braucht um glücklich zu sein und es machte einfach nur Spaß wie sie, letztendlich, immer weiter gelaufen ist und den Traum ihrer Cousine beendet hat. Unterwegs traf sie tolle Leute, erlebte tolle Abenteuer und klar, es gab auch Momente in denen sie an ihre Grenzen kam, in denen sie am liebsten geflüchtet wäre, aber letztendlich ging sie ihren Weg.

Eine richtig tolle Geschichte bei der man sich richtig gut in die einzelnen Charaktere reinversetzen kann und mit denen man fühlt. Es gab viele Situationen in denen ich aus dem Staunen nicht mehr rauskam, mir das Lachen verdrücken musste, aber auch welche die mir die Tränen in die Augen trieben. Ein Jugendbuch das ich allen nur empfehlen kann, Altersgrenzen nach oben gibt es hier keine. Die Autorin hat ein brisantes Thema in eine wundervolle Geschichte gesteckt, man erkennt das es auch ohne Handy geht und das man, wenn man will, sein Leben immer ändern kann. Für mich war es eines der januar-Highlights und eines der Bücher aus dem man viel mitnehmen kann.

Von mir gibt es für "Offline ist es nass wenn`s regnet 5 Sterne plus.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Trotz kleiner Schwächen fühlte ich mich gut unterhalten

Forever You
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FOREVER YOU

Nick ist schon immer in die kleine Schwester seines besten Freundes verschossen und an ihrem 18. Geburtstag will er ihr endlich seine Gefühle gestehen. Bevor es jedoch dazu kommt verkündet ...

FOREVER YOU

Nick ist schon immer in die kleine Schwester seines besten Freundes verschossen und an ihrem 18. Geburtstag will er ihr endlich seine Gefühle gestehen. Bevor es jedoch dazu kommt verkündet Lizzy das sie von einer bekannten Model-Agentur angenommen wurde und deshalb nach New York ziehen wird, ihren Traum vom modeln leben wird. Nick gesteht ihr seine Gefühle nicht, lässt sie ziehen, aber vergessen kann er sie nie.

Lizzy schafft es, sie wird ein bekanntes Model und lebt ihr Leben in New York. Es gibt keine Party bei der sie nicht dabei ist, immer einen Bad Boy im Schlepptau. Nick verfolgt ihren Werdegang, sie führt ein Leben mit dem er, als einfacher Buchhalter, nicht Schritt halten kann. Als urplötzlich Lizzys Welt aus den Fugen gerät, ist Nick es der ihr zur Seite steht und sie auffängt.

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Die Geschichte lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück.

Fakt ist, sie ist lässt sich wunderbar lesen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, nur die Geschichte, rund um Lizzy und Nick, lässt mich ein bissel hadern. Leider dreht sie sich ziemlich oft im Kreis, man kommt nicht von der Stelle und würde am das Zepter in die Hand nehmen und den beiden „helfen“. Dieses ewige hin und her, obwohl eigentlich recht schnell klar ist das beide das gleiche fühlen und wollen, hat mich schon etwas genervt. Immer wenn man dachte nun ist es soweit, kam wieder was dazwischen. Im Nachhinein denke ich das gerade Lizzy erst zu sich selbst finden musste um sich ihren Gefühlen zu stellen und bei Nick war es wohl so dass er sich nicht gut genug für Lizzy fand. Lizzy war mir eigentlich nicht unsympathisch, in vielem konnte ich mich in sie reinversetzen, mit ihr fühlen und auch ihr handeln verstehen. Allerdings gab es auch oft Situationen die ich nicht wirklich nachvollziehen konnte, aber wahrscheinlich musste auch das so sein. Ist ja oft so im Leben das man es einfach haben könnte und trotzdem den steinigen Weg einschlägt.

Nick hingegen war mir vom ersten Moment an sympathisch und er wuchs mir von Seite zu Seite noch mehr ans Herz. Ein richtig toller Typ, mit dem man Pferde stehlen kann und auf den man sich bedingungslos verlassen kann.

Das Cover passt eigentlich ganz gut zu der Geschichte, allerdings ist es mir zu dunkel.

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Tja wieviel Sterne gebe ich dem Buch?

Letzendlich werden es 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 29.01.2019

Ein Buch das bei weitem nicht nur für Jugendliche ist

Nicht weg und nicht da
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NICHT WEG UND NICHT DA von ANNE FREYTAG

Inhaltsangabe / Klappentext:

Den Anfang kannst du nicht ändern, das Ende schon
Nach dem Tod ihres Bruders macht Luise einen radikalen Schnitt: Sie trennt sich ...

NICHT WEG UND NICHT DA von ANNE FREYTAG

Inhaltsangabe / Klappentext:

Den Anfang kannst du nicht ändern, das Ende schon
Nach dem Tod ihres Bruders macht Luise einen radikalen Schnitt: Sie trennt sich von ihrem mausgrauen Ich und ihren Haaren. Übrig bleiben drei Millimeter und eine Mauer, hinter die niemand zu blicken vermag. Als Jacob und sie sich begegnen, ist er sofort fasziniert von ihr. Doch Luise hält Abstand. Bis sie an ihrem sechzehnten Geburtstag aus heiterem Himmel eine E-Mail von ihrem toten Bruder bekommt – es ist die erste von vielen. Mit diesen Nachrichten aus der Zwischenwelt und dem verschlossenen Jacob an ihrer Seite gelingt es Luise, inmitten dieser so aufwühlenden wie traurigen Zeit das Glitzern ihres Lebens zu entdecken ...

Meine Meinung:

Für mich war dieses Buch schon jetzt ein Jahreshighlight. Die Geschichte rund um Luise hat mich bewegt, berührt und von der ersten Seite an mitgenommen. Ein sehr sensibles Thema wurde hier wunderbar in eine Geschichte gepackt. Man konnte sich vom ersten Momentan in Luise reinversetzen, man fühlte mit ihr und am Ende erkennt man wie passend der Titel „NICHT WEG UND NICHT DA" gewählt wurde. Das Cover ist nicht nur schön, es passt einfach mega gut zu dieser traurig schönen Geschichte.

Luises Bruder nimmt sich das Leben und damit bricht für Luise eine Welt zusammen, ihr Leben verändert sich von einem Moment zum anderen und sie fällt in ein tiefes Loch. Keiner kommt an sie heran und dann passieren zwei wunderbare Sachen: Luise lernt Jacob kennen und sie erhält E-Mails die ihr, ihr Bruder vor seinem Tod geschrieben hat. Kristopher kannte seine Schwester gut, er wusste genau was sein Selbstmord bei ihr auslösen würde und deshalb möchte er sie, auf seine eigene Art und Weise, durch diese schwere Zeit führen. Luise muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen, Herausforderungen von denen Kristopher genau wusste das sie ihr helfen werden ins Leben zurück zu finden, aber auch das sie helfen würden seinen Tod zu verarbeiten. Man spürt hier auch das Band das die Geschwister immer verband und nicht nur bei Luise fliessen die Tränen immer wieder.

Die Geschichte rund um Luise und Jacob, aber auch Kristopher war einfach nur traurig, aber auch einfach nur schön. Sie zeigt das, dass Leben auch nach einem schweren Schicksalschlag weiter geht, das es nicht leicht ist mit dem Freitod eines nahestehenden Menschens umzugehen, aber auch wie wichtig es ist das man darüber spricht. Eine wirklich berührende Geschichte, mit viel Herz und Charme. Besonders gelungen fand ich auch das aufgezeigt wurde das es die Trauer nicht nur verbindet und das jeder sie anders bewältigt. Luises Gedanken gehen oft in die Vergangenheit zurück, zu den Tagen an denen noch alles gut war, obwohl es eigentlich nicht immer gut war. man lernt Kristopher durch Luise kennen und kann dann auch verstehen warum er für sich selbst keinen anderen Weg mehr gesehen hat. Man versteht auch warum Luise und ihre Mutter kein so inniges Verhältnis haben und man ahnt das Kristopher auch hier etwas in peto hat. Es ist schon traurig, herzzerreissend, wie Luise und ihre Mutter, jede für sich, um Kristopher trauern. Man spürt in der Geschichte immerzu das Kristopher wusste was er tut, aber auch das er wusste welche Lücke er bei seiner Familie hinterlassen würde und es war einfach herzergreifend, traurig schön wie er ihnen den Weg in eine glückliche Zukunft geebnet hat.

Aber auch Jacob hat die Geschichte bereichert und wie Luise hat auch er in seinem Leben schon einiges mitgemacht. Die beiden miteinander zu erleben, zu sehen wie sie sich immer besser verstehen und wie sie sich gegenseitig helfen ist einfach nur schön. Das Buch ist traurig, aber nicht so das es erdrückend gewesen wäre. Es gab immer wieder schöne und humorvolle Momente. Die Mischung hat einfach gepasst und dadurch das man das Buch aus Sicht von Luise und Jacob liest ist man immer ganz nah am Geschehen dabei. Ich konnte mich gut in die einzelnen Charaktere versetzen und fühlte von Anfang bis Ende mit allen mit und freue mich als es, bei Luise und Jacob, zu knistern beginnt.

Eine Geschichte die zu Herzen geht. Traurig schön und dennoch so voller Hoffnung. Im Laufe der Geschichte kann man sich auch ein Bild von Kristopher machen. Er hat es sich nicht leicht gemacht. Er wusste genau was er damit bei den Menschen die ihm am nächsten standen auslösen würde und hat deshalb dafür gesorgt das sie wieder zu sich selbst zurück finden würden, zueinander finden würden und vor allem das sie gestärkt aus dieser traurigen Erfahrung gehen würden. Berührend zu lesen wie Luise erkennt das ihr Bruder in den Erinnerungen weiterlebt und das er, auf eine gewisse Art und Weise, immer bei ihr ist und das die Zeit alle Wunden heilt. Schön zu lesen wie Luise erkennt das sie ohne schlechtes Gewissen herzhaft Lachen darf und das sie glücklich sein darf.

Anne Freytag hat wirklich ein Händchen für traurig schöne Geschichten und schafft es auch den Leser von Anfang bis Ende zu fesseln. Das Jahr hat gerade erst angefangen und denoch kann ich sagen das dieses Buch für mich nicht nur ein Herzensbuch ist, sondern schon jetzt schon ein Jahreshighlight. Ich gehöre bei weitem nicht mehr zu der Gruppe an Lesern für die es eigentlich geschrieben ist und kann sagen das es ein Buch ist für das es, nach oben, keine Altersgrenze gibt. Im Gegenteil.

„Nicht weg und nicht da“ bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.