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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2021

Jahreshighlight!

Wie die Stille vor dem Fall. Erstes Buch
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SHAY & LANDON

Shay ist ein nettes, selbstbewusstes und bodenständiges Mädchen. Sie ist zu allen freundlich, kommt mit jeder Clique und selbst mit den Außenseitern gut klar und scheint immer ein Lächeln ...

SHAY & LANDON

Shay ist ein nettes, selbstbewusstes und bodenständiges Mädchen. Sie ist zu allen freundlich, kommt mit jeder Clique und selbst mit den Außenseitern gut klar und scheint immer ein Lächeln auf den Lippen zu haben. Ihre größte Leidenschaft ist das Theater, denn sie schreibt Skripte und steht auch selbst gerne auf der Bühne. Ihr Leben ist perfekt. Jedenfalls denken das alle. Was niemand sieht, ist Shays krimineller Vater, ihre vor Liebe blinde Mutter und die ständigen Streitereien, die Shay zu Hause erdulden muss. Sie ist einsam und ihre familiäre Situation belastet sie sehr. Nur ihre Großmutter hält Shay noch zusammen.
Ich mochte Shay von der ersten Seite an richtig gerne! Ihre freundliche, hilfsbereite Art macht sie einfach super sympathisch. Sie ist ein herzensguter Mensch, der andere nicht verurteilt und ihre Schwächen akzeptieren und lieben kann.
Landon ist der Sohn reicher Eltern, die ihn die meiste Zeit sich selbst überlassen. Er ist beliebt, attraktiv und talentiert, aber furchtbar einsam. Um die Leere zu füllen, gibt er viele Partys und umgibt sich mit der halben Schülerschaft. Doch nichts davon kann seine inneren Dämonen vertreiben, die ihn täglich quälen und die ihn zu verschlingen drohen. Landon ist unglücklich und zerbrochen, was er aber nach außen hin nicht zeigt. Er spielt lieber das reiche, verwöhnte Arschloch, als zuzugeben, dass er Hilfe braucht.
Landon ist ein unglaublich toller Charakter! Obwohl er innerlich zerbrochen ist und ihn seine Dämonen in die Tiefe ziehen, kämpft er sich immer wieder an die Oberfläche. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen und er gehört inzwischen zu meinen liebsten männlichen Protagonisten aus diesem Genre.


GEDANKEN ZUM BUCH

Mein größtes Problem mit den Büchern von BC Cherry ist, dass sie häufig nach dem gleichen Muster ablaufen und ziemlich melancholisch sind. Das macht die Geschichten natürlich nicht schlecht, für mich aber ziemlich vorhersehbar. Bei Wie die Stille vor dem Fall 1 dachte ich deshalb, dass ich wüsste, was mich hier erwartet. Ich rechnete mit einer supersüßen, emotionalen Geschichte, die mich am Ende dann doch nicht ganz überzeugen würde und war positiv überrascht, dass ich hier so viel mehr bekam. Denn das Buch punktet für mich nicht durch Spannung oder die Liebesgeschichte, sondern durch das starke Charakterbuilding und die Thematik. Landon und Shay haben mich in so vielen Momenten an mich selbst in diesem Alter erinnert, weshalb ich jedes Wort und jede Tat von ihnen ganz tief in mir nachfühlen konnte. Insbesondere Shay und ihre familiäre Situation waren mir sehr vertraut und ich konnte durch ihre Geschichte einige Dinge mit mir selbst ausmachen. Es fühlte sich befreiend, fast reinigend an, dieses Mädchen auf ihrem Weg zu begleiten und zu sehen, dass sie niemals ihre Güte und Freundlichkeit verliert. Landon hat mich wirklich tief beeindruckt. Sein Charakter vereinigt einige Punkte, die wirklich Bookboyfriend-Potenzial haben und mischt sie mit Traurigkeit, Melancholie und Schmerz. Die Triggerwarnung sollte man hier wirklich ernst nehmen, denn die Autorin setzt die Themen im Buch sehr glaubhaft um. Ich habe ihr jedes Wort geglaubt und die Dunkelheit gespürt, gegen die Landon tagtäglich ankämpft.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und beinahe poetisch. Mir gingen fast die Klebezettel aus, weil ich so viele Stellen markieren wollte und musste. Besonders gut hat mir gefallen, dass nicht nur die Liebe zwischen Landon und Shay im Vordergrund stand, sondern die Liebe generell. Im Buch findet man freundschaftliche Liebe, familiäre Liebe und toxische Liebe. All diese Arten der Liebe wurden unglaublich gut umgesetzt und haben mir nicht nur einmal die Tränen in die Augen getrieben. Das Ende war zu erahnen, was das Ganze aber nicht weniger emotional gemacht hat. Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil und wie Landon und Shay sich entwickelt haben.


FAZIT

Wie die Stille vor dem Fall ist ein wahnsinnig emotionales Buch, das insbesondere durch sein starkes Characterbuilding überzeugt. Die Themen wurden in der Geschichte sehr authentisch und intensiv aufgegriffen, weshalb die Triggerwarnung auf jeden Fall ernstgenommen werden sollte. Obwohl die Handlung etwas ruhiger ist, sorgt der poetische Schreibstil der Autorin für eine Achterbahnfahrt der Gefühle und tolle Lesestunden. Für mich ist dieses Buch ein Jahreshighlight!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2021

Gelungene Fortsetzung, aber schwächer als Band 1

Don't HATE me
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Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Lena Kiefer hat eine unglaublich schöne und detaillierte Art zu schreiben. Sie zieht ihre Leser sofort in die Geschichte hinein hält sie mit wundervollen ...

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Lena Kiefer hat eine unglaublich schöne und detaillierte Art zu schreiben. Sie zieht ihre Leser sofort in die Geschichte hinein hält sie mit wundervollen Beschreibungen und perfekt platzierten Spannungselementen darin fest. Leider konnte mich der zweite Teil nicht ganz so sehr fesseln wie Band 1, was u.a. an den Charakteren lag. Kenzie haben wir im Vorgängerband als starke, selbstbewusste und trotzdem sensible Persönlichkeit kennengelernt. Sie war von ihren Entscheidungen überzeugt und glaubte an sich selbst und die Menschen, die sie in ihr Leben gelassen hat. In Don’t Hate Me verliert sie sich aber so sehr in ihrem Schmerz, dass von ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Stärke nicht mehr viel übrig bleibt. Sie zweifelt bei jeder Entscheidung und hat den Glauben an ihrer Menschenkenntnis verloren. Obwohl es sehr glaubhaft geschildert wurde und nach den Ereignissen im letzten Buch auch nachvollziehbar ist, dass Kenzie an allen zweifelt, gefiel mir diese Entwicklung nicht. Dieses starke, selbstbewusste Mädchen wurde leider zu einer Person, die mir mit ihrem ständigen „Ich will ihn, aber ich verzeihe ihm nicht“ Verhalten auf die Nerven ging. Am meisten nervte mich aber die fehlende Kommunikation zwischen ihr und Lyall. Ja, er hat sie verletzt und ich wäre auch sauer auf ihn, aber mit einem einfachen Gespräch hätte sich Kenzie hier viel Drama und Leid erspart. Lyall hat sich für mich besser entwickelt als Kenzie. Er löst sich in der Fortsetzung immer mehr von seiner übergriffigen Familie und trifft Entscheidungen, die für ihn persönlich am besten sind und ihn glücklich machen. Bei ihm konnte ich auch nachvollziehen, warum er nicht mit Kenzie über alles spricht, was damals mit Ada passierte. In seinem Inneren hält er sich nämlich für schlecht, unwürdig und schuldig. Er will für das bestraft werden, was passiert ist und die größte Strafe für ihn ist, wenn Kenzie ihn hasst.
Obwohl ich mit beiden Charakteren etwas gekämpft habe, gefiel mir die Liebesgeschichte richtig gut. Die Momente zwischen ihnen waren prickelnd und man spürt deutlich, wie die Funken fliegen. Besonders überzeugt haben mich aber Finlay und Edina, die auch in diesem Buch wieder dabei waren. Ich würde mir wirklich eine umfangreiche Geschichte über die beiden wünschen, denn diese verbotene Liebe ist genau nach meinem Geschmack.
Lena Kiefer mischt in Don’t Hate Me auch ein kleines Krimi-Element in die Handlung, wodurch die Geschichte noch etwas spannender wird. Richtig gut fand ich auch das tolle Setting auf Korfu. Mehr als einmal erwachte das Fernweh in mir, was wieder einmal zeigt, wie toll Lena Kiefer Umgebungen beschreibt. Das Ende war ein klassischer Kiefer-Cliffhanger und der hatte es wirklich in sich! In der einen Sekunde ist alles gut und dann BAM…. Katastrophe. Ich bin sehr gespannt auf das Finale und hoffe, dass sich noch alles zum Guten wenden wird. Bei #CliffhangerKiefer weiß man das ja nie….


FAZIT

Don’t Hate Me war für mich nicht ganz so stark wie sein Vorgänger, aber dennoch eine gelungene Fortsetzung. Die Autorin mischt Romantik mit Spannung und bietet uns ein unglaublich tolles Setting auf einer griechischen Insel. Trotz Kritik an den Charakteren gefiel mir die Lovestory sehr gut und die Nebencharaktere haben einige Pluspunkte bei mir geholt. Das Buch ist kein Highlight, hat mir aber ein paar schöne Lesestunden geschenkt.

Veröffentlicht am 07.01.2021

So viel mehr als ein Jahreshighlight!

All Saints High - Der Verlorene
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LENNY & VAUGHN

Lenora Astalis ist eine wirklich beeindruckende Protagonistin und einer der stärken Charaktere, die ich kenne. Sie musste in der Schule viel über sich ergehen lassen. Mobbing in Form von ...

LENNY & VAUGHN

Lenora Astalis ist eine wirklich beeindruckende Protagonistin und einer der stärken Charaktere, die ich kenne. Sie musste in der Schule viel über sich ergehen lassen. Mobbing in Form von verbalen und körperlichen Angriffen gehörten zu ihrem Alltag. Sie wurde von ihren MitschülerInnen (und vor allem von Vaughn) beleidigt, ausgegrenzt, angegriffen und fertig gemacht. Was dieses Mädchen ertragen musste, hätte und hat andere Kinder in diesem Alter zerstört. Doch Lenny weigert sich, ihren Mobbern einen Sieg über sie zu gönnen. Sie schlägt verbal zurück und gibt sich scheinbar unbeeindruckt. Auch von Vaughn lässt sie sich nicht unterkriegen. Sie wehrt sich mit allen Mitteln gegen ihn und will ihn dort treffen, wo es ihn am meisten schmerzt. Lenny ist Vaughn ebenbürtig und genauso verdreht wie er. Sie ist aber auch sensibel, schlau und eine Künstlerin durch und durch.

Vaughn Spencer ist der Sohn von Vicious und Emilia und hatte es bei mir deshalb von Anfang an nicht leicht. Mit Vicious habe ich bis heute große Probleme, weil ich eine Abneigung gegen Mobber habe und für mich ist er nichts anderes als das. Genau wie sein Sohn. Dachte ich…. Aber Vaughn ist so viel mehr, denn er hat auch viel von seiner Mutter geerbt. Vaughn ist ein Kunstgenie. Er ist exzentrisch und sieht die Welt anders als alle anderen. Mit Menschen kann er grundsätzlich nichts anfangen und meidet sie so weit es geht. Denn Vaughn ist … anders. Er ist vielschichtig wie eine Zwiebel und hat mich auch oft zum Weinen gebracht. Sein rachsüchtiges, zerstörerisches Wesen brachte mich an meine Grenzen und doch war ich auf morbide Weise von ihm fasziniert. Wie etwas Verbotenes oder Gefährliches hat er mich immer wieder angezogen und ich wollte ihn unbedingt verstehen. Am Ende war ich beeindruckt von dem Menschen, den ich hier kennenlernen durfte.


WEITERE GEDANKEN ZUM BUCH

Die Beziehung zwischen Lenora und Vaughn ist etwas Besonderes und keine klassische von Enemies-to-Lovers Story. Zwar starten die beiden als Todfeinde und behandeln sich gegenseitig auch so, aber man merkt schnell, dass da noch viel mehr dahintersteckt. Ich kann nicht weiter darauf eingehen, ohne zu spoilern, aber ihr sollt wissen, dass die beiden euch mehrfach überraschen werden. Sie sind grausam zueinander und handeln meist aus einem Rachegefühl heraus. Sie schenken sich nichts, um einander ebenbürtig zu bleiben. Dabei holen sie aber auch das Beste aus dem jeweils anderen heraus. Mir hat besonders die Art und Weise gefallen, wie Lenny und Vaughn miteinander kommunizieren. Es wird nichts beschönigt und nicht erwartet, dass sich jemand verändert und „normal“ wird. Stattdessen akzeptieren sie ihre verdrehte, düstere und freakige Art.
L.J. Shens Schreibstil hat die Geschichte noch intensiver gemacht. Sie besitzt einfach diese einzigartige Gabe, die Seelen ihrer Leser mit Worten zu zerstören. Erschreckend ist, dass wir Leser das sogar lieben und uns das immer wieder antun. Was dieses Buch mit mir gemacht hat, kann ich unmöglich in Worte fassen. Es hat mich gebrochen, mir aber auch gezeigt, dass man deshalb nicht am Ende sein muss. Lenny und Vaughn haben mich gelehrt, dass scheinbar kaputte Einzelteile auch ein wunderschönes neues Gesamtbild ergeben können.
Das Thema des Buches ist wirklich heftig und nichts für schwache Nerven. Die Triggerwarnung am Anfang und am Ende sollte wirklich ernst genommen werden. L.J. Shen hat die Thematik sehr realistisch und glaubhaft beschrieben, was das Ganze noch intensiver gemacht und mich gleichzeitig wütend und traurig zurückgelassen hat. Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven von Vaughn und Lenora, aber auch Emilia und Vicious dürfen in einigen Kapiteln zu Wort kommen. Obwohl ich es nicht gern zugebe, hat mich hier besonders Vicious sehr beeindruckt. Er ist ein unglaublich toller Vater und geht über Leichen, um seine Familie zu beschützen.
Meine einzige Kritik am Buch sind die Ereignisse rund um Arabella. Schon im zweiten Band konnte ich sie nicht leiden, was sich hier auch nicht geändert hat. Aber im Gegensatz zum zweiten Band, fand ich ihre Existenz noch realistisch. Was sie in ASH 3 jedoch abgezogen hat, war jenseits von glaubwürdig und akzeptabel. Highschool-Bitch und Zicke schön und gut, aber hier wurde für mich der Bogen zu weit gespannt und ist gerissen. Ich fand sie unglaubwürdig und unnötig boshaft.


FAZIT

Dieses Buch ist wirklich nichts für schwache Nerven. Wer aufgrund des wunderschönen Covers eine süße, romantische Lovestory erwartet, wird schnell merken, dass er sich geirrt hat und das Buch schreiend zuklappen. Denn ASH 3 ist heftig, düster, grausam und erschreckend. Es wird euch traurig machen, euch frustrieren und vielleicht steigt euch sogar die Wut in den Kopf, bis ihr rot seht. Aber gleichzeitig werdet ihr euch dem Sog der Geschichte nicht entziehen können. Ihr werdet von Lenora und Vaughn in einen Strudel aus Wut, Rache und Lust gezogen und es wird euch auf morbide Art und Weise faszinieren. Durch diese Faszination werdet ihr dann die Schönheit in der Grausamkeit entdecken. Ihr werdet die Liebe in Vaughns Hass sehen, die Verletzlichkeit in Lennys Bissigkeit und ihr werdet es lieben.
Jedenfalls ging es mir so. Dieses Buch ist für mich ein absolutes Jahreshighlight!

Veröffentlicht am 20.12.2020

Leider gar nicht mein Fall ....

Cursed – Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit
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DIE CHARAKTERE

Ember ist 17 Jahre alt und kümmert sich seit dem Unfall um ihre kleine Schwester Olivia, weil ihr Vater vor Ort gestorben ist und ihre Mutter seitdem unter schweren Depressionen leidet. ...

DIE CHARAKTERE

Ember ist 17 Jahre alt und kümmert sich seit dem Unfall um ihre kleine Schwester Olivia, weil ihr Vater vor Ort gestorben ist und ihre Mutter seitdem unter schweren Depressionen leidet. Ember geht noch zur Schule und ist dort wegen ihrer Scheu vor Berührungen ein ziemlicher Außenseiter. Vor dem Unfall gehörte sie zu den „beliebten Kids“, von denen sie nun aber gemieden und gemobbt wird. Ember ist misstrauisch, vorsichtig und ängstlich, was man aufgrund ihrer Fähigkeiten aber gut nachvollziehen kann. Meine Meinung zu ihr ist sehr zwiegespalten. Einerseits fand ich sie toll, weil sie so stark und verantwortungsbewusst ist. Mit 15 Jahren plötzlich für ein kleines Kind verantwortlich zu sein, ist bestimmt nicht einfach und sie hat das wirklich toll gemeistert. Andererseits ging sie mir richtig auf die Nerven, weil sie in vielen Situationen bockig und naiv reagiert. Mir kam es oft so vor, als würde sie es sich absichtlich schwer machen und aus purer Sturheit einen leichteren Weg vermeiden.

Hayden lebt mit seinem Vater und anderen Jugendlichen zusammen in einer kleinen Stadt. Er hat – wie Ember – besondere Kräfte, die ihm früher das Leben schwer gemacht haben. Aus diesem Grund fühlt er sich auch sehr zu Ember hingezogen und will ihr helfen. Hayden ist …. leider gar nicht mein Fall. Er ist ziemlich naiv, glaubt so ziemlich alles, was sein Vater ihm erzählt und will nichts davon in Frage stellen. Positiv an ihm fand ich nur, dass er ziemlich loyal ist und offen zu seinen Gefühlen steht. Er gibt von Anfang an zu, dass er Ember gern hat und handelt auch dementsprechend. Leider blieb er für mich trotzdem ziemlich blass.



GEDANKEN ZUM BUCH

Schwierig, schwierig, schwierig.
Eigentlich liebe ich ja alles was Jennifer L. Armentrout veröffentlicht, doch dieses Buch war leider so gar nicht mein Fall. Meine Meisterin der Romantasy hat mich mit Cursed sogar ziemlich enttäuscht, denn ich konnte in diesem Buch kaum etwas finden, das mich sonst an ihren Werken begeistert hat. Die Charaktere blieben bis zum Ende so blass, dass ich mit dem letzten Satz schon wieder vergessen hatte, wie sie aussehen oder was sie gerne mögen. So in der Art: Ember und Hayden wer? Auch die Nebencharaktere waren für mich zu schwach ausgearbeitet. Es gab wohl ein paar Momente, in denen ich so etwas wie „Charakter“ in ihnen erkennen konnte, aber sobald die jeweilige Szene vorbei war, schienen alle wieder unwichtig für das Buch zu werden. Selbst Olivia, die mit ihrer Gabe, Tote wieder zum Leben zu erwecken, unglaublich viel Potenzial hatte, kam nur als kleine Schwester und Embers „Aufgabe“ vor. Doch sobald die Gefühle für Hayden stärker wurden, war selbst Olivia nur noch Nebensache.
Auch der Spannungsbogen trieb hier eher im seichten Gewässer und plätscherte vor sich hin. Obwohl Fragen aufgeworfen, Geheimnisse enthüllt und Gaben erlernt wurden, war mir alles einfach zu wenig, um die blassen Charaktere auszugleichen. Es gab auch keinen richtigen Gegenspieler, wodurch mir auch „das Böse“ gefehlt hat. Von der Liebesgeschichte will ich gar nicht erst anfangen, denn die gefiel mir überhaupt nicht. Am meisten gestört hat mich aber, dass viele Formulierungen einfach nicht gepasst haben. Dafür gebe ich natürlich nicht Jennifer L. Armentrout die Schuld, sondern der Übersetzung. Die hat hier definitiv keine gute Arbeit geleistet.
Das Buch ist aber kein kompletter Flop, denn die Grundidee hat mir ziemlich gut gefallen. Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die neben den „Normalen“ existieren, finde ich immer sehr spannend und ich liebe es mitzuverfolgen, wie sie in ihre Aufgaben hineinwachsen. Zudem gab es im Buch einen kleinen Verweis auf die Lux-Reihe, weil Cursed auch in derselben Gegend spielt. Dieser Miniverweis war mein kleines Highlight, konnte meine endgültige Meinung zum Buch aber auch nicht mehr ändern.



FAZIT

Cursed hat mich leider ziemlich enttäuscht zurückgelassen. Ich konnte mich weder mit den Charakteren noch mit der Handlung anfreunden. Der Spannungsbogen war für mich nicht abwechslungsreich genug und die Liebesgeschichte leider auch nicht mein Fall. Das Buch müsste meiner Meinung nach noch einmal überarbeitet werden oder zumindest eine neue Übersetzung bekommen. Da ich das Original nicht gelesen habe, kann ich aber nicht sagen, ob der Fehler nur an der Übersetzung liegt. Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 20.12.2020

Jahreshighlight!

Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe
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Ich weiß wirklich nicht, wie ich meine Gedanken zum Buch in Worte fassen soll. Es ist so schwer, diese unglaubliche Welt, die tollen Charaktere und die spannende Handlung würdig zu beschreiben. Am ehesten ...

Ich weiß wirklich nicht, wie ich meine Gedanken zum Buch in Worte fassen soll. Es ist so schwer, diese unglaubliche Welt, die tollen Charaktere und die spannende Handlung würdig zu beschreiben. Am ehesten würde ich es als wunderbare, emotionale und pulshochtreibende Achterbahnfahrt an Gefühlen bezeichnen, aber selbst das scheint mir nicht genug zu sein. Was Julia Dippel mit Cassardim geschaffen hat, lässt mich tagträumerisch durch den Alltag schreiten, nur um mit Herzklopfen die Momente des Lesens herbei zu sehnen. Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll außer: LEST DIESES BUCH!

Die Handlung startet mit der kleinen Auszeit, die sich Amaia von Noár am Ende von Band 1 gewünscht hat. Man wird sofort wieder mit ihrer Situation konfrontiert und genießt die Zweisamkeit der beiden deshalb noch mehr. Schnell werden sie aber wieder an ihre Aufgaben erinnert und müssen sich den Intrigen, Machtspielen und Gefahren stellen, die ihre Verlobung mit sich bringt. Eine der Aufgaben beinhaltet, eine bestimmte Zeit in der Schattenfeste zu verbringen, wovor sich nicht nur Amaia fürchtet. Denn Noár muss in seinem Reich wieder in die Rolle des kalten, grausamen Schattenprinzen schlüpfen und darf seine wahren Gefühle für Amaia unter keinen Umständen preisgeben. Leider trägt Noár die Maske des Schattenprinzen so stramm, dass man bald nicht mehr weiß, welches sein wahres Ich ist.
Die Dynamik der Schattenfeste hat mir richtig gut gefallen. Angefangen mit der schwarzen Treppe, die wie der goldene Berg ein eigenes Bewusstsein hat, bis hin zu den verborgenen Orten, die man nie mit der Hölle verbinden würde, kamen mir beim Lesen immer wieder ganz leichte Parallelen zu Das Reich der sieben Höfe und insbesondere dem Hof der Nacht in den Sinn. Ich fand das richtig gut, denn es zeigt, dass Julia Dippel ihre Welt nicht nur eindimensional mit der „Himmel ist schön“ und die „Hölle ist schrecklich“ erschaffen hat. Denn in Cassardim finden sich auch im Schattenreich wunderschöne Orte, die durch Julias fantastischen Schreibstil zum absoluten Lesegenuss werden. Für mich ist dieses Buch einfach perfekt. Sowohl Handlung als auch Charaktere konnten mich wieder komplett überzeugen. Hinzu kommt, dass Julia Dippel einfach eine Begabung für tolle Dialoge hat. Egal, ob sie dramatisch, emotional oder lustig sind – die Frau weiß einfach, wie man mit wenigen Sätzen ganze Weltbilder zerstört.

Amaias Entwicklung gefiel mir auch sehr gut. Obwohl sie anfangs wieder in ihre unsichere Rolle gerutscht ist, hat sie sich im Laufe der Handlung richtig gut gemacht und wurde selbstsicherer. Sie ist ein sehr authentischer Charakter, mit dem man sich gut identifizieren kann und den man gerne als Freundin hätte. Denn sie scheitert manchmal, zweifelt an sich selbst und gibt trotzdem nicht auf. Ich mag vor allem ihre Willensstärke und dass sie sich selbst von Noár nicht einschüchtern lässt. Und Noár liebe ich natürlich besonders, obwohl er sich wieder als arroganter, kalter Schattenprinz zeigt. Der Unterschied ist diesmal, dass wir den Grund dafür nachvollziehen und somit die kleinen Momente seiner Güte genießen können. Denn Noár darf sich im Schattenreich keine Schwäche erlauben und muss alle glauben lassen, dass Amaia nur ein Mittel zum Zweck ist. Ich gebe zu, ich habe an ihm gezweifelt. Nicht an seinen Gefühlen für Amaia, aber an seinen wahren Absichten. Es gibt so viele Wendungen und neue Erkenntnisse, dass man oft nicht weiß, wer Freund und wer Feind ist. Man braucht auf jeden Fall starke Nerven für diese Geschichte.
Natürlich spielen auch die anderen Charaktere aus dem ersten Band wieder eine zentrale Rolle. Besonders gut haben mir Noárs Freunde gefallen. Rhome, Pash, Keeza, Drokor und die anderen runden das Gesamtbild des Schattenprinzen ab und sorgen für reichlich Unterhaltung. Aber auch Zoey, Amaias Geisterfreundin, hat wieder eine wichtige Rolle im Buch und sorgt mit ihren spritzigen Kommentaren für einige Lacher.

„Berührst du mich, bin ich zu Hause. Küsst du mich, verbrenne ich. Verliere ich dich …“ Seine Stimme wurde brüchig und gab mir einen Blick in sein Innerstes „… sterbe ich.“ S. 285



FAZIT

Das Buch ist eine wirklich gelungene Fortsetzung. Die Charaktere entwickeln sich glaubhaft, die Handlung steigert sich bis zu einem Level, das mein Herz kaum noch mithalten kann und emotional ist dieses Buch jenseits aller Worte. Ihr müsst diese Reihe einfach lesen! Aber Achtung: Der Cliffhanger wird euch schlaflose Nächte bereiten. Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass das Buch für mich ein Jahreshighlight ist oder?

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