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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2020

Eine gemächliche und nachdenklich machende Liebesgeschichte, die zu wenig unterhält

Weil alles jetzt beginnt
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Dieser Roman beginnt dramatisch mit einem tödlichen Verkehrsunfall, der die Protagonistin Evvie zur Witwe macht. Das Trauern fällt ihr schwer, da ihr schlechtes Gewissen alle Gefühle überlagert. Denn ...

Dieser Roman beginnt dramatisch mit einem tödlichen Verkehrsunfall, der die Protagonistin Evvie zur Witwe macht. Das Trauern fällt ihr schwer, da ihr schlechtes Gewissen alle Gefühle überlagert. Denn was keiner weiß, am Tag des Unfalls wollte sie ihren Mann verlassen, da sie sich nach einem glücklicheren Leben sehnte. Ist es falsch, sich in dieser Situation "befreit" zu fühlen, oder macht sie das zu einem schlechten Menschen?

Auf diesen innerlichen Konflikt war ich sehr gespannt und er brachte mich beim Lesen ins Grübeln, da man sich gut in die Gefühlslage der Protagonistin einfühlen kann. Trotzdem fiel es mir schwer, eine Verbindung zu ihr herzustellen, da sie auf mich zu unnahbar wirkte. Diese Distanz löst sich im Verlauf der Handlung zwar auf, trotzdem fand ich die Lesezeit mit ihr nicht immer leicht.

Kurze Zeit später begegnet sie Dean, der ihre Lage neutral bewerten kann und der neue Hoffnung in ihr weckt. Doch auch er ist auf der Flucht vor seinen inneren Dämonen und findet Kraft in ihren Gesprächen. Langsam entwickeln sich sanfte Gefühle zwischen den Beiden, die zur gemächlichen Handlung passen.

Die Grundidee der Handlung selbst hat mir gut gefallen, die Umsetzung war mir leider zu unspektakulär.
Einfühlsam und gemächlich erzählt die Autorin von großen Gewissensbissen, Trauer, Selbstzweifeln und Hoffnung. Dabei entstehen leider einige Längen, die das Leseerlebnis schmälern. Ehrlich gesagt habe ich mehr von diesem Roman erwartet...

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Nicht Sparks bestes Werk ... Eine solide Geschichte über Verlust, Trauer und Neuanfängen

Wenn du zurückkehrst
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Die Geschichten von Nicholas Sparks sind oft ganz besonders, da sie voller Emotionen stecken, zu Tränen rühren und dem Leser in Erinnerung bleiben. Kein Wunder also, dass so viele Romane von ihm erfolgreich ...

Die Geschichten von Nicholas Sparks sind oft ganz besonders, da sie voller Emotionen stecken, zu Tränen rühren und dem Leser in Erinnerung bleiben. Kein Wunder also, dass so viele Romane von ihm erfolgreich verfilmt wurden.

In seinem neuen Roman »WENN DU ZURÜCKKEHRST« erzählt er von mehreren Schicksalen, und diese bringen den erzählenden Protagonisten Dr. Trevor Benson mit einem einsamen, geheimnisvollen Mädchen und einer attraktiven, aber abweisenden Polizistin zusammen.

Mein Fazit zu diesem Roman fällt leider etwas verhalten aus, da ich einfach keinen Bezug zum Protagonisten herstellen konnte. Obwohl er ein freundlicher Mensch zu sein scheint, konnte ich seine Verhaltensweise nicht immer tolerieren. Er verguckt sich zu Beginn der Geschichte schnell in eine Frau, die seine Annäherungsversuche ganz klar ablehnt, trotzdem drängt er sich ihr immer wieder auf. Sein Verhalten kann ich nur als obsessiv beschreiben.

Die Storyidee selbst hat mir zwar gut gefallen, doch die Art des Erzählens war mir zu mühselig. Handlungstechnisch plätschert die Geschichte langsam vor sich hin, sodass leider keine Spannung entsteht.

Trotzdem weckten die Geheimnisse des Mädchens und der Polizistin meine Neugierde und rückblickend kann ich sagen, dass dieser Roman eigentlich recht solide war. Ich kann ihn nur bedingt weiterempfehlen, da ich von Nicholas Sparks einfach mehr Raffinesse und größere Emotionen erwarte.

Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, ist eine schöne Kleinigkeit, die mit den Bienenstöcken auf dem Cover zu tun haben. Denn Bienen spielen hier eine Nebenrolle. Sparks bindet sie geschickt in die Geschichte ein und gibt dem Leser einen spannenden und wichtigen Einblick in die Welt der Bienen, die für die Menschen unglaublich wichtig sind.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Düstere Jugenddystopie mit starker Protagonistin

Blackcoat Rebellion - Das Los der Drei
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Aimée Carters neue Jugendbuch-Trilogie »BLACKCOAT REBELLION« erzählt eine dystopische Geschichte.

Die düstere Zukunftsvision, die Aimée Carter entworfen hat, ist auf Anhieb interessant. Aufgrund eines ...

Aimée Carters neue Jugendbuch-Trilogie »BLACKCOAT REBELLION« erzählt eine dystopische Geschichte.

Die düstere Zukunftsvision, die Aimée Carter entworfen hat, ist auf Anhieb interessant. Aufgrund eines Intelligenztests werden alle 17-jährige in ein Rangsystem (1-7) eingeordnet und mit einer entsprechenden Tätowierung gekennzeichnet. Der höchste Rang ist für die Herrscherfamilie Hart reserviert und die Protagonistin und Legasthenikerin Kitty schafft nur eine niedrige 3. Ein Leben in Armut als Arbeiterin ist ihr somit vorherbestimmt.
Doch dann erhält sie vom Premierminister Daxton Hart ein unwiderstehliches Angebot. Sie soll den Platz der verstorbenen Lila Hart einnehmen. Im Gegenzug erhält sie den Rang einer 7 und ein sicheres Leben im Luxus. Was verlockend klingt, stellt sich schnell als trügerische Falle heraus…

Mir haben der Aufbau des Auftaktbandes, die Story-Idee, die durchgehend unheilvolle Atmosphäre und die Protagonistin selbst gut gefallen. Besonders die Persönlichkeitsentwicklung, die Kitty Doe im Verlauf der Geschichte macht, hat mich beeindruckt. Aus einer frechen Jugendlichen wird eine selbstbewusste junge Frau, die für ein selbstbestimmtes Leben, die Freiheit und gegen ein erbarmungsloses Regierungssystem kämpft.

Die romantische Komponente kommt hingegen deutlich zu kurz. Die Beziehung, die Kitty Doe mit ihrem Freund Benji führt, ist für meinen Geschmack einfach zu blass und emotionslos.

Die Handlung entwickelt nach und nach eine leichte Sogwirkung, wobei die Story selbst stellenweise oberflächlich bleibt. Besonders an den spannenden Stellen hätte ich mir mehr Tiefe und noch mehr Action gewünscht. Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.

Den Ausgang des finalen Showdowns hat Aimée Carter gut konstruiert. Es gibt keinen gemeinen Cliffhanger und dennoch wird die Neugierde auf die Fortsetzung geweckt, die ich auf jeden Fall gerne lesen möchte.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Ein wilder Rock’n’Roll-Trip in die 70er-Jahre — Eine große Leseempfehlung!

Daisy Jones and The Six
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In den USA hat der Roman »DAISY JONES AND THE SIX« einen großen Hype ausgelöst und Reese Witherspoons Filmproduktionsfirma hat sich sofort die Filmrechte an der Story sichern lassen. In Zusammenarbeit ...

In den USA hat der Roman »DAISY JONES AND THE SIX« einen großen Hype ausgelöst und Reese Witherspoons Filmproduktionsfirma hat sich sofort die Filmrechte an der Story sichern lassen. In Zusammenarbeit mit dem Amazon wird die rasante Geschichte der titelgebenden 70er-Jahre-Rockband als 13-teilige Miniserie verfilmt und die Hauptrollen werden Riley Keough (Enkelin von Elvis Presley) und Sam Claflin (»EIN GANZES HALBES JAHR«) übernehmen.
Allein diese Fakten haben mich vorab sehr neugierig auf diesen Roman werden lassen, obwohl ich mir anfangs gar nicht vorstellen konnte, um welche Art von Geschichte es sich überhaupt handelt.

Kurz gesagt: Dieses Buch ist ein absolutes Highlight und hat beim Lesen einfach nur Spaß gemacht.

Dieser Roman handelt von einer rein fiktiven Band. Diesen Fakt musste ich mir oft erneut vor Augen führen, da die Erzählung so unfassbar authentisch wirkt. Immer wieder geriet ich ins Schwärmen und zweifelte daran, ob es die Band damals nicht vielleicht doch gab.
An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich heimlich gegoogelt habe, nur um wirklich sicherzugehen. Joa, die Band ist tatsächlich komplett erfunden. Unglaublich 🙂

Taylor Jenkins Reid erzählt ihren Roman in einer reinen Interviewform. Alle Bandmitglieder, die Produzenten und viele Wegbegleiter der Hauptfiguren kommen darin zu Wort und es sind die O-Töne und Verhaltensweisen der Einzelnen, die clever gestellten Fragen, die ehrlichen Offenbarungen usw. die eine große Sogwirkung beim Lesen erzeugen. Die Handlung erstreckt sich über viele Jahre und kommt zu keiner Zeit zum Stillstand. Durch die gemeinsamen Gespräche blickt man auf eine bewegende Bandgeschichte zurück, die die Musikbranche in den späten 70er Jahren mächtig aufgewühlt hat.

Unweigerlich bekommt man beim Lesen das Gefühl, ein Groupie der Band zu sein. Ein Groupie, der einen ungefilterten Blick hinter die Kulissen erhält und seinen Idolen dabei extrem nahe kommt.

Ich liebe wirklich alles an dieser Geschichte!

FAZIT

»DAISY JONES AND THE SIX« steckt voller Emotionen, Liebe, Herzschmerz, Drogen und Rock’N Roll. Authentisch und fesselnd erzählt Taylor Jenkins Reid eine wilde Geschichte über Träume und Sehnsüchte, aber auch von Ängsten, Bedürfnissen und Hoffnung.
Ich habe dieses Buch mitsamt seinen liebenswerten Charakteren verschlungen und habe definitiv ein Jahreshighlight gefunden.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Eine leicht erzählte, tiefgründige Geschichte

Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess (Filmausgabe)
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Ich liebe die niederländische Nordsee und genau dort, am sonnenüberfluteten Strand von Texel, spielt die Geschichte des 10-jährigen Samuel, einem nachdenklichen Jungen, der über den Tod, sich selbst und ...

Ich liebe die niederländische Nordsee und genau dort, am sonnenüberfluteten Strand von Texel, spielt die Geschichte des 10-jährigen Samuel, einem nachdenklichen Jungen, der über den Tod, sich selbst und sein Dasein nachdenkt. Er hat viele seltsame Fragen auf der Seele und lernt genau zum richtigen Zeitpunkt die merkwürdige Tess kennen und erlebt eine wunderbar seltsame Zeit, in der er lernt, wie wichtig es ist, Erinnerungen zu sammeln und gemeinsame Momente zu erleben.

Die Autorin Anna Woltz versprüht mit dieser wundervollen und absolut kindgerecht erzählten Geschichte eine sommerliche Wohlfühl-Atmosphäre, die akutes Meerweh verursacht.

Sie begegnet ihren Lesern auf Augenhöhe, bringt sie mit ihrer humorvollen Art zum Lächeln und sensibel spricht sie große Fragen an, die auch im Nachhinein zum Nachdenken anregen.

Die emotionale Entwicklung, die Samuel im Laufe der Handlung macht, ist schön mit anzusehen. Er erkennt, was er in der Zukunft wirklich braucht, um glücklich zu sein, und diese Erkenntnis ist für die jungen Leser gut nachvollziehbar.

Samuel wirkt durch seine großen Gedanken für seine 10 Jahre deutlich reifer, aber immer noch authentisch. Dass er sehr lockere Eltern hat und viele Freiheiten genießt, gefällt den erwachsenen Lesern vielleicht nicht so sehr, die jungen Leser hingegen finden die abenteuerlichen Alleingänge des Protagonisten natürlich cool.
Im Gegensatz zu Samuel ist die 11-jährige Tess durch ihre dominante und forsche Art nicht so zugänglich. Sobald man jedoch ihr Geheimnis erfährt, bekommt man eine Verbindung zu ihr.

»MEINE WUNDERBAR SELTSAME WOCHE MIT TESS« hat mich positiv überrascht. Die Geschichte versprüht eine sommerliche Atmosphäre, ist humorvoll erzählt und die Autorin Anna Woltz macht den jungen Lesern einfühlsam deutlich, wie wichtig es ist, im Jetzt zu leben und Erinnerungen zu sammeln.
Dieses Kinderbuch ist eine Empfehlung für Kinder ab 9 Jahren. Zum Vor- und Selberlesen.

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