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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2019

Dieser Auftakt konnte meine Erwartung leider nicht voll erfüllen

Kristallblau - Magisches Blut
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Mit ihrer Jugendfantasyreihe »JUWEL« hat Amy Ewing für einige begeisterte Leserstimmen gesorgt und seitdem stehen diese Bücher auf meinem Wunschzettel. Aus einem inneren Gefühl heraus denke ich einfach, ...

Mit ihrer Jugendfantasyreihe »JUWEL« hat Amy Ewing für einige begeisterte Leserstimmen gesorgt und seitdem stehen diese Bücher auf meinem Wunschzettel. Aus einem inneren Gefühl heraus denke ich einfach, dass mir diese Geschichte sehr gefallen wird.

Auf den neuen Reihenauftakt »KRISTALLBLAU« war ich daher sehr positiv gestimmt, doch die englische Originalausgabe hat schon für einige Diskussionen gesorgt, die ich nur zum Teil bis gar nicht nachvollziehen kann.

Zu allererst muss ich den komplexen Weltenentwurf loben, der mich in Kombination mit einem übersinnlichen Wolkenvolk anfänglich überfordert hat. Die sogenannten Cerulean leben in einer schwebenden Welt, die durch ein magisches Band mit einem erdähnlichen Planeten verbunden ist. Das ausnahmslos weibliche Wolkenvolk hat ungewöhnliche Bräuche und merkwürdige Ansichten. Beim Lesen spürt man, dass dort noch einige Geheimnisse verborgen sind, die wohl erst in den Fortsetzungen gelüftet werden. Leider empfand ich besonders dieses Volk bis zum Ende hin ziemlich unnahbar und merkwürdig.

Die zentrale Hauptfigur Sera lebt auf ebendieser schwebenden Wolkenwelt und stürzt nach einem missglückten Ritual auf den Planeten herab, auf dem zwei unterschiedliche Völker leben. Dort wird sie von einem geldgierigen Mann gefangen genommen, der plant, sie auszubeuten. Die Zwillinge Agnes und Leo versuchen Seras Leben zu retten.

Die Diskussionen, die im englischsprachigen Raum aufkamen, drehten sich allesamt um das extreme schwarz-weiß-Denken, das im Roman herrscht. Die Menschen sind entweder schwarz oder weiß, eines der Völker ist extrem homophob, rassistisch und fühlt sich der Minderheit gegenüber überlegen. Manche Leser werfen der Autorin deswegen Rassismus vor, was ich maßlos übertrieben finde. Durch das Handeln ihrer Charaktere, die sich bemühen, aus diesem fürchterlichen System auszubrechen, macht sie meiner Meinung nach nur deutlich, dass es sich lohnt, Ungereimtheiten zu hinterfragen und aufzubegehren.

Mir persönlich hat der gesamte Entwurf gut gefallen und von der Autorin detailliert durchdacht. Einzig die Art und Weise, wie auffällig die sexuelle Vielfalt beschrieben wird, empfand ich als zu gekünstelt und zu gewollt locker. Auf mich wirkten die Neigungen nicht authentisch genug, um glaubwürdig zu wirken. Das finde ich wirklich schade. An diesen Stellen wurde einiges an Potenzial verschenkt.

Der Plot selbst kommt mit wenig Action aus und erzählt in einem angemessenen Tempo eine ganze Menge. Überraschende Wendungen und unberechenbare Charaktere machen diesen Fantasyroman interessant und unvorhersehbar. Trotz des guten Leseerlebnisses hat dieser Reihenauftakt meine Erwartungen nicht voll erfüllt. Ich habe mir mehr Emotionen, eine tolle Liebesgeschichte und einnehmendere Charaktere gewünscht.
Da es noch einige offene Fragen und Handlungsstränge gibt, möchte ich die Fortsetzung dennoch gerne lesen.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Ein humorvoller, liebeswerter und überraschend tiefsinniger Roman

OMG, diese Aisling!
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Schon im Vorfeld habe ich viel von der zauberhaften AISLING gelesen und gehört, was meine Neugierde auf diesen Roman stark befeuert hat. Ihren Ursprung hat dieses Buch in einer Facebookgruppe gefunden, ...

Schon im Vorfeld habe ich viel von der zauberhaften AISLING gelesen und gehört, was meine Neugierde auf diesen Roman stark befeuert hat. Ihren Ursprung hat dieses Buch in einer Facebookgruppe gefunden, die das irische Autorinnenduo erstellt und mit Storys der fiktiven 28-jährigen Aisling gefüllt hat. Dieser Roman umfasst die gesammelten Aisling-Storys aus ebendieser Gruppe und mittlerweile ist Aisling eine der erfolgreichsten irischen Romanfiguren der letzten Jahre.

Glücklicherweise habe ich dieses Buch zum Vorablesen erhalten, doch die ersten Seiten haben meine anfängliche Euphorie schnell ausgebremst. Auf mich wirkte Aisling frustriert und mit ihrer naiven Art zusammen mit dem betont lockeren Schreibstil kam ich überraschend schlecht bzw. nur genervt zurecht. Es werden viele Dinge, irische Bräuche und Insiderstorys erzählt, die für die eigentliche Handlung nicht wirklich wichtig sind.

Doch dann ist es plötzlich passiert, Aisling hat sich in mein Herz geschlichen und ich habe mich ganz oft in ihr wiedererkannt. Die von mir anfänglich als nervig empfundenen stereotypen Charaktereigenschaften sind gar nicht so oberflächlich, wie ich dachte. Aisling ist zuverlässig, ehrlich, freundlich, mitfühlend und was sie selbst angeht, extrem unsicher und selbstkritisch. Sie hat es satt, auf ihren Freund John zu warten, der ihr nach sieben Jahren Beziehung immer noch nicht die Fragen aller Fragen gestellt hat. Sie hat das Gefühl, dass sich alle Freundinnen und Bekannte aus dem Dorf weiterentwickeln und auch sie möchte endlich den nächsten Schritt gehen. Doch ehe sie es sich versieht, steht sie wieder ganz am Anfang. Sie ist Single, zieht vom Dorf in die große Stadt und muss endlich lernen, erwachsen zu werden.

Die Geschichte von Aisling ist erfrischend, witzig, manchmal überdreht und ehrlich. Es ist schön, Aisling dabei zu beobachten, wie sie ihren Horizont erweitert, lernt über ihren Schatten zu springen und altbackene Prinzipien endlich über Bord wirft. Neben all den humorvollen Szenen gibt es auch emotionale und tiefsinnige Momente, die ich in diesem Roman so nicht erwartet hätte. Durch diese Entwicklungen bin ich noch enger an Aisling herangerückt.

Dieser lockere Roman hat mir wirklich einige schöne Lesestunden beschert.
»OMG, DIESE AISLING!« ist humorvoll, liebenswert und tiefsinnig.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Charmante Verse und niedliche Illustrationen für besondere Kinder

Wir feiern dich
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Dieses niedliche Bilderbuch enthält eine herzerwärmende und mutmachende Geschichte, die durch rhythmische und teils sich reimende Verse erzählt wird.

In »WIR FEIERN DICH« nimmt man die Rolle des Erzählers ...

Dieses niedliche Bilderbuch enthält eine herzerwärmende und mutmachende Geschichte, die durch rhythmische und teils sich reimende Verse erzählt wird.

In »WIR FEIERN DICH« nimmt man die Rolle des Erzählers ein, der der Reihe nach aufzählt, was man alles an dem kleinen, namenlosen Pinguin, der im Mittelpunkt steht, liebt, bewundert und was man einfach nur unglaublich toll an ihm findet. Angefangen vom ersten Schalenbruch über die ersten Versuche, die Welt zu entdecken, bis hin zu dem Punkt, an dem man ihm wünscht, genauso zu bleiben, wie er jetzt ist, und er sich von nichts und niemanden stoppen lassen darf. Denn er steht an einem Punkt im Leben, an dem der Weg erst beginnt und viele aufregende Abenteuer auf ihn warten, wenn er den Mut hat, sie zu erleben.

Als ich dieses Büchlein zum ersten Mal entdeckt habe, dachte ich, es würde sich “nur” um ein Geschenkbuch handeln, dass man vielleicht ein bis zwei Mal lesen wird. Doch diese zeitlose, kurzweilige und durchgehend positive Geschichte kann man immer wieder vorlesen. Die niedlichen und detailreichen Illustrationen, die in sanften Farben koloriert sind, sprechen fast von selbst und machen die niedlichen Charaktere lebendig.

»WIR FEIERN DICH« ist ein zuckersüßes Bilderbuch mit Charme, das man Menschen schenken und Kindern vorlesen kann, die man sehr liebt, schätzt und denen man einfach das Beste für die Zukunft wünscht. Die kurzen Zeilen geben den Zuhörern und Lesern ein gutes Gefühl!

Veröffentlicht am 21.08.2019

Einfach zauberhaft. Dieses Bilderbuch hat das Zeug zum Klassiker

Ich mag keine Bücher. Nie. Niemals. Nie.
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Wer Bücher liebt, wird es mit Sicherheit auch lieben, diese wundervolle Geschichte kleinen Kindern vorzulesen. Denn in »ICH MAG KEINE BÜCHER. NIE. NIEMALS. NIE« erzählt die Autorin Emma Perry den kleinen ...

Wer Bücher liebt, wird es mit Sicherheit auch lieben, diese wundervolle Geschichte kleinen Kindern vorzulesen. Denn in »ICH MAG KEINE BÜCHER. NIE. NIEMALS. NIE« erzählt die Autorin Emma Perry den kleinen Zuhörern auf Augenhöhe von den großartigen Abenteuern, die zwischen allen Buchdeckeln schlummern.

Die kleine Hauptfigur Marla ist bockig und macht direkt klar, dass sie von Büchern so gar nichts hält. Ständig bekommt sie welche geschenkt. Quasi zu jeder Gelegenheit. Das macht sie umso bockiger. Bis eines Abends die Bücher in ihrem Zimmer lebendig werden. Plötzlich findet Marla sich in einer spannenden Detektivgeschichte wieder. Sofort ist sie gebannt und möchte den Fall lösen, doch dann, kurz bevor es richtig spannend wird, landet sie in einer anderen Geschichte. Als auch diese an einen spannenden Moment gelangt, passiert es schon wieder, sie wird aus der Geschichte gerissen. Bis sie sich schließlich auf einer leeren, abenteuerlosen Buchseite wiederfindet und erkennen muss, dass sie ganz viele Abenteuer verpasst, wenn sie ihre Bücher niemals liest…

Ich persönlich finde, dass dieses großartige Kinderbuch das Zeug zum Klassiker hat und in jedes gut sortierte Kinderbuchregal gehört. Mit kurzen und knackigen Sätzen lässt Emma Perry ein nahbares und herrlich bockiges Mädchen lebendig werden, in das sich jedes Kind schnell hineinfühlen kann. Die fantastischen Illustrationen von Sharon Davey bringen genau die richtige Atmosphäre in die Handlung hinein und sprechen für sich. Die großformatigen Bilder machen die Geschichte für die kleinen Zuhörer und Leser noch nachvollziehbarer und einnehmender.

Wer gerne liest, weiß, dass man in Büchern viele Leben leben, weit entfernte Orte bereisen und gefährliche Abenteuer bestreiten kann. Wie sagte George R.R. Martin einmal : »A READER LIVES A THOUSAND LIVES BEFORE HE DIES. THE MAN WHO NEVER READS LIVES ONLY ONE«. An genau dieses treffende Zitat musste ich beim Lesen sofort denken und ich finde die Botschaft, die in diesem Buch schlummert, so unglaublich wichtig. Ohne Zwang und erhobenen Zeigefinger legt Emma Perry den Kindern das Lesen ans Herz. Das ist großartig!

Veröffentlicht am 20.08.2019

Eine bittersüße aber vorhersehbare Lovestory

Perfectly Broken (Bedford-Reihe 1)
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»PERFECTLY BROKEN« ist eine abgeschlossene Liebesgeschichte, die mir gut gefallen hat. Ich befürchte jedoch, dass sie mir trotz Tiefgang und Dramatik wohl nicht länger im Gedächtnis bleiben wird.

Im Mittelpunkt ...

»PERFECTLY BROKEN« ist eine abgeschlossene Liebesgeschichte, die mir gut gefallen hat. Ich befürchte jedoch, dass sie mir trotz Tiefgang und Dramatik wohl nicht länger im Gedächtnis bleiben wird.

Im Mittelpunkt stehen abwechselnd Brooklyn, die nach dem Tod ihrer großen Liebe ein neues Leben beginnen möchte, und Chase, der hinter einer verschlossenen Tür in ihrer neuen Wohnung wohnt. Durch diese Tür unterhalten sie sich, sie lauscht seiner Musik, doch begegnen möchte sie ihm auf gar keinen Fall. Chase hingegen wünscht sich immer mehr, das geheimnisvolle Mädchen von nebenan kennenzulernen.

Die Protagonisten wurden charmant gezeichnet. Besonders die Hauptakteurin Brooke mochte ich vom ersten Augenblick an. Sie weist überraschend viele Parallelen zu mir auf, was die Lieblingsbücher und -serien angeht ?
Auch Chase habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Auf dem ersten Blick wirkt er wie ein klassischer Bad Boy, auf dem zweiten erkennt man, dass er warmherzig, feinfühlig und ehrlich herzlich ist.

Die Handlung selbst kann mit einigen kleinen Wendungen aufwarten, wobei die Entwicklungen vorhersehbar sind. Zumindest für die Leser*innen, die schon einige Romane aus dem New-Adult-Genre und der Thematik “Trauerbewältigung/Neue Liebe” gelesen haben.

Das soll jedoch nicht bedeuten, dass dieses Buch weniger lesenswert ist. Lesenswert ist es auf jeden Fall.
Der leichtgängige Schreibstil der Autorin ließ mich förmlich durch die Seiten fliegen und ich empfand die Story trotz einiger kitschiger Momente und manch unglaubwürdigen Zufall interessant.
Mich persönlich hat »PERFECTLY BROKEN« positiv überrascht.