In Kaceys leben läuft nicht alles nach Plan... Erst hat Sie ihren Ex Verlassen, kaum Kontakt zu dem Vater und nur etwas zur Mutter, Kurzzeitig am Boden und mittellos bis sie ihre Beste Freundin Lola kennenlernte und mit ihr zusammen eine Band gründete. Seitdem läuft alles so halbwegs, bis auf die Alkoholexzesse… Bei einem ihrer Konzerte läuft es bei der Party danach aus dem Ruder mit dem Alkohol und sie wird ohnmächtig. Am nächsten morgen wacht sie bei Jonah auf der Couch auf. Jonah war der Limo Fahrer, der für die Band am Abend engagiert wurde. Er hat sich um sie gekümmert. Bei Jonah hingegen läuft alles direkt nach einem Plan: Auf die Ernährung achten, Tagsüber in der Werkstatt arbeiten, abends für den Limo Service, mittwochs trifft er sich mit seinem besten Freund und sonntags ist er zum Abendbrotessen bei seinen Eltern eingeladen. Er ist krank und möchte bevor er stirbt noch etwas schaffen, dass als ein Andenken in der Zukunft auf der Erde bleiben würde. Als sein Andenken. Er schafft es sie von dem selbstzerstörerischen Verhalten abzubringen und sie bringt seine Routine durcheinander. Beide Lieben einander. Doch hat eine Liebe mit einem Verfallsdatum eine Chance?
„All In – Tausend Augenblicke“ ist das Erste des Bücherduetts der Autorin Emma Scott. Sie schafft es sich mit ihren traurigen und witzigen Liebesgeschichten immer wieder in die Herzen der Leserschaft zu schreiben. Bei mir war „All In“ das erste Buch der Autorin – und nach vielen Tränen, aber auch nach der letzten Seite kann ich ohne schlechtes Gewissen Sagen: Zum Glück… Denn der zweite Band ist schon lange auf dem Markt und ich kann auch noch weitere Romane ohne große Wartepause von ihr lesen.
In „All In – Tausend Augenblicke“ lernt man die rebellische Musikerin Cassandra kennen. Kacey, die eine der Erzählerin der Geschichte ist, ist eine liebenswürdige junge Frau, die eine harte Jugend hatte und ihren Trotz in immer wiederkehrenden Alkoholexzessen zelebriert. Nachdem sie Jonah kennenlernt, wird sie strukturierter im Tagesablauf und fängt mehr an auf sich zu hören. Ab da an ist sie eine sympathische, lustige Frau, auch mit ihren 80er Jahre Film Zitate, an die man sofort sein Herz verliert. Das Lesen aus ihrer Sicht fühlt sich nicht an wie eine Geschichte, die man liest, sondern als wenn man sie von Angesicht zu Angesicht erzählt bekommt. Sie wird nach und nach von der Protagonistin zur Buchfreundin, mit der ich gelacht aber auch geweint habe. Grade durch die letzten Seiten habe ich das Gefühl sie drücken zu müssen und zu unterstützen.
Bei Jonah hingegen hatte ich nicht von Beginn an eine Abneigung wie bei Kacey. Er ist der zweite Erzähler der Geschichte und sofort mein Liebling. Am liebsten würde ich ihn einfach nur zu mir nehmen, auf die Couch legen und pflegen, denn er ist schwer krank. Zu Beginn des Buches hat er eine Herztransplantation und muss danach sehr auf sich achten was Ernährung, Medikamente und Sport angeht. Tagsüber ist er der begabte Glaskünstler, der etwas von sich in der Welt hinterlassen möchte und abends ist er der gutaussehende, höfliche Chauffeur eines Limo Verleihs. Mit jedem Kapitel freut man sich immer mehr für ihn und muss immer wieder lachen, wenn er sich gegen seinen Bruder auflehnt, um ihn zu zeigen, dass er nicht der schwache ist auf den man aufpassen muss.
Nicht nur Kacey und Jonah haben mir schnell das Herz gestohlen: Alle Figuren von Emma Scott sind mit so viel Liebe entworfen worden, dass sie sich nicht wie Buchcharaktere angefühlt haben, sondern wie reale Menschen. Die Meisten kann man gar nicht vergessen: Theo, der große Bruder von Jonah und ein talentierter Tattoo Künstler, Oscar und seine Freundin Dena, die besten Freunde von Jonah seit Kindheitstagen, Lola, die beste Freundin von Kacey und ehemalige Band Kollegin und Diana, die Assistentin die Jonah bei seinem Projekt unterstützt hat. Nur um Einige zu erwähnen.
Dass sich der Roman so vertraut liest, liegt aber nicht nur an den wundervollen Charakteren, die man immer besser kennenlernen darf. Emma Scott verfügt über einen Schreibstil, der so einfühlsam, charmant und mitreißend emotional ist, dass er perfekt für Liebesromane geeignet ist. „All In – Tausend Augenblicke“ ist ein echter Pageturner, den man nicht mehr aus der Hand legen kann und unbedingt weiterlesen möchte. Es entpuppt sich schnell als eine traurige, aber auch als humorvolle Liebestragödie, die eigentlich auf die Leinwand gehört.
Man muss kein Brain sein, um zu erahnen, wie „All In – Tausend Augenblicke“ ausgehen wird. Aber der Weg dahin, steckt voller Überraschungen und Emotionen, sodass es einen nicht stört. Die Geschichte von Jonah und Kacey steckt voller emotionalen Wendungen, wie sie das Leben leider manchmal für einen bereithalten kann. Es wird herzerwärmend und aufbauend, mit tollen Filmzitaten und passenden Aussagen und Entscheidungen in den richtigen Momenten. Das Ende wird furchtbar deprimierend und trüb, sodass einem das Herz schwer wird und es eine Tränengarantie gibt. Wie der Titel schon verrät, geht man in der Liebe manchmal All In, auch wenn es nur Tausend Augenblicke sind, die einen begleiten werden. Emma Scott hat im Epilog eine interessante Wendung eingebracht, sodass ich es kaum erwarten kann wie es im zweiten Buch weitergeht, diesmal mit Theo.
Hat man den letzten Satz verschlungen, schlägt man das Buch mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge zu und kann’s kaum Erwarten weiterzulesen. Einerseits lässt das Buch einem das Herz höherschlagen, aber auch schwer werden, andererseits mag man die Charaktere nicht mehr gehen lassen. „All In – Tausend Augenblicke“ wird mit Sicherheit auch Leser begeistern, die sonst nicht Fan trauriger Liebesromane sind. Die Geschichte hat keine perfekten Charaktere und das macht sie so realistisch und aufrichtig, dass sie zum Mitfühlen, Schmunzeln und Schwärmen einlädt.
„All In – Tausend Augenblicke“ von Emma Scott ist ein waschechtes „Aus dem Leben“-Buch: Es fühlt sich nicht an wie eine Geschichte, die man liest, sondern wie das echte Leben. Emma Scott schreibt so emotional und mitreißend, dass man gar nicht anders kann, als sich von diesem Roman fesseln zu lassen. Kacey wird schnell zur Freundin, mit der man schmunzelt und weint, und Jonah wünscht man immer nur noch mehr Kraft und ein Wunder der Genesung. Aber auch die anderen Charakter sind einem so ans Herz gewachsen. Es ist ein Buch, dass zum Rereaden einlädt. Emma Scott hat sich mit diesem Roman direkt in mein Herz geschrieben. „All In – Tausend Augenblicke“ist nicht nur ein Liebes- sondern ein Lieblingsroman. Ich vergebe verdiente und verliebte 5 Sterne.