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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2023

Jugendbuch mit zahlreichen Problem-Schwerpunkten und einer wirklich krassen Handlung

The truth behind your lies
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„The truth behind your lies: #nofilter“ von Silke Heimes ist ein durchaus lesenswertes Buch für Jugendliche, wie auch für Erwachsene. Auch wenn ich nicht mit allen Feinheiten der Handlung zufrieden war, ...

„The truth behind your lies: #nofilter“ von Silke Heimes ist ein durchaus lesenswertes Buch für Jugendliche, wie auch für Erwachsene. Auch wenn ich nicht mit allen Feinheiten der Handlung zufrieden war, behandelt der Roman doch zahlreiche wichtigen Themen und öffnet den Blick für reale Problemfelder. Letztendlich stand der Umgang mit sozialen Medien gar nicht so sehr im Mittelpunkt, als ich ursprünglich dachte. Stärker gewichtet wird hingegen die Gruppendynamik der Clique, psychische Erkrankungen und auch die Aus- und Nachwirkungen von Mobbing. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Jan und Emmy, aber auch in die Köpfe der Restlichen aus dem Freundeskreis gibt es genügend Einblicke. Der Schreibstil las sich flüssig und die kurzen Kapitel sorgten für ein rasches Lesetempo. Auch wenn das Buch inhaltlich wichtige Botschaften transportiert bin ich Insgesamt aber nicht ganz zufrieden. Denn gefühlt gab es etwas zu viele Themen (und auch Figuren), so dass nicht alles in der Tiefe behandelt werden konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. So kam bei mir immer mal wieder das Gefühl von Unstimmigkeit auf, da manches nur kurz angeschnitten wurde. Sympathetisch war mir darüber hinaus keine:r der Protagonist:innen so richtig. Wirklich jeder bringt eine krasse eigene Leidensgeschichte mit, eine Dichte wie man sie hoffentlich im wirklichen Leben nicht finden wird. Dennoch hat das Buch seine Berechtigung und kann denke ich durchaus als eine weiterbringende (Schul)Lektüre dienen. Mich selbst hat die Geschichte schockiert, mitgerissen und stellenweise auch traurig gemacht. Alles in allem vergebe ich insgesamt 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung.
Mein Fazit: Keine angenehme Lektüre, aber eine die sensibilisiert. Vielfältiges Themenspektrum und eine actionreiche Handlung.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Nicht mein Fall – Vorhersehbar, blass und wenig fesselnd

Kannibal. Jagdrausch
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„Kannibal. Jagdrausch“ war der erste Krimi welchen ich von Mark Benecke lesen durfte und wahrscheinlich wird es auch der Letzte bleiben. Im Gesamten konnte mich das Werk einfach nicht überzeugen, was gleich ...

„Kannibal. Jagdrausch“ war der erste Krimi welchen ich von Mark Benecke lesen durfte und wahrscheinlich wird es auch der Letzte bleiben. Im Gesamten konnte mich das Werk einfach nicht überzeugen, was gleich mehrere Gründe hatte. Zunächst einmal ist der Schreibstil überhaupt nicht meins. Sehr kurze Sätze reihen sich aneinander, sodass der Text abgehackt und gehetzt wirkt. Auch ein nüchterner Schreibstil kann seinen Reiz haben, hier hat es bei mir aber einfach nicht gefunkt. Es fehlte die Raffinesse und auch insgesamt hätten dem Buch einige Seiten mehr gut getan. Der Krimi ist nämlich leider so kurz, das erzählerisch Einiges auf der Strecke bleibt. Es gibt immer wieder Zeitsprünge von mehreren Tagen, was sich in der Zwischenzeit bei den Ermittlungen getan hat, müssen wir Leser:innen uns selbst erschließen. Alles in allem wäre das auch gar nicht so schlimm gewesen. Mein größtes Problem mit dem Buch habe ich aber mit der Vorhersehbarkeit. Ich habe sowohl die schuldige Person, als auch weitere Zusammenhänge zu einem sehr frühen Zeitpunkt erraten. Die Auflösung herauszufinden ist hier wirklich keine Herausforderung und das mich die Handlung zum Schluss hin nicht mal ein bisschen überraschen konnte ist wirklich kein gutes Zeichen. Das gewählte Thema „Kannibalismus“ ist allerdings zumindest etwas Besonderes. Die eingearbeiteten Details sind auf jeden Fall nichts für schwache Nerven und der Krimi vermittelt einen tiefen Einblick in die Szene. Diese gründliche Rechercheleistung muss man dem Autor immerhin positiv anrechnen. Im Gesamten reicht es bei mir nur für 3 Sterne, denn im Vergleich habe ich einfach schon so viele bessere Krimis gelesen.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Abwechslungsreiche Dämonenjagd mitten in Hamburg

Dämonen der Speicherstadt
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Eins muss ich gleich vorweg betonen beim Buch „Dämonen der Speicherstadt“ von Heike Denzau handelt es sich nicht um Mystery, sondern um eine äußerst durchdachte Urban Fantasy Erzählung. Regionalkrimielemente ...

Eins muss ich gleich vorweg betonen beim Buch „Dämonen der Speicherstadt“ von Heike Denzau handelt es sich nicht um Mystery, sondern um eine äußerst durchdachte Urban Fantasy Erzählung. Regionalkrimielemente sind hingegen vorhanden und ergänzen sich gut mit dem Fantasy-Plot. Von Beginn an konnte mich das Buch mit seinen vielfältigen Charakteren und der überaus spannenden Handlung voll und ganz in seinen Bann ziehen. Die Geschichte wird dermaßen fesselnd und mitreißend erzählt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Der Schreibstil liest sich durchgängig angenehm und machte es mir leicht voll in die Geschichte einzutauchen. Alle Figuren sind darüber hinaus authentisch dargestellt und neben Hauptprotagonistin Rahel mochte ich auch die anderen des speziellen Teams sehr gerne. Einzig auf die teils ausführlichen expliziten erotischen Szenen hätte ich persönlich verzichten können. Für meinen Geschmack braucht es diese in einem Fantasyroman in dieser Gewichtung nämlich nicht unbedingt. Zum Glück gab es abgesehen davon aber auch noch genug andere Action, so dass die Handlung insgesamt abwechslungsreich erschien. Hamburg als Handlungsort spielt insofern eine tragende Rolle, das örtliche und regionale Besonderheiten immer wieder benannt werden und so das ganz eigene Flair der Stadt an der Elbe sehr gut rüber kommt. Aber auch das allgemeine Worldbuildung ist wirklich gelungen. Obwohl sich die Autorin an klassischen bereits bekannten Figuren wie Dämonen und Engeln orientiert, denkt sie Zusammenhänge doch auch weiter und hat so manche kreative Erklärungen für bekannte Phänomene parat. Auch dadurch hat die Lektüre wirklich großen Spaß gemacht. Der erste Fall ist in sich abgeschlossen, das Ende ist aber soweit offen gehalten das eine Fortsetzung auf jeden Fall Sinn macht. Noch sind nicht alle offenen Fragen abschließend beantwortet und auch der nächste Einsatz des Teams zeichnet sich bereits ab. Nach diesem temporeichen Auftakt, freue ich mich, dass es mit Rahel und den Anderen noch weitergeht. Im Gesamten vergebe ich gute 4 ½ Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Informative feministische Textsammlung – Über die großen Fragen, die Frauen weltweit beschäftigen

Global Female Future
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„Global Female Future: Wie feministische Kämpfe Arbeit, Ökologie und Politik verändern“ aus dem Kremayr & Scheriau ist kein klassisches Sachbuch. Denn die Liste der Herausgeberinnen liest sich lange, die ...

„Global Female Future: Wie feministische Kämpfe Arbeit, Ökologie und Politik verändern“ aus dem Kremayr & Scheriau ist kein klassisches Sachbuch. Denn die Liste der Herausgeberinnen liest sich lange, die der Autorinnen allerdings noch länger. Entstanden ist das Werk zum 40-jährigen Jubiläum der Frauensolidarität, einem feministischen Magazin aus Österreich. Wie im Magazin auch, liegt der Fokus auf Positionen von globalen internationalen Frauenbewegungen. Die Kapitel gliedern sich thematisch, so geht es zum Beispiel um die weitgefassten Themenfelder Arbeit, Gewalt, Reproduktion und Weitere. Jedes Kapitel setzt sich wiederum aus einer Vielzahl unterschiedlicher Texte und Artikel zusammen, diese sind mal sehr persönlich, teils künstlerisch und oft äußerst informationslastig. Das Werk erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, bietet meiner Meinung nach aber einen gelungenen Überblick über feministische Standpunkte. Spannend fand ich hierbei wie unterschiedlich die Schwerpunkte in den einzelnen Ländern doch sind und gegen welche immensen Widerstände Frauen im globalen Süden oft ankämpfen müssen und sich dabei oft in große Gefahr begeben. Was uns alle aber eint ist der Wunsch nach Gleichberechtigung und Fairness in allen Lebensbereichen. Mich persönlich hat die Lektüre trotz der Sachlichkeit der meisten Texte sehr bewegt. Man benötigt durch die hohe Informationsdichte zwar einige Konzentration beim lesen, die Perspektiven der unterschiedlichen Autorinnen sind aber so vielgestaltig, dass sich diese Lektüre auf jeden Fall lohnt!

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Page Turner mit kleine Schwächen, aber großem Nervenkitzel

Das Sanatorium
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„Das Sanatorium“ von Sarah Pearse ist für Thriller-Fans ein echtes Muss! Zunächst einmal ist das Buch wunderbar atmosphärisch geschrieben. Das abgelegene Setting in den Schweizer Bergen, die Geschichte ...

„Das Sanatorium“ von Sarah Pearse ist für Thriller-Fans ein echtes Muss! Zunächst einmal ist das Buch wunderbar atmosphärisch geschrieben. Das abgelegene Setting in den Schweizer Bergen, die Geschichte des Hauses und die bildgewaltige Natur. Dies alles zog mich von den ersten Seiten an absolut in seinen Bann. Noch dazu liest sich der Schreibstil angenehm und die kurzen Kapitel sorgen für ordentlich Lesetempo. An jeder Ecke lauern hier Geheimnisse und diese zusammen mit DI Elin Warner ergründen zu dürfen, macht durchaus Spaß. Wobei die teils grausigen Tatortbeschreibungen wirklich nichts für schwache Nerven sind. Allerdings konnte mich der Thriller nicht restlos überzeugen. Denn die Geschichte ist in ihrer Gesamtheit so durchdacht, dass sie dadurch konstruiert wirkt. Und auch die schlussendliche Auflösung erschien mir nicht hundertprozentig nachvollziehbar und etwas zu erzwungen. Hier hatte ich den Eindruck das die Autorin etwas zu viel wollte, sich stellenweise in Feinheiten verlor und durch komplizierte Zusammenhänge letztendlich an Authentizität verlor. Dabei möchte ich nicht abstreiten, dass der Thriller von eine großen Spannung lebt und auch durch die Twists ein echter Page Turner für mich war. Das Buch bietet fesselnde Unterhaltung bis zum actionreichen Finale hin. Wer also auf Realitätsnähe verzichten kann, findet hier eine hochspannende Lektüre mit jeder Menge Nervenkitzel. Von mir bekommt das Buch insgesamt 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung.

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