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Veröffentlicht am 21.12.2017

Lichtseele oder Dunkelseele - was wählst du?

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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„Egal wie dunkel es sein mag, einen Funken Licht findest du überall. Und wo Licht ist, da sind auch wir.« Die Lichtseelen.“

In „Soul Mates – Flüstern des Lichts“ entführt uns Bianca Iosivoni in die Welt ...

„Egal wie dunkel es sein mag, einen Funken Licht findest du überall. Und wo Licht ist, da sind auch wir.« Die Lichtseelen.“

In „Soul Mates – Flüstern des Lichts“ entführt uns Bianca Iosivoni in die Welt der Licht- Dunkel- und Nebelseelen. Im Mittelpunkt steht Rayne. Sie arbeitet in einem Büchercafé, lebt bei ihrer Adoptivmutter Nora und ihrer kleinen Adoptivschwester Emma. Ihr Schicksal wendet sich als ihr Colt begegnet und sie sich intensiv zu ihm hingezogen fühlt.

Rayne, der Hauptcharakter, ist eine relativ sympathische Person, aber leider auch etwas einfältig in meinen Augen.
Charakterlich ist Rayne hilfsbereit, offen und möchte ihre Familie beschützen. Doch ab und zu agiert sie naiv und ist sprunghaft. In einem Moment, ist sie für den Tod eines Menschen, im nächsten ist es wieder gegen ihre Moral und im nächsten ist sie wieder dafür.
Colt hat alleine durch sein Tattoo bei mir gepunktet. Ich weiß etwas oberflächlich von mir.
Wie nicht anders zu erwarten ist er ein attraktiver, verschlossener Typ, mit einer rauen Schale und natürlich einigen Geheimnissen. Erst ab der Hälfte werden ab und zu kleine Details zu ihm bekannt gegeben. Ansonsten ist sein Charaktertyp immer konstant. Er bleibt geheimnisvoll, was mir besonders gefiel.
Die Nebencharaktere sind mir etwas zu flach. Man hätte sie mehr einbringen können und auch mehr in Verbindung mit Rayne, damit man die Möglichkeit hat sie besser kennen zu lernen. Das fand ich besonders schade, da ich durch diese Kürze keine emotionale Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte und mich manche Schicksale nicht trafen und einfach kalt ließen.
Ebenso waren die Charaktere auch leider durchschaubar.
Was Raynes ehemaliger Pflegevater in dem Ganzen zu suchen hatte, ist für mich immer noch ein Rätsel. Er ist ein Psychopath und verfolgt sie, seit sie nicht mehr bei ihm lebt. Tiefgründige Absichten scheint er jedenfalls nicht zu haben, als seine Phantasien zu stillen und es ihr heimzuzahlen.

Der Schreibstil ist schön flüssig, wodurch sich das Buch wirklich sehr gut und auch schnell liest. Die Spannung des Handlungsstrangs sagte mir persönlich nicht so zu. Fast in dreiviertel der Geschichte geschieht nichts Außergewöhnliches. Im letzten Viertel dagegen kommt es zu einem Bruch, der allerdings auch nicht besonders überraschend war. Mehr dazu kann ich auch nicht sagen, ohne gleich das Ende Vorweg zu nehmen.
Des weiteren ist die grundlegende Idee mit den verschiedenen Seelen (Licht-Dunkel-Nebel) und in Verbindung mit der Idee der Seelenpartnerschaft, super, denn ich hatte bis dato noch keine Bücher gelesen, in denen die Seelenpartnerschaft so explizit im Vordergrund steht. Muss auch gestehen, dass ich nicht an so eine Verbindung glaube, was aber meine Bewertung hier in keiner Weise beeinflusst hat.
Überzeugend fand ich, dass Seelenpartnerschaft hier nicht gleich bedeutete, dass es zwei Personen sein müssen, die sich innig lieben und gleich eine solche Beziehung eingehen.
Jedoch fand ich, dass alles was zwischen Colt und Rayne passierte, mit dieser Verbindung erklärt wurde. Kurz gesagt, die Erklärung für das meiste war die Seelenpartnerschaft, was ich etwas enttäuschend fand. Hier gab es keine alternative Möglichkeiten.
Weiterhin blieben einige Fragen offen, die in meinen Augen hätten geklärt werden sollen. Gerade zu den einzelnen Gruppierungen der Licht-Dunkel-Nebelseelen hätte ich mir mehr Erklärungen bzw. Informationen gewünscht. Woher kamen sie? Wieso gibt es sie? Wie ist der Konflikt zwischen ihnen aufgebaut und wie kam es dazu? Wer vertritt genau welche Ansichten? Usw.
Gut fand ich, dass bis zum Schluss es nicht wirklich klar wurde wer gut und wer böse ist. Licht bedeutet nicht gleich gut und Dunkelheit nicht gleich böse.

Fazit:
Der erste Teil dieser Reihe konnte mich leider nicht überzeugen, wie manch anderen. Vielleicht hatte ich auch zu hohe Erwartungen.
Letztendlich hatte ich das Gefühl, dass man im ersten Band zu viel reinbringen wollte und dadurch einige Dinge einfach zu kurz kamen.
Dennoch möchte ich diese Geschichte nicht einfach so abschreiben und ihr weiterhin eine Chance geben. Ich hoffe darauf, dass der zweite Teil mich überzeugen kann.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Solide Studentengeschichte

Loving Clementine
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„Langeweile ist mir lieber als Drama, denn Drama hatte ich in meinem Leben weiß Gott schon genug.“

Allerdings kommt ein Drama selten allein.

In „Loving Clementine“ von Lex Martin, geht es um die junge ...

„Langeweile ist mir lieber als Drama, denn Drama hatte ich in meinem Leben weiß Gott schon genug.“

Allerdings kommt ein Drama selten allein.

In „Loving Clementine“ von Lex Martin, geht es um die junge Studentin und gleichzeitige Bestsellerautorin Clementine Avery (genannte Clem). Aktuell arbeitet sie an ihrem neuen Werk, doch ihr fehlen jegliche Ideen. Bis Gavin auftaucht und zu ihrer persönlichen Inspiration wird. Clem beginnt nicht nur ein neues Buch zu schreiben, sondern es auch zu erleben. Alles scheint perfekt zu sein, bis einer ihrer ehemaligen Dozenten an der Uni wieder auftaucht und zum Problem wird.

Clem, der Hauptcharakter, war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie hat eine harte Schale, verhält sich Männer gegenüber sehr rau und ist alles andere als auf den Mund gefallen. Manchen mag ihre Art eventuell zickig und vielleicht auch nervig vor kommen, wenn nicht sogar etwas verklemmt. Doch im Laufe der Geschichte versteht man, wieso Clem nun mal so ist wie sie ist.
Mir allerdings hat ihr Charakter super gefallen. Gerade, dass sie sagt, was sie denkt und sich dabei nicht zurückhält. Ja, sie kann auch gemein sein, aber im Umgang mit ihren Freunden ist sie eine liebe, hilfsbereite und treue Person.
Gavin ist eine sehr warme, herzliche Person, die grundsätzlich für alles was Clem tat Verständnis hatte. Er ist ein toller Charakter, den ich sehr mochte, allerdings wirkte er manchmal zu nett und perfekt auf mich.
Die Nebencharaktere sind eine tolle Mischung aus den unterschiedlichsten Personen, die sehr gut miteinander harmonisieren.

Die Geschichte ist dank des leichten und flüssigen Schreibstils in einem Rutsch ausgelesen. Die tollen Charaktere tragen ebenso dazu bei und vor allem die Nebencharaktere lockern das Ganze auf. Hingegen sind manche Momente einfach vorhersehbar gewesen, allerdings gab es dennoch die ein oder andere Überraschung.
Am Schluss ging mir alles dann doch etwas zu schnell. Gewisse Sequenzen kamen mir zu oft hintereinander vor, die besser auf das Buch hätten verteilt werden können. Letztendlich drehte sich am Ende alles nur um das Ein und das Selbe. Zu dem ich hier auch Clems Wandel nicht ganz nachvollziehen konnte. Am Anfang sträubt sie sich gewisse Wörter in den Mund zu nehmen, geschweige denn zu Papier zu bringen. Wohingegen sie am Ende mit den Begriffen regelrecht um sich wirft. Kam es zu diesem Wandel nur wegen Gavin? Mag sein, ich weiß es nicht.

Fazit:
Der Schluss war nicht ganz nach meinem Geschmack. Grundsätzlich war es eine tolle, unterhaltsame Studentengeschichte zum Abschalten und Entspannen. Am besten ohne Erwartungen die Story genießen und alles auf sich zu kommen lassen.

Veröffentlicht am 21.12.2017

"Wer hat die Macht...?"

Shadow Dragon
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„ Es ist...Wenn er ausatmet, wird dir schwindelig. Und wenn er einatmet, macht er dich atemlos.“

Leider sorgte die Geschichte nicht dafür, dass mir schwindelig wurde oder ich atemlose Momente hatte. ...

„ Es ist...Wenn er ausatmet, wird dir schwindelig. Und wenn er einatmet, macht er dich atemlos.“

Leider sorgte die Geschichte nicht dafür, dass mir schwindelig wurde oder ich atemlose Momente hatte. Aber dazu später mehr.

In „Shadow Dragon – Die falsche Prinzessin“ von Kristin Briana Otts, geht es im Wesentlichen um die Kriegerin Kai, eine Onna-Bugeisha und Wächterin der Prinzessin von Mizu. Nach einem Attentat auf Prinzessin Noriko soll Kai, die der Prinzessin äußerlich ähnelt, deren Rolle übernehmen und zur bevorstehenden kaiserlichen Krönung reisen und das River Kingdom vertreten. Kann es Kai gelingen ihrer Aufgabe gerecht zu werden und ihre Maske aufrecht zu erhalten? Oder funken ihr eintretende Umstände und Personen dazwischen?

Komme ich zu aller erst zur Hauptprotagonistin, der Kriegerin, genau genommen Onna-Bugeisha, Kai. Ihr bisheriges Leben und ihre Ausbildung wurden von Gehorsam und Disziplin geprägt, was auch mit einem kurzen Rückblick in Kais Vergangenheit, sehr schön erzählt wird. Gemeinsam mit anderen Mädchen, die allesamt Waisen sind und sich untereinander als Schwestern nennen, wurden sie im Schwertkampf trainiert und haben die Aufgabe Prinzessin Noriko mit ihrem Leben zu beschützen. Soweit so gut, doch leider erleben wir Kai als starke Kriegerin nur am Anfang, eventuell noch etwas in der Mitte. In meinen Augen ist sie alles andere als eine Kämpferin. Oft benimmt sie sich, wie ein kleines Kind und nicht wie jemand, der eine wichtige Mission zu erledigen hat. Und wenn es dann noch um das Thema Jungs geht und irgendwelche pseudo Gefühle, ist ihr überhaupt nicht mehr zu helfen, da sie einfach in pure Naivität verfällt und auch anfängt zu nerven. Wirklich Schade, denn als starke Person, die ihre Aufgabe ernst nimmt, die gegen ihre Feinde kämpft, Personen beschützt und sich nicht gleich um den Finger wickeln lässt, wäre sie wirklich ein toller Charakter, durch und durch.
Die Nebencharaktere waren in Ordnung, leider auch nicht mehr. Am meisten hat mir Aiko, Kais beste Freundin, und der junge Prinz Iseul (Bruder des künftigen Kaisers) gefallen. Der Rest war doch ziemlich flach, vor allem Jao, der eigentlich, wenn er schon eine wichtige Rolle in Kais Leben spielen soll, öfters in Erscheinung treten könnte. Für mich kam er definitiv zu kurz. Man erfährt kaum etwas über ihn, nur das Gröbste, und dann ist er noch einer von Kais Schwärmereien, nur weil er mal nett zu ihr war.

Ich muss sagen ich war selten zwischen einer Geschichte so hin und her gerissen, wie während dieser.
Im allgemeinen war die ganze Handlung gar nicht mal so schlecht. Jedoch war es mir etwas zu überladen. Einerseits geht es um die Kaiserkrönung und das Kais Maskerade erhalten bleibt. Dann geht es kurzweilig um den Drachen, wieder um irgendwelche Prüfungen, letztendlich taucht noch die Magie auf und schlussendlich noch eine „Lovestory“, die in meinen Augen keine war, da bei mir keine Gefühle rüber kamen geschweige den Emotionen, die wiederum auch nicht wirklich bei den Charakteren vorhanden waren. Was durchaus auch daran liegen mag, dass das ganze Thema viel zu schnell ablief und letztendlich mehr einer reinen Schwärmerei glich, als dass es wirklich um Liebe ging. Schade! Vielleicht hätte man hier etwas warten sollen und die Geschichte etwas langsamer aufbauen können.
Dann das Thema, Drachen. Da hätte ich mir gewünscht, dass man mehr über die verschiedenen Drachenwesen und vor allem den Shadow Dragon erfährt. Dieser kam mir auch viel zu kurz, denn nicht umsonst heißt das Buch auch Shadow Dragon. Hoffe, dass er im zweiten Teil mehr in den Vordergrund rücken wird.

Der Schluss wiederum hat einiges rausgerissen. Am Ende ging es Schlag auf Schlag, wobei das Tempo hier einfach zu der Gesamtsituation passte. Die Spannung war da, sowie unverhoffte Ereignisse geschahen, die mich sehr erstaunten. 

Fazit:
Es ist kein schlechtes Buch. Die Grundidee der Geschichte ist wirklich toll, sowie das asiatische Setting. Jedoch hat es in meinen Augen ein paar Ecken und Kanten, in Bezug auf die Umsetzung sowie Charakterentwicklung, die mich stören. Daher hoffe ich, dass sich in Band zwei, das Blatt wenden wird und dieser mich vielleicht eher überzeugen kann. Luft nach oben ist genug vorhanden.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Dauerhunger vorprogrammiert

Pasta Mista 1: Fünf Zutaten für die Liebe
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„Mütter sind anstrengend! Verliebte Mütter sind eine Katastrophe.“

Und somit wird das alltägliche Leben von Liv ziemlich auf den Kopf gestellt.

In „Pasta Mista – 5 Zutaten für die Liebe“, von Susanne ...

„Mütter sind anstrengend! Verliebte Mütter sind eine Katastrophe.“

Und somit wird das alltägliche Leben von Liv ziemlich auf den Kopf gestellt.

In „Pasta Mista – 5 Zutaten für die Liebe“, von Susanne Fülscher, tauchen wir ein in das turbulente Leben, der kochbegabten Schülerin Liv. Als eines Tages ihre Mutter ihr offenbart, dass sie einen Freund namens Roberto hat und er inklusive seiner Zwillinge, Angelo und Sonia, für drei Wochen bei Liv und ihrer Mutter zu Besuch ist, stellt sich Livs Leben auf den Kopf. Für sie beginnt nun ein Wettrennen von einem Fettnäpfchen ins nächste, gepaart mit einer großen Portion Gefühlschaos, das unter anderem an Angelo liegt. Und was plant eigentlich Livs Mutter bezüglich einer Patchwork Familie?

Probleme über Probleme vor denen unsere Hauptprotagonistin Liv steht. Liv ist eine 16-jährige Schülerin, die sich durch alltägliche Themen des Lebens durchschlängelt, wie der ersten Liebe, dem ersten Kuss, Schule und dann noch dem Plan einer Familienzusammenführung. Sie hat eine sehr selbstbewusste Seite, die manchmal in Konkurrenz zu ihrer tollpatschigen Art steht. Doch gerade dies macht Liv für mich zu einem unglaublich sympathischen, liebenswürdigen Charakter, der auch nicht auf den Mund gefallen ist. Ich hatte zwar anfangs leicht das Gefühl, dass Liv ein doch egoistisches Mädchen ist, doch wenn man sie näher kennen lernt und merkt wie hilfsbereit sie ist und es eigentlich immer gut mit ihren Mitmenschen meint, verfliegt dieses Gefühl auch wieder. Sie ist manchmal mit den Situationen überfordert, versucht allerdings immer das Beste draus zu machen.
Nun zu den Zwillingen Angelo und Sonia. Angelo, dieser Name klingt wie Musik in meinen Ohren. Jedenfalls ist er in meinen Augen etwas zu kurz gekommen. Lag vielleicht daran, dass es sich rausstellte, dass er doch ein eher sensibler und schüchterner Typ ist und nicht der Aufreißer schlecht hin auf Grund seines guten Aussehens. Aber grundsätzlich muss man ihn einfach mögen.
Sonia wird auf dem Buchrücken als ein zickiges Mädchen beschrieben. Doch ich muss sagen, ich empfand sie als ganz anders. Mir war sie von Beginn an ein sympathischer Charakter, der einfach versucht Anschluss zu finden und das Beste aus der momentanen Lage zu machen, die für alle Anwesenden neu ist.

Allgemein zur Geschichte. Nein was habe ich an vielen Stellen gelacht. Viele Vergleiche und Sprüche die Liv rauslässt sind einfach zum schießen, wie auch einige peinliche Situationen, in die Liv gerät. Dazu noch der herrliche, flüssige, leichte Schreibstil, der dazu führt, dass man die Geschichte in einem Rutsch durch liest und sich wirklich super unterhalten fühlt.
Das Buch hat ein gutes Tempo, das vielleicht dem ein oder anderen zu rasant erscheinen mag. Aber oft geht es im Leben so, dass alles Schlag auf Schlag folgt. Und mir persönlich ist eine Geschichte, in der ständig was los ist und auch was passiert lieber, als eine in der sich einzelne Szenen wie Kaugummi ziehen und man einfach nicht voran kommt, geschweige denn denkt, wann passiert endlich mal etwas Interessantes. In meinen Augen hat Susanne Fülscher alles richtig gemacht.
Eine kleine Warnung muss ich doch noch abgeben. Es tauchen einige Gerichte in diesem Buch auf. Zudem ist jede Kapitelüberschrift eine schmackhafte Überraschung. Von Lachs-Spinat-Törtchen bis hin zur Erdbeer-Mascarpone-Creme ist alles dabei was das Feinschmeckerherz begehrt. Demzufolge sind Dauerhunger und Magenknurren während des Lesens zu 100% vorprogrammiert. Etwas fies von der Autorin, aber ein wahrlicher Genuss. Kulinarisch wie auch leserlich.

Fazit:
Eine tolle, leichte Geschichte, die einen zum Lachen bringt und auch auf den Magen schlägt. Im positivem Sinn natürlich. Ich freue mich sehr auf den zweiten Band und wie es mit den beiden Familien nun weitergeht, denn dies war nur die Vorspeise. Der Hauptgang erwartet uns erst.

„Angelo, Roberto, Sonia, Mama und ich – das ist meine neue Wirklichkeit. Eine verwirrende Wirklichkeit... “

Veröffentlicht am 21.12.2017

"Das Leben ist süß!"

Immer diese Herzscheiße
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„Ob das Herz mehr weiß als der Kopf?“

Das, so denke ich, muss jeder für sich selbst entscheiden oder auch erfahren. 

In „Immer diese Herzscheiße“ von Nana Rademacher tauchen wir in die Welt von Sarah ...

„Ob das Herz mehr weiß als der Kopf?“

Das, so denke ich, muss jeder für sich selbst entscheiden oder auch erfahren. 

In „Immer diese Herzscheiße“ von Nana Rademacher tauchen wir in die Welt von Sarah ein, der schlichtweg alles egal ist. Denn sie hat ja sowieso keine Chancen im Leben. Doch als sie beim Dealen von ihrem Lehrer erwischt wird, stellt dieser sie vor die Wahl: Rauswurf oder Theaterprojekt. Sarah entscheidet sich für das Projekt und lernt nicht nur eine andere Welt kennen sondern auch andere Menschen, die ihr Leben ändern könnten, wenn sie es zulässt.
Sarah erscheint zu Beginn als ein sehr anstrengender Teenager. Doch der Schein trügt. Ich mag sehr ihren schwarzen Humor, sowie ihr starkes Selbstbewusstsein, was oft bei Charakteren arrogant rüber kommt, allerdings nicht bei ihr. Sie macht es sympathisch. Und natürlich ihre schlagfertige Art und dass sie dies nicht nur benutzt um sich zu verteidigen oder aufmüpfig zu sein, sondern auch damit anderen hilft. Sie ist ein Charakter mit zwei Seiten. Hinter ihren starken Mauern befindet sich ein sehr weicher und sensibler Kern, den sie fest vor anderen verschließt und daher als unnahbar erscheint und sich somit auch selbst schützt. Daher ist es schön zu erleben, wie Sarah eine starke Entwicklung durchlebt, in der sie auch lernt sich langsam anderen gegenüber zu öffnen und vielleicht zu vertrauen.

Die Story ist in einem sehr, sehr leichten, flotten Schreibstil geschrieben. Sarahs Jugendsprache kommt ab und zu vielleicht etwas derb rüber, aber passt einfach zu ihrer Person. Ganz besonders hat mir das Ende gefallen, in dem sich erschließt wieso die Geschichte so intensiv in Sarahs Ausdrucksweise geschrieben ist, was definitiv nicht nur an der Ich-Perspektive liegt. Mehr kann ich leider nicht dazu verraten ohne zu spoilern.                                            
Außerdem sollte man dieses Buch nicht nur oberflächlich lesen, denn sonst kommt es vielleicht nur als eine einfache Teeniegeschichte rüber. Hier steckt das Besondere vor allem zwischen den Zeilen. So mein Eindruck. Neben all dem Witz und der Ironie in diesem Buch, hat es eine ernsthafte Seite. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es auch in der Realität so aussieht. In meinen Augen erzählt das Buch nicht nur eine Geschichte eines außer Kontrolle geratenen Teenager, es spricht vor allem soziale Probleme in unserer Gesellschaft an, von denen es etliche gibt und doch oft vergessen werden.
Ich bin ganz ehrlich, ich persönlich kenne das Leben nicht aus dieser Sicht, aber es ist wichtig auch diese Seite mal kennenzulernen, auch wenn es nur aus einer erfundenen Geschichte ist. Es ist immerhin ein Anfang.

Fazit:
Dieses Buch hat so ziemlich sämtliche Gefühlsregungen in mir geweckt. Von Freude bis hin zur Wut. Ich denke, dies und auch vielleicht mehr kann man entdecken, wenn man sich Zeit nimmt, sich öffnet, die Geschichte auf sich wirken lässt und zwischen den Zeilen liest. Dann wird dieses Buch und seine Geschichte zu etwas Besonderem.

„Das Leben ist süß.“

Und wie es das ist!