Platzhalter für Profilbild

Madamebiscuit15

Lesejury Profi
offline

Madamebiscuit15 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Madamebiscuit15 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2025

Über ein ganzes Leben

Brennnesseltage
0


„Die Geschichte eines Hauses, die Geschichte eines Lebens. Und mir wurdes vieles klarer.“ S. 117

Ein Satz, der in seiner Einfachheit doch so viel aussagt und von großer Bedeutung ist. Für mich bringt ...


„Die Geschichte eines Hauses, die Geschichte eines Lebens. Und mir wurdes vieles klarer.“ S. 117

Ein Satz, der in seiner Einfachheit doch so viel aussagt und von großer Bedeutung ist. Für mich bringt er den Inhalt dieses Romans perfekt auf den Punkt.

Es geht um Babette, eine junge Frau, die mit ihrem Vater auf dem Petererhof in den Bergen lebt. Es ist ein anstrengendes, karges und mühsames Leben für die beiden. Wobei die Gebrechlichkeit des Vaters und ihre ungewollte Schwangerschaft die Situation zusätzlich verschärfen. Als Babette eine, für eine Mutter, unfassbar schwere Entscheidung treffen muss, bleibt ihr anschließend nur noch der Petererhof.

Mehrere Jahrzehnte begleite ich Babette und ihr Leben in den Bergen. Dabei kommt sie mir sehr nahe und ich kann ihr Handeln verstehen. Zugleich bedauere ich es sehr, dass sie in vielen Momenten nicht aus ihrer Haut kann und ihr somit engere Bindungen und menschliche Nähe verwehrt bleiben.

Die Autorin schafft es mit wenigen Worten unheimlich bildhafthaft die Szenerien vor meinem inneren Auge zu erschaffen. Dabei ist ihre Sprache reduziert und klar, zugleich aber entsteht eine unheimlich dichte, eindrückliche Geschichte in einem ganz besonderen Ton.

Für mich ein Volltreffer, der mir länger im Gedächtnis bleiben wird und den ich Euch sehr ans Herzen legen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2025

Kurzweiliger und gelungener Einblick

Der Butterberg
0

Jan wiegt 147kg als er in der Klinik ankommt. Doch sich eingestehen, dass er adipös ist, konnte er bis zu diesem Moment noch nicht. Die nächsten sechs Wochen, während seines Aufenthalts, geht es allerdings ...

Jan wiegt 147kg als er in der Klinik ankommt. Doch sich eingestehen, dass er adipös ist, konnte er bis zu diesem Moment noch nicht. Die nächsten sechs Wochen, während seines Aufenthalts, geht es allerdings auch um diese Selbsterkenntnis.

Sven Weiss nimmt uns mit in den Klinikalltag seines Protagonisten und zeigt dabei mit viel Humor, Selbstironie und Leichtigkeit, wie die Realität der Betroffenen aussieht. Dabei wird schnell deutlich, dass Adipositas die unterschiedlichsten Gründe und Auslöser haben kann und dass gerade die psychologische Arbeit einen Großteil ausmacht. Auch Jan muss erst an den Punkt kommen, seine Schutzmauern abzubauen, um wirklich etwas verändern zu können.

„Essen machte mir keine Angst, im Gegenteil. Es war für mich da, ohne Fragen zu stellen. Ganz einfach. Ganz unkompliziert.“ S. 119

Der Autor verarbeitet hier seine eigenen Erfahrungen und erschafft so authentische, ehrliche Figuren, die ich gerne begleitet und kennengelernt habe. Die Geschichte ist leicht lesbar und unterhaltsam. Was ich dabei besonders mochte, ist, dass sie Verständnis schafft und aufklärt.
Etwas gestolpert bin ich dagegen über die teilweise abwertenden Aussagen den anderen Betroffenen gegenüber.

Falls Ihr also Lust auf einen lockeren Roman zu diesem Thema habt, der nicht zu herausfordernd oder tiefgehend ist, dann seid Ihr hier richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2025

Tolle Frauen, die mehr Sichtbarkeit verdient haben

We are Austria
0

Wie viele außergewöhnliche Frauen können wir aus dem Stehgreif beim Namen nennen? Und bei wie vielen davon wissen wir auch noch, dass sie Österreicherinnen waren oder sind?
Kennt Ihr zum Beispiel Carmen ...

Wie viele außergewöhnliche Frauen können wir aus dem Stehgreif beim Namen nennen? Und bei wie vielen davon wissen wir auch noch, dass sie Österreicherinnen waren oder sind?
Kennt Ihr zum Beispiel Carmen Possnig, Amani Abuzahra oder Reneé Schroeder?
Die Kaiserin Elisabeth würde wohl den meisten einfallen und vielleicht auch noch Vicki Baum, dann wird es aber wahrscheinlich schon schwierig, dabei gibt es natürlich weit mehr, wie dieses Buch zeigt.
Ganz konkret hat die Autorin 77 außergewöhnliche Frauen unter anderem aus den Bereichen Wissenschaft, Kunst, Sport oder Politik ausgewählt. Dabei gibt es für jede Frau eine Doppelseite. Auf der linken wird jeweils aus der Ich-Perspektive über das eigene Leben, Schaffen und Wirken erzählt und rechts ist eine passende Portraitillustration zu sehen.
Allein die Illustrationen sind so unterschiedlich, bunt und verschieden, wie die jeweiligen Frauen es sind und ergänzen sie, in meinen Augen, perfekt. Die kurzen und informativen Biografien machen unheimlich Lust weiter zu recherchieren und tiefer in die unterschiedlichen Leben der 77 Auserwählten einzutauchen.
Eine ganz tolle Idee finde ich, dass bereits im Inhaltsverzeichnis hinter den Namen jeweils der Grund vermerkt ist, warum wir sie kennen sollten. Insofern können wir Lesenden uns auch anhand dieser Information durch das Buch schmökern und „neue“ wichtige Österreicherinnen entdecken.
Es ist ein Buch, das bereits wunderbar im Grundschulalter funktioniert und nach einem gemeinsamen Lesen oder Vorlesen schreit, um anschließend darüber zu sprechen.
Von mir gibt es eine große Leseempfehlung, eignet sich auch sehr gut als Geschenk.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.09.2025

Witzig geschrieben, inhaltlich krass

Gym
0

Die namenlose Ich-Erzählerin braucht dringend einen Job und nimmt dazu auch eine klitzekleine Notlüge in Kauf, um ihren neuen Chef von sich zu überzeugen. So wird sie neue Tresenkraft im Fitnessstudio ...

Die namenlose Ich-Erzählerin braucht dringend einen Job und nimmt dazu auch eine klitzekleine Notlüge in Kauf, um ihren neuen Chef von sich zu überzeugen. So wird sie neue Tresenkraft im Fitnessstudio und kurzerhand Mutter eines Säuglings.
Was sich im ersten Moment skurril und witzig anhört, ist es auch, bis zu dem Moment, in dem die Bodybuilderin Vick im Studio auftaucht.
Denn nun erfahren wir in Rückblenden auch mehr über die Protagonistin, ihre Vergangenheit und den Grund ihrer Jobsuche.

Verena Keßler hat hier einen Roman geschrieben, der ab der ersten Seite packt und weit tiefer geht als zu Beginn gedacht. Sie hält uns den Spiegel vor, wie und was es heißt, heute Frau zu sein. Dabei spielen Vereinbarkeit von Kariere und Mutterschaft ebenso eine Rolle, wie der gesamte Bereich Köperwahrnehmung, „Idealkörper“ bis hin zum Körperkult.

Ihr Schreibstil ist amüsant, pointiert, soghaft. Innerhalb eines Tages hatte ich das Buch ausgelesen und gerade das Ende hatte es nochmal richtig in sich. Es ist in seiner Deutlichkeit krass und erschreckend, für mich aber bis zum Ende nachvollziehbar und gelungen.

Klare Leseempfehlung von meiner Seite.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2025

Pizza-Himmel

Pizza Mania
0

„Eine Welt ohne Pizza? Undenkbar!“ S. 6
Wenn Ihr, ebenso wie ich, Alba Pezone hier nur zustimmen könnt, dann kommt jetzt genau das richtige Buch für Euch. 110 leckere Rezepte rund um diese Erfindung. Dabei ...

„Eine Welt ohne Pizza? Undenkbar!“ S. 6
Wenn Ihr, ebenso wie ich, Alba Pezone hier nur zustimmen könnt, dann kommt jetzt genau das richtige Buch für Euch. 110 leckere Rezepte rund um diese Erfindung. Dabei hat die neapolitanische Autorin nicht nur ausgiebig die Pizzen in ihrer Heimatstadt getestet, sondern sich auch durch Marseille und Paris geschlemmt.
Dieses Kochbuch ist ein wahrer Rezepteschatz und eine wundervolle Inspiration sich an Neues zu wagen. Insofern bin ich auch immer wieder über verschiedene Rezeptideen gestolpert, die ich so bisher nicht kannte, die mich aber sehr neugierig gemacht haben. Ausprobiert habe ich davon zum Beispiel „Zucchine alla scapece“ eine Marinade mit Essig.
Doch Pizza Mania punktet nicht nur mit tollen Rezeptideen, sondern auch ästhetischen Fotografien, Geschichten und Informationen zu den jeweiligen Pizzaioli (Pizzabäckern), ihren Rezepten oder den verarbeiteten Produkten. Insofern ist es bereits eine große Freude es einfach nur durchzublättern und sich Appetit zu holen.
Aber Vorsicht, bis zur fertigen Pizza dauert es dann leider noch einige Stunden. Denn gut Ding, will Weile haben und die Teige brauchen ausreichend Zeit zu gehen. Doch das lohnt sich, ganz fest versprochen.
Ich kann Euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen, es hat riesig Spaß gemacht die ersten Rezepte auszuprobieren und noch besser war die anschließende Verkostung.
Was darf bei Euch bei der perfekten Pizza nicht fehlen?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere