Über ein ganzes Leben
Brennnesseltage
„Die Geschichte eines Hauses, die Geschichte eines Lebens. Und mir wurdes vieles klarer.“ S. 117
Ein Satz, der in seiner Einfachheit doch so viel aussagt und von großer Bedeutung ist. Für mich bringt ...
„Die Geschichte eines Hauses, die Geschichte eines Lebens. Und mir wurdes vieles klarer.“ S. 117
Ein Satz, der in seiner Einfachheit doch so viel aussagt und von großer Bedeutung ist. Für mich bringt er den Inhalt dieses Romans perfekt auf den Punkt.
Es geht um Babette, eine junge Frau, die mit ihrem Vater auf dem Petererhof in den Bergen lebt. Es ist ein anstrengendes, karges und mühsames Leben für die beiden. Wobei die Gebrechlichkeit des Vaters und ihre ungewollte Schwangerschaft die Situation zusätzlich verschärfen. Als Babette eine, für eine Mutter, unfassbar schwere Entscheidung treffen muss, bleibt ihr anschließend nur noch der Petererhof.
Mehrere Jahrzehnte begleite ich Babette und ihr Leben in den Bergen. Dabei kommt sie mir sehr nahe und ich kann ihr Handeln verstehen. Zugleich bedauere ich es sehr, dass sie in vielen Momenten nicht aus ihrer Haut kann und ihr somit engere Bindungen und menschliche Nähe verwehrt bleiben.
Die Autorin schafft es mit wenigen Worten unheimlich bildhafthaft die Szenerien vor meinem inneren Auge zu erschaffen. Dabei ist ihre Sprache reduziert und klar, zugleich aber entsteht eine unheimlich dichte, eindrückliche Geschichte in einem ganz besonderen Ton.
Für mich ein Volltreffer, der mir länger im Gedächtnis bleiben wird und den ich Euch sehr ans Herzen legen möchte.