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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2021

Das zweite Leben

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
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Es ist alles bis auf das kleinste Detail vorbereitet. Claire will an diesem Tag ihrem Leben eine neue Richtung verleihen, indem sie ihren charismatischen und zugleich gewalttätigen Mann verlässt. Ein bis ...

Es ist alles bis auf das kleinste Detail vorbereitet. Claire will an diesem Tag ihrem Leben eine neue Richtung verleihen, indem sie ihren charismatischen und zugleich gewalttätigen Mann verlässt. Ein bis vor kurzem für sie noch völlig unvorstellbarer Moment nimmt Formen an und steht kurz bevor, als eine plötzliche Planänderung ihr Vorhaben scheitern lässt. In ihrer Not und Verzweiflung trifft sie am Flughafen auf Eva. Sie schlägt Claire aus dem Nichts ein Ticket-Tausch vor, der die beiden Frauen jeweils in ein neues Leben katapultieren soll. Claire stimmt zu und kurze Zeit später steht sie in Kalifornien zwar vor ihrer zweiten Chance, aber der vermeintliche Segen, stellt sich anders dar als gedacht und birgt für Claire sogar große Gefahren...

Aufgrund vieler positiver Bewertungen bin ich mit einer hohen Erwartungs-haltung in den Thriller "Der Tauch" von Julie Clark gestartet. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der den Leser schnell in die Welten der beiden Haupt-protagonistinnen entführt. Beide haben mit einem schwierigen Schicksal zu kämpfen und die scheinbar perfekt Lösung eines Ticket-Tausches stellt sich als verhängnisvoll heraus. Geschickt springt die Julie Clark zwischen den Erzählsträngen der beiden Akteurinnen und lockert das Geschehen über die Perspektivwechsel weiter auf. Der Spannungsbogen wird über die Handlung gut aufgebaut und über die gesamte Länge des Thrillers auf einem hohen Niveau gehalten. Das spannende Finale kann dann aus meiner Sicht mit einer überraschenden und überzeugenden Auflösung punkten.

Insgesamt hat mir "Der Tausch" von Julie Clark als Thriller sehr gut gefallen. In erster Linie überzeugte mich die clever konzipierte Geschichte um die zwei starke Frauen, die ihrem Leben eine neue Richtung geben wollen und das Erzähltalent der Autorin. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Der Sinn des Lebens

Aus der Mitte des Sees
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Lukas hat sich für das Leben eines Mönchs in einer Benediktinerabtei entschieden. Er lebt seit Jahren dort und war sich eigentlich sicher, eine gute Wahl getroffen zu haben. Im Umfeld der vielen eher alten ...

Lukas hat sich für das Leben eines Mönchs in einer Benediktinerabtei entschieden. Er lebt seit Jahren dort und war sich eigentlich sicher, eine gute Wahl getroffen zu haben. Im Umfeld der vielen eher alten Mitbrüder hat er sich in erster Linie mit Andreas angefreundet, der sogar noch etwas jünger ist. All dies wird aber in Frage gestellt, als Andreas den Orden verlässt, um eine Familie zu gründen. Lukas ist zu diesem Zeitpunkt Ende dreißig und überdenkt sein Leben. Ist er in der Abtei richtig aufgehoben? Erschwerend ist für ihn eine Begegnung mit einer attraktiven Frau, die als Gast die Abtei besucht. Er bemerkt eine Verbindung zu ihr und sieht gleichzeitig bei seinem glücklichen Bruder Andreas was das Leben noch bereit halten kann...

Der Autor Moritz Heger hat mit "Aus der Mitte des Sees" einen aus meiner Sicht berührenden und stillen Roman geschrieben. Er erzählt die Geschichte von Bruder Lukas in einem bildreichen und sehr ansprechenden Schreibstil, der oftmals poetisch anmutet. Das Buch und der Hauptprotagonist haben mich beim lesen in einen Sog gezogen, der spannender war, als so mancher Kriminalroman. Die Lebensfrage mit den so gegensätzlichen Möglichkeiten bereiten Lukas große Zweifel. Für welche Seite soll er sich entscheiden? Muss er zu seiner einst getroffenen Entscheidung stehen oder soll er der Verlockung des Lebens nachgehen? Seinen Gedanken folgt er am liebsten beim und im nahegelegenen Vulkansee, der ihm nach der Klausur des Eingeschlossenen ein Gefühl von Freiheit vermittelt. Er lässt dort seinen Gedanken freien Lauf und genießt die Tiefe und Kälte des Sees und eigentlich ist ihm von Anfang an klar, dass an diesem Ort sein weiteres Leben entschieden wird...

"Aus der Mitte des Sees" hat mich berührt und der Autor vermag es aus meiner Sicht hervorragend mit Worten umzugehen. Ein Roman, der sich mit dem Sinn des Lebens beschäftigt und äußerst lesenswert ist. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Unruhe auf dem Brezelfest

Festbierleichen
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Das alljährliche Brezelfest steht an und ganz Speyer freut sich auf die besonderen Tage. Ein Schatten wirft sich aber im Vorfeld über das große Fest, in einem Erpresserschreiben wird damit gedroht, das ...

Das alljährliche Brezelfest steht an und ganz Speyer freut sich auf die besonderen Tage. Ein Schatten wirft sich aber im Vorfeld über das große Fest, in einem Erpresserschreiben wird damit gedroht, das Bier zu vergiften. Kriminalhauptkommissar Frank Achill nimmt mit Hilfe seines Freundes Andre Sartorius die Ermittlungen auf und die Beiden versuchen dem Erpresser noch rechtzeitig das Handwerk zu legen. Gelingt ihnen der Wettlauf mit der Zeit? Was hat die Erpressung mit zwei abgetrennten Fingern zu tun? Ein spannender Kriminalfall nimmt seinen Lauf...

"Festbierleichen" ist mittlerweile der dritte Band um das sympathische Team mit Kriminalhauptkommissar Frank Achill und dem Stadtführer Andre Sartorius. Die ersten beiden Bände haben mir schon ausgesprochen gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestartet bin. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Besonders gut gefällt mir aber an der Reihe der Mix aus raffiniert konzipierter Kriminalgeschichte, sympathischen Protagonisten, spannender Handlung und einer guten Prise Humor. Auch die Weiterentwicklung der Personen ist richtig gut gelungen, so dass sich eine packende Geschichte entwickelt, die mich das Buch kaum noch aus der Hand legen ließ.

Insgesamt ist "Festbierleichen" aus meiner Sicht die tolle Fortsetzung einer fesselnden Krimi-Reihe, die mit sympathischen Protagonisten, einem angenehm dosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent des Autors überzeugt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Die Welt am Abgrund

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Durch den Klimawandel erhöht sich der Erderwärmung dramatisch, an den Polen schmilzt das Eis und die dadurch weiter steigenden Temperaturen bringen das Weltklima immer stärker aus dem Gleichgewicht. Stürme, ...

Durch den Klimawandel erhöht sich der Erderwärmung dramatisch, an den Polen schmilzt das Eis und die dadurch weiter steigenden Temperaturen bringen das Weltklima immer stärker aus dem Gleichgewicht. Stürme, Hitze-Perioden und Hochwasser sind die Folge und fordern viele Menschenleben. Ist die Klimakatastrophe aufzuhalten? Der Gaziologe Jakob Richter hat belasten-des Material gesammelt, welches die Großkonzerne anprangert, lediglich den Profit im Fokus zu haben und damit alle Bemühungen zur Beruhigung des Klimas zunichte machen. Ihm gelingt es kurz vor seinem Tod, seiner Freundin die Unterlagen zuzuspielen, die nun nach vielen erfolglosen Anläufen den aussichtslosen Kampf gegen den übermächtigen Gegner antritt...

Gerade das brisante Thema des Thrillers "2,5 Grad" hatte meine Aufmerksamkeit geweckt und mich mit viel Neugierde in das Buch starten lassen. Der Autor Noah Richter erzählt die Geschichte in einem äußerst temperamentvollen Schreibstil, der der Geschichte mit ihren vielen kurzen Kapiteln und damit verbundenen Perspektivwechseln ein sehr hohes Tempo verleiht. Leider waren es mir anfangs zu viele Handlungsstränge, in denen sich die Ereignisse überschlugen, so die Geschichte aus meiner Sicht überladen wirkte. Darunter litt der Spannungsbogen, der mit den tragischen Ereignissen an der Forschungsstation direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut wurde. Ich bekam dadurch niemals eine wirkliche Verbindung zu den Protagonisten, so dass mich die vielen Ereignisse kaum berührten. Eigentlich schade, denn ich denke, das Potential wäre mit mehr Tiefe bei den handelnden Personen und etwas weniger spektakulären Szenen deutlich besser gehoben worden.

Insgesamt ist "2,5 Grad" ein solider Thriller, der sich aus meiner Sicht nicht wirklich aufdrängt. Das Buch hat mich daher ein wenig enttäuscht, was vielleicht an der zu hohen Erwartungshaltung lag. Ich bewerte das Buch mit drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Unwertes Leben

Der Tod der blauen Wale
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Oberkommissar Jürgen Kleekamp ist sicherlich kein einfacher Zeitgenosse. Er hat nach seiner Suspendierung ein wenig den Halt in seinem Leben verloren und hofft gerade auf eine Wiedereinstellung, als dem ...

Oberkommissar Jürgen Kleekamp ist sicherlich kein einfacher Zeitgenosse. Er hat nach seiner Suspendierung ein wenig den Halt in seinem Leben verloren und hofft gerade auf eine Wiedereinstellung, als dem Kommissariat eine Serie von Morden an Obdachlosen Rätsel aufgibt. Kleekamps Kollegin Natalie und das Team nehmen die Ermittlungen auf ohne aber zunächst auf verwertbare Spuren zu treffen. Gleichzeitig muss Natalie noch den Eltern eines Jungen die Nachricht überbringen, der er freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Ein schwerer Gang, der Natalie nicht zur Ruhe kommen lässt, da die Umstände des Freitods einige Fragen aufwerfen.

"Der Tod der blauen Wale" ist bereits der vierte Band um den kantigen und erfahrenen Oberkommissar Jürgen Kleekamp. Ich bin als Quereinsteiger mit dem aktuellen Teil in die Reihe gestartet und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Ganz im Gegenteil, ich war schnell im Paderborner Land gefangen und die beiden Hauptprotagonisten konnten bei mir von Beginn Sympathie-punkte sammeln. Der Autor Joachim H. Peters, der in seinem Leben viele Jahre als Polizeibeamter seinen Dienst verrichtet hat, erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches mit einem Mord aufgebaut und über die unterhaltsamen und ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Joachim H. Peters konzipiert eine raffinierte Geschichte, in der sich lose Handlungsstränge miteinander verbinden und brisante Themen gefühlvoll und angemessen verarbeitet werden. Eine gute Prise westfälischen Humors und ein wohldosierter Lokalkolorit runden den spannenden Regionalkrimi gelungen ab.

Insgesamt ist "Der Tod der blauen Wale" aus meiner Sicht ein äußerst unterhaltsamer Kriminalroman, der die Krimi-Reihe aus Paderborn mit interessant charakterisierten Protagonisten gelungen fortsetzt. Für mich war das Buch eine echte Entdeckung und empfehle es daher sehr gerne weiter. Meine Bewertung fällt mit den vollen fünf von fünf Sternen entsprechend positiv aus.

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