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Veröffentlicht am 23.01.2021

Gezeichnete Emotionen par excellence

The Crow: Ultimate Edition
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Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Eric, der seine Freundin Shelly über alles liebt und mit ihr überglücklich kurz vor der gemeinsamen Hochzeit steht. als sie in die Fänge einer von Crackkonsum enthemmten ...

Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Eric, der seine Freundin Shelly über alles liebt und mit ihr überglücklich kurz vor der gemeinsamen Hochzeit steht. als sie in die Fänge einer von Crackkonsum enthemmten Gang geraten. Eric wird bei diesem Aufeinandertreffen kaltblütig erschossen und seine Shelly mehrfach missbraucht und qualvoll ermordet. Eric bekommt, warum auch immer, die Chance noch einmal zurückzukommen und besucht die Missetäter um sie zur Rechenschaft zu ziehen...

Der Autor und Comiczeichner James O´Barr hat diese Geschichte geschaffen, welche im Jahre 1994 in einer Kinofassung mit Brandon Lee in der Hauptrolle für Aufsehen sorgte. Auch ich habe mir damals die Filmfassung angesehen und war fasziniert von der Story, in der die Gefühle von Liebe, Hass, Rache und Vergebung düster in Bilder gefasst wurde. James O`Barr hat nun nach vielen Jahren den Comicklassiker in einer neuen und definitiven Fassung veröffentlicht. Die Erweiterung war möglich und aus Sicht des Autors auch nötig, da in der damaligen Fassung bewusst auf eine bestimmte Seitenanzahl geachtet werden musste und einige Abschnitte so erst nach einigen Jahren für ihn in dieser Fassung möglich erschienen. Das neue Werk ist unglaublich bildgewaltig. Der in Schwarz-Weiß gehaltene Comic enthält Emotionen pur und verbreitet eine düstere und fast schon magische Atmosphäre. Obwohl die Geschichte hinlänglich bekannt ist, habe ich mitgefiebert und die Bilder, die hier zu mir sprachen ließen mich nicht kalt. Diese Fassung trägt aus meiner Sicht zu recht die Bezeichnung "Ultimate Edition", ich habe eine solche Aussagekraft der Bilder nicht für möglich gehalten.

Für mich ist "The Crow" ein Meisterwerk des Comics, wobei ich mir aufgrund wenig gelesener Bildbände nur schwer ein Urteil erlauben kann. Das Experiment hat sich für mich aber alle mal gelohnt. Es hat mir den Film, den ich vor über zwanzig Jahren im Kino gesehen habe, noch einmal deutlich akzentuierter vor Augen geführt. Ein tolles Erlebnis, welches Lust auf weitere Comics dieser Machart aufleben lässt. Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerten.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Spannender Krimi mit einer mystischen Note

Magdalena Sonnbichler
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Es steht im Allgäu die friedliche Weihnachtszeit vor der Tür, aber die Vorbereitungen werden von einem scheinbar fanatischen Mörder überschattet, dem bereits ein Obdachloser zum Opfer gefallen ist. Der ...

Es steht im Allgäu die friedliche Weihnachtszeit vor der Tür, aber die Vorbereitungen werden von einem scheinbar fanatischen Mörder überschattet, dem bereits ein Obdachloser zum Opfer gefallen ist. Der Landstreicher wurde vergiftet und ein weiterer Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt endet nur mit viel Glück und dem engagierten Eingreifen von Magdalena Sonnbichler glimpflich. Sie schwört auf ihre Eingebungen, und ist sich sicher, dass die Attentate einen tiefgründigeren Hintergrund haben. Daher nimmt sie eigene Recherchen auf und stößt dabei auf eine junge und verängstigte Obdachlose. Kann sie Leni auf den richtigen Weg führen? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Eiskalter Tod" ist bereits der zweite Band um die sympathische und selbstbewusste Magdalena Sonnbichler. Ich bin mit diesem Teil in die Reihe gestartet und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Die Autorin Alexandra Scherer erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil. Sie arbeitet dabei mit vielen kurzen Kapiteln, die mit den verbundenen Perspektivwechseln zusätzlich das Tempo erhöhen. Der Spannungsbogen wird mit dem tragischen Tod des Landstreichers eher klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen und den manchmal etwas mystisch anwirkenden Eingebungen der Hauptpro-tagonistin auf einem hohen Niveau gehalten, um dann in einem fulminanten Finale mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen abgeschlossen zu werden. Die Hauptprotagonistin Leni Sonnbichler verleiht mit ihrer besonderen Art dem Ganzen einen besonderen Charme.

Insgesamt ist "Eiskalter Tod" ein aus meiner Sicht sehr gelungener Regional-Krimi, der mich mit einer sympathischen Ermittlerin, einer guten Mischung aus Spannung und humorvollen Einlagen, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Odyssee der Gewalt

Der Schmierfink
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Das Schicksal meint es nicht gut mit Linus Lopez. Nachdem er von seinem überforderten Vater misshandelt wurde , landet er in einer Pflegefamilie, wo er aber auch nicht das große Glück findet. Die Pflegeeltern ...

Das Schicksal meint es nicht gut mit Linus Lopez. Nachdem er von seinem überforderten Vater misshandelt wurde , landet er in einer Pflegefamilie, wo er aber auch nicht das große Glück findet. Die Pflegeeltern beschließen, dass es das Beste für Linus ist, in einem renomierten Internat unterzukommen. So findet er sich kurze Zeit später in dem Internat wieder, in dem auch seine Pflegevater seine Schulzeit verbracht hat. Aber das Internat ist ein spezielles, wie Linus schon nach kurzer Zeit feststellen muss, denn das wahre grauen steht ihm anscheinend erst bevor...

Der Roman "Der Schmierfink" von Dana Polz hat mich gleich zu Beginn des Jahres überrascht. Die Autorin erzählt die schicksalshafte Geschichte ihre Hauptprotagonisten in einem temperamentvollen und aus meiner Sicht sehr wortgewandten Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Es entwickelt sich ein ungeahnter Spannungsbogen in einem unvorherseh-baren Verlauf. Nach wenigen Seiten ist dem Leser klar, dass er hier sicherlich mit allem rechnen kann und muss. Ohne gewaltverherrlichende Szenen in den Vordergrund zu stellen, sorgt Dana Polz für überraschende Momente, fassungsloses Entsetzen und beeindruckende Entwicklungen. Das Buch ist auf seine Art so besonders, dass ich über den Inhalt nicht zu viel verraten will, um den Lesegenuss nicht zu stören.

Insgesamt hat mich "Der Schmierfink" wirklich komplett überzeugt. Das Buch überzeugt mit seiner Sonderstellung, der unvorhersehbaren Entwicklung und dem großen Erzähltalent der Autorin. Ich empfehle den Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Der goldene Käfer

Miss Bensons Reise
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Margery Benson ist eine leidenschaftslose Lehrerin mit wenig Durchsetzungs-kraft. Die Schüler tanzen ihr auf der Nase rum und von ihren kollegen wird sie nicht wirklich ernst genommen. Eines Tages erträgt ...

Margery Benson ist eine leidenschaftslose Lehrerin mit wenig Durchsetzungs-kraft. Die Schüler tanzen ihr auf der Nase rum und von ihren kollegen wird sie nicht wirklich ernst genommen. Eines Tages erträgt sie ihre eingefahrene Situation nicht mehr und ist fest entschlossen einen langgehegten Traum in die Tat umzusetzen. Seit dem plötzlichen Tod ihres Vaters, will sie sich auf die Suche nach einem bisher unentdeckten goldenen Rosenkäfer auf der Insel Neukaledonien begeben. Sie schmeißt ihren ungeliebten Job hin und sucht nach einer Assistenz für ihre Expedition. Dies gestaltet sich aber sehr schwer, da die Kandidaten, die sich aufgrund ihrer Annonce gemeldet haben, eher ungeeignet erscheinen. So macht sie sich zunächst alleine auf die Reise, die nicht nur hr Leben grundlegend ändern soll...

Die Autorin Rachel Joyce hat mit ihrem Roman "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" auf sich aufmerksam gemacht und viele lobende Worte und gute Bewertungen erhalten. Mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung bin ich in ihr neues Werk eingestiegen, in der sie mich mit ihren sympathischen Protagonisten Margery Benson und Enid Pretty schnell in den Bann ziehen konnte. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der den Leser zum Teilnehmer der abenteuerlichen Reise zweier völlig unterschiedlichen Frauen macht. Gerade das Miteinander der beiden interessant charakterisierten Damen erzeugte bei mir großen Lesespaß. Die ereignisreiche Handlung ist vielfältig und sehr gefühlvoll, ohne aber zu klischeehaft zu wirken. Es handelt sich um eine schöne und bewegende Geschichte über den unbedingten Wunsch, seinen Traum zu leben.

Insgesamt ist "Miss Bensons Reise" aus meiner Sicht ein äußerst unterhaltsamer Roman, der den Leser in ferne Welten entführt und stets mit überraschenden Momenten und dem fantasiereichen Erzähltalent der Autorin für fesselnde Lesestunden sorgt. Ich empfehle das Buch dsaher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Gefahr im Eis

Tiefenzone
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Die aufstrebende Wissenschaftsjournalistin Julia Kern ist sehr zufrieden mit ihrem neuen Job und freut sich nach ein wenig Bedenkzeit über das Angebot ihres Produktionsleiters ihn mit einem kleinen Team ...

Die aufstrebende Wissenschaftsjournalistin Julia Kern ist sehr zufrieden mit ihrem neuen Job und freut sich nach ein wenig Bedenkzeit über das Angebot ihres Produktionsleiters ihn mit einem kleinen Team auf einer spektakulären Expedition zu begleiten. Sie dürfen exklusiv über die Arbeiten an einer hoch-modernen Forschungsstation in der Antarktis berichten. Der genaue Forschungszweck ist noch nicht wirklich an die Öffentlichkeit gedrungen und alle Beteiligten sind gespannt, was sie in der Kälte und Einsamkeit erwartet. Womit sie wohl alle nicht gerechnet haben, ist der Angriff mehrerer Terroristen, die in einem vermeintlichen Öko-Auftrag die Expedition stoppen wollen.

Mit "Tiefenzone" begibt sich der deutsche Krimi-Autor Andreas J. Schulte in die kälteste Region der Welt. Eine außergewöhnliche Kulisse für einen fesselnden Thriller mit einem ökologischen Anstrich. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil und eröffnet den Spannungs-bogen sehr ausführlich über die Vorstellung der Protagonisten und dem Zustandekommen der Expedition. In der Antarktis entsteht ein klassisches Spannungs-Szenario, da die Protagonisten durch die widrigen Verhältnisse an die Forschungsstation gebunden sind, in die ein Terror-Kommando einfällt. Andreas J. Schulte gelingt es über einige wissen-schaftliche Details eine spannende Story aufzubauen und rundet das Ganze mit einem fulminanten Finale und einer überraschenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Tiefenzone" aus meiner Sicht ein gelungener Thriller mit spektakulärer Kulisse und einem ökologischen Anstrich, der den Leser im Nachgang auch noch mit der Frage zurücklässt, wie weit man im Sinne der Forschung in die Natur eingreifen darf. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

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