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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2019

Revenge

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Faye und Jack führen mit ihrer Tochter Julienne ein scheinbar perfektes Leben. Die erfolgreiche Firma "Compare" sorgt für eine finanzielle Sorglosigkeit und öffnet die Tore zur Welt der Schönen und Reichen. ...

Faye und Jack führen mit ihrer Tochter Julienne ein scheinbar perfektes Leben. Die erfolgreiche Firma "Compare" sorgt für eine finanzielle Sorglosigkeit und öffnet die Tore zur Welt der Schönen und Reichen. Im Inneren aber kämpft Faye verzweifelt um die Anerkennung ihres so erfolgreichen Mannes. Sie sieht sich selbst als in die Jahre gekommene und unattraktive Frau und ist bereit, sich für ihren geliebten Mann ihm immer mehr zu unterwerfen. Als ein geplanter Familienausflug abrupt endet, verändert sich die Welt aller Beteiligten von einen Moment auf den anderen dramatisch...


Ich kannte bisher noch kein Buch der sehr erfolgreichen Krimi-Autorin Camilla Läckberg. Mit ihrem Thriller "Golden Cage" hat sie sich in ein neues Genre gewagt und ich bin mit großen Erwartungen in dieses Buch gestartet. Ich war anfangs ein wenig über die ausgiebigen Schilderungen erotischer Passagen irritiert, die im Nachgang aber für die Abhängigkeit der Haupt-Protagonistin Faye gegenüber ihren Mann sinnhaft erschienen. Camilla Läckberg erzählt die Geschichte sehr emotional und baut ein Gebilde auf, welches den Leser nicht kalt lassen kann. Die Handlung erscheint so zwar schon ein wenig vorhersehbar, aber das als Leser empfundene Ungerechtig-keitsgefühl will im Verlauf des Buches einfach befriedigt werden. Zudem kann die Autorin am Ende des Buches noch mit einem gelungen Plot aufwarten, der den Ausflug in das Thriller Genre als gelungen bewerten lässt.


Insgesamt ein gefühlsbetonter und intensiver Thriller der weniger mit knisternder Spannung als mit der Atmosphäre überzeugen kann. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Digitalisierung des Verbrechens

Tödliche neue Welt
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In Münster hält mit einem berühmten japanischen Künstler die Kultur Einzug. Er färbt die Fassaden der Münsteraner Innenstadt in bunte Farben und die Menschen strömen in die Stadt, um diesem Spektakel beizuwohnen. ...

In Münster hält mit einem berühmten japanischen Künstler die Kultur Einzug. Er färbt die Fassaden der Münsteraner Innenstadt in bunte Farben und die Menschen strömen in die Stadt, um diesem Spektakel beizuwohnen. Bei einem öffentlichen Auftritt des Künstlers bricht dieser plötzlich zusammen und verstirbt noch an Ort und Stelle. Genauere Hintergründe sind zunächst nicht ersichtlich, aber die inneren Verletzungen, die durch ein MRT zu erkennen sind, geben dem Hauptkommissar Ivens zu denken. Bei seinen Recherchen begibt er sich immer weiter in die neue digitale Welt und muss feststellen, dass sie nicht für alle ein Segen ist...

Ich war im Vorhinein sehr gespannt auf die Zukunftsvision der Stadt Münster, die Paul Weiler in seinem neuen Kriminalroman gezeichnet hat, da ich in unmittelbarer Nähe zu Hause bin. Das Szenario wirkte auf mich erschreckend real und stellte einen aus meiner Sicht gelungenen und sehr innovativen Rahmen für einen Krimi dar. Der Autor erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an das Buch fesselte. Den Spannungsbogen baut Paul Weiler geschickt mit dem mysteriösen Tod des japanischen Künstlers auf und hält ihn mit spannenden Recherchen und plötzlichen Wendungen auf einem hohen Niveau. Das Finale kann dann mit einem guten Plot überzeugen und schließt die Geschichte für mich nachvollziehbar und schlüssig ab. Gerade auch der Hinweis zu Beginn des Buches, dass die erwähnten Technologien real und nicht der Fantasie des Autors entsprungen sind, verleiht dem Buch einen mahnenden Charakter.

"Tödliche neue Welt" war für mich ein moderner und zugleich sehr gelungener Kriminalroman, der mich mit seinen technischen Einsichten in die digitale Welt nicht überforderte, aber überraschte. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle und natürlich auch mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Die schwarze Nacht

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Im Jahre 1994 wird das kleine verschlafene Örtchen Orphea von einer schrecklichen Tragödie heimgesucht. Ein Unbekannter hat das Leben einer dreiköpfigen Familie und einer Joggerin, die an dem Haus vorbeikam, ...

Im Jahre 1994 wird das kleine verschlafene Örtchen Orphea von einer schrecklichen Tragödie heimgesucht. Ein Unbekannter hat das Leben einer dreiköpfigen Familie und einer Joggerin, die an dem Haus vorbeikam, kaltblütig ausgelöscht. Die beiden jungen und sehr engagierten Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott werden mit den Ermittlungen vertraut und scheinen nach vielen Tagen harter Arbeit den Täter überführt zu haben. Nichts desto trotz werden die Beiden zwanzig Jahre später wieder mit dem selben Fall konfrontiert. Wurde damals wirklich der wahre Täter überführt? Es ergeben sich plötzlich immer mehr Ungereimtheiten und alles scheint in Frage gestellt werden zu müssen...

Der Autor Joel Dicker hat mich mit seinem Bestseller "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" seinerzeit begeistert, so dass ich mit sehr großen Erwartungen in sein neues Werk gestartet bin. Er ist aus meiner Sicht immer noch ein unglaublich mitreißender Geschichten-erzähler und er liebt anscheinend nichts mehr, als seine Leser mit plötzlichen Wendungen, die alles wieder in Frage stellen, zu überraschen. So ist es auch in "Das Verschwinden der Stephanie Mailer". Er baut zu Beginn des Buches die Spannung über einen geheimnisvollen Auftritt genau dieser Stephanie Mailer und ihrem anschließenden Verschwinden auf. Auch hier bekommt der Leser immer wieder neue Ansätze geliefert, über die wahren Hintergründe der damaligen und aktuellen Tat zu spekulieren, wird aber sicherlich sehr geschickt von Joel Dicker in die ein oder andere Sackgasse gesteuert. Für mich hat es der Autor hier aber auch ein wenig übertrieben, so dass die Geschichte im Ganzen dann doch ein wenig konstruiert wirkt. Das Lesevergnügen konnte mir dies aber nur wenig trüben.

"Das verschwinden der Stephanie Mailer" ist aus meiner Sicht wieder ein gelungener Roman von Joel Dicker, der aber gerne auch um einige Seiten und Wendungen gekürzt hätte werden können. Über-zeugend war bei ihm die Erzählkraft und der lebendige Schreibstil, der mich das Buch weiterempfehlen und mit guten vier von fünf Sternen bewerten lässt.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Lug und Trug

So schöne Lügen
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Louise sucht ihr Glück als Schriftstellerin in New York, der Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber sie stellt schnell fest, dass die Bäume auch hier nicht nur in den Himmel wachsen. Sie schlägt ...


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Louise sucht ihr Glück als Schriftstellerin in New York, der Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber sie stellt schnell fest, dass die Bäume auch hier nicht nur in den Himmel wachsen. Sie schlägt sich mit einigen Jobs durch, um in der teuren Stadt ihr Leben zu finanzieren. Eines Tages trifft sie die junge Lavinia. Eine hippe junge Frau mit viel Geld und sozialen Kontakten. Die beiden freunden sich an und Louise erhält Eintritt in eine elitere Welt der Schönen und Reichen. Wie kann sie sich ihre lieb gewonnene Stellung erhalten, ohne sich in die völlige Abhängigkeit zu ihrer Freundin Lavinia zu begeben?

Die Autorin Tara Isabella Burton beschreibt in ihrem Roman "So schöne Lügen" die kaum für möglich zu haltende Oberflächlichkeit der heutigen "hippen" Gesellschaft. Sie erzählt die Geschichte in einem eigenwilligen und direkten Schreibstil, an den ich mich anfangs ein wenig gewöhnen musste. Auch wirken ihre gezeichneten Protagonisten so austauschbar und nichtssagend, dass beim Lesen mein Durchhaltevermögen zunächst arg strapaziert wurde. Im Nachgang bin ich froh, das Buch bis zum Ende gelesen zu haben, da ich immer besser in die Geschichte hineinfand und den Schreibstil später als sehr passend für das Thema empfand. Tara Isabella Burton verteilt in ihrem Buch deutliche Seitenhiebe in Richtung der heutigen Gesellschaft und den sozialen Netzwerken. Es ist schon ein wenig befremdlich, wenn man einen Charakter über die sozialen Medien aktiv am Leben teilhaben lassen kann, obwohl er bereits seit Monaten nicht mehr lebt. Ich denke, dass die Autorin die Charaktere auch bewusst überzeichnet hat, um dieser modernen Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und aufzuzeigen, dass das von vielen so angestrebte freizügige und sorgenfreie Party-Leben oft nur aus Lug und Trug besteht.

Insgesamt wird "So schöne Lügen" nicht einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern finden, aber es war für mich interessant, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und einen erfrischend anderen Schreibstil erleben zu dürfen. Aufgrund der aus meiner Sicht anfäng-lichen Längen bewerte ich das Buch mit drei von fünf Sternen.

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  • Spannung
  • Figuren
Veröffentlicht am 25.05.2019

Gut und Böse

Zara und Zoë: Rache in Marseille
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Als Profilerin bei Europol macht Zara von Hardenberg niemand etwas vor. Ihre besondere Stärke ist, dass sie Unheil erahnen kann. Genau dies geschieht, als sie sich mit dem äußerst brutalen Mord an einem ...

Als Profilerin bei Europol macht Zara von Hardenberg niemand etwas vor. Ihre besondere Stärke ist, dass sie Unheil erahnen kann. Genau dies geschieht, als sie sich mit dem äußerst brutalen Mord an einem dreizehnjährigen Mädchen beschäftigt. Schon nach den ersten Recherchen ist Zara klar, dass viel mehr hinter dem Mord steckt, als die Tat eines einzelnen Wahnsinnigen. Die Spuren führen in eine Richtung, die ihr dann doch Grenzen aufzeigen, da Zara etwas nicht kann, nämlich Regeln überschreiten. Sie kennt die ideale Besetzung für diesen Fall, nur weiß sie auch, dass diese Person alles andere tun würde, als ihr zu helfen. Ihrer Schwester Zoe zu begegnen bedeutet, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen...

Der Autor Alexander Oetker ist mir aus der Reihe um den französischen Kommissar Luc Verlain bekannt, in der er mich mit seinen regionalen Lokalkolorit überzeugen konnte. Ich bin so mit hohen Erwartungen in seine neue Reihe gestartet und wurde von einer deutlich härteren Gangart überrascht. Die Reihe um die beiden so unterschiedlichen Schwestern Zoe und Zara besticht hier eher mit viel Action und rasanten Szenen, die Alexander Oetker in einem temporeichen und sehr lebendigen Schreibstil präsentiert. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit dem grausamen Mord an dem jungen Mädchen gut aufgebaut, erfährt aber gerade in der ersten Hälfte um die Erläuterung der familiären Hintergründe der beiden Hauptprotagonistinnen einige Längen. Das fulminante und auch spannende Finale kann dann noch einmal überzeugen, was insgesamt zu einem gelungenen Start einer neuen Thriller-Reihe führt. Den besonderen Charme erhält die Geschichte sicherlich durch die beiden völlig unterschiedlichen Charaktere von Zoe und Zara, dem Zusammenspiel von Gut und Böse

Die Umsetzung des Hörbuchs ist dem Audiobuch-Verlag mit der Sprecherin Beate Rysopp sehr gut gelungen. Sie verleiht gerade den beiden Hauptprotagonistinnen mit ihrer angenehmen Stimme und ihrem Einfühlungsvermögen eine Seele und macht das Geschehen gut erlebbar.

Insgesamt handelt es sich bei "Zoe und Zara - Rache in Marseille" aus meiner Sicht um einen actiongeladenen Thriller der trotz einiger Schwächen im Anfangsbereich überzeugen kann und Hoffnung auf weitere Folgen macht. Ich empfehle das Hörbuch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.