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Veröffentlicht am 05.01.2023

Das Bücherdorf

Das kleine Bücherdorf: Winterglitzern
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Ein Bücherdorf in Schottland ist der Handlungsort für diese niedliche vorweihnachtliche Geschichte, in die ich mich verlieren konnte.

Ganz ehrlich: ein malerisches Dorf voll mit Buchläden und Menschen ...

Ein Bücherdorf in Schottland ist der Handlungsort für diese niedliche vorweihnachtliche Geschichte, in die ich mich verlieren konnte.

Ganz ehrlich: ein malerisches Dorf voll mit Buchläden und Menschen wie du und ich, die leseverrückt sind? Was für ein Traum. Noch dazu, wenn es einen ähnlichen Ort doch tatsächlich in Schottland gibt.

Ich aber bin mit Vicky nach Swinton gereist, eben diesem kleinen urigen Dörfchen mit seinen doch sehr eigenwilligen Bewohnern. Vicky ist eine in vielen Büchern so stereotyp beschriebene gestresste und erfolgreiche junge Frau, die alles tut um ihrem Vater zu gefallen und dabei sich selbst vergisst.

Ich muss zugeben, das mich solche Beschreibungen momentan sehr nerven, kommen sie doch in gefühlt fast jedem Buch dieses Genres vor. Diese strebsame Geschäftsfrau, die alles andere hinten anstellt, gefühlt weder frei noch Urlaub kennt nur um ihrem Chef – bzw. hier ihrem Vater zu gefallen. Ja, es gibt sie. Aber es gibt sie doch nicht nur.

Klar, das sie, kaum in Swinton angekommen, bezaubert ist von dem Dorf, seinen Bewohnern und ganz speziell natürlich von Graham und seinem Sohn. Und so kommt es wie es kommen muss …

Soweit, so gut und so vorhersehbar.

Dennoch: Mir hat der Roman gefallen. Auch wenn ich bei Vicky gerade in der ersten Hälfte des Buches sehr genervt war, da sie sich gefühlt überhaupt nicht weiterentwickelte, hat mich das Buch berührt. Nicht von den Emotionen her, nicht von der Schreibweise oder dem sprachlichen Aspekt. Hier gab es mir zu wenig Tiefgang, zu wenig Abwechslung.

Nein, es waren eher die Nebenfiguren, die mein Herz erobert haben. Paul zum Beispiel, oder Finley. Und es waren einige wenige tiefergehende Aussagen, die mich berührt haben. Wie der eine Satz hier, den ich so ähnlich meinen Kindern immer sage, wenn es um Menschen geht, die uns verlassen haben – sei es weil eine Freundschaft zerbricht oder das Leben endet.

„Die Menschen, die wir lieben, sind nicht nur in unseren Erinnerungen bei uns.
Wenn wir wollen, können wir sie spüren ….“

Erst zum Ende hin nahm die Geschichte ein wenig mehr an Fahrt auf und auch Vicky verändert sich. Aber für mich kam diese Wendung ein wenig zu spät, ich hätte mir mehr ehrliche Emotionen und Tiefgang gewünscht.

So gibt es von meiner Seite her für das Buch 3 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 05.01.2023

Ukrainische Küche

Landküche
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Ich koche sehr gern, sehr viel und wahrscheinlich auch recht – zumindest sagen das meine Gäste und meine Familie. Dabei koche ich viel, was ich bereits kenne, bin aber auch immer wieder auf der Suche nach ...

Ich koche sehr gern, sehr viel und wahrscheinlich auch recht – zumindest sagen das meine Gäste und meine Familie. Dabei koche ich viel, was ich bereits kenne, bin aber auch immer wieder auf der Suche nach Inspiration, neuen Ideen, neuen Rezepte.

Auch die Länderküche steht bei uns immer wieder auf dem Programm und da ich sehr neugierig bin fand dieses Buch mit Rezepten aus der ukrainischen Küche den Weg zu uns nach Hause.

Olia Hercules ist in der Ukraine geboren und aufgewachsen und, auch wenn sie nun mittlerweile nicht mehr dort lebt, sehr stark mit dem Land und dessen Kultur verwurzelt. Dementsprechend ist das Buch sehr persönlich: denn wir erhalten nicht nur Rezepte, sondern auch viele persönliche Berichte, Rück- und Einblicke in ihr Leben.

Ich muss sagen, gerade das hat mir an dem Buch besonders gut gefallen, diese persönliche „Schiene“ mit den Einblicken in ihr Leben, das ihrer Familie und Freunde in der Ukraine.

Die Rezepte sind breit gefächert, es gibt bekannte Gerichte und weniger bekannte. Unterteilt sind diese in

Eingelegtes und Eingekochtes
Frühstück und Häppchen
Brühen und Suppen
Brot, Nudeln und Klöße
Gemüse
Fleisch und Fisch
Kuchen, Nachtisch und Pasteten

Gespickt werden diese mit einigen Menüvorschlägen, Küchengeheimnissen und vielen Tipps. Gewürzt mit vielen sehr stimmungsvollen und ansprechenden Bildern ist dieses Buch sehr schön zum anschauen.

Ob die Rezepte im Buch zum Nachkochen geeignet sind? Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Beim ersten Durchblättern bin ich lediglich an einem einzigen Rezept hängen geblieben, das ich jetzt in der Weihnachtszeit nachgebacken habe: die Honigkekse. Allerdings sind diese gründlich schief gegangen, obwohl ich mich an das Rezept gehalten habe. Ob die Mengenangaben richtig sind (mit nur 20 g Mehl)? Ich habe aktuell keinen Plan. Nun ja, vielleicht starte ich irgendwann noch einmal einen Versuch – vielleicht aber auch nicht.

Aber auch wenn ich nicht wirklich fündig geworden bin, mich nicht viel zum ausprobieren reizt – das Buch bricht eine Lanze für die Ukraine, für das Land, dessen Kultur und deren kulinarische Traditionen.

Von mir bekommt das Buch 3 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 05.01.2023

Die große Freiheit über den Wolken

Die Stewardessen. Eine neue Freiheit
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Dieser Roman transportiert wie kein anderen, den ich in diesem Jahr gelesen habe, den Drang nach Freiheit. Verständlich, wenn man den Titel und den Klappentext des Buches liest. Aber dieses Gefühl, der ...

Dieser Roman transportiert wie kein anderen, den ich in diesem Jahr gelesen habe, den Drang nach Freiheit. Verständlich, wenn man den Titel und den Klappentext des Buches liest. Aber dieses Gefühl, der Drang, ist im ganzen Buch zu spüren.

Wir sind, gemeinsam mit Margot Frei in Hamburg und wir schreiben das Jahr 1954. Der Krieg ist seit etwas mehr als 9 Jahren beendet und dennoch noch immer in den Köpfen verankert. Gemeinsam mit Margot erleben wir das Hamburg der damaligen Zeit, der Wohnungs- und Lebensmittelknappheit, aber auch der unbändigen Hoffnung auf bessere Zeiten. Auch Margot träumt ihn, den Traum der besseren Zeit. Sie ist eine junge Frau, die ihren eigenen Willen hat, ihre eigene Meinung und dies auch lebt. Sie lässt nicht befehlen was sie denken und tun soll, was sie fühlen soll. So sind wir dabei, als sie im Alsterpavillon serviert, ein Gast zudringlich wird und ein Bier „ausversehen“ auf seiner Hose landet. Mit der Kündigung und einer Anzeige einige Zeit später beginnt für Margot ein sehr spannender Weg.

Die neugegründete Lufthansa sucht Stewardessen und Margot hat das große Glück, das sehr strenge Auswahlverfahren zu überstehen und einen der heißbegehrten Plätze im allerersten Lehrgang zu ergattern.

Wir erleben die Ausbildung mit, die ersten Flüge.

Mit ihrem lebhaften, detailreichen und sprachgewandten Schreibstil zieht die Autorin mich von Anfang an in die Geschichte rein, lässt sie mich miterleben statt nur zu lesen. Sie lässt den Zeitgeist der 1950er Jahre lebendig werden: ob mit Musik, Kintopp und der Mode – es fällt mir als Leserin leicht, diese Zeit vor meinem inneren Auge wahrzunehmen. Dabei vermischt sie gekonnt die politischen und kulturellen Entwicklungen mit den historischen Fakten und Persönlichkeiten. Dabei spart sie weder die Schrecken des Krieges aus, die noch immer ihre langen Schatten werden und die Menschen teilweise fest in den Klauen haben.

Sie beschreibt den krassen Gegensatz, den Margot als Stewardess regelmäßig erlebt – unter anderem bei ihren Flügen nach New York. In Hamburg ist vieles einfach unbezahlbar – New York das reinste Schlaraffenland, wo es alles für wenig Geld gibt.

Sie beschreibt aber auch die finanziellen Nöte der Menschen in Hamburg allgemein, beschreibt den Lohn, den sie bekommen genauso wie die Ausgaben, die sie haben, wie lange man sparen muss um sich die Miete oder Gegenstände leisten zu können, die heute alltäglich und selbstverständlich sind.

Mich hat schon geschockt, wie hoch die Ausgaben für die Ausbildung der Stewardessen damals waren. Man hat nichts und muss noch anschreiben lassen für Bücher, Kosmetik und andere Dinge.

Überrascht hat mich auch das Umstyling zurückgelassen, das man so heute für einen Job gar nicht mehr kennt oder vielleicht auch gar nicht mehr mit sich machen lassen würde.

Begeistern konnten mich aber auch die Charaktere des Buches, allen voran natürlich Margot. Ich habe diese wunderbare, taffe und teilweise auch vorlaute junge Frau, die ihren Weg geht, sehr gerne begleitet. Sie wirkt in allem was sie tut authentisch. Aber auch ihre Weggefährten waren eine Bereicherung für das Buch und ich hoffe, dass wir zum Beispiel von Almuth noch viel lesen werden. Ihr Charakter hat mich zum Beispiel auch sehr berührt, ihre Geschichte sehr bewegt und ich würde hier noch gerne viel mehr erfahren.

Ich habe das Buch mit sehr viel Begeisterung gelesen, denn man merkt ihm die akribische Recherche und das Herzblut an, mit dem es geschrieben wurde.

Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe, der zum Glück schon erschienen ist und vergebe für diesen wunderbaren Auftaktband 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.01.2023

Magisch für Kinder

Die magische Weihnachtsbäckerei
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Gerade in der Vorweihnachtszeit bin ich immer auf der Suche nach stimmungsvollen, schön illustrierten Kinderbüchern, die ich sowohl meinen Kindern als auch deren Freunden vorlesen kann.

„Keine Kekse, ...

Gerade in der Vorweihnachtszeit bin ich immer auf der Suche nach stimmungsvollen, schön illustrierten Kinderbüchern, die ich sowohl meinen Kindern als auch deren Freunden vorlesen kann.

„Keine Kekse, kein Weihnachten“ … wenn die magische Weihnachtsbäckerei nicht funktioniert, dann fällt Weihnachten aus. Brauchen doch die Rentiere die Mutkekse, der Weihnachtsmann die Kraftbrocken und natürlich darf man die Flug-Cookies und die Schneeflockenkekse nicht vergessen.

Als die magische Weihnachtsbäckerei nicht funktioniert, der Ofen nicht angeht, muss ein liebendes Geschwisterpaar her, um zu helfen.

Die Geschichte aus der Feder des Mutter-Tochter-Gespanns Anne Barns und Christin-Marie Below ist zauberhaft – anders kann man es nicht sagen. Die Illustrationen im Buch vertiefen den Zauber der Geschichte, in der es um die allgegenwärtige Frage geht, ob es den Weihnachtsmann gibt oder nicht.

Darüber streiten sich die Geschwister Paul und Lena gerade. Während Paul noch an den Weihnachtsmann und den Zauber der Weihnacht glaubt, ist Lena schon etwas älter und hat verlernt, daran zu glauben.

Doch im Weihnachtsland lernen die Kinder Elfen, Gnome, Wichtel und Kobolde kennen und das Weihnachten auch für den Weihnachtsmann und seine Gehilfen sehr stressig sein kann. Jeder hat Sorgen und Ängste, jeder braucht mal Zeit für sich – auch der Weihnachtsmann. Diese zauberhafte Geschichte verdeutlicht, wie wichtig Zusammenhalt ist, füreinander dazu sein und sich zu unterstützen. Egal wie schwierig es ist.

Schön finde ich bei diesem Buch, dass die Kapitel recht kurz sind. So eignen sich diese perfekt zum Vorlesen am Abend. Mein ganz persönliches Highlight waren aber die 24 Rezepte am Ende des Buches, die sich hervorragend zum Nachbacken mit den Kindern eignen.

Es war ein tolles (Vor-)Lesevergnügen und ich freue mich, aus diesem Buch im Rahmen des Vorlesetages an der Grundschule meiner Kinder vorlesen zu können.

Von mir gibt es auf jeden Fall 5 Schneeflocken – pardon – Sterne natürlich und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.01.2023

Mein Lieblingsroman zur Weihnachtszeit

Die Weihnachtsfamilie
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Mittlerweile warte ich jedes Jahr aufs Neue auf das Erscheinen eines weihnachtlichen Romanes aus der Feder von Angelika Schwarzhuber. Denn diese läuten bei mir mit schöner Regelmäßigkeit die Advents- und ...

Mittlerweile warte ich jedes Jahr aufs Neue auf das Erscheinen eines weihnachtlichen Romanes aus der Feder von Angelika Schwarzhuber. Denn diese läuten bei mir mit schöner Regelmäßigkeit die Advents- und Weihnachtszeit ein.

So auch in diesem Jahr. Und ich glaube, mein bis dato liebster Weihnachtsroman aus ihrer Feder, „Das Weihnachtsherz“ hat massive Konkurrenz bekommen.

Ich fand diese Geschichte um die Zwillinge Stella und Joshua, die Patchwork-Familie und die Personenschützerin Emily rundum gelungen.

Das fing bei den Protagonisten an, geht über die Geschichte bis hin zum weihnachtlich-winterlichen Setting im Berchtesgardener Land.

Die Protagonisten:

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, welche Protagonisten ich herausheben soll. Da sind vor allem die Kinder Stella und Joshua, die mich begeistern konnten und in die ich schockverliebt bin. Ihre Zerrissenheit zwischen Mama und Papa, ihren größten Wunsch, Weihnachten als Familie zu verbringen und ihre Fantasie beim aushecken von Plänen – herrlich. Ich habe richtig mitgelitten und mitgefiebert, obwohl natürlich klar war, dass es anders ausgehen wird als von ihnen gewünscht. Aber Kinder glauben an die Macht der Weihnachtszeit, an das Christkind und das ist gut so.

Weihnachtmuffel Emily hat natürlich einen guten Grund, so ein Muffel zu sein und je weiter wir in die Geschichte eintauchen, desto mehr offenbart sich dem Leser ihre Geschichte. Ihre ganze Art, taff und doch verletzlich, hat mich begeistern können. Sie wirkt authentisch bei dem was sie tut und warum sie es tut.

Valentin, der Vater der Zwillinge. Was für ein Traumvater und Traummann. Bei ihm passt eigentlich alles und wie er seine Kinder in den Vordergrund stellt, sie und ihr Glück sind ihm wichtiger als er selbst. So viel Vaterliebe ist traumhaft, vielleicht ein wenig zu viel des Guten aber dennoch ein absoluter Traum.

Aber auch alle anderen Figuren des Buches passen hervorragend zur Geschichte und bereichern diese ungemein.

Die Geschichte:

Die Geschichte um die Weihnachtsfamilie ist so herzerwärmend geschrieben, dass man gern komplett drin eintaucht. Die winterlich-weihnachtliche Atmosphäre wurde sehr gut eingefangen, gewürzt mit Humor, Romantik und Winterstürme war dies eine gelungene Einstimmung auf die Adventszeit.

Es werden, neben all der Leichtigkeit des Buches, auch wieder ernstere Themen abgesprochen, auch wenn dies so wunderbar nebenbei geschieht. Wenn ich meine kleine Familie anschaue, dann möchte ich mir so ein Szenario wie Trennungs- bzw. Scheidungskinder und Patchwork-Familie gar nicht vorstellen. Das Buch zeigt aber, als wunderschöner Roman, das es auch anders geht. Dass man es schaffen kann. Ja, der Zauber der Weihnacht spielt eine große Rolle und vereint die Familie. Aber ist es nicht das Gefühl von Zusammenhalt, den man gerade jetzt in der Zeit braucht?

Das Setting:

Seien wir doch mal ehrlich. Ein besseres Setting als die tiefverschneiten bayerischen Berge gibt es doch für diesen weihnachtlichen Roman gar nicht. Schnee, Kälte, der Duft von Weihnachtskuchen und einer schönen heißen, deftigen Gulaschsuppe … ich habe die Schneeflocken auf der Haut und den Wind in den Haaren genauso gespürt wie ich den Duft der Leckereien aus Biancas Küche geschnuppert habe.

Für mich war dieser Weihnachtsroman aus der Feder von Angelika Schwarzhuber mein absolutes Highlight in der Adventszeit und löst tatsächlich „Das Weihnachtsherz“ als meine Nummer 1 ab.

Von mir gibt es 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.