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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2021

Wirtschaftswunder und Kriegstrauma

Ein Koffer voller Schönheit
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Ich kenne die Avon-Beraterin noch aus meiner Kindheit, das war immer sehr spannend für uns Kinder, da sie einen Hauch Glamour ins Haus gebracht hat.
Deshalb habe ich mich sehr auf diese Zeitreise gefreut.

Die ...

Ich kenne die Avon-Beraterin noch aus meiner Kindheit, das war immer sehr spannend für uns Kinder, da sie einen Hauch Glamour ins Haus gebracht hat.
Deshalb habe ich mich sehr auf diese Zeitreise gefreut.

Die Avon-Beratung nimmt jedoch nur wenig Raum im Buch ein, sie ist vielmehr der Aufhänger für ein kleines Stück Unabhängigkeit in einer Zeit, in der eine Frau nur mit Einverständnis des Mannes berufstätig sein durfte.

Anne erkämpft sich dieses kleine Stück Freiheit und wir erleben mit ihr, wie das Leben damals als Frau so war. Mitten im Wirtschaftswunder, als man endlich nicht mehr hungern musste, aber auch erst kurz nach dem Krieg, der überall noch greifbar war und schwere traumatisierte Menschen hinterlassen hat.

Locker erzählt und doch war es mir zu viel der Bandbreite. Ich hatte mehr Avon erwartet und auch wenn die Zeitreise interessant war, wollte das Buch für mich zu viel. Insbesondere eine Episode zum Schluss hin war mir viel zu viel an Drama und kaum war sie gemeistert, folgte schon das nächste.

So ganz war geworden bin ich nicht mit dem Buch. Leichte Unterhaltung mit ernsten Untertönen, für mich wäre weniger mehr gewesen.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Charmante Wohlfühlprosa

Die Zeit der Kirschen
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Ein Buch über Literatur und Kochen und dann noch so ein wunderschönes Cover?
Nachdem mir die Leseprobe gut gefallen hat, wollte ich unbedingt weiterlesen.

Ich kenne den ersten Band nicht, das war aber ...

Ein Buch über Literatur und Kochen und dann noch so ein wunderschönes Cover?
Nachdem mir die Leseprobe gut gefallen hat, wollte ich unbedingt weiterlesen.

Ich kenne den ersten Band nicht, das war aber überhaupt kein Problem. Anfangs wird Bezug darauf genommen, so dass man problemlos einsteigen kann.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch lässt sich schön leicht lesen. Trotz 400 Seiten habe ich das Buch innerhalb eines Tages gelesen.

Es ist eine Liebesgeschichte - klar. Aber mir haben die ganz großen Emotionen gefehlt. Im Buch waren sie vorhanden, aber bei mir kamen sie nicht entsprechend an.
Keine Tränen in den Augen, kein Schniefen und Seufzen, ungewöhnlich bei mir, wenn ich den schon mal Liebesgeschichten lese.
Dafür kann man es problemlos in der Öffentlichkeit lesen...

Gut gefallen hat mir die wechselnde Ich-Perspektive, wechselweise aus ihrer und seiner Sicht geschrieben.

Im Buch spricht der Verlag unseres männlichen Hauptdarstellers von "charmanter Wohlfühlprosa" und das trifft es meines Erachtens gut.
Es ist ein Wohlfühlbuch, schön zu lesen mit sympathischen Charakteren. Nicht mehr und nicht weniger.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Interessante Grundidee, aber sehr konstruiert

Der Nachlass
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70 Millionen Euro - Hedda hat ein wahrlich großes Erbe hinterlassen. Allerdings ist ihr Testament alles andere als gewöhnlich, sie hat verfügt, dass Ihre Familie eine Challenge bestreiten muss, drei Tage ...

70 Millionen Euro - Hedda hat ein wahrlich großes Erbe hinterlassen. Allerdings ist ihr Testament alles andere als gewöhnlich, sie hat verfügt, dass Ihre Familie eine Challenge bestreiten muss, drei Tage mit je neun Aufgaben und wer die meisten Punkte erreicht, bekommt das komplette Erbe.
Spannend - dachte ich.

Der Start ins Buch war dann auch vielversprechend. Nach einem undurchsichtigen ersten Kapitel (dessen Bedeutung erst ganz am Schluss klar wird) beginnt das Buch mit einem Schwenk zu einem der Söhne, der sich zu dieser Zeit in der Schweiz aufhält. Hier hat der Autor gleich eine Nähe zu Theo, so heißt der Sohn, aufbauen können. Man lernt Theo kennen - und das Buch liest sich schnell dahin.

Dann der Schwenk: alle Kinder sind im Elternhaus, die Mutter verstirbt. Und ab hier wurde es zäh. Die Figuren seltsam distanziert, ich habe keinen Draht zu ihnen gefunden. Umso eigenartiger, weil das eben eingangs gar nicht so war. Und die anfängliche Spannung, was es mit den Aufgaben auf sich hat, hat zunehmend gelitten, es hat sich immer mehr in eine arg konstruierte Splatter-Richtung bewegt.

Ich fand es auch nicht sonderlich spannend - lediglich das Ende hat mich wieder etwas mit dem Buch versöhnt. Da gab es einen wirklich guten Schwenk, den ich so nicht geahnt habe.
Aber insgesamt einfach für mich deutliche Längen und zu wenig Nähe zu den Figuren.

Kein schlechter Thriller, das nicht, aber auch keiner, den ich einer Freundin oder einem Freund empfehlen würde.

Veröffentlicht am 21.06.2021

Liest sich leicht, hat mich aber nicht berührt

Die Geschichte von Kat und Easy
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Nach zwei Coming-of-Age Büchern aus Sicht männlicher Jugendlicher in diesem Jahr nun auch eines aus der weiblichen Perspektive.

Hier allerdings mit Wirkung bis in die Gegenwart, weswegen die Geschichte ...

Nach zwei Coming-of-Age Büchern aus Sicht männlicher Jugendlicher in diesem Jahr nun auch eines aus der weiblichen Perspektive.

Hier allerdings mit Wirkung bis in die Gegenwart, weswegen die Geschichte von Kat und Easy immer im Wechsel 1973 und jetzt erzählt wird.

Das Teenie-Leben in einer Kleinstadt mit der altersüblichen Reduzierung auf Musik, Hesse, Liebe & Sex, Heimlichkeiten und Drogenerfahrung fand ich sehr überzeugend geschildert.

Allerdings ist es für Außenstehende nicht so sonderlich spannend, da alles nunmal nur darum kreist und das hatte man ja mehr oder minder ausgeprägt „damals“ selbst und seitenlanges Lesen über hier sehr ausgeprägte Drogenexperimente fand ich doch ganz schön langweilig und mit viel zu vielen Wiederholungen behaftet.

In der Gegenwart steht dann weiterhin der Konflikt von früher zwischen den Beiden. Statt sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, arbeiten sie es über Kats Blog auf.

Das fand ich nicht schlecht und es hat zu den beiden gepasst.

Aber auch hier gilt: so wirklich interessant fand ich es nicht. Zuviel Unwichtiges, wie für die Handlung völlig bedeutungslose Feste in Griechenland haben es für mich schleppend gemacht.

Vermutlich sollte man bei dem Buch tatsächlich auch aus der Generation sein. Autonome Jugendzentren gab es zwar in meiner Jugend auch noch, aber weder zu der Musik noch zu den Drogenexperimenten konnte ich einen Bezug herstellen, das machte es nicht einfacher.

Fazit: Guter Schreibstil, aber einfach nicht mein Thema bzw. meine Generation.

Veröffentlicht am 30.04.2021

Viel Cozy, wenig Crime

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Eine Seniorenresidenz der Luxusklasse in der Grafschaft Kent. Ob Pilates oder Puzzle, das Angebot ist groß.
Aber vier der Bewohnerinnen treffen sich nicht im Puzzlezimmer nicht dazu, nein, sie widmen sich ...

Eine Seniorenresidenz der Luxusklasse in der Grafschaft Kent. Ob Pilates oder Puzzle, das Angebot ist groß.
Aber vier der Bewohnerinnen treffen sich nicht im Puzzlezimmer nicht dazu, nein, sie widmen sich alten, ungelösten Verbrechen. Und als dann plötzlich ein Mord vor ihrer Haustür geschieht, nehmen sie die Ermittlungen auf.
Klar, dass das nicht auf Begeisterung bei der zuständigen Polizeibehörde stößt.

Die Grundidee und auch die Charaktere sind super. Das Buch hat einen speziellen Humor, der mir gut gefällt, die trockenen und meist abseitigen Kommentare der Hobbyermittler sind sehr erfrischend.

Jetzt kommt das große Aber: davon abgesehen war das Buch einfach langweilig und auch nicht spannend. Die eigentliche Handlung war mit zu zerfleddert und zu langatmig.

Schade, schade, denn wie die vier Hobbyermittler
innen waren wirklich köstlich.