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Veröffentlicht am 25.05.2017

Seelenspalter

Seelenspalter
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Die Autorin Ju Honisch hat mit „Seelenspalter – Die Geheimnisse der Klingenwelt“ den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe geschrieben. In diesem Buch wird man in die Klingenwelt eingeführt und auch die Welt ...

Die Autorin Ju Honisch hat mit „Seelenspalter – Die Geheimnisse der Klingenwelt“ den Auftakt zu einer Fantasy- Reihe geschrieben. In diesem Buch wird man in die Klingenwelt eingeführt und auch die Welt der Xyi, einer Gemeinschaft aus Assassinen, welche im Geheimen die Geschehnisse dieser Welt lenken, wird näher beleuchtet.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Nur die Starken überleben in den Acht Reichen, die miteinander in einem endlosen Krieg um die Vorherrschaft liegen. Das begreift Maleni sehr schnell, als sie nach einem Massaker, dem ihr ganzes Dorf zum Opfer fällt, Aufnahme beim Orden der Xyi findet. Unerbittlicher Drill und ein geheimnisvolles Elixier lassen einen Teil von Maleni zur Assassinin Taryah werden, die ohne Mitleid zu empfinden oder Fragen zu stellen ihrem blutigen Handwerk nachgeht. Doch weder in den Acht Reichen noch beim Orden der Xyi sind die Dinge so einfach, wie sie scheinen. Und eines Tages muss Maleni erkennen, dass Taryah nicht nur ein Teil von ihr ist – sondern ihr größter Feind.

Das Fantasy- Buch „Seelenspalter“ war mein erstes Buch von dieser Autorin. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und ich war schon sehr gespannt, wie Ju Honisch ihre Geschichte über eine Gemeinschaft aus Assassinen erzählt.
Auf den ersten paar Seiten musste ich mich erst einmal an den Schreibstil gewöhnen. Die teilweise recht häufig vorkommenden Schachtelsätze empfand ich zu Beginn als recht gewöhnungsbedürftig. Doch nach einer kurzen Eingewöhnungsphase konnte mich dieses Buch packen, ich empfand den Schreibstil dann sogar als angenehm und packend, sodass ich vollkommen in die Klingenwelt abtauchen konnte. Der bildhafte Erzählstil von Honisch hat mir ebenfalls gut gefallen, sodass ich mir diese fremdartige Welt gut vorstellen konnte. Hierbei werden selbstkreierte Wörter und auch Wesen, welche an unserer Sprache angelehnt sind, verwendet, um die Andersartigkeit zu unserer Welt zu betonen. Die fantastische Welt ist vielseitig gestaltet und kann durchaus durch seine Komplexität überzeugen. Auch werden gewisse Themen wie die Geographie oder auch die Geschichte dieser Welt thematisiert, dies hat mir gut gefallen und konnte mir diese gefährliche Welt näher bringen. Leider hat mir eine Karte im Buch gefehlt. Diese wäre auf jeden Fall hilfreich gewesen, da man im Verlauf der Geschichte doch recht unterschiedliche Schauplätze besucht. Eine grobe Orientierung anhand einer Karte wäre meiner Meinung nach auch für die Geschichte wesentlich gewesen. Öfters habe ich mir beim Lesen eine Karte gewünscht, weil ich einfach gerne den Weg der Personen mit verfolge, besonders wenn dieses Geschehen in einer fiktiven Welt spielt und unterschiedliche Orte aufgesucht werden – diese Personen sich in der Welt bewegen.
Gut gefallen haben mir die verschiedenen Erzählstränge. Hierbei wird unter anderem die Vergangenheit der Protagonistin Maleni thematisiert. Wie sie ihre Familie verloren hat und wie sie zu der Gemeinschaft der Xyi gekommen ist, wie diese sie erzogen haben. Durch den Einblick in die Erziehung kann man gut gewisse Handlungen und Ansichten von Maleni nachvollziehen. Man erfährt aus erster Hand den Werdegang von Maleni und bekommt dadurch einen Einblick in die Welt der Assassinen. Auch empfand ich, dass die Vergangenheit gut in das aktuelle Geschehen mit eingeflossen ist. Die Verknüpfung dieser beiden Stränge, das Ineinandergreifen von Gegenwart und Vergangenheit, hat mir gut gefallen und konnte mich von den Erzählkünsten der Autorin überzeugen. Auch das Konzept der Bruderschaft fand ich ansprechend. Man bekommt bruchstückhaft Informationen zu dieser Gemeinschaft. Zu Beginn des Buches kennt man nur Malenis Ansicht zu den Xyi. Doch im Verlaufe des Buches ändert sich immer mehr die Meinung zu dieser Zusammenkunft. Dennoch bleiben die Xyi bis zum Ende des Buches recht geheimnisvoll und ich stellte im Verlaufe des Buches einige Theorien zu dieser Bruderschaft auf. Man möchte einfach immer mehr über sie erfahren, dabei wird die Spannung permanent gesteigert. Allgemein werden einige spannende Wendungen eingebaut, wobei ich mit vielen wirklich nicht gerechnet hatte. Selten konnten die Protagonisten durchatmen, eine spannende Szene jagte die andere und dennoch wirkte der Verlauf der Geschichte nicht aufgesetzt oder überladen.
Was mir persönlich auch gut gefallen hat: das Konzept mit den zwei Seelen in einem Körper. Dieses Konzept ist nicht neu, dennoch fand ich die Umsetzung gelungen. Ich selber habe gerätselt, was es mit dieser zweiten Seele eigentlich auf sich hat, was dahinter steckt. Auch die Auflösung dahinter konnte mich überzeugen.
Der Einstieg in die Geschichte ist recht direkt. Man wird mitten in das Geschehen hereingeworfen und ist mitten bei einer Aktion von Maleni bzw. Taryah dabei. Taryah ist die Kriegerseele von Maleni. Zu Beginn musste ich mich erst einmal an den Umstand gewöhnen, dass die beiden Seelen in einem Körper stecken, aber nicht vereint sind – dass sie unterschiedliche Aufgaben und auch Gedanken und Gefühle haben. Aber diese Eingewöhnung dauerte nicht lange und durch diese innere Zerrissenheit wurde zusätzliche Spannung aufgebaut. Auch die Nebenfiguren haben mir gefallen. Zu gerne hätte ich noch ein bisschen mehr über diese gelesen. Leider erfährt man nur bruchstückhaft etwas über die beiden Schmiede. Zum Ende hin erfährt man zwar immer mehr über diese beiden ungewöhnlichen Gesellen, dennoch hätte ich gerne einfach mehr über sie erfahren.
Das Ende ist recht fulminant gehalten. Leider konnte es mich jedoch nicht vollständig überzeugen. Meiner Meinung nach passte es nicht so ganz zur restlichen Geschichte. Die Geschichte an sich ist abgeschlossen. Dennoch können wir uns auf weitere Geschichten aus der Klingenwelt freuen, wobei ich noch nicht weiß, ob wir Maleni und ihre Reisegefährten wiedertreffen werden.

Insgesamt hat mir „Seelenspalter – Die Geheimnisse der Klingenwelt“ von Ju Honisch gut gefallen. Ein gelungener Auftakt, welcher das Interesse an der Welt weckt, sodass man einfach gerne wissen möchte, wie es weitergeht. Aufgrund ein paar kleinerer Schwachstellen möchte ich dem Buch 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 09.05.2017

Die fremde Königin

Die fremde Königin
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Mit „Die fremde Königin“ erzählt die bekannte Autorin Rebecca Gablé die Geschichte von Otto dem Großen weiter. Dies ist die Fortsetzung zu „Das Haupt der Welt“, kann jedoch auch gut ohne Vorkenntnisse ...

Mit „Die fremde Königin“ erzählt die bekannte Autorin Rebecca Gablé die Geschichte von Otto dem Großen weiter. Dies ist die Fortsetzung zu „Das Haupt der Welt“, kann jedoch auch gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
"Könige sind wie Gaukler. Sie blenden die Untertanen mit ihrem Mummenschanz, damit die nicht merken, dass das Reich auseinanderfällt"
Anno Domini 951: Der junge Gaidemar, ein Bastard vornehmer, aber unbekannter Herkunft und Panzerreiter in König Ottos Reiterlegion, erhält einen gefährlichen Auftrag: Er soll die italienische Königin Adelheid aus der Gefangenschaft in Garda befreien. Auf ihrer Flucht verliebt er sich in Adelheid, aber sie heiratet König Otto. Dennoch steigt Gaidemar zum Vertrauten der Königin auf und erringt mit Otto auf dem Lechfeld den Sieg über die Ungarn. Doch Adelheid und Gaidemar ahnen nicht, dass ihr gefährlichster Feind noch lange nicht besiegt ist…

Bei diesem Buch muss ich einfach die Gestaltung im hohen Maße loben. Das Personenregister ist informativ, die wesentlichen Charaktere werden erläutert und auch die historischen Personen sind gekennzeichnet. Die beigefügte Karte ist wundervoll gestaltet, aber besonders hat mir der Stammbaum gefallen. Er ist ansprechend gestaltet und die wichtigsten Beziehungen sind auf einem Blick erkennbar.
Wie bereits aus den bisherigen Büchern gewohnt, welche ich von Rebecca Gablé gelesen habe, empfand ich bei „Die fremde Königin“ den Schreibstil als sehr angenehm. Obwohl dieser historische Roman mit seinen etwa 750 Seiten doch recht umfangreich ist, lässt er sich zügig lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man kann seine Umgebung ausblenden. Die ein oder andere nicht vorhersehbare Überraschung wurde eingebaut und manche haben mich davon vollkommen überrascht. In „Die fremde Königin“ wird auf vielseitige Weise der Spannungsbogen aufrechterhalten und ich habe es sehr genossen, zusammen mit den Protagonisten diese Welt zu bestreiten. Es war nicht immer einfach, sich in dieser vergangenen Welt zurechtzufinden und nicht selten musste man sich fragen, wer nun auf welcher Seite steht. Mir haben diese politischen Ausführungen sehr gefallen und ich fand es spannend zu lesen. Gablé verpackt diesen nicht immer einfachen Stoff gekonnt in einer wirklich interessanten Rahmenhandlung. Dieses Buch hat auf mich eine gewisse Sogwirkung ausgeübt und konnte mich in seinen Bann ziehen. Gablé gelingt es meisterhaft, einen in längst vergangene Zeiten zu entführen. Dabei werden gekonnt die historischen Fakten mit der Fiktion verwebt. Nicht selten habe ich mich während der Geschichte gefragt, ob dies wohl so gewesen sein könnte, ob es vielleicht sogar Quellen zu diesem Ereignis gab. Dieses Buch hat mich angeregt, mich mehr mit der deutschen Geschichte zu beschäftigen. Während des Lesens wurde mir bewusst, wie wenig ich über die damalige Zeit zu Otto dem Großen eigentlich wusste, umso neugieriger war ich, mehr über diese Zeiten zu lesen. Eigentlich ist das 10. Jahrhundert bei historischen Romanen nicht meine Wohlfühlzone, doch ich habe dieses Buch wirklich genossen. Hierbei werden wirklich meisterhaft die historischen Gegebenheiten in die Geschichte eingebettet, sodass man genussvoll etwas über diese Epoche lernt. Man merkt jeder einzelnen Seite die umfangreiche Recherche der Autorin an und dabei wird es nicht langweilig. Die deutsche Geschichte wird spannend und informativ erzählt und auf vielseitige Weise lernt der Leser dabei. Diverse Schlachten müssen gemeistert werden und natürlich bleiben auch Verluste nicht aus. Gablé schafft es gekonnt, diese Schlachten bildlich darzustellen, ohne dabei jedoch überzogen ins Detail zu gehen. Dennoch erhält der Leser einen guten Einblick, wie grausam diese kriegerischen Auseinandersetzungen waren und wie auch das einfache Volk darunter leiden musste. Sehr informativ empfand ich auch das umfangreiche Nachwort. In diesem wird nochmal darauf eingegangen, was den Fakten und was der Fiktion entspricht. Wo sich Frau Gablé ihren Freiraum genommen hat und was sie warum wie ausgelegt hat. Das hat mir gut gefallen und konnte mir nochmal diverse Szenen aus dem Buch besser verdeutlichen.
Überzeugen konnten mich auch die vielseitigen Charaktere. Der fiktive Protagonist ist Gaidemar. Er ist ein Bastard, dem die Ehre sehr wichtig ist. Auch ist er ein Panzerreiter und wurde mit der Aufgabe vertraut, Adelheid von Burgund zu befreien. Dabei wachsen die beiden zusammen und auch im späteren Verlauf sind die beiden Vertraute. Gaidemar muss sich selber behaupten, er sucht noch seinen Platz in dieser Welt und würde nur zu gerne mehr über seine Wurzeln erfahren. Er ist ein typischer sympathischer Charakter, loyal, hilfsbereit und freundlich. Dennoch ist er ein Panzerreiter und Kampf und Krieg sind ihm nicht ungewohnt. Ihm steht Adelheid von Burgund als die historische Protagonistin zur Seite. Während des Buches hatte ich manchmal vergessen, wie jung sie eigentlich noch ist, denn sie ist eine schlaue Frau, die auch ein Gespür für politische Angelegenheiten hat. Sie kann taktisch denken und hat auch einen gewissen Einfluss auf ihren Mann Otto den Großen. Dennoch ist sie sich ihrer Aufgabe als Königin und der daraus resultierenden Pflichten bewusst. Gut gefallen hat mir auch Liudolf. Er ist der Sohn von Otto I. Er will von seinem Vater geschätzt werden und kämpft um seine Anerkennung. Dabei ist er hitzköpfig und macht auch mal Fehler. Dennoch hat er sein Herz am richtigen Fleck. Auch sein Bruder Wilhelm, der die kirchliche Laufbahn eingeschlagen hat, hat mir gut gefallen. Sehr gefreut habe ich mich auch, dass bereits bekannte Charaktere aus „Das Haupt der Welt“ kleine Auftritte erhalten haben.

Rebecca Gablé konnte mich mit ihrem neusten historischem Roman „Die fremde Königin“ wieder vollkommen überzeugen. Nicht nur die englische Geschichte erzählt sie meisterhaft, auch die deutsche Geschichte kann sie spannend und informativ verpacken. Ich würde mich freuen, wenn dieser Teil der Geschichte vielleicht später nochmal von Frau Gablé weitererzählt wird. Ich möchte 5 Sterne vergeben und eine Leseempfehlung für Leser von historischen Romanen oder für Interessenten von Otto dem Großen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 01.05.2017

Schatten über Elantel

Schatten über Elantel
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Das neue Fantasy- Buch von Brandon Sanderson mit dem Titel „Schatten über Elantel“ gehört zu der Nebelgeborenen- Reihe und ist der fünfte Teil davon. Dennoch ist er durchaus auch für Quereinsteiger geeignet, ...

Das neue Fantasy- Buch von Brandon Sanderson mit dem Titel „Schatten über Elantel“ gehört zu der Nebelgeborenen- Reihe und ist der fünfte Teil davon. Dennoch ist er durchaus auch für Quereinsteiger geeignet, da dieser Band im Vergleich zu den vorherigen ersten drei Teilen der Reihe ein paar Jahrhunderte später spielt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Die Stadt Elantel ist eine Metropole in Zeiten des Umbruchs, beherrscht von Technik, Magie – und dem Recht der Gesetzlosen. Hier stoßen die Ermittler Wax, Wayne und ihre Gefährtin Marasi auf eine dunkle Verschwörung innerhalb der kriminellen Netze der Stadt. Und sie sehen sich einem unberechenbaren Killer gegenüber, der Wax erneut mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Die Verbündeten machen sich daran, den Fall auf ihre ganz eigene Weise zu lösen…

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches positiv hervorheben. Es sind hilfreiche Karten beigefügt wurden, die ich gerne während des Lesens zur Orientierung zu Rate gezogen habe. Gut gefallen hat mir auch der Anhang über das Magiesystem, welches besonders für Quereinsteiger von Interesse sein wird. Aber auch für Fans dieser Reihe könnte es durchaus als willkommene Auffrischung angesehen werden. Gut gefallen haben mir auch die Zeitungsausschnitte, welche in die Geschichte mit eingebunden wurden.
Allgemein ist „Schatten über Elantel“ auch für Quereinsteiger der Reihe geeignet. Es wird zwar im Verlauf der Geschichte nicht viel erklärt – weder auf die Entwicklung der Welt noch in Bezug auf das Magiesystem - oder wesentliche Rückblenden gemacht, welche das bereits Geschehene umfangreich zusammenfassen. Dennoch wird Bezug auf die Vergangenheit aus den ersten Bänden genommen, der Stoff dieser Bücher ist eine Art Legende in der derzeitigen Epoche und auch auf die Vergangenheit des Protagonisten wird eingegangen. Dennoch kann man dieses Fantasybuch auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Der Schreibstil von Sanderson ist flüssig und bildhaft, sodass die Seiten des Buches nur so dahinfliegen. Ich konnte dieses Buch nur schwer wieder aus der Hand legen, sobald ich damit angefangen hatte. Es hat auf mich eine gewisse Sogwirkung auf mich ausgeübt, weil für mich einfach alles harmonisierte. „Schatten über Elantel“ ist actionreich, zusammen mit den Protagonisten gehen wir auf die Suche eines gefährlichen Kriminellen, permanent wird dieses Buch auf vielseitige Weise spannend gestaltet und unerwartete Wendungen werden eingebaut. Auf keiner Seite dieses Buches kam für mich Langeweile auf, wobei diese Spannung und das Interesse an dem Buch auf wirklich vielseitige Weise aufgebaut wurde. Die Dialoge sind witzig und wortgewandt, sodass ich diese immer sehr genossen habe. Auch der Humor des Autors hat mir gefallen, welcher sowohl durch Situationen als auch durch die Gespräche vermittelt wurde. Überzeugen konnte mich auch das tolle Setting. Dieses Buch ist eine Mischung aus Western und Steampunk, wobei zusätzlich noch ein fesselnder Kriminalfall aufgelöst wird. Wichtig in diesem Werk ist auch der Fortschritt der Gesellschaft, welcher sich nicht nur in der Wissenschaft, sondern zum Beispiel auch im Lebensstil der Bevölkerung bemerkbar macht. Allgemein fand ich diesen Genremix originell und konnte mich überzeugen. Der bereits angesprochene Kriminalfall steht in der Geschichte mit im Mittelpunkt und bestimmt zu einem Großteil dieses Buch. Die Verfolgungsjagd lässt sich spannend lesen und ist auf jeden Fall spannend, wobei mehr hinter diesem Verbrechen steckt, als man zunächst vermuten könnte.
Das vielseitige Magiesystem konnte mich ebenfalls überzeugen. In der Geschichte des Buches selber wird relativ wenig erklärt, sodass man sich als Quereinsteiger erst einmal daran gewöhnen muss. Doch diese Eingewöhnungsphase dauert nicht lange an. Gut gefallen hat mir auch, dass diese Magie ein naturwissenschaftlichen Touch hat und auf mich sehr durchdacht wirkte. Im Anhang dazu sind weitere Ausführungen dazu, welche ich durchaus sehr interessant fand. Mich konnte Sanderson mit der Komplexität und Logik des Magiesystems vollständig in seinen Bann ziehen, sodass ich nur allzu gerne mehr davon lesen möchte.
Der Einstieg erfolgt rasant, als Leser wird man sofort mitten in das Geschehen hereingeworfen. Es dauert nicht lange, da lernt man die wesentlichen Charaktere kennen. Mich haben diese wundervollen und doch recht skurrilen Charaktere in ihren Bann gezogen. Sie sind in keinster Weise Stereotypen und überzeugen durch ihre Vielseitigkeit. Sie wirkten auf mich durchaus real, jeder Protagonist hatte seine Ecken und Kanten und so seine ganz persönlichen Macken. Es hat mir persönlich einfach unheimlich viel Spaß gemacht Wax und Wayne durch Elantel zu begleiten. Ich habe Waxillium und Wayne einfach sofort in mein Herz geschlossen und besonders die Eigenheiten von Wayne haben es mir angetan. Auch ihre Begleitung Marasi ist vielseitig und durchaus ein wundervoller Charakter, wobei sie auch gerne etwas mehr Raum in diesem Buch hätte haben können. Denn auch bei ihr lohnt es sich, diesen Protagonisten besser kennen zu lernen.

Insgesamt konnte mich Brandon Sanderson mit seinem neuen Werk „Schatten über Elantel“ vollkommen begeistern. Sein Schreibstil ist wunderbar flüssig und mich konnte dieser Genremix einfach überzeugen, seine Charaktere sind wundervoll und vielseitig gestaltet. Deswegen möchte ich 5 Sterne vergeben. Und für alle Leser von Fantasy möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 25.04.2017

Die Feuer von Anasoma

Die Feuer von Anasoma
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Der Debütroman von Mitchell Hogan mit dem Titel „Die Feuer von Anasoma“ ist der Auftakt einer Fantasy- Reihe, bei der die Geschichte des Magiers Caldan erzählt wird.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Caldan ...

Der Debütroman von Mitchell Hogan mit dem Titel „Die Feuer von Anasoma“ ist der Auftakt einer Fantasy- Reihe, bei der die Geschichte des Magiers Caldan erzählt wird.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Caldan ist zehn Jahre alt, als seine Eltern von den Schergen des Kaisers ermordet werden. Er selbst entkommt seinen Verfolgern und findet in einem Kloster Unterschlupf, wo er von den Brüdern in den Grundlagen der Arkanen Magie unterrichtet wird – denn Caldan ist talentiert. Eines Tages, so hofft er, wird man ihn als Novizen in den Orden aufnehmen. Doch acht Jahre später zerbricht dieser Traum in tausend Scherben, als Caldan bei einer Prügelei einen Mitschüler, Sohn einer reichen Adelsfamilie, verletzt. Mit nichts in der Tasche außer einem Beutel Kupferdukaten und zwei geheimnisvollen, magischen Ringen, die angeblich seinen Eltern gehörten, wird er aus dem Kloster geworfen. Er muss den Ort verlassen, der ihm ein zweites Zuhause geworden ist. Die Ordensbrüder. Und Jemma – seine erste große Liebe. Verzweifelt schifft sich Caldan ach Anasoma ein, eine der mächtigsten und buntesten Städte des mahrusischen Reiches. Er bewirbt sich um Aufnahme bei der Zauberergilde, denn dort glaubt er, mehr über die Ringe und das magische Erbe seiner Familie herausfinden zu können. Doch die Welt außerhalb der Klostermauern ist dunkel und gefährlich – und sie wird noch immer von den Mördern seiner Eltern beherrscht…

Zuerst möchte ich die hilfreiche Karte positiv hervorheben. Wobei in diesem Buch sowohl eine kleine Weltkarte, als auch eine Karte der Stadt Anasoma beigefügt wurden sind. Beide empfand ich als sehr hilfreich und habe sie gerne während des Lesens zu Rate gezogen.
Der Schreibstil von Hogan ist sehr angenehm, sodass sich dieser Fantasyroman flüssig lesen ließ. Auch schafft es der Autor, dass Bilder vor meinem geistigen Auge entstehen und ich mir sowohl die Charaktere als auch die beschriebenen Lokalitäten gut vorstellen konnte. Hogan erschafft in diesem Fantasywerk eine vielseitige und komplexe Welt, wobei der Leser einen kleinen Einblick in diese Welt in „Die Feuer von Anasoma“ erhält. Ich hoffe, dass wir im Verlauf der Reihe noch weitere Ecken der Welt besser kennen lernen können und vielleicht noch ein bisschen mehr über die Geschichte dieser interessanten Welt erfahren werden. Gut hat mir auch gefallen, dass der Leser zusammen mit dem Protagonisten Caldan die Stadt Anasoma besser kennen lernt. Man erhält einen guten Einblick in die Vielseitigkeit dieser mächtigen Stadt, wie die Leute dort leben und welche Geheimnisse und Gefahren diese Stadt zu verbergen hat.
Der Einstieg erfolgt mit einem recht rätselhaften Prolog, der in der Vergangenheit im Vergleich zur hauptsächlichen Geschichte spielt. Einige Fragen werden aufgeworfen und natürlich entsteht dabei die Frage, welcher Zusammenhang zum Hauptstrang bestehen könnte. Auf jeden Fall wird auf diese Weise das Interesse geweckt. Im Anschluss an den Prolog lernen wir den Protagonisten Caldan kennen. Dieser lebt seit einigen Jahren bei den Ordensbrüdern, welche ihn aufgenommen haben, als er noch klein war. Obwohl Caldan aus keiner reichen Familie stammt und nicht viel über seine Vergangenheit weiß, haben die Mönche ihn aufgenommen und bei diesen darf er lernen und leben. Dort wächst er recht wohlbehütet auf, isoliert von dem eigentlichen Leben fernab des Klosters. Nachdem er nach einem Schicksalsschlag aus dem Kloster verbannt wurde, muss er lernen, zu überleben. In der bekannten Stadt Anasoma versucht er Fuß zu fassen und muss lernen, dass sein erlangtes Wissen aus den Büchern des Klosters nicht immer mit dem realen Leben übereinstimmt. Caldan hat seine Ecken und Kanten, dennoch wirkte er auf mich sympathisch. Zusammen mit Caldan lernt der Leser einiges über die Magie kennen und erlangt neue Erkenntnisse über diese. Gerne habe ich seine Geschichte verfolgt und über seine Erfolge und Misserfolge gelesen. Es war interessant, seine Entwicklung mitzuerleben, wie er im Verlauf des Buches reifer wurde. Er ist an seinen Aufgaben gewachsen und hat dabei eine interessante Entwicklung durchlaufen.
Auch weitere Charaktere werden eingeführt, wobei einige interessanter als andere dargestellt werden. Auch erfährt man nicht immer viel über diverse eingeführte Charaktere. Dennoch konnten die meisten Charaktere ein Interesse bei mir wecken, sodass ich gerne ihre Geschichte verfolgt habe. Im Verlauf der Geschichte fragt man sich, wie diverse Perspektiven wohl zusammengeführt werden könnten, wie ihr Schicksal miteinander verknüpft sein könnte.
Leider habe ich ein paar Seiten gebraucht, um vollständig in die Geschichte herein zu finden. Der Einstieg viel mir persönlich nicht leicht, dennoch war mein Interesse geweckt gewesen, sodass ich das Buch nicht sofort zur Seite legte – und ich wurde nicht enttäuscht. Leider konnte mich das Magiesystem nicht sofort überzeugen. Besonders zu Beginn der Geschichte hatte ich ein paar Probleme mit den Prinzipien und Regeln der Magie und auch dessen Grenzen waren für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Doch im Verlauf des Buches lernt man einiges über die Magie kennen, sodass ich mich immer mehr mit dem Magiesystem anfreunden konnte.
Auch wenn „Die Feuer von Anasoma“ der Auftakt einer Reihe ist, finde ich es schade, dass doch so viele Fragen offen bleiben und nicht beantwortet werden. Ich kann es verstehen, dass bei einem Reihenauftakt nicht alles geklärt wird, um noch Material für später zu haben, dennoch fand ich es einfach schade, dass dieses Ende so offen gehalten wurde. Doch dies führt natürlich auch dazu, dass die Neugier an dem weiteren Geschehen geweckt wird. Gerne würde ich wissen, wie die Geschichte rund um den Magier Caldan weitergehen wird.

Insgesamt hat der Autor Mitchell Hogan mit „Die Feuer von Anasoma“ einen interessanten Auftakt zu einer fantastischen Reihe geschaffen, der die Neugier auf die Weiterführung weckt. Da ich leider ein paar Anlaufschwierigkeiten hatte und mir persönlich das Ende zu offen war, möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Der Kuss der Lüge

Der Kuss der Lüge
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Der fantastische Jugendroman „Der Kuss der Lüge – Die Chroniken der Verbliebenen“ aus der Feder von Mary E. Pearson ist der Auftakt einer geplanten Trilogie, welcher bereits in Amerika große Wellen geschlagen ...

Der fantastische Jugendroman „Der Kuss der Lüge – Die Chroniken der Verbliebenen“ aus der Feder von Mary E. Pearson ist der Auftakt einer geplanten Trilogie, welcher bereits in Amerika große Wellen geschlagen hat. Und auch hier in Deutschland ist dieses Buch in bestimmten Kreisen recht populär, sodass ich mir gerne meine eigene Meinung bilden wollte.

Inhaltsangabe (Quellenangabe: Klappentext):
Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch die Prinzessin entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Beide sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt sich Lia zu beiden hingezogen...

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches loben. Die Karte fand ich gut umgesetzt, durch die Figuren am Rand der Karte wirkte diese aufgelockerter. Auch empfand ich sie als hilfreich, gerne habe ich sie während des Lesens zurate gezogen, um mich zu orientieren, wo denn die erwähnten Reiche und Städte liegen.
Den Schreibstil von Mary E. Pearson empfand ich als sehr angenehm. Das Buch hat sich flüssig und rasant lesen lassen, auch schreibt die Autorin recht bildhaft. Ich konnte mir die einzelnen Personen und auch die Örtlichkeiten gut vorstellen. Auch die drei unterschiedlichen Erzählperspektiven haben mir gut gefallen. Diese sind jeweils mit der Prinzessin Lia, Prinz oder Attentäter betitelt. Dadurch kann man als Leser miträtseln, wer von Kaden und Rafe der Prinz und wer der Attentäter ist. Man erhält durch die drei Perspektiven interessante Einblicke in die drei Protagonisten und diese Erzählweise bringt zusätzliche Spannung in das Buch. Besonders hat mir auch die interessante und vielseitige Welt gefallen. Positiv möchte ich hervorheben, dass wir als Leser schon einiges über diese fantastische Welt erfahren. Bereits im ersten Teil der Trilogie erhält man einen Einblick in die verschiedenen Lebensbereiche der Bevölkerung wie zum Beispiel den Glauben oder auch die Kultur. Auch einen Einblick in die Vergangenheit und die Geschichte der Völker wird einem gewährt, was mir sehr gefallen hat. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Autorin gut in ihrer erfundenen Welt auskennt und den Leser auch daran teilhaben lassen möchte.
Auf den ersten Seiten erfolgt ein direkter Einstieg in die Geschichte und ich bin auch gut in diese reingekommen. Man erfährt, dass die Prinzessin, die Lia genannt wird, jedoch einen königlicheren umfangreicheren Namen besitzt, verheiratet werden soll. Diesen Prinzen kennt sie jedoch nicht, hat ihn noch nie gesehen. Die beiden sollen heiraten, um den Frieden zu bewahren und die beiden Reiche zu sichern. Kurz vor der Hochzeit flieht Lia mit ihrer Bediensteten und Freundin namens Pauline. Diese ersten Seiten lassen sich wirklich zügig lesen, die geplante Flucht und schließlich auch dessen Umsetzung ist vielseitig umgesetzt wurden und spannend erzählt. Die beiden fliehen in das Heimatland von Pauline und kommen bei einer damaligen Freundin unter, die eine Taverne besitzt. Die beiden arbeiten für den Unterhalt und erfreuen sich am einfachen Leben. Ich finde, dass sich ab dieser stelle sich das Buch manchmal etwas zieht. Der Mittelteil ist leider nicht mehr so spannend wie der Einstieg in das Buch, die Spannungskurve flaut ab, Man erfährt, wie sich das alltägliche Leben in einer Taverne gestaltet und welche Aufgaben die beiden erfüllen, natürlich auch wie sie ihr privates Leben fernab der Taverne gestalten. Diesen Mittelteil hätte man durchaus etwas straffen können, das hätte dem Buch ein bisschen mehr Schwung verschafft. Es passiert inhaltlich leider nicht wirklich viel und auch kleine alltägliche Situationen werden teilweise umfangreich beschrieben, sodass es nicht ausbleibt, dass ein Spannungsabbruch erfolgt.
Eigentlich hat dieses Buch interessante Protagonisten, die einen durchaus in seinen Bann ziehen könnten. Eine Prinzessin, welche kurz vor ihrer eigenen Hochzeit flieht. Sie möchte ihr eigenes Leben selbstständig führen und wegen ihrer Selbstwillen geliebt werden. Sie erfreut sich am einfachen Leben und genießt es, ein alltägliches Leben zu haben, auch wenn die Eingewöhnung daran nicht immer reibungslos verläuft. Aber teilweise merkt man Lia an, dass sie wohlbehütet in einem Schloss aufgewachsen ist. Schließlich ist sie auf der Flucht und muss sich eigentlich verstecken, darf ihre Identität nicht preisgeben. Dennoch freundet sie sich sofort mit zwei gutaussehenden jungen Männern an und erzählt diesen einiges, was ein normales Bauernmädchen aus einem einfachen Dorf eigentlich nicht könnte oder wissen könnte. In dieser Hinsicht war mir Lia viel zu naiv und unvorsichtig – eigentlich müsste sie doch wissen, was auf dem Spiel steht, schließlich hat ihr eigener Vater Soldaten ausgeschickt, um sie zu suchen. Ihr sorgloser Umgang mit Rafe und Kaden war für mich einfach nicht nachvollziehbar. Aber auch die männlichen Protagonisten sind vielseitig und durchaus interessant gestaltet. Irgendwie kann man beide in sein Herz schließen. Wobei mir leider immer noch nicht klar ist, warum ein Attentäter sein Opfer nicht sofort erledigt. Stattdessen freundet er sich erst mit ihr an und will sie anschließend sogar beschützen. Man erfährt erst im späteren Teil der Geschichte, wer der Prinz und wer der Attentäter ist. Jedoch kann ein aufmerksamer Leser dies relativ schnell erraten und auch meine Ahnung hatte sich bewahrheitet. Dennoch hat es mir Spaß gemacht, das Geschehen zu verfolgen und zu überlegen, wer welche Position innehat.
Die letzten hundert Seiten konnten die Spannung dann nochmal steigern. Diese haben mir bedeutend besser gefallen als der Mittelteil und konnten mich dann wieder von diesem Werk überzeugen. Man erhält nochmal einen besseren Einblick in die jeweiligen Charaktere und kann sie zumindest teilweise ein bisschen besser verstehen. Auch die finalen Seiten waren spannend, sodass ich nun zu gerne wissen möchte, wie es mit Lia, Kaden und Rafe weitergehen wird.
Leider fand ich, dass die Romanze oder auch die Tändelei zwischen den drei Protagonisten zu viel Raum eingenommen hat. Ich hätte mir manchmal gewünscht, dass der Schwerpunkt nicht ausschließlich auf der Liebesgeschichte liegen würde. Schade fand ich auch, dass dieses Buch wenige fantastische Elemente vorzuweisen hat. Angeblich hat Lia die Gabe, auch ein paar Andeutungen werden gemacht. Ein paar Erzählungen über die Vergangenheit und über dessen Magie sind ebenfalls vorhanden, weitere Magie findet man leider nicht in diesem Buch.

Insgesamt war „Der Kuss der Lüge – Die Chroniken der Verbliebenen“ von Mary E. Pearson ein Wechselbad der Gefühle für mich. Ein toller Einstieg und ein tolles Ende, leider konnte mich der Mittelteil nicht überzeugen. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben. Dennoch bin ich gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird.