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Veröffentlicht am 15.09.2018

Nicht nur für Frauen ab 50!

Ich hab's auch nicht immer leicht mit mir
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Der Alltag ist oft beladen mit kleinen und großen Schwierigkeiten – und Krisen. Dagegen kommt man am besten mit Humor an. Selbstironie und Gelassenheit sind Anne Vogds beste Waffen, mit denen sie gegen ...

Der Alltag ist oft beladen mit kleinen und großen Schwierigkeiten – und Krisen. Dagegen kommt man am besten mit Humor an. Selbstironie und Gelassenheit sind Anne Vogds beste Waffen, mit denen sie gegen alle Widrigkeiten antritt.

Anne Vogd bedient die geburtenstarken Jahrgänge, die jetzt knapp über 50 sind. Eine ganz eigene Generation sind wir. Nicht zu vergleichen mit den Frauen 50+ unserer Jugend und Kindheit. Ich mag ihre Nummern recht gern, auch wenn sie an meine Lieblings-Comedian Carolin Kebekus nicht ranreicht. Macht ja auch nix, schlecht ist sie dennoch lange nicht! Es ist eine andere Form von Unterhaltung, die breit grinsen lässt, statt laut aufzulachen. Und sind wir doch mal ehrlich – Anne Vogd trifft jeden einzelnen Nagel volle Kanne Anne auf den Kopf. Was andere verschweigen, spricht sie an und diskutiert es aus. So ganz nebenbei macht sie dann auch noch Mut, auch selbst eigene Wege zu gehen und sich nicht den Trends anzupassen, dem Modediktat zu unterliegen. Man darf auch auf ganz eigene Art und Weise leben, weg von allen Trends. Und wenn schon Trends, dann doch nur die, die einem liegen und für die man sich nicht verbiegen muss.

Das bringt sie super rüber, wenn mir auch zu stark rüberkam, dass das alles abgelesen und nicht frei gesprochen war. Dabei künstelt die Stimmer ab und an gern. Doch das ist, wie mit dem Prosecco – mir ist ein Wein oder ein Sekt einfach lieber, als dieses Mittelding, aber wenn’s nix andres gibt, trink ich auch mal Prosecco. Anders als bei diesem Getränk hat „Ich hab’s auch nicht immer leicht mit mir“ aber den Effekt, dass man nicht aufhören kann. Wollte ich doch nur mal kurz rein- und andermal weiterhören, hab ich erst die erste CD komplett gehört und dann direkt die zweite eingelegt und auch noch gehört. Nix mit mal eben kurz reinhören! Das heißt dann, dass ich zwar nicht der größte Fan von Anne Vogd bin, ihr aber 136 Minuten am Stück zugehört habe, ganz ohne Langeweile! Das schafft auch nicht jeder, mich so lange bei der Stange zu halten. Einige der Witze und Sprüche sind schon etwas abgegriffen, aber noch nicht so platt, wie die Kalauer von Markus Krebs oder Oliver Pocher oder Mario Barth. Kann sein, dass Männer einfach einfacher gestrickt sind. Ich hatte Spaß bei den Geschichten von Anne Vogd. Deshalb: vier Sterne!

Veröffentlicht am 11.09.2018

Die Integration

Die unglaublichen Abenteuer des Migranten Nemec
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Lolek Nemec fälscht völlig unnötigerweise sein Abiturzeugnis – zum zweiten Mal! Diesmal fliegt es auf und Lolek wird dazu verurteilt, als ehrenamtlicher Helfer in einem bayerischen Flüchtlingsheim zu arbeiten. ...

Lolek Nemec fälscht völlig unnötigerweise sein Abiturzeugnis – zum zweiten Mal! Diesmal fliegt es auf und Lolek wird dazu verurteilt, als ehrenamtlicher Helfer in einem bayerischen Flüchtlingsheim zu arbeiten. Schließlich war er auch mal Flüchtling, kennt die Problematik. Da Lolek aber am allerliebsten sich selbst hört, quasselt er alles und jeden in Grund und Boden.

Ja, dies ist ein „Schelmenroman“. Aktuell wie nie und gerade deshalb manchmal vielleicht weniger komisch, als es sein könnte. Man ist schnell hin- und hergerissen. Das liegt nicht nur an den Witzen, die manchmal arg flach und dann wieder frauenfeindlich, hier abgedroschen, da machohaft – aber hin und wieder muss man doch breit grinsen.

Viel von der Wirkung des Textes hängt auch davon ab, in welcher Verfassung man beim Lesen gerade ist. Kaum ein Tag ohne Meldungen in den Medien, die sich um das Thema Flüchtlinge drehen. Integration ist schwerer denn je. Da hat es auch der Nemec schwer. Die recht kurzen Kapitel machen das Buch aber sehr gut lesbar, auch wenn Lolek wirklich zu allem eine Geschichte aus der Heimat einfällt, die man nicht immer gerade wissen wollte.

Ein weiterer Aspekt ist hier aber auch, welche Hürden ein Flüchtling nehmen muss. Die deutsche Bürokratie wird hier eindrucksvoll vorgeführt. Ohne Gesetze keine Ordnung, ganz klar – aber in gewissen Situationen stellt sich doch wirklich die Frage nach dem Sinn. Gleichzeitig wird aber auch schön dargestellt, dass nicht jeder Migrant böse Absichten hat – es aber durchaus auch solche gibt.

Kurz und knapp: man kann viel schmunzeln und/oder lachen, dennoch ist das Buch keine leichte Kost und regt zum Nachdenken an. Es ging mir trotz allem Humor auch unter die Haut. Zeitlos wird es wohl leider immer bleiben. Von mir vier Sterne.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Die gewaltigste Waffe aller Zeiten

Sturm
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Überall auf der Welt spielt das Wetter extrem verrückt. Lässt sich das noch mit dem Klimawandel erklären? Oder steckt mehr dahinter? Wenn ja – wie kann diese Waffe gestoppt werden?

UweLaub packt hier ...

Überall auf der Welt spielt das Wetter extrem verrückt. Lässt sich das noch mit dem Klimawandel erklären? Oder steckt mehr dahinter? Wenn ja – wie kann diese Waffe gestoppt werden?

UweLaub packt hier ein Thema an, das utopisch scheint, aber wohl doch realistischer sein könnte, als es uns recht sein kann.

Gerade nach einem so heißen, trockenen Sommer, den extremen Wetterschwankungen der letzten Jahre, der sintflutartigen Regenfälle, der riesigen Hagelkörner, der immer werdenden Stürme weiß dieser Thriller zu ängstigen und zu erschrecken. Aber auch nachdenklich zu machen. Nach all den Entwicklungen von Waffen ist es meiner Meinung nach nicht so abwegig, auch das Wetter als Waffe einzusetzen. Inwieweit es jemand schaffen kann, es so zu manipulieren, dass es gezielt eingesetzt werden kann, möchte ich eigentlich gar nicht so genau wissen. Umso schockierender, bewegender, verängstigender eben dieses Buch.

Stellenweise liest sich das Buch ein wenig steif, fast hölzern. Da fließen die Sätze nicht flüssig dahin, sondern sie wirken konstruiert, überkorrekt, überschliffen. Dennoch fesselt die Story selbst den Leser und sorgt für unruhige, wenn nicht gar schlaflose Nächte.

Die Kapitel sind zumeist recht kurz, sodass man versucht ist, doch noch eins mehr zu lesen und noch eins und noch eins. Oder für Wenigleser täglich ein Kapitel (dann liest man aber zwei Monate), denn das schafft man auf alle Fälle weg. Das mag jetzt gemein klingen, ist aber gar nicht so gemeint. Ich mag es sehr, wenn die Kapitel übersichtlich sind und man nicht mittendrin aufhören muss zu lesen (eben weil wenig Zeit o.ä.). Außerdem steigert dies das Tempo eines Buches.

Inwieweit der Konflikt China – USA (der zwangsläufig den Rest der Welt bedroht) eine Anspielung ist, sei dahingestellt. Fakt ist, dass das Buch zu denken gibt (auch wenn ein paar Ungereimtheiten darin zu finden sind, doch kann ich damit sehr gut leben). „Wissenschaftsthriller“ sind immer etwas anders zu lesen, muss man mögen, man muss sich darauf einlassen können.

Summa summarum hat mich das Buch überzeugt, nur bin ich eben manchmal über den Stil gestolpert. Deshalb gebe ich vier Sterne.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Ein paar Kapitel oder Zusammenfassungen auf Deutsch hätten nicht geschadet

Business English
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Sprache ändert sich im Laufe der Zeit immer ein wenig und auch wer fit im Business English ist, findet hier neue und hilfreiche Informationen. Das Auffrischen von Wissen fällt damit super leicht, neues ...

Sprache ändert sich im Laufe der Zeit immer ein wenig und auch wer fit im Business English ist, findet hier neue und hilfreiche Informationen. Das Auffrischen von Wissen fällt damit super leicht, neues Wissen wird gut erklärt und vermittelt.

Ob nun eMails, Anrufe, Präsentationen, Meetings, Verhandlungen, „falsche Freunde“ (Wortverwechslungen) – alles wird ausführlich beschrieben und erklärt. Im „Appendix“ findet sich „Kleinkram“ (z.B. Groß- oder Kleinschreibung, Apostrophen-Verwendung, übersetzte geographische Bezeichnungen oder ein False-Friend-Spiel). Es ist tatsächlich an alles gedacht und das Buch hat das Zeug, in jedem Büro, das mit internationaler Kommunikation zu tun hat, stets griffbereit parat zu stehen.

Mir hätte aber gefallen, wenn nicht alles komplett auf Englisch wäre. Gerade für das Nachschlagen und schnell informieren, wären deutschsprachige Passagen oder Übersetzungen sehr hilfreich. Der Trend, Sprachen komplett in der zu lernenden Sprache zu lehren, ist im reinen Unterricht hilfreich, für die Auffrischung, besonders die schnelle, und Autodidakten nicht die ideale Lösung.

Das Buch hilft auf alle Fälle, das vorhandene Wissen aufzupolieren und zu intensivieren, teils eben auch zu aktualisieren. Von mir gibt es dafür vier Sterne.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Fast nur für Geräte mit Rührarm geeignet

Heißluft-Fritteuse
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Da ich die GU-Ratgeber sehr zu schätzen weiß, bin ich erstaunt, dass dieser mich diesmal ein wenig enttäuscht. Ja, die Rezepte sind für die Heißluftfritteuse – aber leider merkt man erst zu spät, dass ...

Da ich die GU-Ratgeber sehr zu schätzen weiß, bin ich erstaunt, dass dieser mich diesmal ein wenig enttäuscht. Ja, die Rezepte sind für die Heißluftfritteuse – aber leider merkt man erst zu spät, dass damit Geräte mit Rührarm gemeint sind. Das hatte ich, war nicht ganz zufrieden und habe nun eine Heißluftfritteuse ohne Rührarm. Somit kann ich nicht alle der Rezepte ausprobieren und nacharbeiten. Das ist sehr schade! Dafür hätte ich mir Rezepte für meine Heißluftfritteuse und dem Zubehör, das es dafür gibt und das ich auch habe, gewünscht. Einfacher ausgedrückt: Es sollte schon auf dem Titel zu erkennen sein, dass man die „richtige“ Heißluftfritteuse haben sollte.

Die Rezepte selbst sind, wie man es von GU kennt, schön übersichtlich und verständlich geschrieben. Alle relevanten Angaben (Personen, Zeitaufwand, Fett, Kohlehydrate, Eiweiß, Kalorien) werden geliefert, zu jedem Gericht gibt es ein aussagekräftiges Foto. Unterteilt sind die Rezepte in „Snacks und Vorspeisen“, „Hauptgerichte“, „2 in 1“ und „Süßes“. Vegetarische Gerichte sind leicht an einem Symbol zu erkennen. Für Fans von Apps gibt es hier die Möglichkeit, die Lieblingsgerichte per App zu verwalten. Mir persönlich ist das nicht wichtig bzw. ich nutze es (trotz vorhandenem Smartphone) nicht. Die Zutaten gibt es im gut sortierten Supermarkt, teils muss man vielleicht im Asia-Laden einkaufen. Wirklich ausgefallene Zutaten sind mir keine begegnet.

Insgesamt ein schöner Ratgeber. Eben nur schade, dass die Art der benötigten Heißluftfritteuse nicht auf dem Titel erkennbar ist. Das gibt dann vier Sterne.