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Veröffentlicht am 29.08.2021

Die Schule – ein Ort des Lernens

Die Pension der gebrochenen Herzen
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Max wollte so gern mit seiner Frau aus einer alten Schule ein Hotel machen und arbeitet mit ganzem Herzen und Körpereinsatz daran. Kurz vor der Fertigstellung verlässt ihn Louise und für Max bricht schlichtweg ...

Max wollte so gern mit seiner Frau aus einer alten Schule ein Hotel machen und arbeitet mit ganzem Herzen und Körpereinsatz daran. Kurz vor der Fertigstellung verlässt ihn Louise und für Max bricht schlichtweg alles zusammen. Nach und nach ziehen vier weitere Neu-Singles bei ihm ein und so wird aus der Schule eine Männerpension. Die fünf Männer könnten unterschiedlicher nicht sein und entsprechend gestaltet sich das Zusammenleben …

Ich liebe die Bücher von Karine Lambert. Sie haben alle einen ganz besonderen Zauber und verändern den Leser sanft, aber gründlich. Doch zu diesem Buch fiel mir der Zugang leider erstaunlich schwer. Ich fand so wenig von der wunderbaren Sprache, die die Autorin sonst nutzt. Die Männer haben mich allesamt sehr enttäuscht und keiner konnte meine Sympathie so richtig gewinnen. Doch auch die Frauen blieben mir bis zum Schluss erschreckend fremd und fern. Ich hatte fast die ganze Zeit das Gefühl, ungewollt Dinge mitzuhören, die nicht für mich bestimmt sind. Es war fast, als wüsste nebenan jemand nicht, wie dünn die Wände sind.

Karine Lambert hat hier viel mit Klischees gearbeitet und für jeden Typ Mann einen Gast in der Pension geschaffen. Gut kommt keiner weg. Der eine ist zu weich, der andere zu arrogant, der dritte wieder zu arbeitsscheu … Doch auch die Frauen sind nicht ohne. Keine hat ihrem Partner überhaupt eine echte Chance gegeben, sondern einfach den Koffer vor die Tür gestellt. Hm!

Zwar entwickeln sich die Männer im Laufe des Buches, aber mir scheint das nicht in sich stimmig zu sein. Symbolisch ist hier natürlich die Schule – die Männer lernen, über sich selbst, über das Leben und vor allem über Frauen. Die Entwicklung ist wichtig, aber das Ende ein bisschen zu glatt.

Jeder hat mal einen schlechten Roman in einer Serie genialer Bücher. Deshalb freue ich mich umso mehr auf das nächste Buch der Autorin. Dieses mochte ich nicht so sehr, aber sicher kommt sie beim nächsten Mal wieder mit einem genialen Werk um die Ecke. Von mir bekommt die „Pension der gebrochenen Herzen“ drei Sterne.

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Die Liebe einer Mutter geht über alle Grenzen hinaus

Wildblütenzauber
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Sarah hat sich gerade von ihrem untreuen Freund Thorben getrennt und ist zu ihrer Mutter gezogen. Ein Autounfall reißt Sarahs Mutter unverhofft aus dem Leben. Ihre Freundin Doreen ist ihr eine große Stütze. ...

Sarah hat sich gerade von ihrem untreuen Freund Thorben getrennt und ist zu ihrer Mutter gezogen. Ein Autounfall reißt Sarahs Mutter unverhofft aus dem Leben. Ihre Freundin Doreen ist ihr eine große Stütze. So entschließt sich Sarah, zu ihr in die Boddenlandschaft zu ziehen. Als plötzlich eine ihr unbekannte Großtante auftaucht und Sarah erfährt, dass sie ein Haus in Nürnberg erben wird, wollen viele Fragen beantwortet werden. Sarah und Doreen erinnern sich an die schönen Zeiten mit Sarahs Mutter, die auch Doreen als eine Art Tochter sah. Doch was genau hat sie vor allen verheimlicht? Die beiden begeben sich auf die Suche …

Die Bücher der Autorin – auch unter anderen Pseudonymen – sagen mir immer sehr zu. Auch wenn es eigentlich gar nicht mein Genre ist, kann sie mich immer mit auf eine schöne Reise nehmen. Ich mag ihre Figuren sehr – männliche wie weibliche! Sie zeichnet sie mit wenigen feinen Pinselstrichen und man hat das Gefühl, sie vor Augen zu haben, ja sogar, sie zu kennen. Beschreibungen von Örtlichkeiten, der Umgebung und des Geschehens sowie der Gedanken und Gefühle der Figuren sind nie langweilig.

Die Entwicklung der Geschichte ist in sich schon stimmig. Aber der Klappentext verspricht einen spannenden Hauptteil in Nürnberg. Dieser Teil kommt aber sehr spät zum Zuge und so habe ich leider die meiste Zeit das Gefühl gehabt, ich bin bei der falschen Geschichte. Auch kommt mir das Herbarium ein bisschen zu kurz. Die kleinen Einschübe mit Gebäck und der Einsatz von unterschiedlichen Kräutern fallen kaum auf.

Dass auch die Liebe eine Rolle spielt, war abzusehen. Das gehört ebenfalls zu den Büchern der Autorin. Doch es ist nicht übertrieben schnulzig, sondern lebendig und mit einer schönen Prise Humor. Außerdem weiß Anne Töpfer um den Zauber der Realitätsnähe – und setzt ihn hier sehr gekonnte ein.

Mir ging besonders nahe, wie Sarahs Trauer beschrieben wurde. In vielem habe ich mich selbst wiedererkannt und so ein kleines Stückchen Trauerbewältigung schaffen können. „Der Tod ordnet die Welt neu“ – oh ja, das ist wohl wahr!

Es ist für mich nicht das stärkste Buch der Autorin, dennoch habe ich es genossen. Es wirkt auf einer anderen Ebene, hallt auch eine längere Zeit noch nach. Besonders die Schlüsselszene, der „Show-Down“, ist absolut gelungen, mitreißend, überraschend und atemberaubend. So bin ich dann nicht enttäuscht, aber auch nicht so begeistert, wie bei den anderen Büchern der Autorin.

Sehr schön wie immer: Es finden sich am Ende ein paar Rezepte, die sich auf das Buch beziehen. Das liebe ich und das ist ein echtes Highlight!

Alles in allem möchte ich „Wildblütenzauber“ gerade noch vier Sterne geben und ich bin gespannt, was als nächstes kommen wird!

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Kein Buch für jeden

Finde deinen Seelenpartner
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Pierre Franckh ist mir aus meiner Kindheit und Jugend als Schauspieler bekannt. Dass er seit vielen Jahren Motivationstrainer ist, wusste ich nicht. Und um ehrlich zu sein – nach Lektüre dieses Buches ...

Pierre Franckh ist mir aus meiner Kindheit und Jugend als Schauspieler bekannt. Dass er seit vielen Jahren Motivationstrainer ist, wusste ich nicht. Und um ehrlich zu sein – nach Lektüre dieses Buches verwundert mich das sehr. Woher stammt sein Erfolg? Was ich hier lese, ist so banal und motiviert (zumindest mich) überhaupt nicht. Wir werden von den Eltern, anderen Menschen und der Umwelt geprägt – welch neue Erkenntnis! Natürlich übernehmen wir vieles von anderen, kopieren, ahmen nach. Dennoch können wir Individuen werden – und die meisten von uns werden das auch ganz ohne Hilfe. Was das am Ende mit dem Finden des Seelenpartners zu tun hat, ist mir nach wie vor unklar.

Das Buch liest sich, als würde es in Weichspüler schwimmen. Dazu kommen viele Briefe und Nachrichten, die an Pierre Franckh und seine Frau Michaela gerichtet sind, in denen in den höchsten Tönen gelobt und gedankt wird. Klar, sicher finden genug Menschen solche Seminare hilfreich – Menschen sind eben unterschiedlich. Aber für mich kommt das so rüber, als wolle mir der Autor damit immer wieder unter die Nase reiben, dass Zweifel unangebracht sind und er das Glück mit Eimern über mir ausleert.

Ja, ein wenig macht mich das Buch schon wirklich sauer. Meiner Meinung nach bewirkt es das genaue Gegenteil dessen, was es sollte. Neue Erkenntnisse sind auch keine zu finden – es werden einfach Methoden und Praktiken neu verwertet.

Vielleicht hilft das Buch jenen, die komplett ohne Selbstwertgefühl leben. Ich persönlich habe nach vielen „Fehlgriffen“ seit zwanzig Jahren meinen Seelenpartner an meiner Seite. Ihn zu finden, das war wirklich nicht leicht, hatte aber mit dem, was Pierre Franckh hier schreibt, absolut nichts zu tun. Vielleicht kann ich genau deshalb nichts mit dem Buch anfangen? Oder ist dies nur einer von vielen Wegen und eben nicht der passende für mich? So oder so – ich finde das Buch leider nicht empfehlenswert. Zwei Sterne.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Vielleicht ein bisschen zu viele Verwicklungen, um glaubwürdig sein zu können

Die Karte
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Laura Windmüllers Lebensgefährtin Eva geht, wie so oft am Abend, noch Laufen. Doch dann kommt von Evas Handy eine seltsame Nachricht und Laura wird ermordet aufgefunden. Hauptkommissar Jens Kerner macht ...

Laura Windmüllers Lebensgefährtin Eva geht, wie so oft am Abend, noch Laufen. Doch dann kommt von Evas Handy eine seltsame Nachricht und Laura wird ermordet aufgefunden. Hauptkommissar Jens Kerner macht sich Vorwürfe, Eva nicht eindringlicher aufgehalten zu haben, denn er hat sie wohl als einer der letzte lebend gesehen. Ausgerechnet vor Evas Haus wurde kurz zuvor ein Mann erstochen. Hängen die beiden Morde zusammen? Doch dann wird eine weitere Läuferin tot aufgefunden – in gleicher Weise ermordet, wie Laura. Zusammen mit seiner Kollegin Rebecca Oswald will Jens den Fall so schnell wie möglich aufklären, denn eines ist klar – der Täter wird weitermachen!

Obwohl der vierte Band für mich der erste war, kam ich gut in die Story und auch die Charaktere musste ich mir nicht sehr erarbeiten. Das Team Jens / Becca ist einfach super eingespielt und das überträgt sich sehr auf den Leser. Die Vertrautheit und das Knistern ist Winkelmann sehr gut gelungen. Klar, wenn man sich erlesen hat, wie das entstanden ist, ist es sicher noch schöner. Der Fall selbst lässt sich prima ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher genießen.

Die Idee, die Karte bzw. die App (aber den Titel gibt es ja bereits) als Schlüssel einzubauen, finde ich gelungen und zeitgemäß bzw. in die aktuelle App-Schwemme passend. Die kleinen und großen Wendungen sind gekonnt und stimmig eingefügt worden. Allerdings gibt es auch ein paar Ungereimtheiten, die mir aufgestoßen sind. Vielleicht erwarte ich auch zu viel von einem Krimi/Thriller? Mir ist immer rätselhaft, wenn ein Ermittler ohne zweite Person unterwegs ist. Meines Wissens nach sind die immer zu zweit unterwegs.

Die Story entwickelt sich in eine ganz andere Richtung, als ich ursprünglich dachte. Das ist nun weder schlecht, noch besonders raffiniert. Aber es passt nicht so wirklich zum Titel. Die Auflösung ist recht überraschend, auch wenn sie durchaus logisch aufgebaut ist. Mit einem zweiten Faden lockt der Autor den Leser zudem gekonnt auf einige falsche Fährten. Dazu kommt noch ein weiteres Verbrechen, das Jens so nebenbei aufklärt und der Masse an Zufällen ein kleines Krönchen aufsetzt.

Insgesamt fand ich die Story nicht wirklich schlecht, aber sie bringt mich nun auch nicht dazu, die bisherigen Bände unbedingt noch kennenlernen zu wollen. Auch ist sie nicht gut genug gewesen, dass ich einen vermutlich folgenden fünften Band unbedingt haben muss. Ich wurde gut unterhalten, werde allerdings nicht wirklich viel sehr lange im Gedächtnis behalten. Von daher also ein durchschnittlicher Krimi, dem ich drei Sterne gebe.

Bisher hatte ich noch kein von Charles Rettinghaus gesprochenes Hörbuch. Seine Stimme gefällt mir, aber er las das Buch ein bisschen wie eine Predigt und das hat mich doch immer mal wieder ins Stolpern gebracht. Ich kann ihm gut zuhören, mein Lieblingssprecher wird er allerdings auf diese Weise definitiv nicht.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Es hätte witzig werden können.

Nachrichten von Männern
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Die Beschreibung klang richtig cool und die ersten Kapitel waren auch wirklich amüsant. Allerdings haben sich die Witze mit der Zeit ein bisschen abgenutzt und irgendwann fragte ich mich tatsächlich, ob ...

Die Beschreibung klang richtig cool und die ersten Kapitel waren auch wirklich amüsant. Allerdings haben sich die Witze mit der Zeit ein bisschen abgenutzt und irgendwann fragte ich mich tatsächlich, ob es in den Augen von Annika Decker und Katja Berlin denn nur Vollpfosten unter den Männern gibt. Da wird echt kein gutes Haar am anderen Geschlecht gelassen und alles nur negativ hingestellt. Nette, liebe, liebevolle, amüsante, aufbauende, fröhliche Nachrichten scheint von den beiden Frauen keine je von einem Mann bekommen zu haben. Teilweise verstehe ich die Nachrichten auch gar nicht. Mag sein, dass ich zu doof dazu bin. Die Typisierung der Männer zeugt jedenfalls nicht davon, dass die beiden Autorinnen ihnen irgendwie wohlgesonnen wären.

Klar, es gibt auch nicht so witzige Beziehungen und Männer. Aber ein paar Kapitel mit weniger bissigem Inhalt hätten dem Buch ganz sicher nicht geschadet. Las es sich anfangs lockerflockig weg, schaffte ich bald nur noch ein Kapitel alle zwei, drei Tage und es war hart an der Grenze, dass ich das Buch ganz abgebrochen hätte.

Kurz und gut – der Abnutzungseffekt war super fix da und lustig war die ganze Sache dann schnell nicht mehr. Auch die Rezension zum Buch ist nicht einfach und am Ende sehe ich ein, dass ich nur zwei Sterne geben kann.

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