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Veröffentlicht am 27.07.2020

Gemeinsam Aufgaben bewältigen

Zusammen sind wir nie allein
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Gerade in Zeiten von Krisen, wie aktuell der Corona-Krise, ist alles, was Mut macht, stets willkommen. Noch dazu, wenn es so liebevoll gestaltet ist, wie dieses Büchlein. Es eignet sich bestens als Trostpflaster ...

Gerade in Zeiten von Krisen, wie aktuell der Corona-Krise, ist alles, was Mut macht, stets willkommen. Noch dazu, wenn es so liebevoll gestaltet ist, wie dieses Büchlein. Es eignet sich bestens als Trostpflaster und als Mitbringsel.

Die Aquarell-Zeichnungen von Sarah Jacoby sind zauberhaft. Nicht zu detailreich, aber dennoch mit riesengroßer Aussagekraft. Das Wesentliche springt direkt ins Auge und geht von da ohne Umwege ins Herz.

Die Übersetzung der Original-Verse hat vielleicht ein bisschen den kompletten Charme leiden lassen, denn mir erscheinen die Reime ein wenig holprig an vielen Stellen. Auch ist das Versmaß für Kinder wohl schwierig. Dennoch ein dickes Lob an Anna Taube, die sicher keinen einfachen Job hatte.

Die Aussage, dass man gemeinsam mehr bzw. alles schafft und gleichzeitig nie allein ist, ist besonders für Kinder wertvoll und wichtig. Mit den Waldtieren, den Reimen, den Bildern wird den Kindern auch gezeigt, wie die Natur den Lauf der Welt beeinflusst. Groß und Klein, Stark und Schwach, Alt und Jung - zusammen und gemeinsam. Einfach wunderschön!

Für mich ein sehr schönes Buch, das allerdings nicht für alle Kinder ab 4 Jahren gleichermaßen geeignet ist. Ich gebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Rezepte für den Alltag und für geselliges Beisammensein

Brote & Snacks
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Ganz ohne Frage – Peter Kapp versteht was vom Brot! Man merkt auf jeder Seite, dass darin seine ganze Leidenschaft steckt. Deshalb ist es besonders schade, dass ich einfach keinen Sauerteigansatz hinbekomme. ...

Ganz ohne Frage – Peter Kapp versteht was vom Brot! Man merkt auf jeder Seite, dass darin seine ganze Leidenschaft steckt. Deshalb ist es besonders schade, dass ich einfach keinen Sauerteigansatz hinbekomme. Seine Tipps und Anleitungen sind klasse, es liegt echt einzig und allein an mir. So mogle ich ein wenig und nehme gekauften Sauerteig. Das ist allerdings nicht ganz das, was man machen sollte, denn es stimmt: je älter ein Sauerteigansatz ist, desto bekömmlicher, milder und leckerer ist er im Brot.

Doch Rapp macht ja nicht nur Sauerteigbrote, sondern bietet auch ganz viele Rezepte für solche Bäcker wie mich, die damit nicht klarkommen oder Hefebrote lieber mögen. Auch an Anfänger ist gedacht. Das Buch startet mit Infos rund um den Brotteig, auch wie man ihn formt. Eine Anleitung für die Herstellung von Anstellgut fehlt auch in diesem Buch nicht. Damit ist man gerüstet für die Rezepte, die danach folgen. Ganz typisch Kapp werden hier allerdings auch mal gern Zutaten verwendet, die man nicht so einfach auftreiben kann. Dazu gehören beispielsweise diverse Mehlsorten und Terra Madre Sauerteigmutter. Wer Kapps Bücher kennt, wundert sich darüber nicht.

Die Rezepte sind zumeist für recht große Mengen ausgelegt. Bei den Baguettes beispielsweise für jeweils acht (kleine) Baguettes. Das entspricht einem Kilo Mehl. Man kann die Rezepte aber auch gut anpassen und/oder halbieren. Die Aufstellung der Rezepte ist klassisch und übersichtlich. Die Arbeitsschritte sind gut verständlich erklärt und für jedes Brot und jeden Snack gibt es auch mindestens ein tolles, aussagekräftiges Bild. Nicht immer werden die eigenen Backwerke so schön, aber das Wichtigste stimmt immer: Der Geschmack! Eine Ahnung davon erhält man bereits beim Backen. Der Duft ist einfach herrlich!

Schade finde ich nur, dass das Buch eher ein Heft ist und bei mir schon jetzt abgestoßene Kanten hat. Ein stabilerer Einband wäre schon wünschenswert für alle, die oft und gerne (Brot) backen. Die Rezepte eignen sich für Partys und geselliges Beisammensein, aber auch für den Alltag, wenn man sich nicht gerade Rezepte mit Kamut- oder Burrato-Mehl von Mulino Marino aussucht. Von schlicht bis raffiniert ist alles geboten. Mir schmeckt’s prima!

Alles in allem ein sehr schönes Buch und deshalb vier Sterne.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Ein leises, aber gewaltiges Buch

Das Haus der finsteren Träume
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Noah Turner hat seinen Vater nie wirklich kennengelernt, da dieser an einem Gehirntumor starb, bevor er geboren wurde. Weder seine Mutter noch seine Schwestern erzählen von ihm, doch eines vereint die ...

Noah Turner hat seinen Vater nie wirklich kennengelernt, da dieser an einem Gehirntumor starb, bevor er geboren wurde. Weder seine Mutter noch seine Schwestern erzählen von ihm, doch eines vereint die Familie: Sie führen ein Gruselhaus. Das war Harrys großer Traum und ist nun der Lebensunterhalt der Familie. Noah weiß instinktiv, dass er anders ist, als andere Kinder. Er kommuniziert mit einem echten Monster. Dieses ist sein Freund, und deshalb lässt er es irgendwann auch ins Haus …

Die Story entwickelt sich ganz gemächlich und das Auftauchen der Monster und „finsteren Träume“ geschieht sporadisch und quasi am Rande des Gesichtsfeldes. So wird der Leser quasi in Sicherheit gewogen und die Ereignisse erscheinen nicht so wirklich schlimm und böse. Shaun Hamill lässt seinen Protagonisten mit der Erzählung weit ausholen. Er erzählt sogar von Ereignissen und Geschehnissen aus der Zeit vor seiner eigenen Geburt, als hätte er das selbst erlebt. Das erscheint ein wenig gewöhnungsbedürftig, ist aber meiner Meinung nach ein gelungener Kniff.

Noahs Begegnung mit dem Wesen und seine Freundschaft mit ihm sind verwirrend. Man kann nicht glauben, dass das echt, nicht nur eingebildet, ist, doch muss es ja sein, da gewisse Ereignisse sonst so nicht hätten geschehen können. Man wundert sich lange Zeit, dass Noah vom „Wesen“ spricht und ganz selten mal vom „Monster“. Sein Vertrauen hat zwar von Anfang an kleine Risse, dennoch genießt er das Zusammensein mit ihm in mehr als einer Hinsicht sehr. Mehr noch, es scheint ziemlich schnell sehr wichtig für Noah zu werden, das Wesen an seiner Seite zu wissen. Die Veränderungen gehen langsam voran und obwohl der Leser das direkt mitbekommt, sind die Folgen erschreckend und ziehen einem schon die Füße weg. So kommt Shaun Hamill fast komplett ohne Blutbad aus, trifft aber noch viel härter.

Das recht beschauliche Leben der Turners, die immer ein bisschen am Rande der Gesellschaft leben und mit harten Schicksalsschlägen zu kämpfen haben, sieht in diesem Licht betrachtet doch völlig anders aus. Jedes einzelne Familienmitglied erlebt ganz alltägliche Dinge, auch die üblichen Dramen eines Lebens, macht Entwicklungen durch, probiert sich aus, kämpft und strampelt – und doch sind da immer wieder diese Einschläge, von denen man selbst immer ganz fest überzeugt ist, dass sie immer nur die anderen treffen, nie einen selbst.

Immer wieder gibt es Szenen und Stellen, die fast schon philosophisch sind. So hat mich ganz besonders ergriffen, als Noah die Bathöhle entdeckt, sie so gerne haben möchte und dann feststellt, dass das Geschenk nicht auf die richtige Weise zu ihm kam. Die Freude bleibt aus, kehrt sich ins Gegenteil um und hinterlässt ein tiefes, schwarzes Loch in der Seele. Es ist ein leises Buch, das umso tiefer unter die Haut geht. Das Ende ist phantastisch, stimmig, logisch, folgerichtig, genial und wunderschön. Das ist definitiv Horror vom Feinsten.

Auf der Rückseite des Buches ist Stephen King zitiert, der sagt, er liebt das Buch und der Leser wird das auch. Ich gehe noch weiter und sage, ich traue dem Meister zu, dass er mal wieder ein Experiment wagte und sich ein neues Pseudonym zugelegt hat. Dieses Buch ist atemberaubend gut und ganz im Stile des genialen Autors, den Leser in Sicherheit zu wiegen, einzulullen, den Horror kleinzureden, kleine Andeutungen zu machen, die sehr viel später sich dann als hammerharte Tiefschläge zu erkennen geben. Entweder hat sich Shaun Hamill stark inspirieren lassen oder King erlaubt sich mal wieder einen Spaß mit den Lesern. So oder so – mich hat „Das Haus der finsteren Träume“ sehr gut unterhalten, in Atem gehalten und auch bis auf die Knochen entsetzt. Auch das Ende weiß zu überzeugen – und das schaffen nicht viele Bücher. Das belohne ich mit den vollen fünf Sternen! Und ja, Stephen Kings Worte stimmen: ich liebe dieses Buch!

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Bommel muss man einfach mögen!

Die kleine Hummel Bommel – Nur Mut!
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Bommel hat einen Auftritt und ein bisschen Bammel davor. Aber seine Oma macht ihm Mut und rät ihm, immer daran zu denken, wer er ist. Die Idee findet Bommel gut und er hält sich auch daran. Dadurch kann ...

Bommel hat einen Auftritt und ein bisschen Bammel davor. Aber seine Oma macht ihm Mut und rät ihm, immer daran zu denken, wer er ist. Die Idee findet Bommel gut und er hält sich auch daran. Dadurch kann er auch den anderen Insekten helfen, die er auf dem Weg zum Auftritt trifft …

Besonders witzig fand ich, dass der Moderator „Tommy Gottesanbeter“ heißt und tatsächlich aussieht, wie ein TV-Moderator ganz ähnlichen Namens! Außerdem finde ich es reizend, dass ein Lied im Buch vorkommt – das passt prima zu Maite Kelly, ganz klar. Schade nur, dass es keine Noten hat, denn die Kinder würden das gern singen und hören!

Die Themen, die das Kinderbuch anschneidet, sind quasi aus dem Leben der Kids im Zielgruppenalter genommen. Sich gegenseitig helfen und respektieren, Streiche mit Humor verzeihen und auch Sticheleien nicht allzu ernst zu nehmen, aber auch dagegen vorgehen, zu anderen (das lässt sich beliebig auslegen, auch Mitbürger anderer Herkunft sind damit gemeint) höflich und nett sein, nicht nur zu seinesgleichen und vieles mehr. Die Kids sehen mit dieser süßen Geschichte, wie wichtig es ist.

Die Zeichnungen sind wunderschön und kindgerecht, aber nicht zu kitschig. Die einzelnen Insekten-Charaktere wurden super getroffen. Alle Gesichtchen sprechen mich stark an. Keins der Insekten ist auf irgend eine Weise „eklig“, sodass die Kids auch hier etwas lernen und fürs Leben mitnehmen. Es lassen sich viele wunderschöne Details entdecken. Ein Bommel-Buch ist allein kaum denkbar – man wird sofort süchtig und will noch mehr! Die beiden Autorinnen und die Zeichnerin sind ein tolles Team. Besser hätte man sich Bommels Mut-Geschichte gar nicht wünschen können. Ich mag sie sehr und gebe die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Sehr gelungenes Buch über Lebensmittel, deren Herkunft und Verarbeitung zu leckeren Backwaren

Kinder backen mit Christina
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Dieses Buch ist viel mehr, als ein schlichtes Backbuch. Es erklärt den Kindern alles rund um das Backen, aber auch den Bauernhof und alles, was dort das Jahr über los ist. Tiere und Pflanzen spielen da ...

Dieses Buch ist viel mehr, als ein schlichtes Backbuch. Es erklärt den Kindern alles rund um das Backen, aber auch den Bauernhof und alles, was dort das Jahr über los ist. Tiere und Pflanzen spielen da natürlich eine große Rolle. Lebendig erzählt und mit tollen Fotos unterstützt, lernen so auch Stadtkinder das Landleben kennen. Das finde ich wunderbar, denn nicht jedes Kind hat das Glück, Landwirtschaft in der Nähe zu haben, schon gar nicht die mit artgerechter Tierhaltung.

So besteht die Hälfte des Buches aus Lesestoff. Doch das ist keine Kritik meinerseits, denn man weiß ja, dass sich im Buch 30 Rezepte finden, die sozusagen kindgerecht aufgearbeitet sind. Bei fast zweihundert Seiten ist es dann klar, dass Christina Bauer den Leser auch auf eine kleine Reise mitnimmt. Mir gefällt das! Die Kinder erfahren viel über Lebensmittel, bekommen Tipps und Tricks gezeigt und erfahren auch, wie sie beispielsweise Butter selbst herstellen können. Statt erfundene Geschichten gibt es spannende Geschichten rund um das, was die Kinder tagtäglich auf dem Tisch haben. Besser geht es kaum!

Die Rezepte selbst sind sehr gut ausgewählt und quasi querbeet durch die Küche. Es wird nicht ausschließlich gebacken, auch Marmelade wird gekocht, Popcorn gemacht, Eis gezaubert, Joghurt bereitet. Alles in Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die gut zu verstehen sind, eben auch und gerade für Kinder. Ganz klar, dass dennoch ein Erwachsener dabei sein muss! Die Zutaten sind für meine Begriffe leicht zu bekommen. Manche Rezepte erfordern ein bisschen Geschick. Doch im Grunde ist es ja nicht wirklich schlimm, wenn die Igelchen, Nikolause oder anderes Gebäck nicht wie aus dem Backbuch aussehen, sondern ihren eigenen Charakter haben.

Christina, Magdalena und Thomas Bauer sind die Stars des Buches. Man merkt Mutter und Kindern an, wie viel Spaß sie haben. Genau diese Freude sollen alle nacherleben können und ich bin mir sicher, das ist machbar. So bringt man die Kids dazu, über die Lebensmittel und deren Herstellung nachzudenken, und damit auch, nachhaltiger und umweltbewusster zu leben. Finde ich super! Genau deshalb bekommt dieses Buch auch die vollen fünf Sterne, obwohl der Titel nicht unbedingt aussagt, was das Buch in sich hat!

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