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Veröffentlicht am 06.07.2020

Nico ist eine Nervensäge – aber bei DIESER Mutter kein Wunder ….!

Der Löwe büllt
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Nico Schnös ist 47, mit einer wunderbaren Frau verheiratet und hat sein Leben irgendwie nicht im Griff. Er flippt gern und schnell aus, wodurch er im Job Probleme bekommt. Deshalb gibt ihm sein Chef eine ...

Nico Schnös ist 47, mit einer wunderbaren Frau verheiratet und hat sein Leben irgendwie nicht im Griff. Er flippt gern und schnell aus, wodurch er im Job Probleme bekommt. Deshalb gibt ihm sein Chef eine letzte Chance: Er schickt ihn eine Woche in Zwangsurlaub, aus dem er mit einem Ruhepuls unter 60 zurückkommen muss, sonst ist er gefeuert. Ganz klar, dass so viel Druck Gegendruck erzeugt und alles schief geht, besonders, weil nicht Mia, seine Frau, sondern Rosi, seine Mutter mitkommt …

Anfangs fand ich die Story urkomisch. Ein echter Jaud eben, aber dann hat sich so einiges doch enorm abgenutzt. Es ist irgendwie nicht wirklich lustig, wenn ein 47jähriger sich wie ein Vorpubertierender verhält und nur noch bockig aufstampft, anstatt mal etwas an seiner Situation aktiv zu verändern. Noch dazu wird mit der Zeit deutlich, dass Nico eigentlich noch nie anders war. Er hat nie gefragt, immer nur geurteilt. Und natürlich lag und liegt er mit seinen Vorurteilen kilometerweit von der Wahrheit weg.

Die weiteren Figuren sind teils dermaßen überspannt gezeichnet, dass es an Slapstick grenzt. Ja, ich kenne sie, die künstlerische Freiheit und die Übertreibung, um etwas zu verdeutlichen. Das kann man allerdings auch übertreiben. So, wie Nico eben. Mit jedem Versuch, sich zu entspannen, stresst sich Nico mehr und es wird immer absurder und alberner. Er macht einfach alles falsch, das man falsch machen kann. Gerade noch rechtzeitig zieht Jaud die Reißleine und schützt sich selbst vor dem Absturz. Das Buch bzw. die Story nimmt eine Wendung vom Lächerlichen ins Nachdenkliche. Hier stutzt man erst mal kurz, denn das ist so krass anders, dass das Folgen nicht ganz so leicht fällt. Aber es macht das Buch dann richtig gut. Es fehlt nicht die nötige Portion guten (!) Humors, aber es steckt ganz viel Wahrheit darin. Ich möchte nicht so weit gehen und von „Sozialkritik“ sprechen, dennoch finde ich, dass Jaud hier viele Themen anspricht, die „uns alle“ betreffen. Ganz so weit hergeholt ist meiner Meinung nach die Story nämlich dann doch nicht.

Der Titel wird von vielen falsch gelesen. Da „brüllt“ der Löwe nämlich nicht. Dem fehlt ein „r“ und deshalb „büllt“ er. Das hat einen Sinn und damit „Hand und Fuß“ und ist vielleicht typisch für unseren Protagonisten. Denn er macht viel Lärm, aber bewirkt nichts. Er büllt also. Wer brüllt, der hat zwar nicht unbedingt Recht, aber er wird gehört. Nico … nun, einfach mal lesen! Wer durchhält, der wird belohnt. So wie Nico, der reichlich spät lernt, aber dennoch lernt! Der Weg dahin und das Ergebnis sind es wert, durch den zähen Anfang zu gehen. Ich gebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Mir war das einfach zu heftig

Dunkle Botschaft
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In der Rechtsmedizin auf dem Obduziertisch von Julia Schwarz landet eine junge Frau, die in der Badewanne gestorben ist. Aus dem ursprünglich so eindeutigen Unfall mit dem Ladegerät des Handys wird schnell ...

In der Rechtsmedizin auf dem Obduziertisch von Julia Schwarz landet eine junge Frau, die in der Badewanne gestorben ist. Aus dem ursprünglich so eindeutigen Unfall mit dem Ladegerät des Handys wird schnell die Gewissheit, dass es sich hier um einen Mord handelt. Noch dazu stellt der Mörder den Ermittlern ein Rätsel – nur wenn dieses gelöst wird, kann das nächste Opfer überleben. Julia, ihre Assistentin und Kriminalkommissar Florian Kessler ahnen nicht, in welcher Gefahr die Frauen schweben …

Mich fesselt die Autorin – aber anders, als man denken möchte. Ich suche nach dem Schema, nach der Antwort auf die Frage, wie es kommt, dass die Qualität ihrer Storys so unterschiedlich ist. Mal bin ich von ihr gebannt, mal ärgere ich mich über Logikfehler und Längen und nun erstaunt sie mich mit sinnloser und brutaler Gewaltbeschreibung. Es widert mich an, wie in diesem Buch (klar, Thriller kommen ohne eine Portion Gewalt nicht so gut aus) Kinder und Tiere gequält und misshandelt werden. „Normale“ Morde und Gewalttaten sind schon genug, meine ich. Es muss nicht gegen die Schwächsten und Hilflosesten gehen und schon gar nicht in solcher Ausführlichkeit. Ich habe mich sehr schwer getan, „Dunkle Botschaft“ zu durchstehen. Als ich am Ende angelangte, wusste ich, dass ab einem gewissen Punkt meine Angst, dass wieder ähnliche Szenen kommen, unbegründet war, doch da ich das vorher nicht wissen konnte, hatte ich über zwei Drittel des Buches echte Panik vor solchen Szenen.

Mir wird nun Julia Schwarz ein bisschen sympathischer, da sowohl sie, als auch ihre Eltern mit dem Tod ihres Bruders in der Kindheit der beiden besser umgehen können. Noch immer möchte ich sie hin und wieder anstupsen und sie darauf hinweisen, dass nicht immer alles so ist, wie sie es sich zurechtdenkt und man hin und wieder besser mal nachfragen sollte. Aber ich empfinde jetzt ihr Denken als freier und sie damit auch „gesünder“ und ein bisschen eigenständiger. Das mag ich. Es ist eine gelungene Entwicklung ihrer Figur. Nur die Beziehung zu Florian bleibt diesmal weitgehend auf der Strecke.

Der Täter – man weiß im Grunde schon von Anfang an, dass er es ist, nur eben nicht, wer „er“ nun genau ist – geht brutal und gefühllos vor. Mir wird nur nicht so wirklich klar, woher er die viele Zeit hat bzw. wie er sein Leben finanziert, wenn er nicht arbeitet. Was ihn so werden ließ, kann ich einerseits verstehen, andererseits aber will ich immer wieder brüllen: gerade deshalb sollte er anders sein! Eine gebrochene Kinderseele wird zu einer rabenschwarzen Männerseele, voller Hass und mit Rache – aber an den falschen Personen. So ganz verstehe ich das leider nicht.

Wenig gefällt mir, dass unsere Protagonistin aus alten Fehlern nicht zu lernen scheint. Immer wieder – also in jedem neuen Fall – gerät sie einsam und allein in bedrohliche Situationen. Ganz unbewaffnet und mit Vorliebe ohne Handy oder zumindest im Funkloch. Da würde ich mir langsam mal ein paar neue Ideen wünschen. Ich musste diesmal sehr oft und sehr lange Pausen einlegen und konnte nicht „dranbleiben“. Zu sehr hat mich hier vieles mitgenommen. Das mögen einige sicher, mich schreckt es ab.

Svenja Pages hat ihren Job wie immer richtig gut gemacht. Sie kann halt auch nicht ausbügeln, was der Text nicht hergibt!

Auch diesmal frage ich mich, wie Frau Shepherd und Herr Fitzek das anstellen oder ob beide doch nur ihren Namen an Werke von Ghostwritern hängen. So oder so. Diesmal mag ich nur drei Sterne geben. Und dennoch bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, womit die Autorin in ihrem nächsten Buch den Leser überraschen wird.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Sie wissen alles über Dich. Alles!

The Passengers
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London in einer nicht allzu fernen Zukunft. Es gibt nur noch autonome Autos. Während die Unfalluntersuchungskommission, die aus vier von der Regierung berufenen Personen plus einer nach dem Zufallsprinzip ...

London in einer nicht allzu fernen Zukunft. Es gibt nur noch autonome Autos. Während die Unfalluntersuchungskommission, die aus vier von der Regierung berufenen Personen plus einer nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Person aus der Bevölkerung besteht und die über die Schuldfrage bei Unfällen mit Todesfolge entscheidet und deren Aufenthaltsort jeden Monat an einem anderen Ort ist, tagt, schaltet sich ein Hacker ins System. Libby, die autonome Autos hasst und ihre Berufung in die Kommission gern verhindert hätte, sieht nun acht Fahrzeuge, die entführt wurden und an einem nicht genau definierten Punkt kollidieren werden – und soll mit den anderen aus der Kommission darüber entscheiden, wer überleben darf und wer als nächstes sterben soll. Schnell erleben die Fünf – und die ganze Welt – dass der Hacker keinen Scherz macht. Machen die Kommissionsmitglieder nicht, was er sagt, lässt er ein Auto nach dem anderen explodieren. Nach und nach deckt er die dunklen Geheimnisse dieser Passagiere auf. Libby kennt einen der Passagiere …

Anfangs lernt man die Passagiere einen nach dem anderen recht harmlos kennen – und erlebt, wie sie erfahren, dass sie gekidnappt wurden. Das ist zunächst interessant, nutzt sich aber leider auch bald ab. Gerade noch rechtzeitig beginnt der zweite Teil des Buches. Hier erfährt man mehr über die Kommission und ihre Arbeit. Schnell wird der Leser auf die Seite von Libby gezogen, denn der Rest der Mitglieder ist, gelinde gesagt, unsympathisch. Das geht so weit, dass mir zwischendurch der Hacker sympathischer war, als der eine oder andere aus der Kommission. Das Katz-und-Maus-Spiel ist sehr spannend und immer klarer erkennt man, dass die Kommission selbst eine Farce ist. Das soll die Welt sehen, und nicht nur das. Erstaunlicher Weise ändert sich der Stil und das „Lesegefühl“ im dritten, vergleichsweise sehr kurzen, Teil des Buches erneut. Dennoch ist das ein guter Kniff, denn so bekommt der Leser ein gutes, rundes Bild von den Ereignissen vor, während und nach der Entführung. Dem ganzen setzt der letzte, sehr kurze Teil dann die Krone auf. Eine Achterbahnfahrt vom Feinsten!

Bisher ist mir noch nie ein Buch in dieser Art untergekommen, aber ich muss sagen, es ist genial gemacht. Im Nachhinein weiß ich, dass diese Spur Langeweile am Anfang absichtlich aufgebaut wurde, denn dadurch sitzen die dann kommenden Schläge nur umso besser. Mir gefällt der Stil von John Marrs sehr. Zwar habe ich zu keiner Figur eine wirklich enge Bindung aufgebaut, noch nicht einmal zu Libby, obwohl ich sie mochte, dennoch hat mich die Story gefesselt und das Geschehen schockiert. Dem Autor ist es gelungen, quasi nebenbei ein paar äußerst heiße Themen einzubauen und damit den Finger in die eine oder andere Wunde zu stecken, ohne dass man das Gefühl hat, er hält eine Moralpredigt. Dennoch bringt er den Leser zum Nachdenken.

Ein nettes Detail ist die Optik des Buches. Ganz in Schwarz mit einem blauen Power-Knopf und blauem Buchschnitt fällt es definitiv auf. Für Liebhaber ausgefallener Aufmachungen ist dies ein Leckerbissen.

Auch wenn es ein paar Längen gab – die ich, wie bereits erwähnt, im Nachhinein als absichtlich eingebaut erachte – wurde ich extrem gut unterhalten. Für die vollen fünf Sterne reicht es nicht ganz, aber ein vier-Sterne-Buch ist es auf alle Fälle und damit absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Natur und Umwelt kindgerecht und informativ erklärt

Die kleine Hummel Bommel schützt die Umwelt
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Die Zeichnungen sind einfach umwerfend schön! Klar, Familie Hummel ist nicht „naturgetreu“. Sie ist quasi eine Mischung aus Mensch und Hummel. Dennoch finde ich das für Kinder nicht verwirrend oder falsch, ...

Die Zeichnungen sind einfach umwerfend schön! Klar, Familie Hummel ist nicht „naturgetreu“. Sie ist quasi eine Mischung aus Mensch und Hummel. Dennoch finde ich das für Kinder nicht verwirrend oder falsch, sondern genau richtig. So sehen Hummeln zwar nicht aus, aber die Kids werden in den Hummeln dann doch eher Freunde sehen, denn Insekten, die sie ängstigen. Ganz verliebt bin ich ja in den kleinen Schmetterlings-Jungen!

Bei manchen Punkten bin ich ein bisschen im Zweifel, ob sie nicht Diskussionen zwischen Kindern und Eltern auslösen. So wird beispielsweise in einer Schautafel aufgelistet, welches Obst und Gemüse in welchem Monat Saison hat. Das stimmt so zwar, aber auch nicht ganz. Im Juli gibt es Kirschen! Wunderbar – aber in meinem Garten sind sie schon im Juni erntereif und im Juli gibt es keine mehr.

Die „Hummeltipps“ sind super einfallsreich. Nicht alle werden immer funktionieren, aber die Ideen sind großartig. Erde von den Schuhen kratzen und in einen mit Pflanzerde gefüllten Topf geben und warten, ob und was wächst – ich finde das genial. Da muss man nur hoffen, dass irgendein Samenkorn (beispielsweise Löwenzahn) dabei ist. Einen Versuch ist es allemal wert! Da können auch die Eltern noch staunen. Auch zu Themen wie Abfall und Recycling finden sich prima Ideen – und diese fördern noch dazu die Kreativität der Kinder. Zudem werden sie dafür sensibilisiert, nichts als selbstverständlich anzusehen und alles im großen Zusammenhang einzuordnen. Ich bin begeistert!

Es wird so vieles Wichtige angesprochen und erklärt, dass man es kaum glauben kann. Kindgerecht und stimmig, dabei nicht zu ausführlich, denn wenn dann Fragen kommen, braucht es sowieso auch für Kids weiterführende Literatur. Das hier vermittelte Grundwissen ist auf alle Fälle Gold wert! Kaufverhalten, Konsumverhalten allgemein (Wasser, Strom), Luftverschmutzung, Verkehrsnutzung, Wald, Wiese, Wasser, Klimawandel, Lebensmittel – die Themen sind absolut allumfassend und das finde ich besonders gut und wichtig.

Man kann nicht früh genug damit anfangen, den Kindern wertvolles Wissen mit auf den Lebensweg zu geben. Kinder sind kleine Menschen, die Wissen wie ein Schwamm aufsaugen. Je bewusster das geschieht, desto verantwortungsvoller wird der kleine Mensch auch als großer Mensch sein. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Buch bestens dazu geeignet ist, dabei zu helfen.

Britta Sabbag und Maite Kelly haben zu den herrlichen Zeichnungen von Joelle Tourlonias die Texte geschrieben. Das Dreiergespann ist eindeutig perfekt aufeinander eingespielt. Das Buch ist ein Traum geworden und bleibt den Kindern ganz sicher ein Leben lang im Gedächtnis – und Herzen! Ich gebe die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Katzengeschenke muss man auch verstehen

Eine Samtpfote stiehlt Herzen
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MacGyvers Lieblingsmensch Jamie ist in den Flitterwochen und er passt nun auf Jamies Cousine Briony, die ihre eigene Hochzeit platzen ließ, auf. Jedenfalls ist er davon überzeugt, immerhin ist sie zu ihm ...

MacGyvers Lieblingsmensch Jamie ist in den Flitterwochen und er passt nun auf Jamies Cousine Briony, die ihre eigene Hochzeit platzen ließ, auf. Jedenfalls ist er davon überzeugt, immerhin ist sie zu ihm gezogen! Recht schnell artet das für Mac in Stress aus, denn die Menschen sind gewohnt begriffsstutzig, dabei steht doch fest, dass Nate nicht nur zu viel arbeitet und zu einsam ist, sondern auch noch etwas Wichtiges einfach nicht kapiert …!

Nach dem ersten Band war ich besonders neugierig, wie es wohl weitergehen könnte. Nachdem er Jamie und David ja erfolgreich verkuppeln konnte und noch ein paar andere Menschen in der märchenhaften Wohnsiedlung Storybook Court in Hollywood sehr glücklich machte, nimmt er sich jetzt weiteren Bewohnern der Gegend an. Das ist seine Mission! Glück verbreiten! Dabei macht er sich nicht selten Diogee zunutze, den Hund von David. Zwischen beiden herrscht eine Art Waffenruhe – Mac kann Hunde nicht leiden und findet sie absolut dumm. Aber nützlich sind sie eben hin und wieder doch! Die „Auftritte“ von Mac sind zauberhaft und irre witzig, aber leider auch in Band 2 recht dünn gesät, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass der Titel die Miez ja in den Fokus rückt.

Die Geschehnisse entwickeln sich ähnlich gemächlich, wie in „Eine Samtpfote zum Verlieben“. Die alten Bekannten kommen zum Großteil leider nicht oder nur sporadisch vor. Hier hätte ich mir doch den einen oder anderen „Auftritt“ gewünscht. Wir lernen also im Grunde neue Figuren kennen, was darauf schließen lässt, dass die Serie lange weiterlaufen könnte und weitgehend ohne Einhaltung der Reihenfolge genossen werden kann. Nicht die schlechteste Idee, aber auch kein Geniestreich!

Mir hat sehr gut gefallen, dass im Fokus diesmal eine Seniorenresidenz stand, in der es nicht düster und traurig zugeht, sondern recht flott und lustig. Das sollte definitiv Schule machen! So ganz nebenbei entwickelt sich die Sache zu einem Cosy-Crime und Mac löst den Fall wie ein Profi. Die Menschen sind nur Statisten und merken mal wieder reichlich spät, wie der Hase läuft! Bis dahin weiß Mac, wie er an leckere Sardinen kommt und auch aus verschlossenen Räumen verschwinden kann.

Es handelt sich hier um eine leicht gekürzte Lesung. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wichtige Inhalte fehlen würden. Alles passt nahtlos zusammen und es gibt auch keine Sinn-Lücken. Sandra Voss hat eine angenehme Stimme. Streckenweise liest sie ein bisschen so, als handle es sich um ein Märchenbuch, doch das sei ihr verziehen. Insgesamt hört man ihr einfach gerne zu.

Das Ganze hat mir eine Spur besser gefallen, als der erste Teil und das lässt hoffen, dass eine weitere Steigerung möglich ist. Vieles ist mir zu stereotyp geraten, es werden ganz viele Klischees bedient und im Groben ist – bis auf den einen Knalleffekt – alles recht vorhersehbar. Das ist noch lange nicht schlecht, dann manchmal muss es einfach Wohlfühlfaktor haben, ganz ohne große Ansprüche. Und das ist hier sehr gut gelungen. Deshalb gebe ich vier Sterne und hoffe, der in den USA bereits erschienene dritte Band „Mac on a hott in roof“ wird bald auf Deutsch erscheinen.

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