Profilbild von Miss_Stephanie

Miss_Stephanie

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Miss_Stephanie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Miss_Stephanie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2022

Es hätte ein Fantasy-Epos werden können...

Neon Gods - Hades & Persephone
0

Die Autorin hat hier eine Geschichte zu Papier gebracht, welche den Leser/die Leserin in den Olymp führt. Wir treffen auf die bekannten 12 Gottheiten, auf Intrigen und Machtkämpfe. So geschieht es, dass ...

Die Autorin hat hier eine Geschichte zu Papier gebracht, welche den Leser/die Leserin in den Olymp führt. Wir treffen auf die bekannten 12 Gottheiten, auf Intrigen und Machtkämpfe. So geschieht es, dass Zeus wieder heiraten möchte, seine Auserwählte aber vor ihm flieht und in die Arme seines größten Widersachers Hades rennt. Zeus ist außer sich vor Wut und droht Hades und dessen Gefolgsleuten mit Krieg, wenn Hades seine Auserwählte, Persephone, nicht frei lässt…

In meinen Augen sind das Ideen für ein Fantasy-Epos, aber die Autorin macht nichts aus diesem Potenzial, leider.

Von den 12 Gottheiten erfahren wir nicht viel außer, dass Zeus seine letzten drei Ehefrauen umgebracht haben soll und auch sonst sehr gerne morden lässt. Mehr erfährt der Leser/die Leserin nicht. Dabei ist bei 12 Gottheiten im Olymp doch sicher einiges los.

Demeter, die Mutter von Persephone, ist ebenfalls nur darauf aus, ihre Macht zu festigen und auszuweiten, daher der Heiratshandel mit Zeus. Sie selbst hasst Zeus und will ihn loswerden. Warum nun Persephone dafür herhalten muss, entschließt sich mir nicht, da sie selbst als eine der 13 sicherlich andere Einfälle hätte haben können. Von den eigentlich vier Töchtern der Demeter erfährt man nur etwas von Persephone, die anderen Töchter gehen fast unter.

Hades, der eigentlich 13. Gott, wurde von Zeus in die Unterstadt des Olymps verbannt und darf die Oberstadt nie betreten und die Gottheiten der Oberstadt dürfen die Unterstadt nicht betreten, ein Vertrag sieht dieses so vor. In der Oberstadt wurde das Gerücht verbreitet, Hades sei tot. Warum wird nicht erklärt. Hades hasst Zeus, da dieser seine Eltern umbrachte. Warum Zeus dies tat, wird auch nicht weiter plausibel aufgeklärt.

Persephone ist eine kluge, selbstbewusste Person, die bei Hades richtig aufblüht. In der Oberstadt mimt sie eher die brave und süße Prinzessin. Sie selbst hasst das Leben im Olymp und wartet nur auf ihren 25. Geburtstag um endlich frei sein zu können und dem verhassten Leben im Olymp den Rücken kehren zu können. Es kommt natürlich ganz anders. Ein neuer Plan muss her und den schmiedet sie mit Hades eine Nacht nach ihrer Ankunft in der Unterstadt.

Von der Entwicklung der Persönlichkeiten wächst Persephone am meisten. Sie wird selbstsicherer, lässt sich nichts mehr gefallen von ihrer Mutter und beginnt, um das zu kämpfen war ihr lieb ist. Man merkt, dass in ihr mehr steckt als nur die hübsche Prinzessin.

Hades hingegen wird als Monster beschrieben, einen den man fürchten muss. Diese Eigenschaften gehen im Buch völlig verloren. Er ist der König der Unterstadt und tut alles, um seine Bevölkerung in Sicherheit zu halten. Doch vom beschriebenem Monster merkte ich beim Lesen nicht viel. Im Laufe der Zeit macht er eine Entwicklung durch, die mir nicht gefallen hat. Es fühlte sich an, als hätte die Autorin mit Persephone und Hades „freaky friday“ gespielt.

Der Schreibstil ist flüssig und die Szenerie konnte ich mir gut vorstellen.

Fazit:
Die Geschichte hätte um so vieles besser werden können, aber das Augenmerk der Autorin lag hier eindeutig auf die Sexszenen, die mir an einigen Stellen zu viel waren und auch manchmal unglücklich platziert. Es kamen Szenen vor an denen ich dachte, jetzt werden einige Fragen beantwortet, aber dann kam der Sex oder anderes Geplänkel dazwischen. Auch die Beziehung zwischen Persephone und Hades ist mir zu sehr auf fleischlicher Ebene gehalten, das Zwischenmenschliche ging oft unter.
Das große Finale zwischen Hades und Zeus ist mehr als enttäuschend und zu einfach gelöst.

Mich lässt das Gefühl nicht los, dass hier einfach mal schnell ein Buch geschrieben werden musste.

Der Klappentext verspricht ein spannendes Fantasybuch. Das einzige was an diesem Buch Fantasy ist, sind die Namen und der Ort... mehr nicht! Es findet sich überhaupt keine Magie in diesen Seiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.04.2020

Auf der Suche nach der eigenen Herkunft...

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde
2

Fünf Monde, eine High Lady, eine Prinzessin die es nicht geben dürfte, Magie und märchenhafte Wesen, das sind die Stoffe aus denen „Shadow Tales“ von Isabell May geformt wurde.

Das Cover finde ich super ...

Fünf Monde, eine High Lady, eine Prinzessin die es nicht geben dürfte, Magie und märchenhafte Wesen, das sind die Stoffe aus denen „Shadow Tales“ von Isabell May geformt wurde.

Das Cover finde ich super gelungen. Es ist nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Die Dialoge sind situationsbedingt witzig oder auch ernst. In die Szenen kann man sich schnell rein denken und es macht Spaß mit den Gefährten durch die Lande zu ziehen.

Die Protagonisten sind in ihrem Charakter sehr unterschiedlich.
Lelani ist eine junge Frau die an ihrem 18. Geburtstag ein sehr abenteuerliches Geschenk erhält. Als Pflegekind bei Aphra aufgewachsen hatte sie bis dahin ein sicheres, aber auch ausdruckloses Leben. Sie ist von freundlicher Natur, aber auch sehr naiv. Von der Welt außerhalb ihres Dorfes hat sie keine Ahnung. Das bisschen was sie weiß, weiß sie aus Erzählungen und Sagen.
Haze ist ein Jägersohn in Lelanis Alter und ihr bester Freund. Beide kennen sich seit der Kindheit und vertrauen sich blind. Er selbst scheint ein attraktiver junger Mann zu sein mit ein wenig Kampferfahrung, bedingt durch das Jagen. Seine Zuneigung zu Lelani verbirgt er.
Kyran ist vom Adel, gut erzogen, hochgewachsen, von androgyner Gestalt. Dessen Vater ist einer der Lords die im Dienste der High Lady stehen und Kyran steht unter dem Dienste seines Vaters. Durch sein Äußeres zieht er alle in seinen Bann, auch Lelani ist entzückt von ihm. Haze hingegen ist nicht so naiv und traut ihm nicht. Zum Ärger Haze`s wird auch Kyran ein Weggefährte.

Die Story ist einfach gehalten, dennoch sehr lesenswert. Manche Hergänge sind vorhersehbar, einige wiederum nicht. Lelani macht im Verlauf eine Wandlung durch. Zum ersten Mal weit weg von zuhause muss sie sich durch die Wildnis schlagen. Mit der Zeit fängt sie an, ihr bisheriges Leben zu hinterfragen, legt nach und nach ihre Naivität ab und muss mit nicht gekannten Gefühlen herumschlagen. Auch Haze reift im Laufe des Buches, wird stärker und beweist Lelani, dass sie in ihm nicht nur einen Freund hat, sondern auch einen Beschützer.
Kyran selbst bleibt mysteriös. Als Handlanger seines Vaters lebt er ein Leben, welches er so eigentlich nicht möchte, jedoch in den Erwartungen anderer feststeckt.
Die eigentliche Magie kommt hier im 1. Band noch nicht wirklich zur vollen Geltung.

Fazit:
Ich würde „Shadow-Tales“ in die Kategorie -Jugendbuch- einordnen. Aber auch als Erwachsene hatte ich viel Spaß beim Lesen. Das Buch ist eine leichte Lektüre für zwischendurch. Die verschiedenen Märchenelemente passen super in die Szenerie. Alles in Allem steckt in der Story viel Potenzial für mehr. Definitiv werde ich die Fortsetzung lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Fantasie
Veröffentlicht am 08.07.2019

Eine Zukunft ohne Individualität, eine Zukunft die hoffentlich nur Fiktion bleibt

Die Unvollkommenen
0

Fünf Jahre nach dem Ableben und der Wiedergeburt von Samson Freitag lernen wir Lila kennen. Lila ist eine Gegnerin der Optimalwohlökonomie der Bundesrepublik Europa und seit einem versuchten Mordanschlag ...

Fünf Jahre nach dem Ableben und der Wiedergeburt von Samson Freitag lernen wir Lila kennen. Lila ist eine Gegnerin der Optimalwohlökonomie der Bundesrepublik Europa und seit einem versuchten Mordanschlag an einem Regierungsmitglied im Jahre 2052 unter Verwahrung. Dies ist kein Gefängnis im herkömmlichen Sinne, die Verurteilten werden sozusagen unfreiwillig in den Dornröschenschlaf gelegt. So auch Lila. Nach ihrer „Freilassung“ wird sie in ein Internat für Verurteilte gebracht, in dem sie nun den Rest ihres Lebens wie im Schlaraffenland leben „darf“. Doch auch hier droht den Verurteilten bei Ungehorsam die Verwahrung. Da Lila fünf Jahre ihres Lebens fehlen, fällt ihr der Start in den „Alltag“ nicht leicht und sie muss akzeptieren, dass ihr Todfeind Samson Freitag zwar gestorben, aber als „Gott“ wiedergeboren wurde…

--------------------------------------------------------------

Ich durfte 2017/2018 schon „Die Optimierer“ von Theresa Hannig lesen und war begeistert. Schnell stand für mich fest, dass ich die Fortsetzung lesen muss und umso größer war meine Freude, dass ich wieder an dieser Leserunde teilnehmen durfte.

Enttäuscht wurde ich beim Lesen nicht. Der Einstieg in die Materie viel mir sehr leicht. Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig und der Spannungsbogen bleibt konstant. Es gab aber auch Textpassagen die ich mehrmals lesen musste, um Zusammenhänge zu verstehen, vor allem bei der Technik. So ist für mich das Buch auf keinen Fall etwas für „zwischendurch mal schnell lesen“.
Das Ende ist leider, wie schon beim Vorgängerband, plötzlich sehr schnell und rasant erzählt. Fragen bleiben offen.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Lila und der Homunkulus waren mir sehr sympathisch. Eoin Kophler war mir anfangs sympathisch, aber im Verlauf der Geschichte änderte sich meine Meinung zu ihm. Bei Anna Freitag, die Mutter von Samson, bin ich ein bisschen hin und her gerissen und kann kein genaues Urteil fällen.
Erstaunlich war für mich die Tatsache, dass die Roboter Rechte einfordern, die in meinen Augen nur biologischen Individuen zustehen.

Das Cover gefällt mir wieder sehr gut und passt mit dem Vorgängerband super zusammen.

Fazit:
Theresa Hannigs Fortsetzung ist super gelungen, schon alleine deshalb, da es den Leser wieder sehr viel zum Nachdenken und auch viel Diskussionsstoff bietet.
Das überwachende digitale Zeitalter, welches schon in „Die Optimierer“ beschrieben wurde, wird in diesem Roman weiter ausgebaut. 2052 wurde „nur“ überwacht und gespeichert, 2057 werden den voll integrierten Menschen über implantierte Chips Sinne, Emotionen und Realitäten vorgegaukelt. Verstorbenen Menschen kann per Chip die „Seele“ in einen Roboter implantiert werden und so lebt dieser geliebte Mensch weiter.
Ich hoffe sehr, dass dieser Roman nur Fantasie bleibt und nicht eines Tages in die Realität umgesetzt wird, außer als Film.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.05.2019

Ein Roman für Teenager

First Comes Love
1

Im Roman „First Comes Love - Liebe mich wenn du dich traust“ von Katie Kacvinsky treffen wir auf den Teenager Gray, der sein Leben durch eine familiäre Tragödie ohne Emotionen und Lebenslust lebt. Seine ...

Im Roman „First Comes Love - Liebe mich wenn du dich traust“ von Katie Kacvinsky treffen wir auf den Teenager Gray, der sein Leben durch eine familiäre Tragödie ohne Emotionen und Lebenslust lebt. Seine Zukunft und Träume hat er der Familie wegen aufgegeben. Gray macht Bekanntschaft mit Dylan, die ihre Semesterferien bei ihrer Tante in Phoenix verbringt. Ihre Kamera sowie ihr Notizbuch hat sie immer dabei. Dylan ist das ganze Gegenteil von Gray. Sie hat eine unglaubliche positive Einstellung zum Leben und ihre Abenteuerlust ist kaum zu bändigen. Beide freunden sich an und Grays Mauern werden durch Dylan nach und nach brüchig. …

Das Cover gefällt mir, es ist nicht aufdringlich.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Die Szenen kann man sich beim Lesen gut bildlich vorstellen.

Die Story ist anfänglich sehr mitreißend, verebbt aber leider sehr schnell. Vom Kennenlernen bis zum Verlieben vergeht kaum Zeit und das Gray nach kürzester Zeit so vernarrt in Dylan ist, dass er sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen kann, war für mich nicht glaubwürdig bzw. nicht verständlich.
Die Person Gray ist gut ausgearbeitet und man erfährt viel über ihn, was auch wichtig ist um zu verstehen warum er so ist wie er ist. Über Dylan erfährt der Leser leider nicht viel. Die Darstellung ihrer Person wirft viele Fragen auf. Ich konnte auch nicht erkennen, woher Dylan ihre Lebensweisheiten nimmt, denn ihr Leben scheint ohne Probleme und Sorgen zu verlaufen. Sie gibt Gray Ratschläge die eher einer Großmutter entsprechen würden. Der Story fehlt dadurch das „gewisse Etwas“.

Fazit:
Für eine Teenager-Liebesgeschichte ist das Buch gut geschrieben und ich denke, wenn ich 20 Jahre jünger wäre, hätte mich der Roman mehr gefesselt. So aber ist die Story für mich zu flach. Als Übung des „kreativen Schreibens“, so wie die Schriftstellerin dieses Buch betitelt, ist es jedoch gut gelungen. Authentisch wird die Geschichte dadurch, dass die Schriftstellerin eigene Erfahrungen eingebracht hat. Auch die Orte die hier beschrieben werden, wurden von ihr besucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 04.12.2018

Fünf Frauen auf dem Weg zu sich selbst

Als das Leben vor uns lag
0

Der Leser trifft beim Lesen auf fünf Mädchen die in den 1950er Jahren in einem katholischen Kloster-Internat in Spanien aufwachsen. Jede ist aus verschiedenen Gründen dort und unterschiedlicher könnten ...

Der Leser trifft beim Lesen auf fünf Mädchen die in den 1950er Jahren in einem katholischen Kloster-Internat in Spanien aufwachsen. Jede ist aus verschiedenen Gründen dort und unterschiedlicher könnten sie in den Persönlichkeiten nicht sein.

Die Geschichte beginnt an einem Abend während die Mädchen ihr Pfänderspiel spielen. Dieses läuft jedoch aus dem Ruder und die Ereignisse nehmen ihren Lauf….
In den 1980er Jahren beschließen sie, sich wieder zu sehen und jede erzählt den Anderen ihre Lebensgeschichte…

Das Cover gefällt mir sehr gut und der Schreibstil ist sehr flüssig.
Die Geschichte selbst gibt dem Leser einen sehr anschaulichen Einblick in die damaligen Gepflogenheiten. Vor allem ist es sehr interessant zu erfahren, wie die Mädchen und angehenden Frauen ihr Leben in den damaligen Zeiten meistern mussten, vor allem wenn sie nicht als Heimchen am Herd enden wollten. Auch die Entwicklung jeder einzelnen Protagonistin wird anschaulich beschrieben und es ist sehr interessant, an vielen Stellen auch sehr überraschend zu erfahren, welchen Weg jede Einzelne eingeschlagen hat.
Auch historisch erfährt der Leser einiges über die sehr turbulenten politischen Ereignisse des damaligen Spaniens und auch diese prägen die Persönlichkeiten der Frauen.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und schön anschaulich beschrieben worden. Während des Lesens waren sie mir sympathisch; die eine mehr, die andere weniger, aber ich fieberte mit jeder einzelnen Protagonistin mit.
Besonders gelungen ist, dass jeder Charakter ein eigenes Kapital hat und die eigentliche Lebensgeschichte der jeweiligen Damen erst beim lang ersehnten Wiedersehen erzählt wird.

Fazit:
„Als das Leben vor uns lag“ von Care Santos ist ein anschaulich beschriebener Roman über das Leben der Frauen ab den 1950er.
Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut, jedoch war mir das Ende zu flach. Die Passage des lang ersehnten Wiedersehens erfüllte nicht meine Erwartungen. Die Autorin hätte sicher noch manches Erzählen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Atmosphäre