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Morlin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2024

Guter Anfang, überraschendes Ende, dazwischen leider recht langatmig

Die Auszeit
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Optisch ist mir das Buch direkt ins Auge gesprungen. Das Cover sah schon ganz nach meinem Beuteschema aus. Eine kleine Gruppe von Menschen, die sich eigentlich gut kennen sollten und doch das ein oder ...

Optisch ist mir das Buch direkt ins Auge gesprungen. Das Cover sah schon ganz nach meinem Beuteschema aus. Eine kleine Gruppe von Menschen, die sich eigentlich gut kennen sollten und doch das ein oder andere Geheimnis voreinander haben. Das Ganze in einer Situation, in der die Gruppe von der Außenwelt abgeschnitten ist. Und dann passieren ein oder mehrere Morde. Soweit so gut.

Genau dieses Setting haben wir auch in dem Buch „Die Auszeit“. Die Influencerin wird mit ihrem Team – Bruder, Freund und weitere Anhängsel – in ein Luxus-Retreat in den Alpen eingeladen. Während der Aufenthaltszeit soll der Millionste Follower gefeiert werden. Den Aufenthalt zahlt die Gruppe in Form von Werbung für das Hotel. Also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligte.

Ich fand den Anfang des Buches wirklich gut. Aber im Mittelteil kam die Geschichte irgendwie nicht voran und ich hatte sogar schon überlegt, das Buch abzubrechen. Das Ende hat mich dann wiederum überrascht, so das sich das Durchhalten für mich gelohnt hat. Auch wenn das Ende für meinem Geschmack recht abrupt war. Da hätte ich mir mehr Inhalt, mehr Erklärungen gewünscht.

Insgesamt ein solider Thriller, dem ich 3,5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Was es bedeutet eine afrikanische Frau zu sein

Issa
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Dieses Buch ist mir zuerst durch sein ausdrucksstarkes Cover aufgefallen. Und es passt auch wirklich sehr gut zum Thema und Inhalt der Geschichte.

Das Ganze beginnt mit der nicht ganz freiwilligen Reise ...

Dieses Buch ist mir zuerst durch sein ausdrucksstarkes Cover aufgefallen. Und es passt auch wirklich sehr gut zum Thema und Inhalt der Geschichte.

Das Ganze beginnt mit der nicht ganz freiwilligen Reise der schwangeren Issa zum Ort ihrer Geburt und Kindheit. Nicht ganz freiwillig, weil ihre Mutter Schreckensszenarien heraufbeschwört, die nur mit der Durchführung von heiligen Ritualen abgewehrt werden können. Also steigt Issa in Frankfurt ins Flugzeug und begibt sich auf die Reise nach Buea in Kamerun.

Wir erfahren viel über Kamerun und seine Geschichte. Die Autorin führt uns über fünf Generationen durch das letzte Jahrhundert. Ich fand die Lebenswege der Frauen interessant und lebendig beschrieben. Für mich waren es neue Einsichten in die afrikanische Geschichte und insbesondere in die Geschichte Kameruns, als ehemalige deutsche Kolonie.

Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle. Ich vergebe 4,5 Sterne für diese berührende und lehrreiche Geschichte.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Vom ankommen und doch nicht ankommen

Das Jahr ohne Sommer
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Die Kleinfamilie, bestehend aus Vater, Mutter, Kind, leben in Leipzig der 70er Jahre. Für die kleine Tochter ist die Welt in Ordnung. Ihr kleines Umfeld, Wohnung, Kita, die Großeltern, ist für sie die ...

Die Kleinfamilie, bestehend aus Vater, Mutter, Kind, leben in Leipzig der 70er Jahre. Für die kleine Tochter ist die Welt in Ordnung. Ihr kleines Umfeld, Wohnung, Kita, die Großeltern, ist für sie die ganze Welt. Noch vermisst sie nichts. Ihre Eltern dagegen vermissen sehr viel, z.B. die Freiheit zu Reisen, die Freiheit zu leben, wie sie es wollen. Also entschließen sich die Eltern zur Flucht aus der DDR. Doch das geht gehörig schief. Die Eltern landen im Gefängnis, das Mädchen erst im Kinderheim und dann bei den Großeltern. Nach zwei Jahren werden die Eltern von der BRD freigekauft und nach einigem hin und her darf die Tochter ebenfalls ausreisen. Sie landen in Aachen. Soweit weg, wie es nur geht, von der deutsch-deutschen-Grenze.

Das Buch handelt von der Zerrissenheit zwischen zwei Welten. Vom ankommen und doch nicht ankommen. Vom anders sein und auch davon, dass es am Ende nicht so wird, wie man es erwartet, wie man es erhofft hat. Und von dem Preis, den man dafür bezahlt hat.

Ich frage mich, wie viel ihrer eigenen Biographie in den Seiten diese Buches wohl steckt. Mich hat es auf jeden Fall sehr berührt. Eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

Ein Pageturner, nur das Ende ist etwas enttäuschend

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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3 Freunde. Ein Fremder. Eine Wanderung unter extremen Bedingungen in Nordschweden. Das ist das Rezept für einen sehr spannenden Thriller.

Die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin ...

3 Freunde. Ein Fremder. Eine Wanderung unter extremen Bedingungen in Nordschweden. Das ist das Rezept für einen sehr spannenden Thriller.

Die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina wollen, wie jedes Jahr, eine gemeinsame mehrtägige Wanderung unternehmen. Dieses Mal bringt Melina zum ersten Mal einen Freund mit – Jacob. Begeistert sind Anna und Henrik nicht davon, lassen sich aber darauf ein. Anfänglich scheint es auch gut zu funktionieren. Doch Jacob drängt die drei Freunde ihre Pläne zu ändern und damit bringen sie sich in Gefahr.

Der Haupterzählstrang beschreibt den Ausflug aus Sicht von Anna. Zwischendrin gibt es immer wieder kleine Einschübe in Form einer Zeugenbefragung, in denen Anna über das Ereignis interviewt wird. Und ab und zu gibt es längere Kapitel mit Rückblenden, z.B. wie sich Anna und Henrik kennengelernt haben. Mir hat diese Form der Erzählung sehr gut gefallen. Gerade die Befragungen haben auf mich eine Sogwirkung gehabt und ich wollte dann immer unbedingt weiterlesen.

Etwas nervig empfand ich die häufige Nennung der schwedischen Namen der Landschaften und Berge. Darauf hätte ich verzichten können, da es meinen Lesefluss gestört hat.

Das Ende hat mich dann leider enttäuscht, daher gibt es einen halben Stern Abzug. Insgesamt war es ein sehr lesenswerter Thriller, dem ich gerne 4,5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Viel Nostalgie

Mühlensommer
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Maria, alleinerziehende Mutter zwei Teenager-Töchter, lebend in der Stadt, beruflich stark eingespannt, ist gerade auf einem Kurztrip in die Berge unterwegs. Dort erreicht sie ein Notruf ihrer Mutter. ...

Maria, alleinerziehende Mutter zwei Teenager-Töchter, lebend in der Stadt, beruflich stark eingespannt, ist gerade auf einem Kurztrip in die Berge unterwegs. Dort erreicht sie ein Notruf ihrer Mutter. Ihr Vater hatte einen Unfall bei Holzfällarbeiten und musste ins Krankenhaus. Ihre Mutter kann aber die demente Großmutter und die Tiere des Bauernhofs nicht alleine lassen. Also muss Maria zurück ins Dorf und aushelfen.

Kaum ist sie wieder auf dem Bauernhof, kommen die Erinnerungen. Wie es damals so war als Dorfkind. Die schönen Seiten – das Leben mit den Tieren, viel Platz und freie Natur, aber auch die Nachteile – man musste viel mit anpacken, die Eltern hatten keine Zeit für Urlaub oder auch nur für Fahrten ins Schwimmbad, in der Schule wurde man als Bauernkind schief angesehen.

Mich haben vor allem diese Rückblicke in den Bann gezogen. So wunderbar und humorvoll erzählt, ich konnte alles genau vor mir sehen.

Zwischen den Buchseiten steckt viel Nostalgie. Es war ein Gefühl, wie nach Hause kommen. Volle fünf Sterne.

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