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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2022

Wie alles von der Autorin - einzigartig

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Dass Marie Graßhoff es versteht, außergewöhnliche Welten und Charaktere zu erschaffen, dürfte mittlerweile all ihren LeserInnen klar sein. Umso mehr habe ich mich auch auf ihre neue Geschichte gefreut ...

Dass Marie Graßhoff es versteht, außergewöhnliche Welten und Charaktere zu erschaffen, dürfte mittlerweile all ihren LeserInnen klar sein. Umso mehr habe ich mich auch auf ihre neue Geschichte gefreut und bin froh, diese als eine der ersten gelesen zu haben! Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an die Lesejury und alle Leserunden-MitgliederInnen für die tolle Runde!

Tycho ist eine noch außergewöhnlichere Protagonistin, als man es von anderen Figuren der Autorin gewohnt ist. Für mich war sie zu Beginn fast schon zu anders, düster und unkontrolliert. Ich brauchte meine Zeit, um mit ihr warm zu werden und ihre Kräfte zu akzeptieren, weil sie mit ihnen immer auch andere, hemmungslosere Gedanken hat. Mit der Zeit ergeben diese Gedanken deutlich mehr Sinn und auch ihre sonstigen Handlungen wurden mit jeder Seite nachvollziehbarer. Im Grunde hat Tycho in der Geschichte eine wirklich tolle Entwicklung erlebt, vor allem, wenn man bedenkt wie alles anfing!

Auch die Nebencharaktere sind natürlich nicht außen vor zu lassen und so haben mich vor allem Logan, Grayson, Tate, Haruo, Amber und Hunt schwer beeindruckt! Auch Logans Familie war sehr ausgearbeitet und rundum gelungen. Besonders spannend finde ich aber, dass man bei absolut niemandem zu hundert Prozent weiß, ob die Person nun einer guten oder eher schlechten Seite angehört und diese Seite wirklich nur schwarz oder weiß ist. Hier kann sich alles ändern. Ganz so wie im echten Leben (auch, wenn es da nicht ganz so extrem ist). Mir hat das sehr gut gefallen, vor allem, weil Marie Graßhoff mich wieder einmal auf die völlig falsche Fährte geführt hat und ich es erst kurz vor der Auflösung gecheckt habe :D

Die grobe Story ist in meinen Augen nichts, was man nicht schon in anderen Formen gelesen haben könnte, auch wenn ich in dieser Geschichte wieder einmal schwer beeindruckt vom Weltenbau, den Details und vor allem den tieferen Hintergründen war. Da hat die Autorin wirklich ein Auge für, trotzdem würde ich auch diese Geschichte grob gesagt in ein Plotmuster zwischen Dystopie und Fantasy einordnen. Fans der Genres dürften hier definitiv auf ihre Kosten kommen, vor allem in Bezug auf D.I.E.T. oder auch U.H.R., wozu ich jetzt aber nicht noch mehr verraten möchte.

Obwohl die Story mich, vor allem auf das gesamte Konzept mit den Göttern und ihren Auswirkungen, definitiv überzeugen konnte und ich die Charaktereigenschaften und Hintergrundgeschichten der Charaktere wieder einmal sehr stark und realistisch fand, hat mir irgendetwas gefehlt. Tatsächlich hatte ich sehr große Schwierigkeiten wirklich eine Nähe zu Tycho aufzubauen und vor allem auf emotionaler Ebene wirklich mit ihr mitzufiebern. Die Story an sich habe ich mit Spannung verfolgt und ich liebe jede Actionszene und jede Besprechung in den Institutionen, die die Autorin schreibt! Dass sie schreiben kann, steht ebenfalls außer Frage. Trotzdem ist mir gerade die emotionale Komponente immer sehr wichtig und diese kam für mich zu kurz. Ob es nun daran lag, dass die Geschichte an sich sehr verrückt und brutal ist (was ich aber vorher wusste und entsprechend bewusst so gewählt habe) oder daran, dass es vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt zum Lesen war, kann ich nicht sagen. Trotzdem spreche ich hier eine klare Leseempfehlung an jeden aus, derdie gern düstere, fantastische Geschichten liest, die nachdenklich machen und sowohl actionreich als auch blutig und unzensiert sind.


Fazit:
Mit dieser Geschichte hat Marie Graßhoff wieder einmal bewiesen, dass sie nicht nur absolut spannungsreich schreiben, sondern vor allem auch genial durchdachte, stimmige, sehr düstere und brutale Welten und Charaktere erschaffen kann! Obwohl ich vorher wusste, dass es eine sehr ausgefallene Geschichte werden würde, war ich überrascht von der Heftigkeit, die einen hier erwartet und Leserinnen kein Stück verschont (an dieser Stelle definitiv positiv zu sehen). Vor allem kurz vor Ende passiert etwas, das meine Dämme hat brechen lassen. Ich liebe es, wie die Autorin ihre Charaktere realistisch rüberbringt und allen eine eigene Geschichte mit auf den Weg gibt. Vor allem aber liebe ich die fantastischen Elemente, die hier auf völlig neue Weise eingeführt werden. Wer auf spannungsreiche, blutige und verrückte Geschichten steht, ist hier definitiv richtig. Einzig und allein das Finden einer Verbindung zu Tycho fiel mir echt schwer, leider kann ich nicht wirklich benennen, woran das lag. Von mir jedenfalls eine klare Leseempfehlung und daher 4,5 Federn!

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  • Fantasy
Veröffentlicht am 30.03.2021

Ein schönes Buch, aber nicht so stark wie andere von ihr

Durch die kälteste Nacht
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Da war es wieder – ein neues Buch von Brittainy C. Cherry! Wenn ihr mir schon länger folgt wisst ihr, dass ich die Autorin mehr als jede andere in diesem Bereich feiere und jedes ihrer Bücher kaufe, ohne ...

Da war es wieder – ein neues Buch von Brittainy C. Cherry! Wenn ihr mir schon länger folgt wisst ihr, dass ich die Autorin mehr als jede andere in diesem Bereich feiere und jedes ihrer Bücher kaufe, ohne überhaupt noch den Klappentext zu lesen. So auch hier.


Kennedy hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen, vor allem weil sie sehr viel Unsicherheit zeigt und so ein sehr spannender Charakter wurde, auf dessen Entwicklung ich dementsprechend gespannt war. Sie hat sich unfassbar stark entwickelt und mich am Ende wirklich glücklich zurückgelassen, doch bis dahin ist es ein langer Weg und genau diesen Weg gehen wir mit ihr.

Auch Jax ist kein Charakter ohne Probleme und hat mich dennoch durch seine Selbstlosigkeit und liebevolle Art überwältigt. Wo er zuerst durch eine kalte, abweisende Art auf sich aufmerksam macht kommt schnell heraus, dass er diese nur an den Tag legt, weil er glaubt, keine Zuneigung zu verdienen. Was genau es damit auf sich hat, erfahren wir im Laufe der Geschichte.

Ich persönlich habe die Geschichten der beiden sehr gern verfolgt und war wahnsinnig neugierig darauf, was genau die beiden derart zerbrechen konnte. Dadurch, dass die beiden sich bereits als Kinder kannten gibt es immer wieder schöne Rückblicke, die mich haben lächeln lassen und die immer wieder auf die Gegenwart übertragen werden konnten. Das, was mir aber leider trotzdem gefehlt hat, waren Rückblicke, die mehr über Kennedys Verlust verraten hätten. Ich habe das Gefühl, sowohl bei ihr als auch bei Jax Lücken zu haben. Obwohl ich mich beiden nahe fühle und sie als Team liebe, kann ich sie nach dem Lesen nicht so greifen, wie ich es gern tun würde. Meiner Meinung nach kann das nur an den Rückblenden liegen, die uns tiefer in die Geschichte der beiden hätten einführen können, uns ihren Schmerz noch deutlicher hätten fühlen lassen und dadurch auch mehr Tränen zutage gefördert hätten.

Versteht mich nicht falsch, das Buch ist großartig. Dadurch, dass ich aber weitaus stärkere Bücher der Autorin gewohnt bin, bin ich nun etwas enttäuscht, nicht meine üblichen Cherry-Tränen bekommen zu haben. Das einzige Mal, dass ich geweint habe, war gleich zu Beginn der Geschichte. Und es frustriert mich ein wenig, nicht mehr über genau diesen Punkt erfahren zu haben.

Das beträfe vor allem Penn und Kennedys Verlust, der hier zwar immer wieder angesprochen wird, aber nicht dieselbe Relevanz erfährt, wie der von Jax. Und selbst zu diesem hätte ich mir noch mehr Gefühle und Infos und weniger andere Nebenszenen gewünscht. Irgendetwas hat mir da einfach gefehlt.

Dafür strahlen aber vor allem Nebencharaktere, wie Joy, Connor, Yoana und Nathan. Diese habe ich alle sehr ins Herz geschlossen und auch die nervigen Kleinstadt-Zwillinge, Amanda, Lars und Co waren spannend zu verfolgen. Insofern waren die Nebencharaktere eine Bereicherung für die Geschichte, allerdings fehlt mir auch da mehr an Infos und Rückblenden. Penn beispielsweise hätte meiner Meinung nach nochmals auftauchen müssen und auch mit Lars hätte es noch ordentlicher krachen können. Besonders vermisst habe ich aber einfach einen großen emotionalen Knall.


Fazit:

Dadurch, dass Brittainy C. Cherry mich üblicherweise ab der ersten bis zur letzten Seite weinen lässt, konnte mich dieses Buch so gut wie gar nicht berühren. Ich kann euch nicht sagen, woran es lag. Sowohl Jax als auch Kennedy sind absolut liebenswerte, tiefgründige und sympathische Charaktere, die ich als Team absolut umwerfend finde. Was ihre Geschichten angeht haben mir aber Rückblicke gefehlt, die das Ganze noch emotionaler hätten machen können. Vor allem zu Kennedy fehlt mir da einfach zu viel, aber auch aus der Zeit nach Jax Verlust hätte man mehr machen können. Das ist bisher immer die Art der Autorin gewesen und genau damit hat sie sich auch immer meine Tränen geholt. Diesmal fehlte mir das leider. Trotzdem kann ich das Buch allein wegen Sun und Moon allen ans Herz legen, die sich eine Kleinstadt, furchtbare Nachbarn und wundervolle Freunde wünschen. Ach ja, und natürlich eine zuckersüße Friends-to-Lovers-Geschichte! Von mir gibt es diesmal 3,5 Federn.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 07.06.2020

Unterhaltsam und schwierig zugleich

V is for Virgin
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Heute kann ich euch endlich meine Rezension zu V is for Virgin – dem neuen Buch von Kelly Oram – mitteilen! Ich durfte es bereits vor Erscheinen lesen und schaffe es doch erst jetzt euch meine Meinung ...

Heute kann ich euch endlich meine Rezension zu V is for Virgin – dem neuen Buch von Kelly Oram – mitteilen! Ich durfte es bereits vor Erscheinen lesen und schaffe es doch erst jetzt euch meine Meinung mitzuteilen. Warum? Gute Frage. Es hat viele Gründe. Denn das Thema ist nichts das leichteste und doch ist es gerade das, was mich so neugierig auf das Buch gemacht hat. Mittlerweile habe ich außerdem verschiedenste Meinungen mitbekommen. Meinungen, die es mir nicht leicht machen, dieses Buch in Worte zu fassen, weil sie so stark auseinandergehen. Die ich allesamt nachvollziehen kann und mich deshalb hinterfragen lassen, was ich selbst tatsächlich denke. Aber ich werde versuchen, euch zu erklären, was ich meine, indem ich einfach mal anfange.

Die Protagonistin der Geschichte ist Valerie, die wir schnell nur nach als Val oder auch Virgin Val kennenlernen. Das ist auch der erste Punkt, den ich ansprechen möchte, denn man merkt schnell, dass man es mit einer Highschoolgeschichte für jüngere Leser zu tun hat, weil Val nach einer Eigenschaft bzw. einem Merkmal benannt wird, die sie nicht bestimmen sollte. In dieser Geschichte ist es jedoch genau dieses Merkmal, das in den Fokus gestellt wird. Valerie ist Jungfrau und damit scheinbar ein Skandal. Dabei gibt es gar nicht so wenig Jugendliche, die Jungfrau sind. Weder in dem Alter, noch, wenn sie älter sind. Das ist nach wie vor ein Punkt, den ich etwas extrem fand, allerdings muss ich gestehen, dass es das Ganze auch spannend gemacht hat, weil für mich sowieso die gesamte Geschichte sehr überspitzt wirkte. Ich habe mich kurz gesagt darauf eingelassen und es dann nicht mehr als ganz so schlimm empfunden.

Vals Kampagne fand ich wirklich interessant, denn der Grundgedanke, dass jeder selbst bestimmen können sollte, wie weit er/sie wann mit dem festen Freund oder der festen Freundin gehen will, hat mir sehr gut gefallen! Genau das war es, was mich so neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Leider wird schnell klar, dass Val zwar für etwas großartiges einstehen könnte, sie allerdings dazu tendiert, anderen ihre Meinung aufzuzwängen, statt jeden seine eigene Meinung leben zu lassen. Dadurch, dass ihr Umfeld die eigene Meinung trotzdem preisgibt und sich nicht von Val einschränken lässt, sondern sie darüber aufklärt, dass jeder -trotz ihrer Kampagne für Jungfräulichkeit und Abstinenz – selbst entscheiden können sollte, konnte ich akzeptieren, dass sie als sehr engstirnig dargestellt wird.

Diese Engstirnigkeit macht es dem Leser nicht immer leicht, ja. Und schwierig wird es vor allem dann, wenn jüngere Leser aus Vals Perspektive lesen und sich abgucken, wie sie handelt, denn anderen eine Meinung aufzwängen zu wollen ist nicht Sinn und Zweck der Sache. Trotzdem glaube ich nicht, dass das passieren wird. Mich konnte das Buch eigensinnige Weise unterhalten und Dinge hinterfragen lassen. Allein die Überspitztheit der einzelnen Szenen und das extreme Cliquendenken sorgt ja schon dafür, dass man erkennen kann, dass hier alles ein bisschen extremer dargestellt wird. Umso schöner ist es dann zu sehen, dass einige Charaktere nicht nur einseitig sind und plötzlich eine ganz neue Seite von sich preisgeben. So zum Beispiel Olivia, die man als Hexe kennenlernt und die später noch viel mehr von sich zeigt.

Diese Vielseitigkeit kommt auch durch Kyle zum Vorschein. Ich gebe zu, dass man in diesem Band kaum einen Draht zu ihm gewinnen kann, weil er sich größtenteils von seiner miesen Seite zeigt. Das fand ich sehr schade, allerdings gab es auch Szenen und Augenblicke, in denen ich ihn mochte. Vor allem der Epilog hat schließlich aber gezeigt, dass er doch mehr ist, als nur ein eingebildeter, einseitiger und ziemlich engstirniger Sänger. Die Überspitztheit ist allerdings auch hier gegeben. Zumal er kein Nein zu akzeptieren scheint, wann immer Val ihn bittet, sie in Ruhe zu lassen. Auch hier ist es natürlich fragwürdig, was dies jüngeren Lesern vermittelt, wobei ich es während des Lesens gar nicht als so schlimm empfunden habe. Das kam erst, als ich später über das gesamte Buch, seine Pros und Contras nachgedacht habe. Ich bin mir bis jetzt unschlüssig, was genau ich davon halten soll, doch im Großen und Ganzen kann ich sowieso nur sagen, was ich jetzt gerade denke und das ist, denke ich, dass die Charaktere selbst noch wachsen. Sie wachsen und reifen an dummen Entscheidungen und Handlungen und später – siehe da – sind sie vielleicht doch gar nicht so übel.

Ich möchte euch jetzt gar nicht so viel vorwegnehmen und erklären, denn im Grunde muss jeder sich ein eigenes Bild von der Geschichte und den Charakteren machen. Viele der Nebencharaktere fand ich sehr interessant und hatte zwischendurch auch wirklich Spaß mit ihnen. Was mir allerdings gefehlt hat, ist ein richtiger Draht zu ihnen. Sowohl, was die Haupt- als auch, was die Nebencharaktere angeht. Cara, Shane, Olivia, Zach, Stephanie, Isaac und einige mehr sind zwar allesamt auf ihre Art sympathisch eigen, aber eben nach wie vor recht blass, was die Bindung zu ihnen angeht. Und damit meine ich die zum Leser. Kelly Oram kenne ich ganz anders und nur deshalb bin ich diesbezüglich doch etwas enttäuscht. Das Gute war jedoch, dass sie alle ziemlich unterschiedliche Meinungen zu bestimmten Themen hatten und so wenigstens etwas Vielfalt reingebracht haben.



Fazit:

Ihr seht, dass es mir gar nicht so leicht fällt, das Buch in Worte zu fassen, geschweigedenn es zu bewerten. Zu Beginn war ich wirklich begeistert. Mir war von vornherein bewusst, dass es eine sehr überspitzte Highschoolgeschichte mit extremem Cliquendenken, Schlagzeilen und Rockstar-Szenen werden würde, weshalb ich darauf irgendwie vorbereitet war und mich sogar darauf gefreut habe! Nach dem Lesen bin ich unentschlossen. Einerseits mochte ich die Geschichte. Sie ist unterhaltsam, lockerleicht und zieht geradewegs an einem vorbei. Das hat allerdings auch dafür gesorgt, dass man die Charaktere ziemlich schnell wieder vergisst und kaum eine Bindung aufbaut. Das Schwierigste war aber die Thematik, denn für diese muss man wohl einfach ein Händchen haben. Ich persönlich finde es toll, dass darauf aufmerksam gemacht wird, dass jeder Mensch selbst entscheiden können sollte, wie weit er sexuell mit jemandem gehen möchte. Diesbezüglich ist auch die Kampagne von Val toll! Andererseits spürt man eben wirklich schnell, dass man beinahe nur ihre Sicht mitbekommt und sie diese auch noch allen aufzwängen zu wollen scheint. Was wiederum nicht gut ist, weil nach wie vor freie Meinung gegeben sein sollte. Es gab also einige Kritikpunkte, auch bezüglich des männlichen Hauptparts, den man hier, leider, auch noch gar nicht so gut kennenlernt. Dafür hat mich der Epilog sehr neugierig auf mehr gemacht! Irgendwie wäre ich also schon gespannt, wie es weitergeht. Von mir gibt es diesmal 3 Sterne und damit die goldene Mitte.

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  • Geschichte
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Veröffentlicht am 25.04.2020

Charaktere zum Verlieben

Neon Birds
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Leute. Ihr wisst, wie selten ich Sci-Fi lese und wie viel seltener ich es dann auch noch mag. Auf Neon Birds habe ich mich schon vor Erscheinen gefreut, weil ich die Autorin als Person so feiere und unglaublich ...

Leute. Ihr wisst, wie selten ich Sci-Fi lese und wie viel seltener ich es dann auch noch mag. Auf Neon Birds habe ich mich schon vor Erscheinen gefreut, weil ich die Autorin als Person so feiere und unglaublich begeistert von den Illustrationen zum Buch war! Diese findet ihr übrigens auch in dem Buch wieder, neben zahlreichen Akten und Mails. Heute kann ich euch also glücklicherweise ein Buch zeigen, das es nicht nur geschafft hat, dass ich es lese (während ich in Fantasylaune und damit absolut nicht ready hierfür war), sondern außerdem auch noch Eindruck hinterlassen konnte.

In der Geschichte gibt es mehrere Protagonisten, deren Gedanken und Gefühle man nach und nach aufdeckt. Zuerst lernt man Luke kennen, der so einige Geheimnisse mit sich herumträgt und sich dem Militär nur deshalb angeschlossen hat, weil er so auf etwas ganz bestimmtes zu hoffen wagt. Was das ist müsst ihr natürlich selbst herausfinden. Ich kann euch allerdings schon an dieser Stelle sagen, dass er trotz seiner Geheimnisse und Lügen nicht nur wahnsinnig sympathisch, sondern auch ein wichtiger Charakter ist und seine Geschichte EXTREM wichtig für den weiteren Verlauf wird. Obwohl ich das Buch bereits beendet habe kann ich immer noch nicht glauben, wie genial das Ganze verknüpft wurde. Natürlich habe ich Ideen, wie es weitergehen könnte, doch die Autorin wird sowieso eine andere Richtung einschlagen.

Weiter geht es mit Lukes Mitbewohner Flover, der mir, aus welchem Grund auch immer, mehr als nur sympathisch geworden ist! Er arbeitet für eine geheime Einheit (KAGE) beim Militär und sorgt so immer wieder für spannende Insider-Informationen, was ich sehr geliebt habe! Vor dem Lesen habe ich für einen anderen Charakter geschwärmt, bevor ich diesen überhaupt kannte und jetzt, wo ich den Großteil von ihnen kennenlernen durfte, muss ich gestehen, dass Flover nach wie vor einer der interessantesten ist (Eigentlich sind sie das alle, aber tut so, als wäre das jetzt eine Ausnahme!). Vor allem Flovers Mutter wird immer wieder in die Geschichte eingebracht und man merkt schnell, wie angespannt die Beziehung der beiden ist. Ich hoffe so sehr, dass Marie das Ende von Band eins zu etwas Großartigem weiterführt und Flover damit die Rolle verpasst, die er verdient. Ich finde, dass er immer wieder zeigt, wie empathisch er sein kann, auch wenn er das nie von sich selbst behaupten würde. Für mich ist er ein Held.

Weiter geht es mit meinem besagten ersten Schwarm Okijen, den ich schon vor dem Lesen des Buches unglaublich spannend fand und der als Colonel ein besonders herausragender Soldat der MaKE-Einheit des Militärs ist. Er hat sich nach seinem letzten Einsatz zurückgezogen, ist aber nach wie vor überall bekannt und wird immer wieder bewundernd von anderen Menschen angesprochen. Für mich hat ihn gerade seine innere Zerrissenheit spannend gemacht, denn sie zeigt, dass er mehr ist, als er zu sein scheint. Das zeigt allerdings auch sein Körper, der größtenteils durch Metall und andere Materialien ersetzt wurde. Ich kann es kaum erwarten, mehr über ihn zu erfahren!

Aufnehmen tut der gute Okijen einen anderen Charakter, nachdem diese etwas schreckliches erleben muss. Andra ist eine Yuna und damit die einzige eher ‚Außenstehende‘ in dem ganzen Dilemma. Da für sie alles neu ist, weil sie abseits der Städte lebte, führt sie einen wunderbar in die neue Welt ein und bildet so eine Art Brücke zwischen den Charakteren. Doch nicht nur das, je mehr man von ihr liest, desto klarer wird, dass auch sie Geheimnisse hat, die weit über ihr eigenes Können hinausgehen. Sie hat mich sprachlos gemacht und überrascht! Genau genommen war ihr Geheimnis eine Wendung für die Geschichte, die alles nur noch ausgetrickster gemacht hat. In diesem Band mag sie sich noch schüchtern zeigen, doch ich bin sicher, dass das in Band 2 ganz anders aussehen wird. Es hat mich fast schon gestört, wie hilflos sie hier wirkte, aber es macht mir Mut, dass sich das definitiv ändern wird.

Neben ihr lernt man auch die geheimnisvolle Mechanikerin Byth und Hackerin Calen kennen, die beide in Verbindung mit der hoch angesehenen und mächtigen Marshall zu stehen scheinen. Auch auf ihre Geheimnisse bin ich sehr gespannt, denn sie alle wirken, als würden sie mehr verheimlichen, als man auf den ersten Blick glauben soll. Ich bin mir sicher, dass ihre Beziehungen untereinander ebenfalls noch wichtig werden und kann es kaum erwarten, den nächsten Plot Twist zu erleben, vor allem nach der Überraschung am Ende und dem guten Alaska, der leider alles andere als sympathisch wirkt.

Kommen wir zum eigentlichen Kern der Geschichte: den Moja und der künstlichen Intelligenz KAMI. Die beiden sind irgendwie miteinander verbunden und sozusagen eins, doch das zu erklären ist viel zu komplex und verrückt. Eines kann ich euch aber sagen: Intelligenzen bilden sich weiter und können sehr viel schlauer werden, als Menschen. KAMI wird mehr als nur ein Gegner, es wird lebendig, gefährlich und vor allem lebensbedrohlich. Die Szenen, die die Autorin auf den letzten 100 Seiten geschaffen hat, waren das Krasseste, was ich jemals gelesen habe. Sie haben mich schockgefrieren lassen und mir gezeigt, dass Bücher nicht nur Bilder in deinen Kopf pflanzen, sondern dir auch mächtig Angst einjagen können. Das war einfach wow! Ehrlich, die letzten Seiten haben alles auf den Kopf gestellt und mich völlig geflasht! Dank dieser Plot Twists und des Cliffhangers kann ich Band 2 kaum abwarten!

Während ich das hier schreibe, merke ich einfach noch einmal, wie komplex und genial diese Geschichte gemacht ist! Ich spüre praktisch, wie meine Finger nur so über die Tastatur fliegen und meine Begeisterung mich völlig einnimmt. Es ärgert mich, dass ich diese nicht auch beim Lesen die ganze Zeit über in mir hatte, einfach weil ich in der falschen Stimmung war. Dabei schreibt die Autorin nicht nur unheimlich gut, sondern nutzt außerdem immer wieder gut durchdachte Wörter für die Stimmung der Umgebung und Charaktere. Fans des Genres sollten sich das Buch auf jeden Fall näher ansehen, doch auch Actionfans werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen!

Fazit:
Ehrlich gesagt bin ich gerade überrascht, wie überzeugt und geflasht ich von diesem Buch bin! Mir hat zwar irgendwie noch etwas gefehlt, gerade im Mittelteil war ich nicht immer ganz dabei, doch dafür waren gerade der Anfang und die letzten 100 Seiten einfach nur wow! Da schafft die Autorin es problemlos, einen sprachlos und vor allem neugierig auf die Fortsetzungen zu machen. Wie ihr jetzt aber schon gemerkt habt, gibt es nicht nur viele Charaktere, sondern auch zahlreiche Begriffe und Einheiten beim Militär und in der Welt selbst. Das zu erklären würde viel zu weit gehen, also lasst euch einfach selbst von allem überzeugen! Gerade diese Komplexität der Geschichte macht das Ganze so aufregend und ich bin mir mehr als nur sicher, dass es vielen von euch ebenso gehen wird, wie mir. Die Autorin liefert hier Action, Spannung, Liebe, Freundschaft, Religion, Spionage, Kampf, ein Virus und vieles mehr! Einfach aufregend und vor allem völlig neu! Von den verschiedenen Arten der Moja bis hin zu der zerstörten Hoffnung auf ein Happy End und die genialen Beziehungen der Charaktere! Ich kann es kaum abwarten weitere Geheimnisse zu lüften und gegen die nächste Generation Moja anzutreten! Von mir gibt es diesmal 4,5 Federn.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Überraschend tolles Thema!

Someone New
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Someone New ist eines dieser Bücher, das nun schon eine Weile in meinem Regal stand und nach dem ich gegriffen habe, weil ich die Wartezeit zu einem anderen Buch überbrücken wollte. Ich habe es bereits ...

Someone New ist eines dieser Bücher, das nun schon eine Weile in meinem Regal stand und nach dem ich gegriffen habe, weil ich die Wartezeit zu einem anderen Buch überbrücken wollte. Ich habe es bereits letztes Jahr mit dem Buch versucht, als ich im Urlaub war und es als Hörbuch begonnen habe, doch obwohl ich die Sprecherin gut fand, habe ich es nicht einmal bis zur Hälfte gehört. Innerhalb von den zwei Tagen, in denen ich es nun gelesen habe, hatte ich es dann ausgelesen und bin begeistert von der Nachricht, die dahintersteckt!

Micah fand ich als Protagonistin wirklich gut und interessant, vor allem, weil sie für jeden eine Vertrauensperson sein möchte und sich nicht von ihren Eltern hat beeinflussen lassen, was man wohl für Gewöhnlich erwarten würde. Stattdessen hat sie ihre ganz eigene Sicht auf die Welt entwickelt, ob in Hinsicht auf andere Menschen und ihre Eigenheiten oder aber ihre eigenen Hobbies, allen voran das Zeichnen. Ich persönlich fand das sehr spannend, weil es gut in die Geschichte eingearbeitet wurde und einige wirklich schöne Szenen entstehen lassen konnte.

Doch auch Julians Geschichte hat mich gekriegt. Zu Beginn wirkt er verschlossen und geheimnisvoll, doch je mehr man ihn kennenlernt, desto mehr habe ich das Gefühl bekommen, dass hinter seinem Geheimnis nichts so schlimmes stecken kann, wie er selbst glaubt. Als es gelüftet wurde (das werde ich euch allerdings nicht verraten), war ich überrascht, zugleich aber auch in meiner Vermutung bestätigt, weil ich persönlich ihn so viel besser verstehen konnte. Dass die Autorin vorher eine so intensive Beziehung zwischen Micah und Julian gesponnen hat, hat das Ganze sehr viel leichter und auch schöner gemacht, denn so hatte man einen ganz anderen Bezug zu ihm, als man ihn gehabt hätte, wenn das Geheimnis zu Beginn aufgedeckt worden wäre.

Natürlich gibt es auch Nebencharaktere, die wichtig werden. So steht vor allem Adrian, Micahs Bruder, im Fokus, der einfach verschwunden ist und den sie nun unerschrocken sucht. Mich hat diese Suche auf Dauer wirklich gepackt und ich war gespannt, was am Ende dabei herauskommen würde. Tatsächlich konnte ich ihn letzten Endes gut verstehen, finde es aber schade, nicht noch mehr über ihn erfahren zu haben. An sich scheint er nämlich ebenfalls ein unheimlich spannender Charakter zu sein!

Neben ihm lernt man auch die gemeinsamen Eltern der beiden besser kennen, die eine sehr beschränkte Sicht auf die Welt zu haben scheinen und damit eine Meinung vertreten, die leider nach wie vor von vielen Menschen vertreten wird. Es ist gut, dass die Autorin auch auf diese Sicht eingegangen ist, trotzdem fand ich es schade, dass es kaum ein Elternpaar gab, das die Gegenseite in derselben ‚drastischen‘ Form vertreten hat.

Auri und Cassie waren dann zwei Nebencharaktere, auf die ich mich bereits für den nächsten Band freue, denn genau um diese zwei soll es gehen! Ich kann es kaum abwarten, weil beide sehr künstlerisch und einer von ihnen wiederum sehr sportlich zu sein scheint. Das wird sicher eine spannende Kombination, die mich vor allem deshalb so anzieht, weil man schon jetzt sehen konnte, was für ehrliche und liebevolle Charaktere die beiden zu sein scheinen.

Ebenso geht es mir aber auch mit den besten Freunden von Micah. Lilly mit ihrem Freund Tanner und ihrem Sohn Link und auch Aliza haben mich wahnsinnig neugierig auf mehr gemacht, weil sie alle so verschieden sind und doch für das einstehen, was sie schaffen wollen, mit allen Ecken und Kanten. Genau das hat mich allgemein sehr an die Charaktere glauben lassen und gezeigt, wie gut die Autorin das Menschliche und die Fehler an ihnen festhalten konnte.

Es gab wirklich schöne Szenen, in denen jeder Charakter seinen Auftritt bekommen hat, sodass man zumindest einen kleinen Einblick in die jeweilige Gedankenwelt bekommen konnte. Es ist unglaublich, wie sensibel die Autorin mit dem hier auftretenden Thema umgegangen ist und wie locker man es dann selbst als Leser annehmen kann. Zumindest ging es mir so, weil ich das Gefühl hatte, dass man hier wirklich verstehen konnte, wie und warum es so passiert ist. Ich bin verliebt in die Liebesgeschichte um Julian und Micah und hoffe, dass es viele von euch ebenfalls sein werden.

Fazit:

Wie ihr jetzt wahrscheinlich schon aus meinem letzten Satz herausfiltern konntet, hat mich die Geschichte wirklich von sich überzeugen können. Ich liebe die Thematik, bin unglaublich beeindruckt von der Feinfühligkeit, die die Autorin in die Geschichte eingebracht hat und hoffe sehr, dass sie noch mehr Geschichten dieser Art schreiben wird! Für mich war dies genau das richtige Tempo, denn um Julian und sein Geheimnis wirklich voll und ganz zu verstehen und anzunehmen, musste man ihn einfach vorher kennenlernen. So fällt es sicher vielen, die vielleicht noch nicht mit dem Thema in Verbindung getreten sind, leichter, sich damit vertraut zu machen und vor allem mit den beiden Hauptcharakteren mitzufühlen. Ich bin verliebt und kann diese Geschichte absolut jedem von euch empfehlen, der etwas besonderes lesen möchte. Obwohl ich den Anfang zwischendurch auch etwas zäh fand, macht die Message des Buches etwas besonderes aus jeder Szene mit Julian und Micah. Daher gibt es von mir 4 Federn.

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