Profilbild von Natuerlich_Nina

Natuerlich_Nina

Lesejury Profi
offline

Natuerlich_Nina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Natuerlich_Nina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2025

Vergeude deine Energie nicht auf Menschen, die du nicht ändern kannst

Die LET THEM Theorie
0

Ich bin seit Jahren treue Hörerin des Podcasts von Mel Robbins, und trotzdem habe ich durch Die Let them Theorie noch einmal ganz neue Einblicke in ihre persönliche Geschichte bekommen. Schon das allein ...

Ich bin seit Jahren treue Hörerin des Podcasts von Mel Robbins, und trotzdem habe ich durch Die Let them Theorie noch einmal ganz neue Einblicke in ihre persönliche Geschichte bekommen. Schon das allein hat mir gut gefallen – vor allem, weil Mel in diesem Buch noch mehr Persönliches preisgibt und die Let them Theorie zu verschiedenen Themenbereichen mit echten Beispielen aus ihrem Umfeld und fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Experten Wissen kombiniert.

Der Ton des Buches ist insgesamt sehr gut getroffen – auch auf Deutsch. Natürlich ist es etwas ungewohnt, Mel auf Deutsch zu „lesen“, wenn man ihre markante englische Stimme im Kopf hat. Aber nach kurzer Eingewöhnung funktioniert das gut.

Der Einstieg ins Buch war für mich allerdings etwas zäh. Die Theorie wird anfangs recht allgemein erklärt, und das hat mich zunächst dazu gebracht, das Buch erst einmal zur Seite zu legen. Sobald es aber konkreter wurde, konnte ich es kaum noch weglegen.

Besonders angesprochen haben mich die Kapitel „Die Meinung anderer fürchten“, Das ständige Vergleichen überwinden“ und „Freundschaften mit Erwachsenen meistern“. Weitere Themen wie Stress, emotionale Reaktionen anderer, der Wunsch, andere Menschen zu ändern, und Dating werden ebenfalls angesprochen.

Im Kapitel über Dating bzw. „Die Liebe wählen, die du verdienst“ hätte ich mir Input über Beziehungen gewünscht, denn dieses Thema hat definitiv noch mehr Potenzial. Wer weiß – vielleicht kommt da ja noch ein weiteres Buch von ihr?

Die Let them Theorie ist ein absolut empfehlenswertes Buch für alle, die sich oft über das Verhalten anderer Menschen ärgern. In der Let them Theorie geht es darum zu erkennen, dass wir nicht alles kontrollieren können – und dass es viel befreiender ist, andere einfach „machen zu lassen“. Die Energie, die wir dadurch zurückgewinnen, können wir viel besser in unser eigenes Leben investieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2025

Familienspuren in Paris - mit Potenzial, aber zu wenig Tiefe

Die verschwundene Tochter
0

Obwohl mich das Buch durchaus unterhalten hat, fehlte mir der Tiefgang,
„Die verschwundene Schwester“ von Soraya Lane ist der fünfte Band der historischen Familiensaga von Soraya Lane – und wie bei den ...

Obwohl mich das Buch durchaus unterhalten hat, fehlte mir der Tiefgang,
„Die verschwundene Schwester“ von Soraya Lane ist der fünfte Band der historischen Familiensaga von Soraya Lane – und wie bei den vorherigen Büchern war auch hier die Grundidee wieder sehr vielversprechend.
Blake erhält – wie in den vorherigen Bänden – ein Kästchen mit Hinweisen auf ihre Urgroßmutter. Darin befindet sich ein Entwurf für ein Kleid einer unbekannten Designerin. Als Journalistin nutzt Blake diesen Fund als Ausgangspunkt für eine Artikelserie und reist nach Paris. In der zweiten Zeitebene begleiten wir Evelina, eine junge Frau in den 1940er Jahren, deren Geschichte sich Stück für Stück entfaltet und in leider nur wenigen Teilen mit Blakes Recherchen verwoben ist.
Die Geschichte rund um familiäre Geheimnisse, Vergangenheitsbewältigung und die Spurensuche in zwei Zeitebenen hat Potenzial und bringt an einigen Stellen auch emotionale Tiefe mit. Der Schreibstil war wie gewohnt angenehm und flüssig zu lesen, sodass man gut durch die Seiten kommt. Allerdings blieb mir vieles zu oberflächlich. Einige Entwicklungen wirkten nicht nachvollziehbar oder wurden zu schnell abgehandelt. Auch die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat mich diesmal nicht ganz überzeugt – als Leserin wusste ich deutlich mehr als die Protagonistin selbst, was leider einiges an Gefühl genommen hat.
Eine atmosphärische Geschichte mit emotionalem Potenzial, die für mich aber nicht ganz ausgereift war. Solide Unterhaltung für Zwischendurch, aber leider ohne bleibenden Eindruck.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2025

Eine fesselnde Geschichte über Mut, Familie, Liebe und Raumfahrt

Atmosphere
0

Was für ein Buch! Atmosphere hat mich von der ersten Seite an mitgerissen und ist bisher das Lesehighlight diesen Jahres.

Die Geschichte ist klug konstruiert – die spannende Gegenwartshandlung bildet ...

Was für ein Buch! Atmosphere hat mich von der ersten Seite an mitgerissen und ist bisher das Lesehighlight diesen Jahres.

Die Geschichte ist klug konstruiert – die spannende Gegenwartshandlung bildet den Rahmen für die eigentliche Hauptstory: Joan, eine Astrophysik-Professorin, die in den 1980er-Jahren den intensiven Auswahl- und Trainingsprozess zur NASA-Astronautin durchläuft.

Während des Buches wächst mir Joan richtig ans Herz – nicht nur als leidenschaftliche Wissenschaftlerin, sondern auch als Schwester und fürsorgliche Tante. Ihre Beziehung zu ihrer Familie, ihre wachsenden Freundschaften im NASA-Umfeld und die mit Fingerspitzengefühl eingebaute Liebesbeziehung machen sie zu einer tiefgründigen und vielschichtigen Figur. Die Liebesgeschichte ist wohlüberlegt eingeflochten und ergänzt die Handlung perfekt.

Die Raumfahrt-Thematik ist beeindruckend recherchiert und faszinierend aufbereitet – wer vorher nichts mit dem Space-Shuttle Programm oder dem Reisen im Weltraum anfangen konnte, wird hier garantiert eines Besseren belehrt (und vielleicht sogar ein kleiner Fan des Sternenhimmels, so wie ich nach dem Lesen).

Besonders beeindruckt hat mich das Vorwort der Autorin: Ihre intensive Auseinandersetzung mit dem Thema ist in jeder Zeile spürbar. Taylor Jenkins Reid gelingt es, Wissenschaft greifbar zu machen und gleichzeitig eine zutiefst emotionale Geschichte zu erzählen.

Und dann das Ende. Ich war tief bewegt und traurig, dass die Geschichte vorbei ist. Dieses Buch war wie ein Sog – und ich weiß schon jetzt: Ich werde es definitiv noch einmal lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2025

Eine gelungene Mischung aus Romantik, Magie und Großstadtflair

Als ich dich traf
0

"Als ich dich traf" von Rebecca Serle ist ein Liebesroman mit einer übernatürlichen Note. Die Idee, dass Daphne Bell vor jeder neuen Beziehung einen geheimnisvollen Zettel mit dem Namen ihres nächsten ...

"Als ich dich traf" von Rebecca Serle ist ein Liebesroman mit einer übernatürlichen Note. Die Idee, dass Daphne Bell vor jeder neuen Beziehung einen geheimnisvollen Zettel mit dem Namen ihres nächsten Partners und der genauen Dauer der Beziehung erhält, ist originell und spannend.

Besonders gelungen fand ich die Rückblenden auf Daphnes frühere Beziehungen – jede mit eigenem Charakter, eigener Geschichte und oft mit ganz eigenem Stadtgefühl. Ob Paris, San Francisco oder vor allem Los Angeles – die Orte sind nicht nur Kulisse, sondern ein fühlbarer Teil der Handlung, was dem Buch eine besondere Atmosphäre verleiht.

Daphnes aktuelle Beziehung zu Jake, dessen Zettel ausnahmsweise keine Zeitangabe enthält, bringt eine spannende Unsicherheit mit sich: Ist er „der Eine“? Gerade dieser Kniff hält die Geschichte lebendig und fesselnd. Als Leserin habe ich mich ständig gefragt, was es mit dem geheimnisvollen Zettelsystem wirklich auf sich hat – und genau zum richtigen Zeitpunkt wird ein neues gut gehütetes Geheimnis gelüftet, das der Geschichte eine tiefgründige und emotionale Wendung gibt. Dabei bleibt der Stil aber angenehm leicht und flüssig – eine tolle Balance, die das Buch sowohl nachdenklich als auch unterhaltsam macht.
Das Ende war in gewisser Weise absehbar, aber trotzdem nicht langweilig – es gab genug kleine Überraschungen, die mich berührt und überzeugt haben.

Fazit: Ein wunderbarer Roman mit einer magischen Idee, gefühlvoll erzählt und voller Atmosphäre. Perfekt für alle, die Liebesgeschichten mit einem Hauch Übersinnlichem und viel Herz suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2025

Zwischen Föhr und New York – Eine starke Auswanderergeschichte

Das Licht in den Wellen
0

Das Licht in den Wellen war mein erstes Buch von Janne Mommsen. Bekannt für seine Wohlfühlromane, wagt er sich hier erstmals an einen historischen Stoff, was ihm sehr gut gelingt.

Im Mittelpunkt steht ...

Das Licht in den Wellen war mein erstes Buch von Janne Mommsen. Bekannt für seine Wohlfühlromane, wagt er sich hier erstmals an einen historischen Stoff, was ihm sehr gut gelingt.

Im Mittelpunkt steht Inge Martensen, die in jungen Jahren von Föhr nach New York auswandert. Ihre bewegende Geschichte wird in der Gegenwart eingerahmt, als sie mit ihrer Enkelin noch einmal per Schiff nach New York reist – ein schöner Generationenbogen.

Das Cover wirkt upmarket, fast schon literarisch. Tatsächlich war die Geschichte erfreulich bodenständig und leicht zugänglich, aber trotzdem mit Tiefgang und Substanz. Inges Auswanderung wird nicht übermäßig dramatisiert oder romantisiert, sondern sehr realitätsnah und glaubwürdig geschildert. Mit all den Herausforderungen und Heimweh, die ein solcher Schritt mit sich bringt. Besonders gefallen hat mir, wie nachvollziehbar Inges Weg in der neuen Welt geschildert wird – vom Ankommen, die Aufnahme in die Föhrer Gemeinde in New York bis hin zum Aufbau eines eigenen Lebens. Ein leiser und eher zurückhaltender Erzählton, der aber genau dadurch überzeugt. Das kleine Geheimnis, das Inge mit sich trägt, fügt sich stimmig in die Handlung ein, ohne künstlich Spannung erzeugen zu wollen.

Für mich war das Buch durch seine Authentizität und ruhige Erzählweise ein echtes Lesehighlight. Ein durchweg glaubwürdiger und faszinierender Blick auf ein Frauenleben zwischen zwei Welten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere