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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2019

Erfrischender Liebesroman

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Inhalt: 
Not macht erfinderisch: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich überhaupt ...

Inhalt: 
Not macht erfinderisch: Tiffy braucht eine günstige Bleibe, Leon braucht dringend Geld. Warum also nicht ein Zimmer teilen, auch wenn sie einander noch nie begegnet sind? Eigentlich überhaupt kein Problem, denn Tiffy arbeitet tagsüber, Leon nachts. Die Uhrzeiten sind festgelegt, die Absprachen eindeutig. Doch das Leben hält sich nicht an Regeln...

Schreibstil/Art: 
Die Schreibstil ist modern und total gefällig. Die fluffige, lockere Sprache ist angenehm. Der Perspektivenwechsel ist ablösend in der Ich-Form aus Tiffy´s und Leon´s Sicht geschrieben. Ein Kritikpunkt wäre der, dass viele Bemerkungen in Klammern gesetzt sind. Dies hätte man mit einem Nebensatz verhindern können.

Fazit: 
Meiner Meinung nach eine stimmige, humorvolle und moderne Liebesgeschichte. Die Idee und die Umsetzung ist gelungen.
 Beide Charaktere sind authentisch und sympathisch. 

Über Post-it-Nachrichten, die einfach überall in der kleinen Wohnung verteilt sind, kommunizieren die beiden miteinander. Unbewusst lernen sie die Macken und Vorlieben des anderen kennen.
Das erste Zusammentreffen brachte mich zum Lachen. Das Buch ist voller Humor! Mich haben viele Momente zum schmunzeln gebracht. 

Die Nebencharaktere standen nicht zu sehr im Vordergrund und haben die Tiefe der Freundschaft toll widergespiegelt.

Eine Leseempfehlung meinerseits. Ein Liebesroman mit einigen Höhen und Tiefen, glaubwürdigen Situationen und liebenswerten Protagonisten.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Gewagt aber enttäuschend

Im Schatten des Schleiers
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Inhalt:
Schon früh lernt das Mädchen Maryam die Brutalität des iranischen Regimes kennen.
Ihre schwangere Tante wird von der Miliz misshandelt, ihr Bruder verhaftet, sie selbst verhört.
Wie alle Frauen ...

Inhalt:
Schon früh lernt das Mädchen Maryam die Brutalität des iranischen Regimes kennen.
Ihre schwangere Tante wird von der Miliz misshandelt, ihr Bruder verhaftet, sie selbst verhört.
Wie alle Frauen muss auch Maryam Kopftuch tragen und wird als Mensch zweiter Klasse behandelt. Doch sie rebelliert gegen die strengen Regeln. Als sie älter wird, eröffnet sie einen Schönheitssalon, ein Ort weiblicher Freiheit. Hier kommt sie in Kontakt zum Christentum - und konvertiert schließlich. Doch der "Abfall vom Islam" bleibt nicht folgenlos, Maryam wird inhaftiert, gefoltert.
Dann - nach Monaten des Martyriums - kann sie fliehen ...

Schreibstil/Art:
Die Erzählung ist in drei Abschnitte untergliedert. Jeder Leseabschnitt in sich dann nochmal in kleine Kapitel, diese sind im Durchschnitt 1 - 3 Seiten lang.
Der Schreibstil ist sehr eigen und wahrscheinlich auch einzigartig. Maryams Geschichte liest sich in den kurzen Sätzen fast schon poetisch und kindlich. Ich muss gestehen, dass ich meine Schwierigkeiten hatte mit dem Stil und der Sprache klar zukommen.

Fazit:
Wie ich bereits in meiner Überschrift geschrieben habe, finde ich Maryams Erzählung leider ein wenig enttäuschend. Da mir relativ viele solcher Schicksalsschläge bekannt sind, empfand ich diese als sehr zurückhaltend, sorglos und ja, auch ein wenig emotionslos.
Während des Lesens empfand ich einige Ausschnitte nicht hart genug, es fehlte mir die Tiefe in den Beschreibungen.
Wichtige Stellen, die zur besseren Aufklärung dienen sollten, wurden eher verschlossen und unnahbar beschrieben, die unwichtigen Momente dafür umso genauer.
Zum Ende hin ging es mir mit der Flucht und der Ankunft in Deutschland zu schnell.
Dass es zu gewagt ist über alles offen zu schreiben, verstehe ich, aber mir fehlte einfach etwas.

Bewundernswert ist diese Frau dennoch! Ihre Stärke ist unfassbar und auch der Wille nicht nachzugeben und seinem Glauben treu zu bleiben ist anerkennenswert. Die Anhörung, wohl eher das foltern im Gefängnis wünsche ich niemanden. Ich hoffe, dass sie nun die Freiheit in vollen Zügen genießen kann.

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Veröffentlicht am 23.06.2019

Ein Cold Case Fall wird neu aufgerollt

Schneewittchensarg
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Inhalt: 
Nach beinah achtundvierzig Jahren taucht der skelettierter Leichnam von Berit Gustavsson bei der Ausstellungseröffnung eines Glaskunstmuseums auf.
Sie liegt in einem gläsernen Sarkophag, ihr ...

Inhalt: 
Nach beinah achtundvierzig Jahren taucht der skelettierter Leichnam von Berit Gustavsson bei der Ausstellungseröffnung eines Glaskunstmuseums auf.
Sie liegt in einem gläsernen Sarkophag, ihr maßgeschneidertes Hochzeitskleid hat sie noch an. 

Nun liegt es an Ingrid Nyström, Stina Forss und ihrem Team diesen Cold Case Fall zu lösen und den wahren Mörder nach einem halben Jahrhundert zufassen.
Ein Mordfall voller Lügen, Eifersucht und Geheimnissen.


Schreibstil/Art: 
Die Geschichte ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt. 

Zu einem ist aus der Ich-Perspektive der Ermittler geschrieben: der ranghöchsten Ermittlerin für Gewaltverbrechen Ingrid Nyström, ihrer besten Mitarbeiterin Stina Forss, Lasse Knutsson sowie Hugo Delgado.
Zum anderen die kursiven Einschübe; Auszüge aus dem Tagebuch von Berit Gustavsson.

Zu erwähnen ist noch die ungewohnte Sprache, dass bspw. jeder (egal ob Verdächtiger, Vorgesetzter etc.) geduzt wird. Da es nicht mein erster skandinavischer Roman/Thriller/Krimi ist und mir das noch nie zuvor begegnet ist, fand ich es doch schon teilweise ungewohnt und verwirrend.


Fazit: 
„Schneewittchensarg“ ist der 7. Teil der Buchreihe um das Ermittlerteam Ingrid Nyström und Stina Forss. Da mir die ersten sechs Teile noch nicht bekannt sind, hatte ich anfangs Schwierigkeiten mich einzufinden, sowie die Probleme, Charaktere und das angespannte Verhältnis der beiden Hauptprotagonisten zu verstehen.
Nach und nach bekommt man immer mehr Einblicke in die Vergangenheit, sodass sich die meisten Fragezeichen aufgeklärt haben.

Unübersichtlich fand ich die Personenanzahl.
Nicht immer, aber stellenweise wurde es mir ein wenig zu viel, sodass ich die Charaktere auch mal durcheinander brachte. Ein wenig hat mir auch die Zusammenarbeit als Team gefehlt, vielleicht aber auch, weil man es einfach gewohnt ist.

Die Idee und somit die Geschichte ist meiner Meinung nach schon gelungen. 
Der Leser wird oftmals auf eine falsche Fährte gelockt. Einige Wendungen machten es nochmal richtig spannend. Ein ausgeklügelter Krimi.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Realität trifft auf Fiktion

Der blutrote Teppich
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Inhalt:

Der deutsche Privatdetektiv Hardy Engel wird von dem berühmten Filmregisseur William Desmond Taylor beauftragt. Die beiden verabredeten sich um weitere Details zu besprechen doch leider findet ...

Inhalt:

Der deutsche Privatdetektiv Hardy Engel wird von dem berühmten Filmregisseur William Desmond Taylor beauftragt. Die beiden verabredeten sich um weitere Details zu besprechen doch leider findet ihn Hardy tot auf.
Die Mächtigen aus der Filmindustrie sind nicht daran interessiert Hardy´s Theorie zu unterstützen deshalb gerät er schnell selbst unter Mordverdacht. Nun liegt es wieder an ihm den wahren Mörder zu finden.


Schreibstil/Art:

Der Schreibstil und die Sprache sind teilweise etwas anspruchsvoller aber dennoch angenehm und leicht zu lesen. Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Hardy Engel, dem Protagonisten geschrieben.


Fazit:

Ich bin, wie bereits im ersten Fall, der Meinung, dass auch dieser Kriminalroman definitiv etwas kürzer sein könnte. Teilweise ist es einfach zu umfangreich, zu detailliert und zu lang. Stellenweise hätte ich mir einen Personenverzeichnis gewünscht um mir einen besseren Überblick zu verschaffen.

In Anbetracht des realen Mordfalls ist das Ende definitiv stimmig. Nichtsdestotrotz hat es mich stark an ersten Fall erinnert, zumindest war das Ende ähnlich.

Ich fühlte mich oftmals in die 1920er Jahre versetzt und spürte die Atmosphäre der Zeit. Spannend finde ich die Zusammensetzung zwischen der Wahrheit und den fiktiven Fakten. Lobenswert und bewundernswert finde ich auch das ganze Detailwissen rund um die Entstehung von Hollywood und der Filmindustrie.
Ich kann mir wirklich vorstellen, dass es sehr viel Zeit und Arbeit gekostet haben muss um auf so eine Idee zu kommen, reale Mordfälle von vor knapp 100 Jahren nochmal neu aufzurollen und sie mit eigenen Ideen, Einfällen und Vorstellungen zu kombinieren.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Absolute Leseempfehlung

Mutter Seelen Allein
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Inhalt: 
Katharina lebt nach außen hin ein perfektes und glückliches Leben. Sie ist die Ehefrau eines Arztes und Mutter des 5-jährigen Timo. Alles scheint perfekt zu sein, doch der Schein trügt.
Timo ...

Inhalt: 
Katharina lebt nach außen hin ein perfektes und glückliches Leben. Sie ist die Ehefrau eines Arztes und Mutter des 5-jährigen Timo. Alles scheint perfekt zu sein, doch der Schein trügt.
Timo verschwindet. 
Sie bekommt eine Nachricht: „Es ist viel einfacher, als du denkst. Sag die Wahrheit!“. 

Doch Katharina will sich ihrer Vergangenheit nicht stellen. Was verheimlicht sie?

Schreibstil/Art: 
Der Schreibstil und die Sprache haben mir sehr gut gefallen. Die wechselnden Perspektiven sorgen für viel Spannung und Spekulation.
Außerdem gibt es noch Abschnitte in kursiver Schrift, die in die Vergangenheit zurückblenden.

Fazit: 
Eine absolute Leseempfehlung!
Total raffiniert, spannend und verwirrend, genau so liebe ich es! 
Wegen den kurzen Abschnitten und den wechselnden und vielschichtigen Perspektiven habe ich immer wieder jemand anders verdächtigt. Deshalb hat mich das Ende umso mehr überrascht. Die Handlungen waren für mich stimmig. Nicht in die Länge gezogen, keine unnötigen Szenen eingebaut.
Nicht mein erstes und letztes Buch von Sabine Trinkaus.