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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2019

Solide Jugendlektüre

Herz aus Gold und Asche
1

Das Cover fing meinen Blick sofort ein und dann der Klappentext, der mich mehr als neugierig auf dieses Buch machte.

Der Einstieg fiel mir dann auch gar nicht schwer, denn die Geschichte beginnt direkt ...

Das Cover fing meinen Blick sofort ein und dann der Klappentext, der mich mehr als neugierig auf dieses Buch machte.

Der Einstieg fiel mir dann auch gar nicht schwer, denn die Geschichte beginnt direkt bei der Einstellung von Elin. Am Anfang hatte ich auch das Gefühl gut voran zu kommen, aber irgendwie begann ich dann immer wieder zu anderen Büchern zu greifen.

Die Geschichte und Figuren hatten definitiv Potenzial und ich habe auch ehrlich gesagt keine Ahnung, warum ich mich immer wieder habe ablenken lassen. Die Welt der längst vergessenen Legende war faszinierend und äußerst gut konstruiert. Es war sehr stimmig und ich hatte auch immer die Szenen vor Augen. Esra hatte auf mich, genau wie auf Elin eine anziehende Wirkung und ich fand ihn sehr sympathisch. Elin war eine intelligente und verantwortungsbewusste Person, aber irgendwie konnte ich keinen richtigen Draht zu ihr aufbauen. Insgesamt waren alle Figuren eher der Handlung angemessen umrissen, aber man geht nicht wirklich in die Tiefe. Vielleicht fehlte mir daher auch ein wenig die Verbundenheit zu den Hauptcharakteren.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und dem empfohlenen Leseralter entsprechend. Für Jugendliche ist es definitiv eine gute Lektüre, die mich am Ende doch noch fesseln konnte. Denn die Story nimmt zum Schluss hin richtig Fahrt auf und Spannung, Action und Gefahr sorgten dafür, dass ich dann endlich wissen wollte wie die Geschichte ausgeht. Natürlich ist für die romantischen Leser auch eine gewisse Portion Liebe und Gefühl dabei.
Abschließend kann man sagen, dass das Format für jugendliche Leser genau richtig ist, denn sie werden auf eine abenteuerliche Reise geschickt, die auch die Großen mitreißen kann.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Umfangreich

Das Fundament der Ewigkeit
1

Wie lange haben wir auf eine Fortsetzung gewartet. Ich muss ehrlich gestehen nach all diesen Jahren waren mir die beiden Vorgänger nicht mehr so recht präsent. Aber ich kann sagen, dass man die ersten ...

Wie lange haben wir auf eine Fortsetzung gewartet. Ich muss ehrlich gestehen nach all diesen Jahren waren mir die beiden Vorgänger nicht mehr so recht präsent. Aber ich kann sagen, dass man die ersten beiden Teile nicht gelesen haben muss, um diesen Roman zu verstehen. Das einzige was alle gemeinsam haben ist die Kathedrale von Kingsbridge.
Das neue Werk von Ken Follett ist sehr umfangreich und man benötigt seine Zeit, um sich einzufinden und alle Charaktere kennen zu lernen. Auch die Handlungsorte sind vielfältig und man kann diesen Roman definitiv nicht nebenbei lesen. Denn wir befinden uns neben Kingsbridge in Paris, London, Spanien und anderen Orten. Man kommt also ganz schön rum und mit den Orten nehmen die Personen zu, die wir kennen lernen und eine Rolle für die Haupthandlung spielen. Irgendwann geht alles fließend ineinander über und die Wege der Personen kreuzen sich. Die Handlungsstränge laufen also zeitweise parallel und finden sich dann zusammen. Ein spannendes Konzept, was ich sehr gerne mag, aber mich auch manches Mal forderte. Man muss sich also alles sehr gut merken und am Ball bleiben. Ken Follett hat aber auch eine kleine Personenübersicht erstellt, auch wenn ich diese nicht brauchte. Der rote Faden ist natürlich Ned Willard und seine Familie. Ihn fand ich sehr sympathisch und sein Lebensweg ist einfach nur beeindruckend. Er ist eindeutig ein sehr intelligenter und strebsamer Mann, der sein Leben der Krone widmet. Und wenn wir schon bei der Krone sind kann man natürlich Elisabeth I. nicht ignorieren. Der Autor zeichnet hier ihr Leben und Wirken sehr gut nach, auch wenn es mir manchmal zu geschichtlich war. Überhaupt fand ich, dass dieser Roman manches mal eher einer Biographie der Königin und der Geschichte Englands glich, als Unterhaltung. Natürlich gibt es viel drumrum und viele Personen spielen eine Rolle, aber es geht um die Religionsfreiheit und dem Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken. Es war beeindruckend, wie unterschiedlich das Handeln der einzelnen Charaktere hier war und wie stark sie bereit waren für ihren Glauben einzustehen.
Dieser Roman ist großartig, wenn auch an menschen Stellen zu detailreich und langatmig. Man braucht definitiv Zeit und Ruhe, um die Gesamtheit zu erfassen und Ned Willard auf seinem Weg zu begleiten. Das Warten hat sich wirklich gelohnt und ich kann dem Autor nur Respekt zollen für dieses Werk.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch, was zum Herbst gehört, wie der Nebel am Morgen

Das Seelenhaus
1

Das Seelenhaus von Hannah Kent ist ein Roman, der für mich zum Herbst gehört wie die der Nebel am Morgen. Am Anfang war ich schon ein bisschen verwirrt und immer wieder stolperte ich über die vielen, sich ...

Das Seelenhaus von Hannah Kent ist ein Roman, der für mich zum Herbst gehört wie die der Nebel am Morgen. Am Anfang war ich schon ein bisschen verwirrt und immer wieder stolperte ich über die vielen, sich doch sehr ähnlichen isländischen Namen. Aber je mehr man sich einliest und ein Gefühl für diese Personen entwickelt verschwindet diese Verwirrtheit.

Hannah Kent hat mit Agnes eine wunderbare Hauptfigur gewählt, die es mehr als verdient, dass ihre Geschichte erzählt wird. Sie nutzt dafür verschiedene Formen der Erzählung. Einmal werden Protokolle oder Briefe gewählt, die einem die damalige Sprache und den Sachverhalt näherbringen. Dann wird die Geschichte von Agnes und ihrem Weg erzählt, welchen Menschen sie begegnet und wie mit ihr umgegangen wird. Und die Erzählweise, die mir am besten gefallen hat, ist die Ich-Perspektive aus der Sicht von Agnes. Diese Frau wird einem so nahe gebracht, man weiß nicht, ob man sie verurteilen oder mit ihr mitfühlen soll.

In ihrer Geschichte macht einem die Autorin deutlich, wie schwer und oberflächlich diese Zeit damals war. Mit welchen Herausforderungen, die Menschen in Island zu dieser Zeit zu kämpfen hatten. Viele Dinge, gerade das Gerede und die Vorverurteilung der Leute, brachten mich immer wieder zum nachdenken, denn gerade diese Dinge kann man auch auf die heutige Zeit übertragen.

Dieses Buch ist einfach ein Muss für jeden der auf gut recherchierte und doch nicht zu faktenreiche Romane steht. Man kann sich stundenlang in ihm verlieren und Island mit seinen Herausforderungen kennenlernen. Einfach alles in allem ein wunderbarer Roman mit einer faszinierenden Hauptfigur, der einen gespannt festhält.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Muss für jeden Buchliebhaber

Eine Buchhandlung auf Reisen
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Ich muss ehrlich gestehen, dass ich "Das Haus der vergessenen Bücher" noch nicht gelesen habe. Ich habe es jedoch noch als eBook liegen und nach dem Lesen dieses Buches werde ich es mir sicher bald durchlesen. ...

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich "Das Haus der vergessenen Bücher" noch nicht gelesen habe. Ich habe es jedoch noch als eBook liegen und nach dem Lesen dieses Buches werde ich es mir sicher bald durchlesen. Ich fand es für mich praktisch "Das Haus der vergessenen Bücher" noch nicht zu kennen, denn es ist keine Notwendigkeit, um "Eine Buchhandlung auf Reisen" zu verstehen. Denn es ist ja bekanntlich die Vorgeschichte.
Ich war gespannt was mich erwartet. Ich bin wie sicher viele von uns ein Büchernarr und dieses Buch ist perfekt für jeden der Bücher liebt. Die Geschichte ist mit 191 Seiten nicht sehr lang und an einem Tag schnell durchgelesen. Die Kapitel selbst sind auch nicht zu lang, so dass ich immer zwischendurch ein wenig weiter lesen konnte.
Die Hauptcharaktere sind hier Roger Mifflin (der Buchhändler) und Helen McGill (die Käuferin des Parnassus). Ich fand Helen eine ehrliche und einfache Frau. Sie hat bis sie Roger traf immer nur an ihren Bruder und selten an sich selbst gedacht.
Roger Mifflin war für mich ein hinreißender Charakter, der mit seiner Ansicht zur Welt und zu Büchern sofort mein Herz erobert. Meine Lieblingsaussage von ihm in diesem Buch ist folgende:
"Wenn Sie einem Menschen ein Buch verkaufen, dann verkaufen Sie ihm nicht nur so und so viel Papier, Druckerschwärze und Leim- nein, Sie verkaufen ihm ein ganzes, neues Leben. Liebe und Freundschaft und Humor und Schiffe bei Nacht auf hoher See- Himmel und Erde, ich finde, das alles steckt in einem Buch - in einem wirklichen Buch!"
Ich finde diese Stelle zeigt deutlich seine Leidenschaft zu Büchern und zu seiner Tätigkeit. Ich als Leser wurde sofort von diesem Feuer und der Leidenschaft angesteckt und musste wissen, welche Abenteuer Helen mit dem Parnassus erlebt und wie weit Roger ihren Weg begleiten wird.
Ich bin mehr als begeistert von diesem Buch und es ist ein Muss für jeden Buchliebhaber, dieses Schmuckstück im Buchregal zu haben.

Veröffentlicht am 23.02.2023

Leider anders als erwartet

Das Sanatorium
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Ich habe diesen Roman im September in der Vorschau des Verlages entdeckt und musste es mir einfach vorbestellen. Der Klappentext und die Ansage "Gänsehaut-Thriller des Jahres" sorgten dafür, dass ich den ...

Ich habe diesen Roman im September in der Vorschau des Verlages entdeckt und musste es mir einfach vorbestellen. Der Klappentext und die Ansage "Gänsehaut-Thriller des Jahres" sorgten dafür, dass ich den Erscheinungstag kaum erwarten konnte. Als das Buch endlich bei mir ankam begann ich direkt zu lesen, denn ich musste ja herausfinden, ob meine Erwartungen erfüllt werden. Ein altes gruseliges Sanatorium in Verbindung mit Mord konnte doch nur gut sein und wenn schon auf dem Buch der Aufkleber "Gänsehaut pur" prangt, was soll da schon schiefgehen. Tja, scheinbar so einiges. Hatte ich beim Lesen Gänsehaut? Nein. Fand ich es megaspannend und gruselig? Nein. Das alte Sanatorium mit seinem gruseligen Setting spielt nur zu Beginn eine ganz kleine Rolle und ansonsten spielt die Handlung sich komplett im modernen Hotel ab. Sicher die Vergangenheit des Sanatoriums und was dort geschehen ist, darum dreht sich die Story größtenteils, aber meine Vorstellung war eben eine andere. Die Charaktere fand ich auch etwas schwierig, Sympathie wollte sich da nicht so wirklich einstellen. Die Hauptprotagonistin Elin Warner hat so einen eigenen Sack Probleme, die man nicht müde wird immer wieder hervorzuholen mit Hilfe von Flashbacks und Panikattacken. Aber das hätte ja noch einigermaßen gepasst und wäre auch nicht weiter schlimm, wenn da nicht zusätzlich ständig diese Andeutungen wären, dass sie einer Lösung auf der Spur ist ihr aber die Gedanken entgleiten. Die Autorin hat es aber geschafft, dass ich zumindest den ein oder anderen Falschen in Verdacht als Täter hatte.
Es ist also eher das typische Setting, abgeschiedenes Gebäude, keine Hilfe von Außen und eine ziemlich verkorkste Heldin, die viel mit sich selbst beschäftigt ist und daher wenig Rücksicht auf andere nimmt. Man kann dieses Roman gut lesen und ich fühlte mich auch gut unterhalten, aber es ist kein Pageturner und Gänsehautfeeling habe ich vermisst.

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