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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2022

Lecker, lecker, lecker!

WW - Italien
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Wer liebt sie nicht die italienische Küche! Pizza, Pasta, Antipasti, da bekomm ich gleich wieder Appetit, wenn ich nur daran denke. Nachteil ist die doch sehr gehaltvolle Küche und das verdirbt so mach ...

Wer liebt sie nicht die italienische Küche! Pizza, Pasta, Antipasti, da bekomm ich gleich wieder Appetit, wenn ich nur daran denke. Nachteil ist die doch sehr gehaltvolle Küche und das verdirbt so mach einem den Appetit. Nun hat WeightWatchers (WW) ein sehr ansehnliches Kochbuch mit dem simplen Titel: `Italien` herausgegeben und es beinhaltet viele Rezepte, die uns kulinarisch einen Genuss ermöglicht ohne Kalorienbomben zu fürchten. Aber natürlich wie immer macht die Menge auch hier den Unterschied. Es startet mit Vorspeisen und Antipasti. Eine Sektion aus der ich auch gerne mal ein Rezept für mein Abendbrot nutze wie den Bohnen-Rucola-Salat mit Röstpaprika. Dann folgen die Hauptgerichte mit leckere Nudeln & knusprige Pizza, hier haben wir auch schon einen Favoriten erkoren: :Linguine mit Gorgonzola und Rucola. Diese Sektion fällt in der Tat kleiner aus als ich gedacht hätte, aber Italien ist nun nicht nur Pizza&Pasta. Im Gegenteil, Pasta ist ja im Grunde „nur“ der primo corso und dann folgt das eigentliche Hauptgericht.! Hierzu gibt es auch eine Sektion mit Fleisch- und Fischgerichten. Fleischlos geht natürlich auch: Buntes Gemüse & gesunde Hülsenfrüchte ist mein liebster Rezeptabschnitt. Hier sind tolle Rezepte wie die veganen Polpette in Paprikasauce. Aber, nicht zu verachten sind auch die Pestorezepte. Wirklich übersichtlich gut und vielfältig ist hier das Rezeptangebot diese Pestos selbst zu machen. Viel besser als die gekauften Alternativen Und, ultimo, ma non per importanza: Die Nachspeisen! Hier haben wir das Mango-Limetten-Sorbet schon ausprobiert. Insgesamt gefällt mir der strukturierte Aufbau dieses Buches sehr. Links oder rechts ein Foto und dann das Rezept auf der gegenüberliegenden Seite in adäquater Schriftgröße, dass man das auch mit einem Blick erkennt beim Kochen. Daneben gut strukturiert die Zutaten. Ein sehr praktisches Kochbuch mit tollen Fotos. Natürlich wird auch das WW Programm im Buch erläutert und was mir weniger gefällt sind die Produktplazierungen der eigenen WW-Produkte, aber das lässt sich auch ignorieren.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Eine eiskalte Ehrlichkeit

Wütende Bärin
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„Ein Kind zu bekommen ist der äußerste Egoismus, ein Versuch, sich selbst neu zu erschaffen, nur besser. Hat man das Recht, ein Kind zu neunzig Jahren leiden zu verurteilen, nur, um jemanden zu haben, ...

„Ein Kind zu bekommen ist der äußerste Egoismus, ein Versuch, sich selbst neu zu erschaffen, nur besser. Hat man das Recht, ein Kind zu neunzig Jahren leiden zu verurteilen, nur, um jemanden zu haben, in dem man sich wiedererkennt? Sex zu haben, um schwanger zu werden, das kann mir das kam mir absurd vor; nicht zu versuchen, den Samen zu blockieren oder abzutöten, fand ich absolut verantwortungslos.“ (S. 106)

Im Grunde begegnen wir nur drei Personen, aber denen umso intensiver. Denn die Perspektive wechselt reihum. Im Mittelpunkt steht Njal, ein Mann über 40, akademischer Klimaforscher mit dem Hobby der altertümlichen Ritterspiele. Sein Lebensziel, um scheinbar jeden Preis, ist es Vater zu sein und das Vatersein leben zu dürfen. An diesem Ziel ist seine Ehe mit der Pastorin Sol gescheitert. Und deshalb kam seine Kollegin Nina ins Spiel, erst eine Affäre, dann die Mutter seiner Tochter Lotta. Doch Nina leidet unter einer postnatalen Depression und hat Zwangsvorstellungen. Eine hochexplosive Mischung an Charakteren. Die Geschichte dreht sich um diese drei Personen, ihr Miteinander, das Kind und ein Forschungsauftrag, um den sich Nina und Njal streiten. Es soll in den hohen Norden zur Inselgruppe Svalbard gehen um dort das Abschmelzen der Polarkappen zu erforschen.
Ein zermürbendes Kammerspiel wird uns hier aufgeführt mit brutaler Ehrlichkeit. Alle kommen zu Wort aus ihrem tiefsten Inneren. Alle leiden, alle haben ihre Sorgen und die merkwürdigsten Gedanken. So mancher Gedanke, denn ich hier las, befremdete mich und bescherte mir Unbehagen. Ein Roman, in dem sexuelle Kontakte eine große Rolle spielen, ob gewollt oder nicht, ob kontrolliert oder nicht, ob richtig oder falsch. Ein Spiel mit der Psyche, bei allen dreien mit der eigenen und auch gegenseitige Manipulation ist hier vorhanden.
Ach, und die wütende Bärin, die hat nur einen kleinen Auftritt, dafür umso durchschlagender. Die meiste Zeit des Romans spielt im Frühjahr & Sommer in Bergen und erst dann verlagert das Geschehen sich auf den letzten Seiten in eine Hüte, gefühlt am Ende der Welt in die erbarmungslose Kälte.

Die norwegische Autorin Ingebjorg Berg Holm hat sprachlich einen sehr durchdringenden Roman vorgelegt. Die Prosa ist gut geschrieben und als Leserin konnte ich mich (leider) gut einfühlen. Auch bestens von Gabriele Haefs und Andreas Brunstermann übersetzt. Es hat sich ein bisschen so angefühlt beim Lesen als ob man an einer Brombeerhecke steht und die Brombeeren unbedingt essen möchte, sich aber beim Pflügen die Hand zerkratz. Und doch tut man es immer wieder. Keine Lektüre die schnell verklingt, keine Lektüre bei der man sich in Sicherheit wägt und sich wohlfühlen kann. Unbehagen macht sich breit und umklammert einen wie eine kalte nasse Decke, die sich nicht abschütteln lässt, denn es kommen viele extreme Themen zur Sprache wie Vergewaltigung, ungewollte Schwangerschaften, Unfruchtbarkeit, Abtreibungen, Mee too, Samenspende, Behinderungen bei Ungeborenen, psychologischer Druck. Das muss man aushalten können, der Roman ist intensiv und war für mich teilweise erschlagend.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Poetin der Natur

Städte aus Papier
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Ich bin (leider) viel zu wenig mit Lyrik in Berührung und lese zu selten Gedichte. Aber wer mir stets große Freude bereitet, seit meine Mutter mir einen zweisprachigen Lyrikband zur Konfirmation schenkte ...

Ich bin (leider) viel zu wenig mit Lyrik in Berührung und lese zu selten Gedichte. Aber wer mir stets große Freude bereitet, seit meine Mutter mir einen zweisprachigen Lyrikband zur Konfirmation schenkte (mehr als 20 Jahre her…): Emily Dickinson! Mein liebstes Gedicht ist: ` How happy is the little stone` und wer ihre Gedichte noch nicht kennt, einfach mal eintauchen. Man spürt ihre Naturverbundenheit und wie zufrieden die Lyrikerin in der Natur war mit einem großen Talent die Details zu erblicken.
Dieser großartigen amerikanischen Frau ist nun das Buch „Städte aus Papier – Vom Leben der Emily Dickinson“ gewidmet, geschrieben von der franko-kanadischen Autorin Dominique Fortier. Im Original auf Französisch und übersetzt von Bettina Bach.
Dieses Buch bringt uns die moderne Emily Dickinson näher, die ihr gesamtes Leben von 1830 bis 1886 in Amherst, Massachusetts lebte. Aufgewachsen in einer streng gläubigen Familie, war sie immer die etwas eigenartige, zur Depression neigende Einzelgängerin, die sich immer mehr abschottete. Das Buch ist ein schmaler Band, der auch sehr feinsprachig daher kommt, genau wie die zu beleuchtende Frau: „Wie ihre Pflanzen hat auch sie den Winter zwischen Buchseiten verbracht.“ (S.33)
Was ist dieses Buch? Teilweise belegbare gut recherchierte Elemente aus ihren Briefen und anderen Dokumenten, teilweise auch dazu gesponnene Fiktion um es rund werden zu lassen. Eine Biografie? Auch, aber es gibt auch Elemente der Gegenwart die uns auf sie zurückblicken lassen. Daher passt es so in keine rechte Schublade, was die Lektüre aus meiner Sicht noch besser macht. Ein Buch, dass einer großartigen Frau gewidmet ist und der wir uns hiermit wieder ein wenig näher fühlen dürfen.
Lesenswert ohne Frage! Auch ein super Einstieg vor der Lektüre ihrer Lyrik. Wirklich ein kurzes vergnüglich, sprachlich imposantes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Eine Überraschung jagd die Nächste

Das zaubernde Klassenzimmer – Achterbahn statt Stundenplan (Das zaubernde Klassenzimmer 1)
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Was für ein niedliches Leseereignis für Grunschüler:innen! Ich bin ja immer ein großer Fan von Büchern, die weder auf Mädchen noch auf Jungs abzielen und das ist hier rundum gelungen. Text, Charaktere, ...

Was für ein niedliches Leseereignis für Grunschüler:innen! Ich bin ja immer ein großer Fan von Büchern, die weder auf Mädchen noch auf Jungs abzielen und das ist hier rundum gelungen. Text, Charaktere, Bilder – alles ein neutrales „Produkt“. Aber was natürlich noch viel besser ist, ist die Geschichte selbst über ein zauberndes Klassenzimmer.
Elena zieht von der Stadt aufs Land und kommt nun in eine neue Schule in ihrem Dorf Eigam. So richtig begeistert ist sie nicht, hatte sie doch eine modern ausgestattete Schule und landet nun in dieser sehr traditionellen Schule. Die Schülerschaft ist durchwachsen wie überall, aber natürlich gibt es auch nette Kinder, wie der verträumte Tierfreund Felix oder die Quasselstrippe Lilly! Was dieses Buch besonders macht, ist die Gabe der Autorin Tina Zang mit wenigen Sätzen volle Charaktere zu zeichnen und diese spannungsvoll einzusetzen ohne das viel passiert. Klar, hier wird gezaubert, aber die Geschichte an sich ist im Grunde recht harmlos – also auch geeignet für Kinder, die abends noch lesen mögen, aber gruselig nicht brauchen können. Mich hat die Autorin mit dem neuen Lehrer Blitzke zum Lachen gebracht, da verzettelt er sich so manches mal beim Reden und braucht 3 Anläufe bis es wieder politisch korrekt ist.
Auch der Umfang von knapp 130 Seiten mit großer Schrift ist ideal um die Erstleserbücher hinter sich zu lassen und hier weiterzulesen. Auch die Illustrationen von Sandra Reckers sind gut akzentuiert vorhanden und super passend.
Uns hat es gefallen und meine wollen gerne, dass noch mehr in Eigam passiert! Dieses Klassenzimmer kann sicherlich noch mehr und dann muss ja noch das magische Buch gefunden werden….

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Leichte türkische Küche – kein Widerspruch!

Leichte türkische Küche
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Ich bin großer Fan bunt gemischter Küche, gern mal Sushi, Burritos, Cheviche, Shakshuka und so weiter und so weiter. Alles kann, nichts muss, aber bitte mit viel Abwechslung und wenn möglich natürlich ...

Ich bin großer Fan bunt gemischter Küche, gern mal Sushi, Burritos, Cheviche, Shakshuka und so weiter und so weiter. Alles kann, nichts muss, aber bitte mit viel Abwechslung und wenn möglich natürlich nicht zu deftig, dass die Hosen auch morgen noch passen! Daher der Griff zum neuen Kochbuch vom Aysenputtel: Ayse Tuncöz: ‚Leichte Türkische Küche‘!
Die türkische Küche hat vielessehr sehr Leckeres zu bieten und Ayse hat sich zur Aufgabe gemacht die deftige Koste leichter verträglich zu machen und macht das super! Sie hat eine große Fangemeinde und startete im Selbstverlag mit ihrem ersten Buch, dass bereits in der 5. Auflage (!) ist. Nun mit professioneller Hilfe dieses tolle Kochbuch! Die Fotos lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen und die ersten Gerichte waren schnell ausgesucht. Nachgekocht habe ich bisher hauptsächlich die Hauptgerichte und sind alle was geworden und allesamt lecker! Unser bisheriger Favorit: Gefüllte Gemüse-Hacktaschen.
Was ist eigentlich alles enthalten? Basics&Brot, Snacks&Fingerfood, Salate&Beilagen, Vorspeisen, Hauptspeisen und natürlich: Nachspeisen.
Ach, dabei fällt mir ein, dass unter dem deutschen Rezepttitel auch der türkische Originaltitel steht! Das finde ich gut. Auch sind die Rezepte übersichtlich gestaltet und fast jedes hat noch mal einen Tipp auf Lager, der echt super praktisch ist. Alles in allem nicht nur ein schön anzusehendes Kochbuch, sondern wirklich nutzbar und kommt zum Einsatz mit alltagstauglichen Rezepten. Ach seht ihr, ich habe doch schon einen Salat gemacht und zwar einen weißen Bohnensalat. Auch sehr gut!
Es lohnt auch die netten wenige Texte zu lesen die sonst enthalten sind!
Viel Spaß beim Kochen - Afiyet olsun!

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