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Veröffentlicht am 23.08.2022

Die „Mutmacherin“: Eine starke Frau kämpft für die Freiheit und die Liebe

Die Wagemutige
2


Lisa, hat sich bereits im Nazi-Deutschland dem Widerstand angeschlossen. Als es für sie dort immer gefährlicher wird, immigriert sie nach Frankreich und landet schließlich in Marseille, einem Sammelbecken ...


Lisa, hat sich bereits im Nazi-Deutschland dem Widerstand angeschlossen. Als es für sie dort immer gefährlicher wird, immigriert sie nach Frankreich und landet schließlich in Marseille, einem Sammelbecken für Juden oder politisch Verfolgte. Ihnen bleibt nur eine Möglichkeit, um zu überleben: die Flucht aus Europa. Aber ohne die nötigen Ausreisepapiere ist das ein schwieriges Unterfangen. Lisa lebt in einer Zeit, in der Frauen für das, was ihnen wichtig ist, kämpfen mussten. für die Liebe aber auch für die Freiheit, denn ohne Freiheit gibt es keine Liebe! Bei ihrer Suche nach Papieren oder einem Fluchtweg aus dem bereits von den Nazis besetzten Frankreich, trifft Lisa auf den Amerikaner Louis, der Liebe ihres Lebens. Durch Louis bietet sich Lisa die Möglichkeit legal in die USA zu immigrieren, allerdings würde sie dann ihre Sache und all diejenigen im Stich lassen, die auf Lisas Hilfe angewiesen sind. Wie wird sie sich entscheiden?
Lisa Fittko, die Hauptperson in diesem Buch, ist eine reale Person. Caroline Bernard hat um die Biografie von Lisa Fittko einen Roman entwickelt. Das bedeutet wichtige Stationen im Leben von Lisa Fittko sind in diesem Roman integriert, allerdings hat Caroline Bernard ihrer Romanfigur Leben eingehaucht. Der Leser leidet mit ihr, bangt mit ihr in gefährlichen Situationen, weint mit ihr und versteht ihr Lebensziel immer weiter zu gehen: „… einen Schritt nach dem anderen, ein Schritt dann der nächste…“
Caroline Bernard alias Tania Schlie ist für ihre Romane über starke Frauen bekannt. Einerseits behandelt sie politisch wichtige Themen, andererseits kommt in ihren Romanen die Liebe auch nicht zu kurz. Sie gibt vielen Frauen dadurch Mut sich nicht zu verstecken und gleichzeitig unterhält sie den Leser, indem sie die Story so angenehm schreibt, dass der Leser das Buch gar nicht aus der Hand legen mag.
Fazit: Wer einen spannenden Roman über den Widerstand gegen die Nazis lesen möchte, in dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt und gleichzeitig einiges über die jüngste deutsche Geschichte erfahren möchte, ist bei Caroline Bernard und „Die Wagemutige“ goldrichtig!

Veröffentlicht am 19.06.2022

Heiratsvermittlung der speziellen Art

Wie man sich einen Lord angelt
1


„…Es besteht ein bedeutender Unterschied zwischen der feinen Gesellschaft und den oberen Zehntausend. Zu dieser Schicht – zur Welt der Lords und Ladys mit Land und Reichtum – kann ich dir leider keinen ...


„…Es besteht ein bedeutender Unterschied zwischen der feinen Gesellschaft und den oberen Zehntausend. Zu dieser Schicht – zur Welt der Lords und Ladys mit Land und Reichtum – kann ich dir leider keinen Zutritt verschaffen…“ Eigentlich würde Kitty Talbot dieser Welt angehören, wäre da nicht dieser kleine skandalöse Makel in ihrer Ahnenreihe. Aber das ist nicht ihr größtes Problem. Dieses verbirgt sich in dem Erbe ihres verstorbenen Vaters, der ihr nichts als immense Spielschulden und die Sorge für ihre vier jüngeren Schwestern hinterlassen hat. Im Jahr 1818 besteht für eine junge Frau nur eine Möglichkeit die in 3 Monaten fällig werdenden Schulden zu tilgen: Eine reiche Heirat. Also wagt sich Kitty zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Cecily nach London auf das gefährliche Parkett der Bälle der feinen Gesellschaft, um sich hier einen geeigneten Kandidaten zu angeln. Es könnte alles so einfach sein, würden sich nicht immer wieder Stolpersteine durch ihre Herkunft und Verwicklungen der speziellen Art auftun. Und dann gibt es da auch noch Lord Radcliffe – den Bruder eines ihrer Kandidaten – der Kittys Pläne schnell durchschaut und diese zu verhindern sucht. Schafft sie es trotzdem sich im Haifischbecken der Lords und Ladys zu behaupten und rechtzeitig einen Ehemann zu finden? Und was ist eigentlich mit der Liebe? Hier trifft Jane Austen auf „Bridgerton“, entsprechend erwartet den Leser ein turbulenter Roman mit vielen Überraschungen.
„Wie man sich einen Lord angelt“ ist der Debütroman von Sophie Irwin und der ist ihr sehr gut gelungen! Mit diesem humorvollen Regencyroman trifft sie die Leser mitten ins Herz. Es ist Irwins angenehmer Schreibstil, der dieses Buch ehrlich, vertraut und absolut lesenswert macht. Ich hoffe, wir werden in der nächsten Zeit noch viel mehr von ihr zu lesen bekommen, denn sie reiht sich ebenbürtig in die Reihe der Autoren der historischen Romance ein. „Wie man sich einen Lord angelt“ ist ein echter Pageturner, es war der erste Roman dieser Autorin, den ich gelesen habe und ich hoffe nicht der Letzte!
In diesem Roman lernen wir die charmante Kitty kennen, die die Sorge um ihre vier jüngeren Schwestern vor ihr eigenes großes Glück stellt. Kennt ihr das Problem in einer Konfrontation nicht schlagfertig genug zu sein und dass euch die Antwort oder richtige Lösung erst deutlich später einfällt? Nun Kitty hat damit keine Schwierigkeiten. Egal welcher Abgrund sich gerade vor ihr öffnet, oder in welches Schlamassel sie gerade wieder hineinstolpert, sie weiß genau in dem Moment, was zu tun ist. Und auch wenn ihr manches Mal dabei das Herz in die Hose rutscht, nach außen darf sie keine Schwäche zeigen. Dadurch wirkt sie das ein oder andere Mal ein wenig hart, dabei ist sie in Wirklichkeit herzensgut, sympathisch und absolut taff. Mit Kitty, die schnell zu einer lieben Freundin wird, geht der Leser durch dick und dünn. Manches Mal wollte ich sie schütteln, um ihr zu erklären, dass sie nicht allein für alle Fehler ihrer Eltern verantwortlich sei und dass sie verdammt noch einmal auch an sich denken soll!
Aber nicht nur Kitty ist mir zu einer lieben Freundin geworden, auch die anderen Figuren wurden von Sophie Irwin wunderbar authentisch gezeichnet und haben mir mein Herz gestohlen. Insbesondere Tante Dorothy, die treu an der Seite der beiden Schwestern steht, auch wenn sie davon überzeugt ist, dass das Parkett, auf dem Kitty sich bewegt, für ihre Verhältnisse etwas zu glatt ist. Und Cecily, die durch ihren besonderen Intellekt auf Außenstehende teilweise etwas seltsam wirkt, sich aber gerade dadurch zum Türöffner für sonst für Kitty verschlossene Türen entwickelt. Aber das Highlight – natürlich neben Kitty – ist Lord Radcliffe , der durch seine Teilnahme an der Schlacht um Waterloo mehr als ein Geheimnis mit sich herumträgt und dennoch unheimlich sympathisch und begehrenswert wirkt.
„Wie man sich einen Lord angelt“ steckt von Anfang bis Ende voller unerwarteter Überraschungen, Entwicklungen und Emotionen. Bis zum Schluss bangt der Leser mit Kitty, ob sie ihre Mission erfüllen kann. Dadurch hält dieser Roman auf jeder Seite einen eigenen Spannungsbogen bereit, der das Buch absolut lesenswert macht.
Fazit:
„Wie man sich einen Lord angelt“ von Sophie Irwin ist ein echtes Wohlfühlbuch nicht nur mit Humor, sondern auch mit Tiefgang sowie liebenswerten Charakteren. Sophie Irwin schreibt so authentisch und lebensnah, dass sich der Leser mitten in der Geschichte fühlt, Herzklopfen eingeschlossen. Ein Buch, bei dem ich traurig bin, dass es zu Ende ist und ich hoffe bald einen Fortsetzungsroman lesen zu dürfen, bei dem wir erfahren wie es mit den anderen vier Schwestern von Kitty weitergeht. Für dieses "Lieblingsbuch" gibt es von mir eine klare Leseempfehlung





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Veröffentlicht am 04.04.2022

Jeder kann malen!

Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte
1

Was für ein schönes Buch! In „Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte“ nimmt Martin Baltscheit uns mit auf eine wundersame Entdeckungsreise, die zeigt, dass jeder malen kann. Der Löwe, der für ...

Was für ein schönes Buch! In „Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte“ nimmt Martin Baltscheit uns mit auf eine wundersame Entdeckungsreise, die zeigt, dass jeder malen kann. Der Löwe, der für seine Liebste ein besonderes Bild malen wollte, bekommt von allen Tieren Unterstützung. Doch für jedes Tier ist seine Sicht auf das Schöne, eine andere. Und mal ganz ehrlich, ist nicht jeder etwas Besonderes und sind seine Fähigkeiten nicht besonders? Unterhaltsam aber auch lehrreich zeigt uns Martin Baltscheit, dass nicht immer das Perfekte auch das Beste ist.
Dieses ist ein Buch, welches ich meinen drei Enkelkindern vorgelesen habe, eignet es sich besonders für Schulkinder in den ersten Klassen, um sie mit dieser spannenden Geschichte an das Lesen und Zeichnen heran zu führen. Die Texte sind dabei in Versform und prägen sich dadurch besonders ein.
Der Umschlag des Buches ist genauso ansprechend gestaltet, wie die Illustrationen im Inneren des Buches. Der Löwe auf dem Cover, der vor lauter Anstrengung beim Malen die Zunge heraussteckt und dabei zwinkert begeistert genauso, wie die wirklich schönen Zeichnungen in den Innenseiten des Buches. Das Format ist in DinA4 Querformat und das Papier sehr hochwertig, so dass die Illustrationen besonders gut herauskommen.
Fazit: Nobody is perfekt. Aber genau dieses nicht immer so Perfekte ist doch das, was unser Herz anrührt. „Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte“ ist ein Buch, welches unbedingt gelesen werden sollte!

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Aufbruch und Schicksalsjahre im goldenen Zeitalter der Niederlande

Gold und Ehre
7

Mit einem spektakulären Experiment der beiden Cousins Theo und Benjamin während eines Gewitters in Amsterdam beginnt dieser historische Roman. Doch sollte bald ein viel „größeres Gewitter“ nicht nur unsere ...

Mit einem spektakulären Experiment der beiden Cousins Theo und Benjamin während eines Gewitters in Amsterdam beginnt dieser historische Roman. Doch sollte bald ein viel „größeres Gewitter“ nicht nur unsere experimentierfreudigen Freunde, sondern auch die Stadt Amsterdam erschüttern: Die Oranier erklären den Amsterdamern den Krieg und das Experiment verunglückt, so dass Theo gezwungen ist sein Glück als Schiffsarzt zu suchen und Benjamin als Architekt nach Hamburg geschickt wird.

Wir folgen unseren Protagonisten ins spannende 17. Jahrhundert. Diese Zeit ist geprägt vom Konflikt um die Freiheit Amsterdams vor der Oberherrschaft durch die Oranier, aber auch von den Kriegen zwischen Holland, den Engländern und später den Franzosen. Die Auseinandersetzungen dieser Zeit werden sehr anschaulich geschildert. Mit Benjamins Hilfe erzählt Sabine Weiß aber auch davon, welche großartigen Bauten in Hamburg und in Amsterdam neu geschaffen wurden. Sie erläutert die Strukturen der einzelnen Handwerksgewerke und macht verständlich, wie schwer es für Theo und Benjamin war, sich zu behaupten und sich auf einem Schiff unterzuordnen oder in einer neuen Stadt Fuß zu fassen. Intrigen und Verrat scheinen an der Tagesordnung gewesen zu sein.

Sabine Weiß hat die Charaktere der einzelnen Handlungsstränge mit Bedacht ausgewählt. Theo steht - als Schiffsarzt - für die Seefahrernation der Niederländer. Wir begleiten ihn auf seinen Reisen bis in die Neue Welt und schlagen so manche Seeschlacht mit ihm gemeinsam. Benjamin - als Architekt – steht für die grandiose Baukunst der Niederländer im damaligen goldenen Zeitalter. Ich gebe es ungern zu, aber Hamburg war im Verhältnis zu Amsterdam damals noch Provinz. Und so muss sich der junge Benjamin nicht nur in Hamburg beweisen, sondern ist auch am Bau des Hamburger Michels beteiligt. Hier lernt er die taffe Lucia kennen. Im Gegensatz zu Benjamin, der aus guten Verhältnissen stammt, steht Lucia für die Bevölkerungsschicht, die jeden Tag ums Überleben kämpfen muss, hinzukommt, dass sie zur damaligen Zeit, als intelligente Frau, eigentlich keine Möglichkeiten hat sich zu beweisen. Als vierten tragenden Charakter hat Sabine Weiß mit Samuel, den Onkel von Theo und Benjamin erschaffen. Er steht für einen reichen Kaufmann mit Ambitionen zum Adel. Mit Hilfe seiner Figur werden die zahlreichen diplomatischen Verwicklungen der Königshäuser in Europa, aber auch die Intrigen am Hof der Oranier deutlich beschrieben. Jeder für sich alleine und teilweise auch gemeinsam haben sie einiges zu erleben und durchzustehen. Der ständige Wechsel der Handlungsstränge erhöht entsprechend die Spannung.

„Gold und Ehre“ ist der zweite Teil einer Reihe, die sich mit dem goldenen Zeitalter der Niederlande beschäftigt. Ich habe den ersten Teil „Die Krone der Welt“ nicht gelesen. Jeder Band für sich bildet eine in sich abgeschlossene eigene Geschichte. Es ist nicht nötig, aber durchaus empfehlenswert, vorab den ersten Band zu lesen, da viele Konflikte aus dem ersten Teil auch in die nächsten Generationen weitergetragen werden. Vielleicht hätten ein kurzer geschichtlicher Exkurs und ein Hinweis auf die Familiengeschichte zu Beginn des Romans etwas geholfen. Gut ist ein Personenregister zu Beginn, welches für den nötigen Überblick über die Protagonisten sorgt.

In ihren historischen Romanen verbindet Sabine Weiß geschickt diverse Lebensläufe mit den breit gefächerten Handlungssträngen und dank ihres gekonnten, flüssigen und ausdrucksstarken Schreibstils zieht sie den Leser immer mehr in den Bann. Durch ihr Studium der Geschichte sind die historischen Details sehr gut eingearbeitet und bilden eine perfekte Mischung aus realer Historie und spannender Fiktion, wobei die Grenzen zwischen Wahrheit und erfundener Handlung fließend sind. Sabine Weiß ist die detailgetreue Darstellung der historischen Geschichte in diesem Zeitalter sehr wichtig, wodurch ich sehr viel über die Geschichte der damaligen Zeit gelernt habe. Gleichzeitig nimmt die Autorin mit der fiktiven Geschichte den Leser emotional gefangen, wobei ich mir zum Schluss gerne noch ein paar mehr Seiten für die fiktive Geschichte gewünscht hätte. Aber das Buch gibt Raum für einen Fortsetzungsroman, in dem sicherlich an der fiktiven Geschichte weitergesponnen wird.

Fazit:

„Gold und Ehre“ ist ein abwechslungsreicher, gut ausgefeilter historischer Roman und bietet einige Überraschungen. Sabine Weiß gelingt es überzeugend, den Leser zu fesseln und auf eine emotionale Reise mitzunehmen. Die historistischen Details, gekonnt verpackt in einer fiktiven Geschichte, haben mich sehr gut unterhalten und mir einen schönen Einblick in das Leben dieser Epoche gewährt.
„Gold und Ehre“ macht deutlich Lust auf mehr und ich kann es kaum erwarten, einen Fortsetzungsroman in meinen Händen zu halten.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Eiskalt, hochbrisant und absolut lesenswert!

Die Kampagne
14

Who is Who? „…Vielleicht wird es Zeit, uns jemanden zu suchen, der frisch und unbefleckt ist. Jemanden, der andere inspiriert und ein echtes menschliches Wesen ist. Jemanden wie Natasha Winthrop…“ Doch ...

Who is Who? „…Vielleicht wird es Zeit, uns jemanden zu suchen, der frisch und unbefleckt ist. Jemanden, der andere inspiriert und ein echtes menschliches Wesen ist. Jemanden wie Natasha Winthrop…“ Doch wer ist Natascha Wintrop wirklich? Zumindest das möchte die Fallermittlerin Maggie Costello gerne wissen, als sie eine versuchte Vergewaltigung an Natascha Wintrop aufklären soll, bei der diese ihren Angreifer tötete. Als erfolgreiche Anwältin mit Ambitionen Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden, steht Natascha Wintrop im Blickwinkel der Öffentlichkeit. Politik ist schmutzig und bestimmt nicht ehrlich. Aber wie steht es mit der Ehrlichkeit von Natascha Wintrop?

Jonathan Freedland aka Sam Bourne, preisgekrönter britischer Journalist, entwickelt in einem angenehm flüssigen Schreibstil mehr als einen „MeToo“ Roman. Er greift viele aktuelle Themen auf, denn es geht nicht nur um das Machtgefälle zwischen den Geschlechtern, sondern auch um die missbräuchliche Einflussnahme durch die sozialen Medien, politische Intrigen und mit welcher Wucht ausländische Institutionen den inländischen Wahlkampf bestimmen. Bei dem Roman handelt es sich um reine Fiktion mit faszinierenden Parallelen zum aktuellen Geschehen. Sam Bourne schreibt dabei so authentisch, dass es mich schaudern lässt, wenn ich darüber nachdenke, welche Einflussnahme in der Realität von außen auf unseren Wahlkampf genommen werden kann. Der Roman ist von Anfang bis Ende hochintelligent aufgebaut und regt zum intensiven Nachdenken an. Und so entwickelt sich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, das nur der lösen kann, der weiß, wer ist Natascha Wintrop wirklich ist.

Alle Charaktere in diesem Roman sind absolut authentisch und in ihrer Konstellation zueinander so gut entwickelt, dass allein dadurch eine außerordentliche Spannung entsteht. Maggie Costello: taff, unbeirrbar in ihrem Glauben an das Gute, die zwischen Loyalität, dem Ringen um die Wahrheit und dem eigenem Gewissen schwankt, hat mit der außerordentlich intelligenten, teilweisen skrupellosen und dann auch wieder beschützenswerten Natascha Wintrop einen herausragenden Gegenpart gefunden.

Die rasante Story, die vielfältigen Charaktere und die vielen unerwarteten Wendungen in dem Buch geben viel Raum für Spekulationen. Aber trotzdem einiges im ersten Moment vielleicht verwirrend erscheint, wird alles bis zum teilweise überraschenden Ende aufgeklärt. Intrigen, Vertuschung, fiese Machenschaften und Komplotte. Hochspannung pur, ohne dass großartige Action nötig gewesen wäre. Ein Thriller, den man beim Lesen nicht aus der Hand legen mag und deswegen gibt es von mir für die Kampagne fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

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