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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2017

Der Mind Ripper geht um

Cyberworld 1.0: Mind Ripper
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London 2038: Die Cyberworld ermöglicht es den Nutzern in virtuelle Welten abzutauchen, die sich äußerst real anfühlen. Ob nun Treffen mit Freunden in sozialen Netzwerken oder interaktive Rollenspiele - ...

London 2038: Die Cyberworld ermöglicht es den Nutzern in virtuelle Welten abzutauchen, die sich äußerst real anfühlen. Ob nun Treffen mit Freunden in sozialen Netzwerken oder interaktive Rollenspiele - die Cyberworld ist ein großer Bestandteil im Leben vieler Menschen. Doch dann fallen drei Jungen während ihres Aufenthalts in der Cyberworld ins Koma.

Die drei Jugendlichen Jem, Jamie und Zack übernehmen in diesem Buch die Hauptrollen. Sie machen auf eigene Faust Jagd auf den 'Mind Ripper', der verantwortlich ist für die ins Koma gefallenen Jungen. Im Vordergrund steht aber nicht nur die Suche nach dem Täter, sondern auch die Geschichten der drei Freunde. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und auch realistisch dargestellt. Jeder hat seine Probleme und Ängste, die sie authentisch wirken lassen. Durch den Perspektivenwechsel lernt man auch alle drei recht gut kennen. Obwohl die Wechsel manchmal zu abrupt und innerhalb eines Erzählabschnittes erfolgen.

Es spielen auch noch andere Charaktere eine wichtige Rolle, aber auf diese möchte ich hier nicht näher eingehen, da es ansonsten zu viel vorweg nehmen würde.

Die Geschichte spielt zum einem in der realen Welt, also in London. Wobei es keinen großen Unterschied macht, in welcher Stadt es spielt, da man - zumindest in dem Teil - wenig davon mitbekommt. Zum anderem findet die Handlung im Cybernetz statt und hier wiederum größtenteils in den Cybergames. Die Spielewelten werden detailliert und atmosphärisch beschrieben. Dabei wurde aber darauf geachtet, dass sich Nicht-Gamer in diesen Welten auch wohl fühlen und nicht mir spezifischen Ausdrücken verwirrt werden.

Die Geschichte ist gut ausgearbeitet und spannend gestaltet. Es gibt viele Möglichkeiten zu Spekulationen und bietet unerwartete Wendungen. Die Liebesgeschichte, die sich um die Protagonistin Jem entwickelt, fand ich dagegen nicht so gut eingebracht. Da die sich die Handlung zu großen Teilen in der virtuellen Welt abspielt, wirkte sie etwas distanziert und nicht greifbar.

Eine spannende und interessante Idee mit abwechslungsreichen und authentischen Charakteren.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Der Nerd und die Streberin

Ana und Zak
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Ana und Zak sind wohl die unterschiedlichsten Menschen, die man sich vorstellen kann. Während Ana nur ihre Noten im Kopf hat und Mitglied im Quiz Bowl Team ist, lebt Zak in den Tag hinein und schert sich ...

Ana und Zak sind wohl die unterschiedlichsten Menschen, die man sich vorstellen kann. Während Ana nur ihre Noten im Kopf hat und Mitglied im Quiz Bowl Team ist, lebt Zak in den Tag hinein und schert sich kein bisschen um die Schule. Seine Freunde sind ganz klar der Meinung, Ana wäre nicht seine Liga. Zak sieht das anders und es bietet sich für ihn eine Möglichkeit.

Mit den beiden Protagonisten eröffnen sich viele Möglichkeiten, um die Geschichte anders und interessant zu gestalten. Ana, die distanzierte Streberin, weiß eigentlich nicht, was es bedeutet, wirklich Spaß zu haben. Zak dagegen lebt für seine (Comic-)Coventions und macht sich keine Gedanken um seine Zukunft. Im Verlauf kommt es immer wieder zu amüsanten Situationen zwischen den beiden, da sie so verschiedenen sind. Trotzdem haben sie auch Gemeinsamkeiten. Beide haben Probleme mit ihrer Familie und eine wichtige Person verloren. An diesen Stellen wird das Buch auch emotionaler und bekommt eine gewisse Tiefe.

Leider wird diese teilweise wieder zunichte gemacht. Der Hauptteil der Handlung spielt sich auf einer Comicconvention ab. Dort kommt es zu vielen Zwischenfällen, die sich fasst überschlagen und zum Ende hin immer überspitzter dargestellt wird, sodass es schon fast zu viel des Guten ist. Auch manche Nebencharaktere verhalten sich recht merkwürdig und nicht der Situation entsprechend. Man hat versucht hier eine lustige Grundstimmung mit emotionaler Tiefe zu verbinden, was nur mäßig gelungen ist.

Die Liebesgeschichte an sich ist mal etwas anderes – genau wie die Charaktere. Trotzdem verläuft alles es sehr schnell und wird dadurch etwas unrealistisch. Jemanden innerhalb eines Tages zu lieben, obwohl man ihn vorher nicht wirklich mochte, ist nicht ganz überzeugend.

Da die Geschichte größtenteils auf der Convention stattfindet, bleibt es auch nicht aus, dass viele Anspielungen auf Filme und Serien vorkommen. Vielleicht mindert es den Lesespaß etwas, wenn man vieles davon nicht versteht.

Viele Grundansätze sind wirklich gut und heben sich von der Maße ab. Leider kann die Handlung nicht durchgängig überzeugen.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Zurück in Osten Ard

Das Herz der verlorenen Dinge
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Die Rückkehr nach Osten Ard! Die Nornen haben den Krieg verloren, doch das Blutvergessen nimmt kein Ende. Auf beiden Seiten lodert die Flamme des Hasses heiß und ungebrochen. Die Sterblichen drängen das ...

Die Rückkehr nach Osten Ard! Die Nornen haben den Krieg verloren, doch das Blutvergessen nimmt kein Ende. Auf beiden Seiten lodert die Flamme des Hasses heiß und ungebrochen. Die Sterblichen drängen das Elbenvolk zurück in ihre Stadt in den Bergen. Kampflos geben sich die Nornen aber nicht geschlagen und kämpfen für den Erhalt ihres Volkes.

Die Geschichte wird abwechselnd aus drei Perspektiven erzählt. Von Isgrimnur, dem Herzog von Elvritshalla. Porto, ein Soldat und von Viyeki, Heeresvormann des Bauleute-Ordens. Zudem wird die Geschichte stellenweise aus der Sicht einer Chronistin der Nornen erzählt. Man könnte die drei erstgenannten daher als die Hauptprotagonisten des Buches ansehen, aber man hat eher den Eindruck, dass andere Charaktere eine wichtigere Rolle in diesem Krieg einnehmen.

Dieses Buch war mein Einstieg in die Welt von Osten Ard. Die kleine Erläuterung im Anhang des Buches über die Feenwesen hat mir einen kleinen Überblick über die Welt verschafft. Dennoch war es zu anfangs schwierig die einzelnen Personen und Orte mit den oft ungewöhnlichen und schwierigen Namen auseinander zu halten. Das hat mir den Einstieg etwas erschwert und den Lesefluss gestört und ausgebremst.

Jedoch hatte mich die Geschichte zur Mitte hin schon bald gepackt und auch die Namen waren kein Problem mehr. Die Kämpfe waren anschaulich und spannend beschrieben ohne sie ins kleinste Detail zu zerlegen und es dadurch ermüdend wirken zu lassen. Man sollte sich zudem auf einen gewisses Maß an Brutalität und Abgebrühtheit der Charaktere gefasst machen. Der Autor hat mit den Nornen, die hier eine große Rolle spielen, ein interessantes Volk geschaffen und auch die restliche Welt von Osten Ard scheint noch viel bereit zu halten.

Trotz allem merkt man dennoch, dass es sich hier nur um einen Auftakt handelt, der eine Verbindung zwischen der alten und der neuen Reihe schaffen soll. Für Fans des Genres und natürlich für Fans der Reihe sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Verschenktes Potenzial

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
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Zusammen mit ihrer besten Freundin Robyn möchte Jess ein paar entspannte Wochen in einem Sommercamp in den Rockys verbringen. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Cayden, der ihr sofort das Herz stiehlt. ...

Zusammen mit ihrer besten Freundin Robyn möchte Jess ein paar entspannte Wochen in einem Sommercamp in den Rockys verbringen. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Cayden, der ihr sofort das Herz stiehlt. Doch Cayden verfolgt seine eigenen Ziele. Der Göttersohn hat eine Vereinbarung mit Zeus. Nur wenn er diese einhält, wird Zeus ihm seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen.

Jess ist eine eher schüchterne Person, die noch kein Glück in Sachen Liebe hatte und eigentlich auch nicht vor hat, sich in diesem Sommer zu verlieben. Seit ihr Vater die Familie hat sitzen lassen, läuft das Leben für Jess nicht mehr so wie früher und sie muss sich um ihre Mutter und ihre kleine Schwester kümmern. Cayden dagegen ist ein Titan und will nur seine Abmachung mit Zeus erfüllen, damit er endlich sterblich werden kann. Daher gibt er sich gegenüber Jess reserviert, obwohl sie anders zu sein scheint als die anderen Mädchen.

Bei den beiden Protagonisten liegt schon das große Hauptproblem der Geschichte. Schüchternes Mädchen ohne wirkliche Erfahrungen mit Jungs trifft auf den geheimnisvollen, sehr attraktiven Unbekannten mit Bad-Boy-Allüren. Auch wenn diese Konstellation nicht neu ist, hätte man hier viel anders machen können. Vor allem da durch die Götter viele Möglichkeiten offen standen. Leider ist es letztendlich auf das Gleiche hinausgelaufen. Jess schmachtet Cayden an. Und Jess schmachtet wirklich viel, was auf Dauer sehr ermüdend ist. Das ganze hin und her zwischen den beiden, hat man schon mehr als häufig in anderen Büchern in dieser Weise zu lesen bekommen und hat bei mir dazu geführt, dass ich mich durch einige Stellen fast durchkämpfen musste.

Es spricht auch nicht gerade für die Hauptpersonen, wenn ich die Nebencharaktere interessanter und spannender finde und viel lieber mehr von diesen gelesen hätte.

Was mir jedoch sehr gut an dem Buch gefallen hat, waren die Einblicke in die griechische Mythologie und den verschiedenen Göttern. Es wurde als ansprechend in die Geschichte und den Lesefluss mit eingebaut und die Autorin hat auch ein paar eigene Ideen mit einfließen lassen.

Eine gute Grundidee. Leider konnte mich die Liebesgeschichte weder packen noch überzeugen.

Veröffentlicht am 30.01.2017

Nicht so dramatisch und humorvoll wie angepriesen

Sweetgirl
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Es herrscht tiefster Winter in Michigan. Auf der Suche nach ihrer Mutter, entdeckt Percy auf der Farm des Drogendealers Shelton Potter ein verwahrlostes Baby. Ohne lange darüber nachzudenken, nimmt Percy ...

Es herrscht tiefster Winter in Michigan. Auf der Suche nach ihrer Mutter, entdeckt Percy auf der Farm des Drogendealers Shelton Potter ein verwahrlostes Baby. Ohne lange darüber nachzudenken, nimmt Percy das hilflose Baby mit und versucht es ins Krankenhaus zu bringen. Shelton mag zwar unterbelichtet sein, aber ist genauso gefährlich. Percy muss sich auf eine gefährliche Flucht durch die sturmgepeitschte Landschaft von Michigan begeben. Und erhält unverhoffte Hilfe.

Percy war für mich eine eher blasse Person. Man erfährt etwas über ihre Schwester, ihre Mutter und wie es immer wieder Probleme gibt, weil ihre Mutter Drogen nimmt. Darüber hinaus ist sie einfach bloß ein Mädchen, das zufällig ein Baby gefunden hat.

Auch die anderen Charaktere waren keine besondere Überraschung. Portis mag noch der sympathischste und interessanteste Charakter zu sein. Der durch seine Art etwas Schwung in die Geschichte bringt. Ansonsten ist das Buch bevölkert von unterbelichteten Drogenabhängigen, die nichts auf die Reihe bekommen.

Dies ist dem Unterhaltungswert der Geschichte nicht wirklich zuträglich. Ich habe mir eine spannende, nervenkitzelnde Flucht vorgestellt. Bekommen habe ich eine kaum bis überhaupt nicht spannende Geschichte. Dafür eine sechzehnjährige, die irgendwie einen Selbstfindungstrip durchläuft, viele unglaubwürdige Zufälle und merkwürdige Charaktere.

Das Buch war zwar kein kompletter Reinfall, aber die Leserstimmen entpuppen sich als falsch. Es war einfach unzufrieden stellend und definitiv kein Buchhighlight.