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Veröffentlicht am 27.03.2022

Wenn die Technik nicht funktioniert leidet auch das Spielerlebnis

Escape Game 3D – Leonardo da Vincis letztes Geheimnis
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Als zeitreisender Geheimagent soll der Leser eines von Leonardo da Vincis Geheimnissen lösen. Hierzu reist der Leser in das 16 Jahrhundert ins Schloss Chambord und muss ganz im Sinne des Escape Buches ...

Als zeitreisender Geheimagent soll der Leser eines von Leonardo da Vincis Geheimnissen lösen. Hierzu reist der Leser in das 16 Jahrhundert ins Schloss Chambord und muss ganz im Sinne des Escape Buches einige Rätsel lösen. Besonders an diesem Escape-Buch ist die Integration des Smartphones und einer Virtual Reality zum Lösen der Rätsel, sodass vor Spielbeginn das Herunterladen einer App notwendig ist. Als Hilfsmittel stehen einem zusätzlich noch eine Missionsakte am Ende des Buches bei, die einige Hinweise zum Lesen der Rätsel bereithält. Zusätzlich benötigt man Stift und Papier, dann kann die Reise bereits beginnen.

Ich habe bereits mehrere Escape Spiele mitgemacht, sowohl echte Escape Rooms als auch Bücher und virtuelle Escape Spiele im Internet, sodass diese Spiele nichts neues für mich sind. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel wird mit anspruchsvoll beschrieben, was für meine Begriffe deutlich übertrieben war. Das größte Hindernis beim Spielen der Rätsel war die dysfunktionale Technik. Bereits bei Beginn des Spieles funktionierte die App nur bedingt, die Objekte, die man zum Lösen der Rätsel untersuchen sollte, konnten in der App nicht abgebildet werden. Nach Rücksprache mit dem Verlag wurde eine Fehlerbehebung durchgeführt, die jedoch einige Zeit in Anspruch nahm. Danach funktionierte die App deutlich besser und alle Objekte waren für mich sichtbar. Das Handling der Virtual Reality war jedoch trotzdem nicht einfach. Da ich die App auf mein Smartphone geladen hatte, war alles ziemlich klein abgebildet. Mein Tipp wäre eher ein Tablet zum Spielen zu benutzen. Durch die technischen Probleme, die ich hatte, war die vorgegebene Zeit von 2 Stunden für das Lösen aller Rätsel für mich nicht zu erreichen. Ohne diese Komplikationen wäre dies jedoch meiner Meinung nach gut möglich. Wobei es keine integrierte Zeitnahme in der App gibt, sondern man sich seinen Timer selbst stellen muss. Ich war ehrlicherweise enttäuscht von der versprochenen Virtual Reality, die im Klappentext mit einem Real Life Escape Game verglichen wird. Ich hätte mir gewünscht die Räume untersuchen zu können, stattdessen waren die Orte, an die man für weitere Informationen klicken musste, bereits markiert und der Rest des Raumes in den meisten Fällen nur Deko. Auch auf den dreidimensional dargestellten Objekten sprang einem die Lösung geradezu ins Auge. Wirkliches Rätselfieber ist dabei bei mir nicht aufgekommen. Die meisten Probleme hatte ich eher mit der Frage, wo ich meine Lösung eintragen muss, sowie mit dem hin- und her blättern zwischen den Seiten der Missionsakten und des Buches. Was mich auch sehr enttäuscht hat war die allgemeine Geschichte des Buches, die quasi nicht existent war.

Da ich das Buch im Rahmen einer Leserunde bekommen habe, kann ich darüber hinwegsehen, dass die App am Anfang nicht richtig funktioniert hat. Hätte ich das Buch im Laden gekauft und es hätte nicht richtig funktioniert, hätte mich das wahrscheinlich weit mehr geärgert. Trotzdem kam der Spielfluss hierdurch natürlich sehr ins Stocken. Was mir jedoch am wenigsten Gefallen hat und weshalb ich das Buch nicht besser als mit zwei Sternen bewerten kann, sind die fehlende Story und die schwachen Rätsel. Trotz der technischen Spielereien sollte weder die Qualität der Rätsel noch die Geschichte leiden.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Die Seele einer Stadt

Die Wächterinnen von New York
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New York, die Stadt die niemals schläft. Gewaltig, wunderschön, grausam und voller Leben. Doch Städte können mehr sein als eine Ansammlung von Gebäuden und Menschen, sie können lebendig werden. Als New ...

New York, die Stadt die niemals schläft. Gewaltig, wunderschön, grausam und voller Leben. Doch Städte können mehr sein als eine Ansammlung von Gebäuden und Menschen, sie können lebendig werden. Als New York geboren wird, ernennt es nicht nur einen, sondern gleich mehrere Wächter und Wächterinnen, die die Stadt verkörpern und beschützen sollen. Denn während New York geboren wird, greift ein uralter Feind die Stadt an und versucht sie in ihrem noch angreifbaren Zustand zu vernichten. Nur mit Mühe gelingt es die Zerstörung zu verhindern. Doch der Feind hat nicht vor aufzugeben, denn auch er hat Vorkehrungen getroffen, die Wächter und damit auch New York und alle Menschen darin zu vernichten.

Das Buch spiegelt die Liebe der Autorin zur großartigen Stadt New York und ihrer vielfältigen Bewohner wider. Die Wächterinnen und Wächter verkörpern die Eigenheiten ihrer verschiedenen Stadteile sehr gut. Obwohl ich das nur bedingt beurteilen kann, da ich weder die Stadt noch das Land selbst je besucht habe. Also muss ich hierbei der Autorin wohl Glauben schenken. Die Protagonisten haben mir tatsächlich auf ihre eigene Art alle sehr gut gefallen. Auch die Art und Weise wie sie miteinander agieren, trotz ihrer Differenzen und Unterschiede, fand ich sehr unterhaltsam. Staten Island gibt mir dabei tatsächlich am meisten Rätsel auf. Da ich herausgefunden habe (und zwar erst am Ende des Buches), dass es sich bei dem Buch um den ersten Teil einer Trilogie handelt, bin ich gespannt, wie sie sich weiterentwickeln wird. Aufgrund der Story hätte ich das Buch eher in das Genre Sci-Fi und nicht Fantasy eingeordnet, aber letztlich macht das natürlich keinen Unterschied. Die Story ist sehr speziell, vielfältig und völlig unberechenbar, was mir bei Geschichten immer sehr gut gefällt. Ich werde auf jeden Fall auch die anderen Teile lesen und bin bei der Lektüre des Buches zu einem richtigen New York Fan geworden.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Oberflächliche Handlung und Charaktere

Schattenthron 1: Erbin der Dunkelheit
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Kaaya hat keine Erinnerung an ihre Vergangenheit. Von ihrem Vater verstoßen, lebt Kaaya seitdem auf der Straße und schlägt sich als Diebin durch. Als sie auf Arian, einen jungen Halbelfen trifft, nimmt ...

Kaaya hat keine Erinnerung an ihre Vergangenheit. Von ihrem Vater verstoßen, lebt Kaaya seitdem auf der Straße und schlägt sich als Diebin durch. Als sie auf Arian, einen jungen Halbelfen trifft, nimmt dieser sie bei sich auf. Jahre später wird Arian auf offener Straße angegriffen und seine Seele von einem Schattenelfen gestohlen. Um ihn zu retten, begeben sich Kaaya und ihre Freunde in das Reich der Schattenelfen. Dort trifft sie auf Kronprinz Ilias, zu dem sie eine Verbindung hat an die sie nicht zu glauben wagte.

Zunächst einmal habe ich eine der wunderschönen Ausgaben mit farbigem Buchschnitt ergattern können. Aber auch so sind die Prägung im Einband und das schöne Cover ein wirklicher Blickfang.
Die Geschichte selbst liest sich relativ flüssig. Trotzdem konnte mich die Handlung von Anfang an nicht richtig packen. Die Erzählperspektive wechselt zwischen allen Protagonisten teilweise auch innerhalb einer Buchseite, was für mich keinen Sinn ergab, da die Charaktere sich zeitweise am selben Ort befanden. Auch bleiben mir sowohl die Handlung als auch die Charaktere zu oberflächlich und konnten somit auf mich keine Emotionen übertragen. Trotz der nur geringen Seitenzahl schleppte sich die Handlung nur dahin.
Mich hat im Gegensatz zur wundervollen Gestaltung des Covers, die Geschichte in keiner Weise beeindruckt. Ich werde wohl auch den zweiten Teil nicht mehr lesen.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Ein Schmerzmittel auf Abwegen

Roxy
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Roxy ist kein gewöhnliches Mädchen, Roxy ist eine Droge, eine Sucht. Als sie dem jungen Issac begegnet treibt sie ihn immer weiter in ihre Abhängigkeit. Aber auch seine Schwester Ivy greift auf Medikamente ...

Roxy ist kein gewöhnliches Mädchen, Roxy ist eine Droge, eine Sucht. Als sie dem jungen Issac begegnet treibt sie ihn immer weiter in ihre Abhängigkeit. Aber auch seine Schwester Ivy greift auf Medikamente zurück, um sich besser konzentrieren zu können. Mit Hilfe von Addison, der sie immer weiter nach vorne treibt, werden zwar ihre Noten besser, aber auch sie begibt sich immer näher an einen dunklen Abgrund heran. Werden die beiden ihrer Sucht entkommen oder ist ein Absturz unausweichlich?

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr gut, wozu sowohl ein flüssiger Schreibstil als auch eine Übersicht über die Drogen und ihre „Familienzugehörigkeit“ in einer Art Stammbaum beitrugen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, einerseits der Drogen Roxy (Oxycodon) und Addison (Adderall) und andererseits der beiden Geschwister Ivy und Isaac. Zudem gibt es einige Intermezzos, die mit jeweils einem Kapitel, die Geschichte aus der Sicht einer der anderen Drogen erzählen. Hierbei gewinnt man einen kleinen Einblick in die Persönlichkeiten der anderen Drogen, die je nach ihrem Wirkungskreis deutlich anders auf die Menschen in ihrer Umgebung Einfluss nehmen. Besonders gut geschrieben fand ich hierbei das Kapitel über Charlie und Dusty (Kokain) mit ihren weißen Anzügen und einnehmenden Persönlichkeiten. Seite 130 hat mich dabei besonders mitgenommen: „Und wir versprechen so lange für dich da zu sein, bis wir das Interesse verlieren, …“

Die Einwirkung der Drogen als Personen auf ihre Konsumenten fand ich am Anfang etwas abstrakt. Letztlich klärt sich jedoch auf, dass sie nur in persönliche Interaktion mit Menschen treten können, die sie konsumieren oder wie sie selbst ausdrücken „eingeladen“ haben. Besonders interessant fand ich den zunehmenden Einfluss, den die Drogen auf die beiden Jugendlichen haben, sowie die zunehmende Eskalation der Situation. Vor allem Isaacs zunehmend selbstzerstörerische Tendenzen haben mich ziemlich mitgenommen. Ivy dagegen blieb für mich eher blass. Auch Roxy wurde mir von Anfang bis Ende nicht wirklich sympathisch.

Sucht ist ein wichtiges Thema in unserer Gesellschaft, dem wir mehr Aufmerksamkeit schenken sollten. In dieser Geschichte wird diese Abhängigkeit durch eine Personifizierung der Drogen dargestellt, die effektiv auf ihre Konsumenten wirken und ihnen Dinge einflüstern können. Diese Art der Darstellung von Sucht fand ich sehr interessant, da so die zunehmende Eskalation dieses Konsums vielfältig abgebildet werden konnte. Eine wirklich originelle Darstellung dieses Themas, dass leider auch zeigt, dass der Weg aus der Sucht ein sehr schwieriger ist.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Konnte mich leider nicht immer mitreißen

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Seit dem Verlust eines geliebten Menschen arbeitet Dot im Londoner Fundbüro, um Verlorenes und Vergessenes zu sortieren und katalogisieren. Nur selten werden liebgewonnene Gegenstände von ihren Besitzern ...

Seit dem Verlust eines geliebten Menschen arbeitet Dot im Londoner Fundbüro, um Verlorenes und Vergessenes zu sortieren und katalogisieren. Nur selten werden liebgewonnene Gegenstände von ihren Besitzern gesucht und gefunden. Als ein bekümmerter älterer Herr den Verlust einer Tasche mit persönlichen Dingen meldet, ist es für Dot eine Herzensangelegenheit ihm diese wieder zurückzubringen. Zwischen all dem Verlust, ringt auch Dot mit ihren persönlichen Problemen und Entscheidungen und begibt sich auf der Suche nach den Dingen Anderer auch auf eine Reise zu sich selbst.

Meine Gefühle zu diesem Buch sind sehr ambivalent. Als ich die ersten Seiten des Buches gelesen habe, hat mich vor allem der sprachgewaltige Schreibstil, unterstützt durch einen sehr unterschwelligen und leichten Humor, mitgerissen. Seite für Seite kippt die Stimmung des Buches jedoch ins Melancholische. Dot versucht den Verlust ihres Vaters zu verarbeiten, sowie die zunehmende Demenz ihrer Mutter, die ihre Töchter nicht mehr wiedererkennt und nun ins Altenheim verlegt werden musste. Auch die angespannte Beziehung von Dot zu ihrer Schwester wird ausreichend thematisiert und aufgearbeitet. Die insgesamt sehr zerrütteten Familienverhältnisse sorgen immer mehr dafür, dass Dot sich in sich selbst zurückzieht. Der Verlust, nicht nur lieb gewonnener Gegenstände, sondern auch geliebter Menschen ist das zentrale Thema des Buches.
Meiner Meinung nach spiegelt der Klappentext diese emotionale Tiefe und vordringliche Handlung nicht wider. Die Suche nach der Tasche des alten Mr. Appleby liegt sicher nicht im Fokus der Handlung. Ich habe etwas mehr detektivische Suche nach der Tasche erwartet und war ziemlich enttäuscht, wie sie wieder aufgefunden und ihrem Besitzer zurückgegeben wurde. Eine Verbindung zwischen Mr. Appleby und Dot habe ich auf jeden Fall nicht spüren können. Dots Handlungen sind für mich ebenfalls nicht immer nachvollziehbar. Ein richtiges Happy End sehe ich auch nicht, auch wenn Dots Entwicklung klar positiv ist. Sehr schön fand ich die Aussprache der beiden Schwestern am Ende des Buches, die Situation mit dem Stier war mir persönlich aber zu viel.

Alles in allem mag ich den Schreibstil sehr, der im Verlauf der Geschichte jedoch einiges an Leichtigkeit verliert. Ich hätte mir einen anderen Klappentext für das Buch gewünscht, da er für mich nicht die wirklich wichtigen Eigenheiten des Buches thematisiert. Ein emotionales Buch, dass mich jedoch nicht immer mitreißen konnte.

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