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Veröffentlicht am 01.03.2023

Sehr gelungener 2. Teil, der neugierig auf den 3. macht

Schloss Liebenberg. Hinter dem falschen Glanz
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Ich habe diesen 2. Band gleich nach dem ersten gelesen und das war gut so. Die Teile bauen direkt aufeinander auf. Hier im 2. Teil erlebt man wieder die Rechtlosigkeit der Dienstboten. Die müssen zwar ...

Ich habe diesen 2. Band gleich nach dem ersten gelesen und das war gut so. Die Teile bauen direkt aufeinander auf. Hier im 2. Teil erlebt man wieder die Rechtlosigkeit der Dienstboten. Die müssen zwar ihre Arbeit gründlich erledigen, dürfen dabei aber die Herrschaften nicht in ihrem Tagesablauf und Vergnügungen stören. Sie müssen unsichtbar sein. Ich finde es st der Autorin wieder wunderbar gelungen mich der Fortsetzung zu Schloss Liebenberg kurzweilig zu unterhalten. In diesem Buch hat mir besonders Hedda gefallen. Sie ist die Einzige im Schloss die es ehrlich mit Adelheid meint. Mit ihr kann sie offen über ihre Sorgen um die Familie, der Hunger, Kälte und Krankheiten zu schaffen machen, reden. Heddas findige Tricks, die sie Adelheid verrät, wie sie an zusätzliche Nahrungsmittel kommt fand ich sehr clever. Um so schlimmer fand ich Lydia, die ständig für Anfeindungen und Ränke gegen alle und jeden in der Dienerschaft hervorbringt und nur auf ihr eigenes Wohl bei geringem Arbeitseinsatz aus ist. Die Atmosphäre, die dort im Schloss unter den Dienstboten herrschte, die Hierarchien bei ihnen, dass hat Hanna Caspian eindrucksvoll in die Geschichte einfließen lassen.
Erstaunt war ich, mit welchen Ränkespielen der Fürst von Eulenburg sowie seine Freunde der Liebenberger Tafelrunde versuchen sich der gerichtlichen Verantwortung zu entziehen. Eulenburg kam mir dabei als absolut schwache Figur ohne Charakter vor. Ein Mann des Vergnügens, der Verschwendung, der mit Sicherheit viel schauspielerisches Talent einsetzt, um der Verantwortung zu entziehen. Wenn man bedenkt, dass auf so einen Mann der Kaiser gehört hat – armes Deutschland. Für mich war das Buch viel zu schnell zu Ende und ich freue mich schon auf den 3. Teil. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne, sowie eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

toller Thriller - spannend bis zum Schluss

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Gerade Eslem Keskin bittet Max Bichoffs in einem 22 Jahre zurückliegenden Vermisstenfall im kleinen Moseldorf Klotten zu ermitteln. Dabei hat die Kriminalrätin als Max noch beim K11 in Düsseldorf war, ...

Gerade Eslem Keskin bittet Max Bichoffs in einem 22 Jahre zurückliegenden Vermisstenfall im kleinen Moseldorf Klotten zu ermitteln. Dabei hat die Kriminalrätin als Max noch beim K11 in Düsseldorf war, kein gutes Haar an ihm gelassen und nun soll er inoffiziell in ihrem Auftrag ermitteln.
Eine Wand des Schweigens und der Ablehnung tritt Max bei seinen vorsichtigen Fragen vor Ort entgegen. Keiner in Klotten will an der alten Sache rühren. Aber dann wird Max, nachdem er den Abend mit Dr. Marvin Wenzel, einem von ihm geschätzten Psychologen und Gerichtssachverständiger, verbracht hat von der örtlichen Polizei aus dem Bett geholt. Jessica Meiniger, die Tochter von Keskins verstorbener Freundin Gabriele, ist tot in den Weinbergen aufgefunden worden. Mord! Verwirrung und gleichzeitig Spannung bringt Arno Strobel in diesen Thriller indem er gleich zu Anfang einen in der 3. Person Erzählenden von einem Keller mit einer darin versteckten Grube erzählen lässt, in der eine Leiche verrottet. Eine Leiche, die er zu Lebzeiten gehasst hat. Gleich denkt man, dass das der seit 22 Jahren vermisste Peter Kautenberger ist. Doch jetzt behaupten einige im Dorf Peter wäre wieder zurück. Seine ehemalige Freundin Melli behauptet sogar mit ihm gesprochen zu haben. Lebt er doch noch? Oder gibt sich jemand, der ihm ähnlichsieht, als Peter aus?
Der leitende Ermittler im Mordfall Jessica ist ein selbstherrlicher, ignoranter Ermittler der Kripo Koblenz. Eine Zusammenarbeit mit Max lehnt er rigoros ab, droht Max sogar gegen ihn vorzugehen, wenn er nicht mit seinen privaten Ermittlungen aufhört. Beeindrucken kann er Max damit nicht. Max erfährt sogar, dass dieser Kriminalhauptkommissar Zerbach damals bei den Ermittlungen zum Vermisstenfall Peter Kautenberger ebenfalls dabei war, dann aber abgezogen wurde. Steckt mehr hinter diesem Abzug? Versucht er durch seine Schroffheit etwas zu vertuschen? Ich fand das alles super spannend.
Auf eine Figur möchte ich noch eingehen: Dr. Marvin Wagner. Dieser brillante Kopf bringt nicht nur einen lockeren Ton im Umgang miteinander in den Thriller, mit seinem wissenschaftlichen Hintergrund gelingt es ihm Zeugen gezielt zu befragen und damit neue Lösungsansätze aufzuzeigen. Gefallen hat mir, dass er den Koblenzer Ermittler, den ich gedanklich als Kotzbrocken betitelt habe, als Zuckerschnute ironisch bezeichnet. Ich würde mir wünschen, dass dieser vom Äußeren gar nicht ins Schema eines seriösen Psychologen passende Herr Dr. künftig noch enger und öfter mit Max zusammenarbeitet. Von mir gibt’s eine 100%ige Lese-Empfehlung und 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

was für ein wunderbarer Roman

Josses Tal
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2004 macht sich Helen auf den Weg nach Norwegen in ein einsames Tal, das nach dem einzigen Bewohner nur Jossetal genannt wird. Josse wohnt seit den 40er Jahren sehr zurückgezogen hier. Ursprünglich kommt ...

2004 macht sich Helen auf den Weg nach Norwegen in ein einsames Tal, das nach dem einzigen Bewohner nur Jossetal genannt wird. Josse wohnt seit den 40er Jahren sehr zurückgezogen hier. Ursprünglich kommt er aus Deutschland, wohin ihn nichts mehr zieht und mit dem er eine tiefe Schuld verbindet. Und jetzt kommt Helen, die Urenkelin von Else Winkler, einer in den Kriegsjahren sehr mutigen Frau, und will mehr über sie und ihren Tod erfahren.
Josse erzählt sehr detailliert Helen seine, in meinen Augen sehr bewegende, Lebensgeschichte. Josse, der eigentlich Josef heißt, ist in den Augen seines herzlosen Großvaters ein Schandfleck in der Familie. Er ist unehelich geboren, Vater laut Geburtsurkunde unbekannt und seine Mutter schweigt sich dazu aus. Josef findet nicht einmal bei ihr Liebe, Verständnis und Schutz vor den rabiaten Großeltern. Erst mit dem Umzug nach Dorotheenthal, damals ist Josef 5 Jahre alt, begegnet ihm bei der Familie Reckzügel Freundlichkeit, erfährt er Anerkennung und liebevolle Zuneigung. Aber wie tief das Trauma des Jungen wegen der erlebten Lieblosigkeit und Strenge der Großeltern wirklich ist, merkt man an seinem ängstlichem und schreckhaften sowie unsicheren Verhalten. Insbesondere Wilhelm Reckzügel steht Josef bei. Zu ihm, dem angehenden Arzt und überzeugten Nazi blickt er auf und erst mit zunehmendem Alter kommen erste Zweifel an der Rechtschaffenheit von Wilhelms handeln bei Josef auf. Ich finde, es gelingt der Autorin meisterhaft den seelischen Spagat zwischen bedingungsloser Liebe zu Wilhelm und ersten aufkommenden Zweifeln an Wilhelms Verhalten im Roman zu entwickeln. Denn Wilhelm Reckzügel ist ein Blender, er nutzt die Macht, die ihm seine braune Uniform gibt skrupellos aus.
Das Buch ist zunehmend spannend, einfach weil man wissen will, wie weit sich Josef noch verleiten und ausnutzen lässt. Der Menschlichere der beiden Reckzügel-Brüder ist in jedem Fall Werner. Ich habe das Buch verschlungen und mich wunderbar unterhalten gefühlt. Da sind 5 Lese-Sterne absolut verdient.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

überzeugende Charaktere, spannend geschrieben

Die Klinik
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Malte Ostersetzer schwebt nach einem Fahrradsturz wegen der Hirnschwellungen in Lebensgefahr. Doch nun geben die Ärzte der Ehefrau Hoffnung. Er wird zwar mit starken bleibenden körperlichen und geistigen ...

Malte Ostersetzer schwebt nach einem Fahrradsturz wegen der Hirnschwellungen in Lebensgefahr. Doch nun geben die Ärzte der Ehefrau Hoffnung. Er wird zwar mit starken bleibenden körperlichen und geistigen Einschränkungen leben müssen, aber durchkommen. Doch plötzlich stirbt er entgegen der ärztlichen Einschätzung. Die Witwe beharrt darauf, dass er umgebracht wurde. Den Rücken stärkt ihr der jahrelange Freund der Familie Rechtsanwalt Dr. Bergmann…
Mir gefällt es, wie der Autor den Leser hinter die Kulissen der polizeilichen Befragungstaktik blicken lässt. Wie durch geschickte Befragung und Verschweigen von Fakten der Verhörte zu Aussagen und Reaktionen angeregt, mitunter auch provoziert wird. Hier muss Alpay, der gerade von der Uni gekommen ist, noch einiges lernen. Da passt es gut, dass er mit Franka Erdmann eine erfahrene Kriminalbeamtin zur Seite hat. Mir haben die beiden als Team sehr gut gefallen.
Im Buch wechselt anfangs die Handlung immer zwischen dem Hermann-Löns-Krankenhaus in Soltau, wo Mecki als Krankenschwester arbeitet und der Mecki zehn Jahre später. Zu diesem Zeitpunkt ist sie inzwischen ausgebildete Intensivkrankenschwester und arbeitet im Hamburger Karesis-Krankenhaus und hat reichlich Erfahrung in ihrem Beruf gesammelt. Diesen Beruf sieht sie nicht nur als einfachen Broterwerb an, sie fühlt sich berufen. Diese Hauptfigur ist das spannungsbildende Element in diesem Thriller. Ihre Gedanken werden dem Leser recht früh offengelegt, so dass er eigene Schlüsse daraus ziehen kann. Und doch kommt es schlussendlich ganz anders. Nicht alles ist vorhersehbar und damit bleibt es bis zum Ende spannend, auch für die Ermittler. Schließlich müssen die nicht nur Schlüsse aus den Fakten ziehen, sie müssen sie auch beweisen. Eines hat dieser Thriller ganz sicher geschafft, mich spannend zu unterhalten und meinen Widerwillen und mein Misstrauen gegenüber Krankenhäusern zu vergrößern. Vor mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

die Krimis der Autorin werden immer besser

Inselmord
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Svenja Bellheim wird geschlagen, missbraucht und erdrosselt in der Nähe des Nonnenlochs gefunden. Um dieses Nonnenloch ranken viel alte Geschichten. Hier sollten vor langer Zeit nicht keusche Nonnen mit ...

Svenja Bellheim wird geschlagen, missbraucht und erdrosselt in der Nähe des Nonnenlochs gefunden. Um dieses Nonnenloch ranken viel alte Geschichten. Hier sollten vor langer Zeit nicht keusche Nonnen mit dem Tod bestraft worden sein. Will der Täter hier auf die alte Sage hinweisen? Romy und ihr Team beginnen mit den Ermittlungen und stellen dabei fest, dass bereits vor 7 Jahren eine Klassenkameradin von Svenja während einer Klassenfahrt ums Leben gekommen ist. Direkte Zusammenhänge zwischen den beiden lassen sich nicht feststellen und doch ist Romy fest davon überzeugt, dass es sie gibt. So dehnt sie ihre aktuellen Untersuchungen auch auf das Geschehen vor 7 Jahren aus. Sie trifft auf Zeugen, die keine Aussage machen wollen, bei denen Romy überzeugt ist, dass sie etwas verheimlichen. Darum kann Romy nur eines denken: sie kommen damit durch! Romy und ihr Team finden immer mehr Hinweise bei der Ermittlung zu Svenjas Tod, es sind aber nur Hinweise, keine Zeugenaussagen und somit nichts gerichtlich Verwertbares. Der Druck auf die Ermittler ist beim Lesen spürbar, übertrug sich beim Lesen auf mich. Die Autorin hat also alles richtig gemacht, wenn man selbst so sehr in die Handlung einsteigt. Das liegt sicher auch daran, dass mir die Ermittler so ans Herz gewachsen sind. Allen voran Max, der im Hintergrund brillante Recherchen macht, aber in Panik verfällt, wenn er zu einem Außeneinsatz eingeteilt wird. Aber auch wie Romy es versteht ihre Vorgesetzten und den Staatsanwalt von ihren nicht immer geradlinigen Ermittlungsansätzen überzeugt, finde ich immer sehr gut beschrieben.
Für mich ist das wieder ein absolut gelungener Ostseekrimi, dem ich 5 Lese-Sterne gebe und eine 100%ige Leseempfehlung ausspreche. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass die Krimis dieser Autorin von Band zu Band immer spannender werden. Hier ist es der nicht zu erwartende Schluss, der mich überrascht und vollständig überzeugt hat.

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