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Veröffentlicht am 04.10.2021

Kurzweilig, ergreifend, unvorstellbare Geheimnisse - einfach klasse

Das Geheimnis des Schärengartens
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Monas jahrelange Beziehung geht in die Brüche, Oma Frida, die sie großgezogen hat, liegt im Sterben und ihren Job verliert sie auch noch. Um sich von diesem Scherbenhaufen abzulenken ordnet sie den Nachlass ...

Monas jahrelange Beziehung geht in die Brüche, Oma Frida, die sie großgezogen hat, liegt im Sterben und ihren Job verliert sie auch noch. Um sich von diesem Scherbenhaufen abzulenken ordnet sie den Nachlass ihrer Oma. Dabei macht sie seltsame Entdeckungen…
Die Autorin erzählt hier die Geschichte zweier Freundinnen – Frida und Gisela, die sich beide beim Arbeitsdienst kennenlernen und ein Leben lang nie aus den Augen verloren haben. Geschickt wechselt sie dabei immer zwischen der Gegenwart, schildert was Mona aus den Unterlagen ihrer Oma erfährt und den Rückblenden zum Leben der beiden Freundinnen. Dabei hat es mir sehr gut gefallen, wie die Autorin das zerstörte München, die Not der Bevölkerung dem Leser vermittelt. Geleichzeitig aber auch die Lebenslust der beiden jungen Frauen, die der Enge der Wohnung entfliehen wollen und Ablenkung zu ihren Sorgen suchen. Doch nie hätte ich erwartet, wie verzwickt die Lebensgeschichte der beiden jungen Frauen sich noch entwickelt. In meinen Augen ist es Eva Grübel-Widmann sehr gut gelungen die Zerrissenheit von Frida, die sie zu einer unscheinbaren resignierten, gebrochenen Frau hat werden lassen zu schildern. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe gerne 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Buch, bei dem man die Zeit vergessen kann

Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung (Die Kinderärztin 2)
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Nach dem erfolgreichen Medizinstudium beginnt Marlene ein praktisches Jahr in der Kinderklinik Weißensee. Sie ist glücklich hier wieder arbeiten zu dürfen und das auch noch gemeinsam mit Maximilian von ...

Nach dem erfolgreichen Medizinstudium beginnt Marlene ein praktisches Jahr in der Kinderklinik Weißensee. Sie ist glücklich hier wieder arbeiten zu dürfen und das auch noch gemeinsam mit Maximilian von Weilert, ihrer großen Liebe. Doch leider wird dieser als Lazarettarzt für den Sanitätszug D5 eingezogen.
Während Max die verletzten Soldaten verarztet. Kümmert sich Marlene voller Liebe und Engagement um ihre kleinen Patienten. Doch noch immer trifft sie auf Argwohn bei den Eltern ihrer kleinen Patienten – eine Frau als Ärztin! Auch Oberarzt Dr. Buttermilch macht ihr mit seinen Bemerkungen, Sticheleien und offenen Anfeindungen das Leben nicht leicht. Einzig in Dr. Ritter, dem ärztlichen Direktor, der auch ihr Mentor ist, begegnet ihr mit Wohlwollen. Die hier im 2. Teil geschilderten Sorgen und Probleme der beiden Schwestern haben mich wieder sehr kurzweilig unterhalten. Die Ränkespiele innerhalb der Klinik haben es den beiden nicht leicht gemacht. Doch auch privat läuft im Leben der beiden so einiges aus dem Ruder, was das Lesen abwechslungsreich und kurzweilig macht. Die Schilderungen zum Ausbruch der Spanischen Grippe, die Hilfslosigkeit der Ärzte bei so viel Infizierten, die daraus resultierenden Bedingungen in der Klinik und die Überlastung des Personals sind sehr eindrucksvoll geschildert. Alles in allem ein gelungener 2. Teil, dem ich gerne 5 Lese-Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Spannender Abschluss der Trilogie

Abgetrennt
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Beim Gesundheitsamt ist das medizinische Institut Epimetheus in den Fokus geraten. Aufgrund einer anonymen Anzeige soll dort nicht alles mit rechten Dingen zugehen.
Paul Herzfeld vom rechtmedizinischen ...

Beim Gesundheitsamt ist das medizinische Institut Epimetheus in den Fokus geraten. Aufgrund einer anonymen Anzeige soll dort nicht alles mit rechten Dingen zugehen.
Paul Herzfeld vom rechtmedizinischen Institut wird bei der Vor-Ort-Begehung um Hilfe gebeten und nimmt die im Institut vorhandenen Leichenteile mit in die Rechtsmedizin, um sie näher zu untersuchen. Auf einem beschlagnahmten Arm erkennt er das Nazi-Tattoo einer schwarzen Sonne wieder. Er hat dieses Tattoo auf dem rechten Arm bereits einmal in der Pathologie untersucht. Hat einer seiner Kollegen da seine Finger im Spiel?
Dieser letzte Teil hat es in sich, denn nicht nur der Leichen- und Leichenteilehandel beschäftigen Herzfeld, sondern parallel dazu taucht auch ein totgeglaubter Serientäter plötzlich auf einem Tankstellenvideo auf.
Alles spitzt zu. Herzberg muss an mehreren Fronten kämpfen und sich behaupten. Auch wenn der Leser die Hintermänner dieser Bedrohungen bereits kennt, ist es doch die Bedrängnis in die Herzfeld gerät, die die Spannung beim Lesen ausmacht. Bewundernswert wie Herzfeld in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt.
Sehr gut gefällt mir bei Michael Tsokos auch immer wieder, wie laiengerecht er medizinische Fakten und Schlussfolgerungen erklärt. Nach dem Lesen habe ich immer den Eindruck ein wenig schlauer geworden zu sein. Auch die im Anhang erklärten echten Fälle, die er in die Geschichte hat einfließen lassen, fand ich wieder sehr interessant. Schon krass, mit was für Fällen Rechtsmediziner zu tun haben.
Für mich war das wieder ein spannendes Lesevergnügen. Darum gibt’s auch 5 Lese-Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

bewegendes Kriegsschicksal auf Jersey

Die Übersetzerin
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Hedy ist Jüdin und wegen der Verfolgung durch die Nazis aus Wien geflohen. Auf der Kanalinsel Jersey hofft sie vor ihnen sicher zu sein. Eine Hoffnung, die sich nicht bewahrheitet, denn auch hier ist die ...

Hedy ist Jüdin und wegen der Verfolgung durch die Nazis aus Wien geflohen. Auf der Kanalinsel Jersey hofft sie vor ihnen sicher zu sein. Eine Hoffnung, die sich nicht bewahrheitet, denn auch hier ist die deutsche Wehrmacht präsent und Hedys Ausweis stempelt sie als Jüdin ab.
Trotzdem findet sie bei den Besatzern einen Job als Übersetzerin, was nur der Tatsache, dass es an Übersetzern mangelt, geschuldet ist. Hier lernt sie auch den Leutnant Kurt Neumann kennen und lieben. Doch diese Liebe steht unter keinem guten Stern…
Mich hat dieses Buch von Anfang an gefangen genommen. Die Autorin hat die Hauptfigur >Hedy Bercu< so wunderbar beschrieben, dass man beim Lesen bei all ihrer Not mitgelitten hat. Ihre anfängliche Angst sich auf Kurt einzulassen, auch wenn ihr Herz sich nach seiner Nähe gesehnt hat, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Schließlich gehörte er zu den Besatzern und der damaligen Zeit musste man sehr vorsichtig sein. Umso mutiger fand ich ihre Entscheidung wöchentlich Benzingutscheine zu stehlen und dem örtlichen Arzt für seine Krankenbesuche zu geben sehr mutig.
Die Geschichte hat mir auch vor Augen geführt, dass der erste Eindruck nicht immer der Richtige sein muss. Ich denke da an Dorothea Weber. Die Frau, die Hedy anfangs ablehnt, weil sie in ihr nur eine stets lustige, aber keinesfalls intelligente oder gar kuragierte junge Frau sieht. Aber Dorotheas Persönlichkeit wächst mit den Anforderungen und Entbehrungen in der Besetzungszeit. Sie zeigt Mut und wird Hedy zu einer verlässlichen und treuen Freundin. Ich habe diese Frau bewundert und gemocht.
Anschaulich schildert die Autorin die Verhältnisse auf den Kanalinseln. Zwar haben hier die Alliierten keine Bombardierungen vorgenommen, doch dafür kamen die Menschen hier kaum an Essen heran. Was auf den Inseln produziert wurde, haben die Deutschen einkassiert. Hunger ein steter Begleiter, Hilfe nicht in Sicht. Wie verzweifelt mussten diese Menschen gewesen sein.
Ich fand das Buch sehr anrührend und kann es zu 100 % weiterempfehlen. Von mir gibt‘s uneingeschränkte volle 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

unterhaltsamer Nachkriegsroman

Der schwarze Winter
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Die Schwestern Silke und Rosemarie sind sehr unterschiedlich, sowohl im Aussehen als auch in ihrem Wesen. Alles mussten sie zum Ende des Krieges hinter sich lassen und aus Danzig fliehen. Auch vom deutschen ...

Die Schwestern Silke und Rosemarie sind sehr unterschiedlich, sowohl im Aussehen als auch in ihrem Wesen. Alles mussten sie zum Ende des Krieges hinter sich lassen und aus Danzig fliehen. Auch vom deutschen Bauernhof, wo sie gegen karge Kost und unmenschlichen Wohnbedingungen, leben mussten, führt sie nun ihre Flucht weiter nach Hamburg. Durch Zufall lernen sie beiden Egon Tönnes, einen Schwarzmarkthändler kennen, der sie mit dem Meister bekanntmacht….
Nachvollziehbar und unter die Haut gehend schildert die Autorin den Wandel zwischen altem und neuem Leben der beiden Schwestern nach Kriegsende. Nur noch Essen und Überleben seht an erster Stelle im Denken. Wie banal waren doch die damaligen Sorgen und wie selbstverständlich der Wohlstand. Die beiden Schwestern müssen hart kämpfen, um sich als Frauen in dem harten Geschäft des Schwarzmarktes zu behaupten. Es sind die Ausführungen zu den kleinen und großen Problemen, den Rückschlägen, die diesen Roman so unterhaltsam machen. Bei beiden Frauen können wir miterleben, wie sie bei der Bewältigung ihrer Schwierigkeiten als Persönlichkeit wachsen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Was ich allerdings nicht so nachvollziehen konnte, war der langsame Machtverfall von Hans dem Krüppel. Der war gleich nach Kriegsende der Mann des Schwarzhandels, konnte alles organisieren und durchsetzen. Warum hat er seine Machtposition denn nicht rigoroser verteidigt? Nur weil Kriegsheimkehr sich in den Markt drängten?
Insgesamt betrachtet habe ich mich mit diesem Roman sehr gut unterhalten gefühlt und gebe ihm 4 Lese-Sterne.

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