Profilbild von Rebecca1120

Rebecca1120

Lesejury Star
online

Rebecca1120 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Rebecca1120 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2021

Der Leuchtturm – Sehnsucht und Fluch zugleich

Das Haus des Leuchtturmwärters
0

1992 kehrt Franziska (genannt Franzi) an den Ort ihrer Kindheit zurück – zum Anwesen des Leuchtturms von Lüstrow, wo ihr Vater als Leuchtturmwärter tätig war. An diese Zeit ihrer Kindheit erinnert sie ...

1992 kehrt Franziska (genannt Franzi) an den Ort ihrer Kindheit zurück – zum Anwesen des Leuchtturms von Lüstrow, wo ihr Vater als Leuchtturmwärter tätig war. An diese Zeit ihrer Kindheit erinnert sie sich noch gern zurück und hofft nun hier die Ruhe zu finden, um ihren nächsten Roman zu schreiben. Durch Zufall findet sie in ihrem alten Kinderzimmer unter einer hohlen Bodendiele ein altes Tagesbuch. Ein Tagebuch, das bereits während ihrer Zeit im Wärterhäuschen dort gelegen haben muss und das eine gewisse Else geschrieben hat.
In diesem Roman verwirbt die Autorin die Erlebnisse von Else, die 1962 mit ihrem Vater, dem Leuchtturmwärter Hannes Schwarz, dort gelebt hat mit der Suche von Franzi hinter das Geheimnis der Tagebucheinträge zu kommen wie auch Auszügen aus dem Tagebuch. Das geschieht alles so fließend, dass man beim Lesen den Wechsel und die dazwischenliegenden dreißig Jahre gar nicht spürt. Ich war einfach nur gefesselt von der Handlung und wollte wissen, ob Else gemeinsam mit ihrer Freundin Luise die Flucht gelungen ist. Luise, die Emotionale, die ihre Gedanken gerne frei aussprach und Else, die Kopfgesteuerte. Ich fand beide unheimlich sympathisch.
Ja, ich fand die Geschichte sehr spannend und finde sie recht realitätsnah, was die Bespitzelung in der ehemaligen DDR betrifft wie auch die Repressalien, die andersdenkenden drohten, betrifft. 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung sind für so ein kurzweiliges Lesevergnügen voll verdient.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2021

Krimi, der mit Lesefortschritt an Spannung zulegt

Bluteiche
0

Thea Nordin zieht mit ihrem Mann, David Lind, in sein Heimatdorf ins Gutshaus auf Schloss Bokelund. Während sie als Distriktärztin dort arbeiten will, möchte David im Schloss ein Nobelrestaurant eröffnen. ...

Thea Nordin zieht mit ihrem Mann, David Lind, in sein Heimatdorf ins Gutshaus auf Schloss Bokelund. Während sie als Distriktärztin dort arbeiten will, möchte David im Schloss ein Nobelrestaurant eröffnen. Ich hatte den Eindruck beim Lesen, dass wer im Dorf Rang und Namen hat, mit der Verwaltung der Schlossstiftung zu tun hat und allen daran gelegen ist den Ruf des verstorbenen Schlossherrn wie auch des ganzen Dorfes zu schützen. Geheimnisse inklusive. Denn in der Walpurgisnacht vor mehr als zwei Jahrzehnten starb ein junges Mädchen, sie kam bei einem Ritual ums Leben. Thea interessiert diese Geschichte und deckt bei ihrer Recherche immer mehr Ungereimtheiten auf….
Anfangs habe ich mich mit dem Buch etwas schwergetan. Irgendwie war mir nicht klar, warum der Autor am Anfang jeden Kapitels eine Zwiesprache von Thea mit Margaux vorangestellt hat. Außerdem fand ich auch die Ehe und das Verhältnis von David und Thea zueinander etwas komisch. Von Liebe und Zärtlichkeit war da nie die Rede. Dabei waren sie noch gar nicht so lange verheiratet. Doch das wird später dann „gelüftet“.
Theas Suche nach Hintergründen und Motiven wie es zu dem Todesfall damals kommen konnte, fand ich dann aber fesselnd geschrieben. Dem Zusammensetzen eines Puzzles gleich findet sie immer neue Fakten heraus. Fakten, die sie wieder in eine neue Richtung lenken und nicht immer sind ihre Schlussfolgerungen daraus richtig. Sicher hat bei mir auch die Beschreibung der dortigen, unwirtlichen moorigen Gegend mit dazu beigetragen, dass mein Grusel-Kopfkino angesprungen ist. Besonders die Stelle als Thea im Keller des verlassenen, verfallenen Hauses eingeschlossen wurde.
Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und gebe 4 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2021

Jeder gegen Jeden -Wissen ist Macht

Geiger
1

Familie Broman ist im Heimatort, eigentlich in ganz Schweden bekannt und beliebt. Denn Onkel Stellan war jahrzehntelang ein beliebter TV-Star, hat sein Publikum zu Lachen gebracht und auch seine ausschweifenden ...

Familie Broman ist im Heimatort, eigentlich in ganz Schweden bekannt und beliebt. Denn Onkel Stellan war jahrzehntelang ein beliebter TV-Star, hat sein Publikum zu Lachen gebracht und auch seine ausschweifenden Partys zu Hause, bei der sich die Promis die Klinke in die Hand gaben, waren legendär. Wen wunderts da, dass Sara Nowak, dessen Mutter in diesem Haushalt gearbeitet hat, voller Liebe und Ehrfurcht auf diese Familie blickt. Bis eines Tages ein Anruf kommt. Nur ein einziges Wort wird gesagt „Geiger“ und anschließend sucht Agneta, Stellans Frau, eine Pistole, schleicht sich zu ihrem Mann und schießt ihm hinterrücks in den Kopf….
Damit beginnt ein Suchen nach dem Warum. Einem Suchen, dem sich Sara, die eigentlich bei der Sitte arbeitet, nicht verschließen kann und bei dem grausame Wahrheiten langsam ans Licht kommen. Mich hat der Inhalt dieses Buchs bedrückt. Immer wieder habe ich mich gefragt: „Kann das wahr sein?“ Wenn in dieser Welt Jeder Jedem nur eine Rolle vorspielt, keinem mehr Gauben geschenkt werden kann und die Bedrohung allgegenwärtig ist, dann finde ich das einfach nur beängstigend. Das zu vermitteln ist dem Autor bei mir jedenfalls gut gelungen, doch hat er mich in meinem Stimmungstief alleingelassen.
Dass Sara sich so umfangreich in die Ermittlungen eingebracht hat, obwohl es gar nicht ihr Fall war, fand ich realitätsfremd, unglaubwürdig. Zudem haben die ausführlichen Beschreibungen ihrer privaten Probleme mit ihren beiden Kindern bei mir weder zu Sympathien für diese engagierte Frau, noch zum Spannungsaufbau geführt. Insgesamt gebe ich diesem Thriller darum auch nur 3 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2021

Turbulent geht’s weiter – wunderbar

Eine Sehnsucht nach morgen
0

Bärbel kehrt in ihre Heimat, Essen, zurück. Sie ist jetzt Ärztin, besser gesagt Chirurgin, und hat im katholischen Krankenhaus in Essen eine Stelle als Assistenzärztin angenommen. Die Familie freut sich, ...

Bärbel kehrt in ihre Heimat, Essen, zurück. Sie ist jetzt Ärztin, besser gesagt Chirurgin, und hat im katholischen Krankenhaus in Essen eine Stelle als Assistenzärztin angenommen. Die Familie freut sich, dass sie wieder bei ihnen ist und empfangen sie mit offenen Armen in ihrem Haus. Doch Bärbel hat nicht damit gerechnet, dass nach der Heimkehr und mit dem Wiedersehen von Klaus auch ihre alten Gefühle wieder so intensiv aufbrechen….
Das Buch, das durch die vielen kleinen und großen Probleme der Familien Wagner und Rabe so lebendig wirkt, hat mich wieder wunderbar unterhalten. Besonders der Slang der Menschen aus dem Ruhrpott hat die Geschichte so authentisch werden lassen. Oft hat es mich dadurch zum Schmunzeln gebracht. Ich fand es rührend wie in diesen Familien, egal ob alt oder jung, jeder sich um den anderen kümmert, seine Sorgen teilt und versucht Unterstützung zu geben. Eva Völler vermittelt dies so wunderbar, dass der Leser einfach mitfühlen kann, besser gesagt muss. So habe ich gegenüber der Ehefrau von Klaus blanken Hass entwickelt und hätte ihr am liebsten Mal die Meinung gegeigt. 😉
Für mich ist dies ein wunderbarer Abschluss dieser Triologie, der 5 Lese-Sterne voll verdient hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.03.2021

Buch verliert durch Nebenschauplätze an Spannung

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee, Küstenkrimi 1)
0

Carina Drews, von allen nur Ina genannt, kehr in ihre alte Heimat Flensburg zurück, um nach einer 11-monatigen Auszeit wieder als Mordermittlerin zu arbeiten. Doch hier muss sie feststellen, dass ihr neuer ...

Carina Drews, von allen nur Ina genannt, kehr in ihre alte Heimat Flensburg zurück, um nach einer 11-monatigen Auszeit wieder als Mordermittlerin zu arbeiten. Doch hier muss sie feststellen, dass ihr neuer Partner der Exmann ihrer Schwester ist, gegen den sie nach der Scheidung der beiden so einige Vorbehalte hat.
Gleich bei Arbeitsantritt wird am Strand eine männliche Leiche gefunden. Scheinen Ina und Jörn am Anfang noch von einer schnellen Aufklärung des Falls auszugehen, erweist sich dies als absoluter Irrtum. Immer mehr bewegen sie sich in einem Netz aus Schweigen und Lügen….
Der Krimi liest sich flüssig. In meinen Augen verliert sich der Autor aber in zu vielen Nebenschauplätzen. So zum Beispiel die Schwierigkeiten der beiden Ermittler ein Team zu bilden, der Ärger von Jörn mit seiner pubertierenden Tochter, seine finanziellen Probleme…. Das hat mich zu sehr von der eigentlichen Mordermittlung abgelenkt und ging zu Lasten der Spannung. Gut gefallen haben mir der wieder einfließende Humor des Autors bei der anschaulichen Beschreibung von Personen wie auch dem Schlagabtausch zwischen Ina und Jörn. Alles in allem ein lesbarer Krimi, mit sympathischen Ermittlern, dessen Spannung aber noch ausbaufähig ist. Von mir gibt’s diesmal nur 3 Lese-Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere