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Veröffentlicht am 14.11.2020

Frost und Mondlicht ♦ Sarah J. Maas | Rezension

Das Reich der sieben Höfe – Frost und Mondlicht
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Auf dem deutschen Buchmarkt wird "Frost und Mondlicht" immer als 4. Band der Reihe "Das Reich der sieben Höfe" vorgestellt. Was aber, laut dem amerikanischen Markt, nicht stimmt. Denn dort wird dieses ...

Auf dem deutschen Buchmarkt wird "Frost und Mondlicht" immer als 4. Band der Reihe "Das Reich der sieben Höfe" vorgestellt. Was aber, laut dem amerikanischen Markt, nicht stimmt. Denn dort wird dieses Buch als Zwischennovelle, 3.1 angegeben. Und schaue ich auf den Inhalt des Buches, dann ergibt das auch Sinn. Lest weiter, wenn ihr mehr wissen wollt.

Wer dieses Buch mit folgenden Worten „null Inhalt“ bewertet, hat das Buch nicht verstanden! Und sich auch leider vom Verlag ein wenig in die Irre führen lassen. Denn wäre dies wirklich der VIERTE Band, dann hätte auch ich sehr viel mehr erwartet. Aber als Zwischennovelle, die einen Teil des Epos (Band 1-3) abschließend verarbeitet, ist das wirklich sehr ruhige Setting absolut richtig.

Sarah J. Maas hat mit „Forst und Mondlicht“ eine Novelle zum Nachdenken, Revue passieren lassen und Durchatmen geschaffen.

Meinung

Aufgrund meines Jobs habe ich seit vielen Jahren täglich mit Soldaten (vorwiegend US – Soldaten) zu tun, auch mit jenen, die in Kriegsgebieten und Kampfeinsätzen gedient haben. Mit einigen bin ich schon sehr lange eng befreundet und weiß von ihren Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen, und wie verdammt wichtig es ist, über das Erlebte mit einer anderen Person zu reden.

Rhys wusste genau, warum ich mich in manchen Nächten an ihn klammerte, wieso ich hin und wieder im strahlenden Sonnenschein seine Hand nahm. Er wusste es, weil ich wiederum erkannte, wieso sein Blick manchmal in die Ferne ging oder er uns blinzelnd ansah, als könnte er es nicht glauben. […] Ab und zu graute mir gar vor den stillen Tagen des Müßiggangs, wenn mich all diese Erinnerungen schließlich doch heimsuchten.
- S.12 , Frost und Mondlicht (Das Reich der sieben Höfe, 3.1) ‒ Sarah J. Maas



Handlung

Genau das passiert in dieser Novelle, das Verarbeiten vom Trauma des Krieges, und ist an sich für Fantasy – Epen sehr neu. Denn schaut doch mal auf „Das Lied von Feuer und Eis“ (Martin) oder „Herr der Ringe“ (Tolkien). Da enden die grandiosen Epen mit dem Sieg über die große finale Schlacht und mit der Krönung neuer sympathischerer Herrscher:innen. Aber, wie die Protagonist:innen mit dem Erlebten aus der Schlacht nach Hause kehren und weitermachen, lesen wir so gut wie nie.

Das Hauptaugenmerk von „Forst und Mondlicht“ liegt ganz klar auf den Mitgliedern des Hofes und ihren Beziehungen zu- und miteinander, aber auch auf dem Wiederaufbau von Velaris und Prythian im Allgemeinen. Der Großteil der Kapitel wird aus der Sicht von Feyre und Rhysand beleuchtet. Zu meiner Freude erhielten aber auch Nesta, Cassian und Morrigan eine Stimme, denn in einigen Kapiteln durfte ich so durch ihre Augen einen Blick auf das Geschehen, ihre Gedanken und Gefühle werfen. Interessant waren auch die weiter zurückliegenden Vergangenheiten von Cas und Mor, die in den vorangegangenen Büchern immer nur mal am Rande erwähnt wurden.
Ein paar überraschende Entwicklungen gibt es auch im Hinblick darauf, da wir in diesem Buch ebenfalls auf Tamlin und Lucien treffen.

Zur Wintersonnenwende, wohl vergleichbar mit Weihnachten, wollen Rhysand und Feyre sich mit den Mitgliedern ihres Hofes (Morrigan und Amren, Azriel und Cassian, Elain und Nesta) im Stadthaus einfinden, um miteinander zu feiern. Doch die Feierlichkeiten werden, durch die vom Krieg geschlagenen Wunden der einzelnen Protagonisten, überschattet.
Viele andere würden wahrscheinlich hier ansetzen und schreiben, dass in dem Buch nichts passiert, aber genau da liegt der Punkt. Hier passiert sehr viel, nur eben ohne große Action oder Spannung. Denn die Gedanken und Gefühle, welche in diesem Buch zum Ausdruck gebracht werden, sollen den Charakteren helfen, die Geschehnisse zu verarbeiten. Es sind stille Zwischentöne, die aber so tief verankert sind, dass dadurch alle Charaktere sehr authentisch und realistisch herüberkommen.

Diese Zwischennovelle ist für mich eine Art Verbindungstür zu einem neuen Abschnitt des Epos. Denn ich denke, dass wir im 4. Band (A ​Court of Silver FlamesA Court of Silver Flames) wieder die gewohnte Spannung und Action von Frau Maas erleben werden.

Fazit

Dieses Buch ist ein Heilungsprozess, für (fast) alle Beteiligten.
Feyre, Rhys, sich mit den Erinnerungen ihrer Taten auf dem Schlachtfeld und den Geschehnissen, was ihnen widerfahren ist, auseinandersetzen. Aber auch wie sie in Zukunft ihr Leben verbringen wollen und wie sie den Frieden in Prythian und auf dem Kontinent erhalten wollen und könnten.

»Es ist eine Zeit, in der wir zur Ruhe kommen«, fuhr Nuala fort. »Und über die Dunkelheit nachdenken ‒ wie sehr sie das Licht zum Leuchten bringt.«
- S.14 , Frost und Mondlicht (Das Reich der sieben Höfe, #3.1) ‒ Sarah J. Maas

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Der Himmel wird beben ♦ Lena Kiefer | Rezension

Ophelia Scale - Der Himmel wird beben
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Der Himmel wird beben ♦ Lena Kiefer | Rezension
Der zweite Band der Ophelia Scale – Reihe schließt sich nahtlos an den ersten Band an und ich war sofort von der ersten Seite an gefesselt. „Die Welt wird ...

Der Himmel wird beben ♦ Lena Kiefer | Rezension
Der zweite Band der Ophelia Scale – Reihe schließt sich nahtlos an den ersten Band an und ich war sofort von der ersten Seite an gefesselt. „Die Welt wird brennen“ hat mich umgehauen, aber der zweite Band lies mich vor Spannung, unerwarteten Twist nicht wieder aufstehen.

Achtung! Wer den ersten Band nicht gelesen hat, sollte jetzt nicht weiterlesen, sonst könnte ich euch das Ende des ersten Teils vermasseln. Und das möchte ich nun wirklich nicht. 😉

Meinung

Handlung
Der zweite Band knüpft nahtlos an den ersten Band an.
Es beginnt mit Ophelia’s Gefangenschaft, nach ihrem missglückten Attentat auf König Leopold. Ich fand die Darstellung, wie sich Ophelia während dieser ersten Wochen in Gefangenschaft gefühlt hatte, wirklich beeindruckend dargestellt.

Erst hatte ich mit Eifer den Plan verfolgt, den König zu töten. Danach den, meinem Leben ein Ende zu bereiten. Beides existierte nicht mehr. Wo früher meine Überzeugungen gewesen waren, gab es nur noch einen leeren Raum – leer wie die Zelle, in der ich darauf wartete, dass man mir das Leben nahm.
- S.8, Der Himmel wird beben (Ophelia Scale, #2) ‒ Lena Kiefer


Die emotionale Tonspur, welche Lena Kiefer auch in diesem Band wieder anschlägt, hat mich beim Lesen dieses Buches immer wieder tief im Herzen erreicht. Die Wendungen, die dieses Buch von Kapitel zu Kapitel nimmt, haben es mir wirklich sehr schwer gemacht es auch einfach mal zur Seite zu legen. Denn Ophelia lässt sich auf ein waghalsiges Spiel ein, um das Leben ihrer Familie und ihr eigenes zu retten. Dabei muss sie an einem Strang mit jenen ziehen, die sie bisher als ihre Feinde eingestuft hatte.

Lena Kiefer hat eine sehr detailreiche und faszinierende Welt erschaffen und dabei die zwischenmenschlichen Beziehungen NICHT außer Acht gelassen. Sie hat sie den perfekten Cocktail aus Emotionen und Bildgewalt geschaffen, welche mich in den absoluten Bann gezogen hat.
Alle Charaktere sind realistisch dargestellt und die Einblicke in ihre Gefühlswelten sehr nachvollziehbar und ich hatte streckenweise das Gefühl, alle Protagonist:innen persönlich zu kennen. Auch der Blick in die hoch entwickelte Technologie ist, selbst für Technikmuffel, verständlich dargestellt, auch wenn sie von so großer Tragweite erscheint, dass es allumfassend nur zu erahnen ist.

Fazit

⭐⭐⭐⭐⭐
Bewertung: 5 von 5.
Das Geflecht an Lügen und Korruption ist so stark verwebt, dass ich zwischenzeitlich nicht mehr wusste, wer eigentlich noch welche Ziele hat. Aber zum Glück durfte ich auch von Vertrauen und ganz viel Loyalität lesen, die mich emotional immer wieder aufgebaut hat. Dieses Buch überrascht, bricht einem das Herz und lässt es stärker aus jeder Seite hervorgehen.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Er wird dich finden ♦ T.M. Frazier | Rezension

Bedlam Brotherhood - Er wird dich finden
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Er wird dich finden ♦ T.M. Frazier | Rezension
Dieses Buch war mein erstes Werk der Autorin T.M. Frazier, welche mir bis zu diesem Buch absolut unbekannt. Was wohl auch daran liegt, dass ich wenig Contemporary ...

Er wird dich finden ♦ T.M. Frazier | Rezension
Dieses Buch war mein erstes Werk der Autorin T.M. Frazier, welche mir bis zu diesem Buch absolut unbekannt. Was wohl auch daran liegt, dass ich wenig Contemporary Romance lese.
„Er wird dich finden“ ist der erste Band der „Bedlam Brotherhood“ – Reihe.

Meinung

Der Schreibstil von T.M. Frazier hat mich sehr begeistern können. Ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen. Die Protagonist:innen sind ausgesprochen realistisch dargestellt. Tristan, besser bekannt als Grim, der Hauptprotagonist, wird als Scharfrichter der gefährlichen Bedlam Brotherhoods – Gang vorgestellt, doch kommt er mir im Verhältnis zu diversen Gangaktivitäten recht artig vor.
Emma Jean, im Buch bekannt als Tricks, hat es nicht leicht. Sie muss für die gegnerische Gang, die Los Muertos als Meisterdiebin arbeiten.

Da natürlich von vornherein abzusehen war, dass Grim und Tricks wieder aufeinandertreffen, hatte ich mit diesem Buch eine richtig gute Unterhaltung, mit guter Spannung, schönen Liebesszenen und heißer Erotik.
Ein kleines Manko habe ich allerdings, die beiden Hauptcharaktere „verlieben“ sich meiner Meinung nach ein wenig „schnell“. Sicher, sie sind sich einmal als Teenager begegnet und haben die gesamten vergangenen Jahre aneinander gedacht, und die Spannung zwischen den beiden ist deutlich zu spüren. Doch für meinen Geschmack ging es mir insgesamt ein wenig fix, was wohl ein meiner nur leicht romantischen Ader liegt. 😉

Am Ende des Buches erwartete mich ein wirklich richtig fieser Cliffhanger, der noch viel Handlung und Emotionen erwarten lässt. „Er wird dich finden“ ist eine schöne und schnelle Lektüre für zwischendurch, die mich trotz des kleinen Mankos fesseln konnte.

Fazit

⭐⭐⭐⭐
Bewertung: 4 von 5.
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, denn es ist kräftig, emotional und mitreißend und ich werde mir wohl auch die Folgebände noch zu Gemüte führen. Aber halt nichts Neues in dem Genre. 😉

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Rough Love ♦ L.J. Shen | Rezension

Rough Love
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Rough Love aus der Feder von L.J. Shen ist die Vorgeschichte der Sinners of Saint - Reihe. Welche übrigens noch in meinem Regal auf mich wartet gelesen zu werden.
Und falls ihr euch wundert über die verschiedenen ...

Rough Love aus der Feder von L.J. Shen ist die Vorgeschichte der Sinners of Saint - Reihe. Welche übrigens noch in meinem Regal auf mich wartet gelesen zu werden.
Und falls ihr euch wundert über die verschiedenen Cover-Abbildungen, das liegt daran, dass es im Laufe der Jahre geändert wurde. Da das erste Cover auch passend zu den Printausgaben erschien. Dafür passt das zweite Cover aber zu den eBook-Ausgaben. Na ja, irgendwas ist ja immer. Aber ich will mich mal nicht am Cover hochziehen.

Meinung

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Und das auch nur, weil ich über Lesejury, ich glaub durch ein Gewinnspiel im Jahr 2018, die ersten beiden Bände der Reihe gewonnen hatte. Ich bin ja bekanntlich nicht so der Romance-Typ. ;)

Ich hab mich um diese Rezension ein wenig gedrückt. Warum? Weil ich, trotz einer sehr unterhaltsamen Liebesgeschichte, mit den üblichen Höhen und Tiefen, ein Problem mit der Tatsache hatte, das hier eine Lehrerin mit ihrem Schüler ein Verhältnis beginnt. Obwohl sie weiß, dass sie es nicht sollte und wahrscheinlich auch nicht dürfte.
Wiederum ist Jaime, der Hauptprotagonist, bereits volljährig. Also wieso stört mich die Sache dann so? Ich weiß es nicht. Es fühlt sich für mich einfach falsch an. Ich ziehe also hier meine eigenen moralischen Grenzen, unbeachtet der gesetzlichen Situation.
Aber ich frage mich, was wäre, wenn es sich um einen Lehrer und eine Schülerin handeln würde? Wie groß wäre da der Aufschrei?

Im Großen und Ganzen war die Geschichte nett. Mehr aber auch nicht, weil ich in diesem Buch einfach meine Moral nicht ablegen konnte. Dabei habe ich schon ein Augen ganz fest zugedrückt, da Jaime bereits volljährig ist. Unterhaltsam und kurzweilig und gut zu lesen. Aber halt einfach nicht so meine sonstige Buchbeute.

Die Charaktere

Die Hauptprotagonistin Melody Green kam mir sehr naiv vor, in wirklich vielen Dingen, die sie so tat und auch dachte. Ich habe hier keine junge Frau erkannt, die es besser wissen müsste. Aber vielleicht war der Verlust ihres großen Traums eine Tänzerin zu werden, doch einfach zu viel. Jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, dass sie den Beruf der Lehrerin hätte ausüben sollen. Ihr Durchsetzungsvermögen war gleich null.

Jaime Followhill war bis zum Ende des Buches der typische verwöhnte Schnösel, dem ich ganz gerne mal eine schallende Ohrfeige gegeben hätte. Genauso auch seinen Kumpels, die in dieser Vorgeschichte nur kurz angerissen werden und um die es in den Hauptbänden wohl geht. Trotz seiner arroganten Art, wurde mir Jaime aber recht sympathisch und ich konnte spüren, dass seine Gefühle Melody gegenüber echter Natur waren. Er hat in diesen 125 Seiten auch die größte Entwicklung durchgemacht

Der Stil

Der Schreibstil der Autorin, bzw. die Übersetzung, war sehr flüssig und ich konnte das Buch in einem Rutsch weglesen. Muss aber sagen, dass es mich jetzt nicht so aus den Socken gehauen hat. Die Handlung war eher gemächlich, teils ein wenig schleppend, und wenig anspruchsvoll. Aber das hatte ich auch nicht wirklich erwartet. Das Ende ist schön und spätestens da konnte ich über die Tatsache hinwegsehen, dass alles als Schüler und Lehrerin begann.

Fazit

Moralisch für mich bedenkliche Novelle, die trotz meiner Vorbehalte sehr unterhaltsam war. Nichts Besonderes, für mich eine 08/15 - Liebesgeschichte, welche durch Höhen und Tiefen geht. Schöner Zeitvertreib, aber sicher nichts für die Ewigkeit.



Diese Rezension findet ihr ebenfalls auf meinem Blog.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Flammen und Finsternis ♦ Sarah J. Maas | Rezension

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Flammen und Finsternis ♦ Sarah J. Maas | Rezension
Nachdem ich den ersten Band Dornen und Rosen dieser Fantasyreihe verschlungen habe, konnte ich nicht anders als direkt auch diesen Band zur Hand zu nehmen. ...

Flammen und Finsternis ♦ Sarah J. Maas | Rezension
Nachdem ich den ersten Band Dornen und Rosen dieser Fantasyreihe verschlungen habe, konnte ich nicht anders als direkt auch diesen Band zur Hand zu nehmen. Und um ganz ehrlich zu sein, während ich diese Worte hier aufschreibe, habe ich bereits den dritten Band Sterne und Schwerter und die darauffolgende Novelle Frost und Mondlicht gelesen. 😉

Rezension

Cover
Bei dem Cover des 2. Bandes gibt es nichts weiter zu sagen, als das ich es schon beim ersten Teil der Reihe erwähnt habe. Der dtv Verlag ist seine Linie hier treu geblieben und hat auch dieses Mal einen durchsichtigen Umschlag genutzt. Diese Idee finde ich immer noch total großartig. Nur könnte ich gut und gerne auf das Mädel im Kleid verzichten. Denn an einen wichtigen Teil haben sie hierbei nicht gedacht. Die Tätowierung, die Feyre im Buch, an den High Lord der Nacht bindet. Das haben die Originalcover der englischen Ausgaben einfach besser bedacht.

Content & Setting
Flammen und Finsternis setzt etwa 3 Monate, nach den Ereignissen in Amaranthas Reich unter dem Berg, an. Feyre und Tamlin sind wieder vereint am Frühlungshof, aber das Glück scheint sich einfach nicht einstellen zu wollen. Das Trauma, welches Feyre durchlebt, würden wir in der realen Welt wohl als PTSD (Post Traumatic Stress Disorder) bezeichnen.

Während Tamlin einfach mit seinem Leben weitermacht und offensichtlich das Leiden Feyres nicht sieht oder nicht sehen will, wird der einstige Antagonist Rhysand zum Protagonisten. Doch kommt er nur, um Feyres Schuld einzuholen, nachdem sie den Deal mit ihm in Amarathas Reich eingegangen ist, oder hat er ganz andere Beweggründe? Eines ist jedenfalls klar, Rhysand ist ein sehr charismatischer Zeitgenosse, der mir am Ende des ersten Bandes schon recht sympathisch wurde und mich in diesem Buch absolut für sich überzeugen konnte.

Auch in diesem Band enttäuscht Sarah J. Maas nicht. Denn mit den bildgewaltigen und detaillierten Beschreibungen der Umgebung und Charaktere hat sie es mir wirklich wieder einmal super einfach gemacht, dass mein Kopfkino ordentlich ins Rollen gekommen ist.

Auch neue Charaktere konnten mein Herz erobern und ich fühlte mich schon fast in ihrer Mitte aufgenommen, denn Rhys‘ Freunde, Morrigan (auch genannt Mor), Cassian und Azriel, sowie Amren, sind überraschenderweise so warmherzig, dass ich sie nur ins Herz schließen konnte.
Ianthe, die überfreundliche Priesterin, an Tamlins Hof, kam mir allerdings von Anfang an irgendwie falsch vor. Ob sich diese Vermutung zum Ende hin bestätigt, kann und möchte ich nicht verraten.

Ein sehr wichtiger, tatsächlich der wichtigste Teil dieses Buches ist Feyres Entwicklungsprozess, welcher voll von Intrigen und Machtgeplänkel gespickt ist. Wären diese nicht der Antrieb der Geschichte, hätte ich vielleicht die Augen verrollen müssen. Doch wie in im ersten Band Dornen und Rosen hat Frau Maas hier nichts dem Zufall überlassen.

Meinung
Mit dem zweiten Band des Fantasyepos zu „Das Reich der sieben Höfe“ zerreißt die Autorin fast ihren ersten Teil. Aber das meine ich nicht negativ. Ich finde es sogar sehr bemerkenswert, dass die Geschichte eine ganze andere Wendung nimmt, als von den Leser:innen wahrscheinlich vermutet.
Doch muss ich sagen, hätte sich dieser Band nur auf die glückliche Vereinigung von Feyre und Tamlin fokussiert, dann war das Buch sicher nach knapp 100 Seiten zu Ende gewesen.

Es war schwer, dem Verfall Feyres zusehen zu müssen, während Tamlin und der Rest des Frühlungshofes, für welche sie ihr menschliches Leben riskiert und verloren hat. Doch richtig beeindruckend fand ich Feyres Entwicklung. Zwar tanzen sie und Rhysand ständig um ihre Gefühle drum herum, während im Hintergrund eine Gefahr brodelt, welche die Welt von Feyre und ihren Gefährten zum Einsturz bringen könnte. Den der König von Hybern, hat noch lange nicht, was er so sehr begehrt.
Mir hat gefallen, dass dieses drohende Unheil nicht der entscheidende Kern dieses Buches ist, aber für den Spannungsaufbau unersetzlich. Ich mochte es in die Welt des Hofes der Nacht einzutauchen, mehr über Rhys, seine Beweggründe (die am Ende mehr als nur Sinn ergeben) und seine Freunde zu erfahren. Aber eben auch in die Gefühlswelt beider Hauptprotagonisten.

Die Wendungen, die auch dieses Buch immer wieder nimmt, sind packend und so unvorhersehbar, doch gleichzeitig so logisch, wenn man alles bis dahin Gelesene sich gut merken konnte. Oder, wie in meinem Fall, gut markiert hat. 😉
Und wieder ist es das letzte Drittel, welches mich so in den Bann gezogen hat, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich habe teils bis spät in die Nacht gelesen. Denn niemals hätte ich mit diesen Twists gerechnet, niemals kommen sehen, dass am Ende ein Cliffhanger auf mich wartet, bei dem ich nicht die leiseste Ahnung hatte, wie es in Sterne und Schwerter weitergehen könnte.

Schreibstil
Ganz klar gefallen hat mir auch hier wieder die Leichtigkeit, mit der Frau Maas eine Welt kreiert, die farbenfroher und visuell imponierender nicht sein kann. Auch dieses Mal hat Frau Maas die Ich-Erzählung aus der Sicht von Feyre gewählt, was mir wieder ungehinderte Einsicht in ihre Gedanken und Gefühle beschwert hat.
Sehr gut zum Verständnis des Geschehens war auch die Segmentierung des Buches in drei Teile, je nach Location der Haupthandlung.

⭐⭐⭐⭐⭐

Fazit
Flammen und Finsternis hat es wirklich in sich. Die Magie zwischen den Zeilen hat mich umgehauen und verzaubert. Nicht eine Seite des Buches war überflüssig, jede Handlung, jeder Dialog wichtig, bis zur Zuspitzung der Spannung zum Ende hin.
Kann ich eine Leseempfehlung aussprechen? Ja, absolut!

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