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Veröffentlicht am 05.05.2019

ein weiteres Meisterwerk aus Meisterhand

Lord of Shadows
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Bei Lord of Shadows handelt es sich um den zweiten Teil der Trilogie Die dunklen Mächte von der begnadeten Fantasy-Autorin Cassandra Clare. Erschienen ist das Buch bei Goldmann im Oktober 2017. Ich freue ...

Bei Lord of Shadows handelt es sich um den zweiten Teil der Trilogie Die dunklen Mächte von der begnadeten Fantasy-Autorin Cassandra Clare. Erschienen ist das Buch bei Goldmann im Oktober 2017. Ich freue mich schon sehr auf den dritten und finalen Teil, der im Juni 2019 erscheinen wird.

Hier noch einmal der Hinweis, dass es sich bei diesem Buch um einen Fortsetzungsband handelt.

Ich wurde einmal wieder nach Los Angeles entführt. Nachdem Emma mithilfe der Blackthornes die seltsamen Morde aufgeklärt und deren Verursacher getötet hat, kommen neue Bedrohung auf das Institut und deren Bewohner zu. Einige der Zenturionen, die Malcolms Leichnam im Ozean suchen, sind nicht freundlichen gestimmt. Zudem finden sich Emma, Julian, Christina und Mark im Feenreich wieder und müssen dort ganz eigene Prüfungen bestehen und Hindernisse überwinden. Wie man es nicht anders von der Autorin kennt, folgt ein Ereignis auf das nächste und lässt den Leser kaum zu Atem kommen. Dabei werden die einzelnen Situationen kunstvoll miteinander verwoben und fantastisch ineinander übergeleitet. Das alles ist dem bildgewaltigen Schreibstil von Cassandra Clare zu verdanken. Ich bin immer wieder verblüfft wie einzigartig sie einfachste Situationen beschreiben kann. Das geht einfach zu Herzen und verankert sich in einem.

Doch das Thema, das dieses Buch dominiert ist die Liebe – und zwar auf so viele unterschiedliche Art und Weisen!

„Emma, immer wieder Emma, die leuchtende Hälfte seines Seins, die seine Skrupellosigkeit milderte und ihn zwang, das Licht zu erkennen, wenn er nur Dunkelheit sah.“ S. 547

Die Gefühle zwischen Emma und Julian wachsen stetig weiter. Damit bringen sie nicht nur sich selbst, sondern auch alle um sie herum in Gefahr. Eine Liebe, die nicht sein darf und verboten ist, zieht sich durch die gesamte Handlung und ist das Kernthema zwischen den beiden Parabatai. Einige Leser mag das vielleicht stören, aber ich fand es gerade richtig, dass das Thema immer wieder aufgefasst wird. Es zeigt, wie elementar wichtig sich Emma und Julian sind und auch, dass Liebe so stark sein kann, dass man alles für die betreffende Person tun würde und dafür alle Alarmglocken ignoriert. Diese Liebe ist so tragisch schön, dass sie mich sehr bewegt hat.

»Es wird uns das Herz brechen.«

Er umfing ich Handgelenk, legte ihre Hand auf seine nackte Brust, spreizte ihre Finger über seinem Herzen. Es schlug unter ihrer Handfläche wie eine Faust, die sich einen Weg durch sein Brustbein bahnen wollte. »Dann brich mir das Herz«, sagte er. »Brich es in tausend Stücke. Du hast meine Erlaubnis.«
S. 633

Liebe kann aber auch stark machen, was die Familie Blackthorn immer wieder beweist. Durch die Liebe innerhalb der Familie ist der Zusammenhalt so immens und sie können sich gegenseitig immer wieder aus fatalen Situationen retten.

Liebe kommt aber auch im negativen, tragischen und hässlichen Sinne vor. Sie kann Hass und Verzweiflung wachsen lassen, zu Morden führen und Kriege auslösen. Der Mörder aus Lady Midnight hat mit seinen Taten eine Kettenreaktion ausgelöst, deren Folgen die Nachwelt nun händeln muss und zu einem dramatischen Showdown führen.

Zu Hilfe kommen den Blackthorns und Emma wieder einige bekannte Gesichter. Für die Fans hat Cassandra Clare einen kleinen Auftritt von Clary und Jace geschrieben. Doch Alec und Magnus sind fester Bestandteil der Geschichte und haben tragende Rollen bekommen, die jedes Fan-Herz höher schlagen lassen.

Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Das Buch ist so bildgewaltig und derartig vollgepackt mit Spannung und Aktion, dass man sich nach lesen des letzten Satzes total ausgelaugt und wie vor einem Abgrund fühlt. Um dieses Gefühl zu erhalten und die Geschichte erst einmal sacken zu lassen, sollte der Epilog nicht sofort gelesen werden. Lasst euch ein wenig Zeit verstreichen, vielleicht ein, zwei Tage. So kann man auch den Epilog voll genießen.

Fazit:

Ein mehr als gelungener zweiter Teil der Dunklen Mächte Reihe von Cassandra Clare. Da ich ihn als ein klein wenig schwächer als Band eins empfunden habe, ziehe ich einen halben Punkt bei der Bewertung ab und gebe 4 ½ Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 10.03.2019

ein grandioser Auftakt

Revenge. Sternensturm (Revenge 1)
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Mit Revenge – Sternensturm, dem Auftaktband einer neuen Trilogie, taucht Jennifer L. Armentrout erneut in die Welt von -Obsidian ein. Erschienen ist das Buch im November 2018 im Carlsen Verlag. Die Folgebände ...

Mit Revenge – Sternensturm, dem Auftaktband einer neuen Trilogie, taucht Jennifer L. Armentrout erneut in die Welt von -Obsidian ein. Erschienen ist das Buch im November 2018 im Carlsen Verlag. Die Folgebände werden jahresweise, somit im Herbst 2019 und 2020 erscheinen. Da ist Geduld bei den Fans gefragt. Das Cover ist ein Traum in rosa! Mir persönlich gefällt es richtig gut und ist ein Hingucker in meinem Bücherregal, weil es sich mit seiner Gestaltung perfekt der anderen Reihe anpasst.

Ich würde allen Neulingen in diesem Universum raten zuerst die fünfbändige
Obsidian-Reihe der Autorin zu lesen bevor mit dieser Reihe angefangen wird. Bei Revenge handelt es sich um ein Spin-Off zur Obsidian-Reihe und spielt vier Jahre nach dem Ende von Opposition, dem letzten Band der Reihe (Obsidian – Onyx – Opal – Origin – Opposition). Zwar denke ich, dass man Revenge auch ohne das Vorwissen lesen kann, aber das Lesen macht gerade Spaß, wenn man dieses Vorwissen hat.

Vier Jahre nach der verheerenden Invasion der Lux sind Außerirdische nun Teil der Bevölkerung. Durch den Krieg verlor Evie Dasher ihren Vater, ist aber dennoch fasziniert von den Lux, die zwar wie Menschen aussehen, in denen jedoch eine unvorstellbare Kraft innewohnt. Als sie an einem ungewöhnlichen Abend den geheimnisvollen, unheimlich attraktiven – und unverschämten – Luc kennenlernt, wird sie in eine ihr unbekannte Welt hineingezogen. Auf einmal wird das, was sie für die wahr gehalten hat, infrage gestellt. Und Evie muss feststellen, dass der Schlüssel zur Wahrheit bei Luc liegt.

Durch den gewohnt lockeren, angenehmen Schreibstil von Armentrout konnte ich ab der ersten Seite voll ins Buch einsteigen. Der schwarze Humor und die rasanten Dialoge, die für die Autorin so typisch sind, tragen einen mühelos durch das Buch und lassen einen nicht mehr los. Ich habe das Buch in Rekordgeschwindigkeit durchgelesen, wollte immer wissen, wie es weiter geht und war traurig als Buch viel zu schnell zu Ende war.

Der Druck war verschwunden, doch noch ehe ich mich rühren konnte, hatte er seine Hände fast zärtlich um meine Wangen gelegt. Er suchte meinen Blick. »Ich könnte vieles tun und habe vieles getan, und manchmal tue ich Leuten auch weh«, sagte er sanft und leise. »Aber dir könnte ich niemals wehtun.« S. 80

Ganz leicht und locker wird die Geschichte der 
Obsidian-Reihe mit der Handlung dieses Buches verwoben. Nicht sehr stark, nur gerade so, dass ein Wiedererkennungswert einiger Charaktere auftritt. Zudem werden immer wieder kleine Häppchen aus der vorherigen Reihe eingeworfen, über die ich mich als Fan sehr gefreut habe.

Der Protagonist ist bereits aus der
Obsidian-Reihe bekannt. Und wer die Bücher kennt, hat Evie – unserem Pendant zu Luc - eine Menge Wissen voraus. Es ist überaus amüsant mitzuerleben, wie sie nach und nach in die Welt von Luc hinein gezogen wird und doch muss man feststellen, dass man selbst als eingefleischter Fan doch nicht alles weiß und mit Evie viele Dinge neu kennenlernt.

„Meine Fingerspitzen kribbelten, während ich wartete. Seinen Atem spürte ich jetzt auf meiner Wange. Kurz schien er zu zögern, dann drückte er seine Lippen auf meine Stirn.“ S. 334

Luc hatte ich von Vorneherein in Herz geschlossen. Die Autorin versteht es einfach einen unwiderstehlichen Bad-Boy zu schaffen. Man kann Luc nicht mit Daemon Black vergleichen, weil er mit seiner Art ein ganz anderer Typ.  Luc hat mich von Anfang an einen großen Eindruck bei mir hinterlassen. Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, weiß er sein Gegenüber in die Schranken zu weisen. Er ist knallhart, lässt nichts ungestraft, aber eins ist ganz sicher: Was ihm wichtig ist, das beschützt er – ohne Wenn und Aber. Ich habe es sehr genossen nicht nur die Harte Seite von Luc zu erleben, sondern auch die andere Seite seiner Persönlichkeit kennenzulernen.

Für Evie ist diese ganze Lux Sache, die sie sonst aus sicherer Entfernung beobachtet hat, eher neu. Obwohl sie Lux fürchten sollte, empfindet sie bei diesen Wesen eher eine ungesunde Neugier. Die Handlung wird aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert und man kann als Leser sehr gut miterleben, wie Evie nach und nach die Welt der Lux kennen lernt. Ihre unverblümte Art, die sie gegenüber Luc an den Tag legt, hat mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht und mir Evie sehr sympathisch gemacht. Das ein oder andere Mal hatte ich jedoch das Gefühl, dass Evie die kleinere Version von Katy ist. Dabei konnte ich sie mit ihrer trotzigen Art nicht immer ganz ernst nehmen. Diesen Makel hat sie aber durch ihren Mut und ihre Selbstlosigkeit wieder wett gemacht. Luc und Evie könnten unterschiedlicher nicht sein. Ihre Zusammentreffen sind – wie man sich gut vorstellen kann – manches Mal sehr explosiv und bringen die altbekannte Armentrout-Dynamik in die Handlung, mein Blut in Wallung und mein Herz zum Tanzen.

Ans Action mangelt es dem Buch auf jeden Fall nicht. Dem Leser wird im Laufe der Handlung kaum eine Atempause gegeben, es gleicht einem wahren Adrenalin-Feuerwerk. Und auch, wenn man es kaum glaube mag, steigert sich diese Spannung zum Ende hin noch einmal und lässt einen atemlos zurück.

Fazit:

Toller Plot, viel Humor und eine Menge Action. Ein würdiger Auftakt des Spin-Offs der
Obsidian_-Reihe und ein Muss für alle Armentrout-Fans, das einen mit Gänsehaut zurück lässt! 5 Schmetterlinge.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2019

herzzerreißend schön

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss
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Bei Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss handelt es sich um den zweiten Roman der Contemporary Romance Trilogie von Kelly Moran, die im Kyss Verlag erschienen ist. Doch wie ich vor ein paar Tagen erfahren ...

Bei Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss handelt es sich um den zweiten Roman der Contemporary Romance Trilogie von Kelly Moran, die im Kyss Verlag erschienen ist. Doch wie ich vor ein paar Tagen erfahren habe, handelt es sich bald gar nicht mehr um eine Trilogie, sondern um eine Pentalogie! Kelly Moran hat letzte Woche zugesagt zwei weitere Teile der Redwood-Love Serie zu schreiben. Wann diese erscheinen werden und welche Charaktere im Mittelpunkt stehen werden ist bis jetzt noch nicht bekannt.

Alle Bände dieser Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden. In jedem Band wird zurzeit immer ein anderer O’Grady Bruder die Liebe seines Lebens finden. Ich persönlich jedoch würde die Bücher alle chronologisch lesen, weil in diesem Buch einige Hinweise auf Band ein gegeben werden und ich es sehr schön fand diese kleinen Informationen zuordnen zu können.

Bei diesem Band steht nun Flynn O’Grady, der zweite Bruder, der die Tierarzt-Praxis in Redwood leitet, zusammen mit seiner Assistentin Gabby im Fokus. Flynn und Gabby sind schon seit Kindesbeinen an befreundet und können sich ein Leben ohne den jeweils anderen nicht vorstellen. Flynn muss sich bei der Arbeit ganz auf seine vorhandenen Sinne und auf Gabby verlassen, denn er ist von Geburt an taub. Sie sind ein eingespieltes Team, sowohl bei der Arbeit als auch privat. Er ist auf sie angewiesen, weshalb er auch sein Herzklopfen ignoriert, das immer einsetzt, wenn er Gabby sieht. Diese Vertrautheit, die zwischen ihnen herrscht und ihre tiefe Freundschaft möchte er durch seine Gefühle nicht zerstören. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Doch manche Dinge lassen sich einfach nicht ignorieren …

„Glaubte sie wirklich, er hätte sie nicht bemerkt? War ihr denn nicht bewusst, dass sie in beinahe jeder wachen Minute ein Teil von ihm war?“ S. 120

Das Cover besticht, genau wie Band eins, mit seinen wunderschönen warmen Herbst-Farben und lädt zum Verweilen ein. Man weiß genau, dass hinter diesem Cover eine wunderschöne Liebesgeschichte wartet.

Diese Reihe, und gerade dieses Buch, ist etwas für alle Romantik-Liebhaber und Kitsch-Verliebte. Ein Schmacht-Moment folgt hier auf den nächsten und lässt einen aus dem Gefühlschaos gar nicht mehr. Der Schreibstil von Kelly Moran überträgt die Gefühle der beiden Protagonisten so perfekt, dass man einfach von Ihnen mitgerissen wird. Auch, wenn die Handlung nur in der Erzähler-Perspektive wiedergegeben wird, taucht man als Leser komplett in die Gefühlswelt von Gabby und Flynn ein und fühlt ihre innere Zerrissenheit und Zweifel.

«Ich verliere die Kontrolle, Gabby.»Seine Stimme, ein tiefes, heiseres Rumpeln, sorgte dafür, dass ein Zittern über ihren Körper lief. «Entscheide dich.»

Ein Wimmern – ihres -, und dann lösten sich die wenigen Zentimeter Abstand zwischen ihnen in Luft auf.“
S. 135

Schnell wachsen einem die beiden ans Herz und man möchte nur, dass sie ihr Glück finden. Auf dem Weg dahin kommt es zu einer großen Anzahl missverständlicher Situationen, die mit viel Humor gespickt sind, bis hin zu brenzligen Gefahren. Diese sind zwar etwas überdramatisiert und auch unrealistisch, tragen aber positiv zur Dynamik der Handlung bei und geben dem Buch einen Hauch von Action.

Dass der Protagonist ein Handicap hat ist sehr ungewöhnlich und so etwas ähnliches habe ich auch noch nie gelesen. Meistens sind die Protagonisten, groß, muskulös, gefährlich, haben einen Hauch von Arschloch-Gen, aber nie einen so großen körperlichen Makel, der ihn verletzlich macht. Flynn ist taub und ich finde, dass gerade dieser Umstand ihn und auch das Buch zu etwas ganz Besonderem macht. Die Autorin zeigt hier, dass die Taubheit eines Menschen eine Beziehung oder den Umgang mit einem Menschen schwierig machen kann. Und, dass man bei vielen Menschen auf Argwohn oder Abneigung stößt. Aber durch ihre Beschreibungen auch, dass es manche Bereiche im Leben schöner und intensiver machen kann. Ich habe gemerkt, dass Kelly Moran sich mit dem Thema intensiv geschäftig hat. Ihre Schilderungen klingen alle authentisch und gerade das bringt einem Flynn sehr nahe.

Fazit:

Redwood Love - Es beginnt mit einem Kuss hat mein Herz berührt und zeigt, dass aus Freundschaft vielleicht doch Liebe werden kann - ohne Wenn und Aber.  Dafür gebe ich 4 ½ Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 18.02.2019

ein Meisterwerk

Das Reich der sieben Höfe − Sterne und Schwerter
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Durch diverse Umstände bin ich leider erst Ende letzten Jahres dazu gekommen dieses Meisterwerk eines Buches in die Hand zu nehmen. Es lag wirklich sehr lange auf meinem SuB, aber nun habe ich es endlich ...

Durch diverse Umstände bin ich leider erst Ende letzten Jahres dazu gekommen dieses Meisterwerk eines Buches in die Hand zu nehmen. Es lag wirklich sehr lange auf meinem SuB, aber nun habe ich es endlich lesen können und ich bin mehr als begeistert.

Die Rede ist natürlich von Das Reich der sieben Höfe – Sterne und Schwerter von Sarah J. Maas, erschienen im März 2018 bei dtv junior.

Dies ist der dritte Teil der Reihe! Wer nicht gespoilert werden möchte, sollte nun aufhören zu lesen.

Feyre hat ihren Seelengefährten in Rhys gefunden, musste viele Opfer bringen und viele Qualen erleiden um dahin zu kommen. Doch sie bleibt nicht bei ihm, sondern geht zurück zu Tamlin und spielt dort ein doppeltes Spiel. Alles zum Wohl ihres Hofes – dem Hof der Nacht – denn Tamlin hat einen gefährlichen Deal mit Hybern geschlossen. Dunkle Wolken ziehen am Himmel auf und alle bereiten sich auf das Schlimmste vor. Denn Hybern möchte nur eines, und das ist Krieg.

Der Klappentext reicht nicht im Mindesten aus um zu erläutern welch komplexe Geschichte hinter dem Cover dieses Buches wartet. (Kurze Anmerkung: Mir persönlich gefällt der Stil der Cover immer noch nicht, aber das hat wenig bis gar keinen Einfluss auf meine Bewertung.) Sarah J. Maas versteht es perfekt komplizierte handlungsstränge zu verflechten und genau zum richtigen Zeitpunkt deren Verknüpfungen zu enthüllen. Bei all dem, was in den letzten beiden Bänden bereits passiert ist, dachte ich eigentlich, dass gar nicht mehr so viel kommen kann, aber ich habe mich mal wieder geirrt.

„Rhys trat zu mir und nahm meine Hand.

Er ganz in Schwarz – die siegreiche Nacht – und ich der strahlende Stern. Er die milde und schreckliche Dunkelheit, ich das reine Licht, das durch seine Schatten zum Glitzern gebracht wurde.“
S. 420

Feyre ist längst nicht mehr das kleine verängstigte Mädchen, dass sie einst war, bevor Tamlin sie auf die andere Seite der Mauer verschleppt hat. Sie ist auferstanden und zu einem Stern herangewachsen, der sehr viel mächtiger ist als viele andere Wesen, die in dieser Welt leben. Die Geschichte wird auch dieses Mal wieder in der Ich-Perspektive aus ihrer Sicht erzählt.

Ihre Entwicklung kann man über alle drei Bücher sehr gut mitverfolgen und gerade deswegen ist sie mir sehr ans Herz gewachsen, auch wenn sie manchmal etwas furchteinflößend ist. Feyre ist ihren Leuten gegenüber loyal und würde alles für ihre Familie tun. Sie geht jedes Risiko ein, auch wenn es ihren Tod bedeuten könnte.

Genauso bewundernswert in Rhysand. Unser aller Liebling Rhy, bei dem man alleine bei Erwähnung seines Namens dahinschmilzt. Zusammen mit seiner Seelengefährtin (dessen Platz wir alle gerne einnehmen würden) versucht er die grausamen Pläne von Hybern zu vereiteln und dem Feind zuvorzukommen, bevor alles zu spät ist. Wie es ausgeht, müsst ihr selbst lesen, aber ich kann verraten, dass es zu vielen brenzligen Situationen kommt und, dass es mehr als spannend wird.

„Ich blinzelte die Tränen weg und nahm seine Hand, legte sie auf meine Brust und ließ ihn meinen Herzschlag spüren, während ich ihn noch einmal küsste, als die letzten Sterne verschwanden und die Armee sich kampfbereit machte.“ S. 540

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt malerisch, detailliert, illustrativ und so schön, dass man einfach nicht mehr aufhören kann zu lesen. Sie kann einfache Handlungen in so schöne Worte packen, dass einem der Atem stockt.

Fazit:

Sarah J. Maas enttäuscht mich einfach nie. Auch der dritte Teil von Das Reich der sieben Höfe haut mich wieder um. Ich freue mich sehr auf Band vier (Frost und Mondlicht), der im März erscheinen wird. 5 Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 18.02.2019

den Hype nicht ganz wert...

Someone New
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+Rezensionsexemplar+

Someone New ist der erste Teil der neuen New Adult Dilogie von Laura Kneidl. Erschienen ist es im LYX Verlag Ende Januar 2019.

Dies ist wieder ein Buch, bei dem ich mich frage ob ...

+Rezensionsexemplar+

Someone New ist der erste Teil der neuen New Adult Dilogie von Laura Kneidl. Erschienen ist es im LYX Verlag Ende Januar 2019.

Dies ist wieder ein Buch, bei dem ich mich frage ob es den Hype wert ist. Schon vor Veröffentlichung des Buches ging eine Welle durch diverse Communities, die Someone New schrie – das Buch, das man dieses Jahr auf keinen Fall verpassen sollte, weil es so bedeutend und vielversprechend ist. Doch ist es das wirklich? Das wollte ich herausfinden und habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten.

Aber erst einmal kurz zum Inhalt:

Als Micah zu Beginn ihres Studiums ihre neue Wohnung bezieht, kann sie es gar nicht fassen. Ihr neuer Nachbar ist Julian, der Kerl, der vor einigen Monaten ihretwegen seinen Job verloren hat. Sie fühlt sich deswegen furchtbar und würde sich gerne entschuldigen. Mit seiner kühlen Art, lässt Julian Micah aber immer wieder abblitzen. Gerade diese Art findet Micah unheimlich anziehen und möchte Julian unheimlich gerne näher kennen lernen. Julian hält nicht nur Micah, sondern auch alle anderen Menschen auf Abstand, weil er ein Geheimnis hat, das Micas Sicht auf ihn für immer verändern würde, wenn sie dahinterkommen würde ….

»Für dich«, flüsterte er, und sein Atem streifte meine Lippen wie eine Brise. »Ich bin deinetwegen dankbar. Deinetwegen zweifle ich weniger an mir.« S. 337

Der Schreibstil von Laura Kneidl ist, wie aus ihren anderen Bücher, gewohnt fließend und macht einem den Einstieg in das Buch einfach. Ich bin wirklich gut in die Geschichte reingekommen und war so gespannt was für eine Geschichte sich unsere Autorin für Micah und Julian ausgedacht hat. Mein Lesefluss geriet aber schnell ins Stocken. Das lag an mehreren Dingen:

Erstens wurde ich mit den Protagonisten nicht warm. Besonders mit Micah hatte ich meine Probleme. Sie ist in einer privilegierten Welt groß geworden, hatte nie Geldsorgen, hat sich dort mit dem gesellschaftlichen Druck aber nie wohl gefühlt. Besonders ihre intoleranten Eltern drücken sie in ein Leben, das sie nicht möchte. Zwar wird die Handlung in der ich-Perspektive aus Micahs Sicht erzählt, was es dem Leser einfacher machen soll, sich mit dieser Person zu identifizieren, ihre Persönlichkeit stieß bei mir jedoch immer wieder auf Unverständnis. In einigen Situationen hat sie meiner Meinung nach unpassend und rücksichtlos, ja sogar unangemessen fordernd, reagiert. Von Mal zu Mal machte sie sich bei unbeliebter mit ihrer zwar unbeholfenen, naiven, aber auch taktlosen Art. Micah hat zwar das Herz am rechten Fleck, möchte nur das Beste für ihre Mitmenschen, doch da ist auch ein gewisser egoistischer Teil, der oft zum Vorschein gekommen ist. Julian hingegen war mir ganz sympathisch, aber bis zum Schluss so undurchsichtig, dass er für mich nicht greifbar war. Auch, die Gefühle, die sich sehr langsam zwischen den beiden entwickeln, waren nie so präsent, dass es mir zu Herzen ging.

»Du bist nichts von alldem, was sie behaupten. Du bist das Beste, was mir seit langem passiert ist.« S. 458

Zum anderen hat mich das Buch am Anfang regelrecht gelangweilt. Bis ungefähr zur Hälfte des Buches passiert fast gar nichts. Es werden viele Alltagssituationen beschrieben, von denen einige überflüssig sind, weil sie die Handlung in keiner Weise vorantreiben. Das hat meinen Lesefluss immer wieder unterbrochen und ich habe mich gefragt wie Laura Kneidl es hinbekommen möchte, dass etwas Schwung in die Handlung kommt. Dieser kam dann irgendwann, aber nicht so stark, wie ich es erwartet habe. Das Ende und die Auflösung einiger großer Geheimnisse kamen dann aber sehr abrupt und ich finde, dass man sich für Erklärungen und einen angenehmen Ausklang zu wenig Zeit gelassen hat. Ich persönlich finde das Ende etwas unglaubwürdig und in meinen Augen nicht realitätsnah. Aber das ist nur meine ganz eigenen Meinung.

Was richtig ist, ist, dass viele wichtige Themen in diesem Buch angeschnitten werden, die gerne auch in unserer heutigen Gesellschaft totgeschwiegen oder ignoriert werden. Diese Themen sind bedeutend und sollten viel öfter angesprochen werden. Hier geht es natürlich neben Freundschaft und Liebe auch um Toleranz, gesellschaftliche Klassen, Verlust und sexuelle Orientierung. Eine Botschaft, die zudem hervorsticht ist: Sei immer du selbst und tue, was du liebst, egal was andere über dich oder dein Leben denken. An dieser Stelle werde ich nicht zu viel verraten, weil es sonst den Wendepunkt von Someone New spoilern würde.

Nur so viel: Ja, ich finde es immer richtig über solche Dinge zu sprechen. Die Fülle dieser Themen in einem Buch macht das Lesen aber nicht einfach und lässt das Buch an einigen Stellen unglaubwürdig wirken. Man hatte das Gefühl, dass das Buch nur für die Buch-Community geschrieben wurde und ich habe das Herzblut vermisst, dass bei den Autoren während des Schreibens mit ins Buch fließt. Ich habe es einfach nicht gespürt

Fazit:

Someone New vereint viele wichtige gesellschaftliche Themen in einem Buch, die nicht verschwiegen werden sollte, gepaart mit einer Liebesgeschichte zwischen zwei Personen, die beide zu sich selbst finden wollen. Dennoch konnte mich das Buch emotional nicht abholen, weswegen ich es mit 3 ½ Schmetterlingen bewerte.