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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2023

Brooklyn wider Willen, und doch schöner als gedacht

Das grüne Königreich
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Was ist schlimmer, als die Sommerferien ohne die besten Freunde zu verbringen? Ganz klar: Über den Sommer mit den Eltern in eine stinkige Großstadt zu reisen. Alles ist laut und dreckig und vor allem kennt ...

Was ist schlimmer, als die Sommerferien ohne die besten Freunde zu verbringen? Ganz klar: Über den Sommer mit den Eltern in eine stinkige Großstadt zu reisen. Alles ist laut und dreckig und vor allem kennt die zwölfjährige Caspia niemanden. In einer Kommode ihres Appartments entdeckt sie ein Bündel alter Briefe, welche ein blindes Mädchen damals an ihre Schwester schrieb. Und in jedem Brief befindet sich ein Rätsel. Da Caspia eh nichts Besseres zu tun hat versucht sie ebenfalls, die Rätsel zu lösen. Und lernt auf diese Weise ihre Umgebung und ein paar sehr nette Leute kennen.
Eine Erzählung, welche sich wirklich aussergewöhnlich entwickelt. Zunächst allein, versucht sie nach und nach, die Rätsel mit immer mehr alten und neuen Freunden gemeinsam zu lösen. Dabei müssen stets ganz besondere Pflanzen anhand einiger Hinweise gefunden werden. Die Rätsel an sich sowie das Rätselraten sind unterhaltsam und sympathisch. Was mich allerdings die ganze Zeit störte: Warum ist nicht eine einzige Person im Buch verwundert, wie ein blindes Mädchen zwölf Briefe geschrieben haben will. Das war gleich das Allererste, was ich mich gefragt habe. Auch wenn es dafür eine Erklärung geben muss, zumindest eine Person muss diese Frage doch mal äußern - nichts! Das war unnötig frustrierend, diese Frage nicht beantwortet zu bekommen.
Von diesem Kritikpunkt abgesehen ist das Buch ebenso wunderschön geschrieben wie auch optisch gestaltet. Von fantastischen Elementen hat die Autorin in diesem Buch ebenso Abstand gehalten wie von unnötigen Superlativen. Entsprechend ist es eher ein sympathisches, ruhigeres Wohlfühlbuch, ohne große Action oder Spannungselementen.

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Ich weiß nicht, was ihr letzten Sommer getan habt

Tristan Mortalis
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In Tristan Mortalis wurde eine altbekannte Idee auf eine spannende Weise neu umgesetzt. Letzten Sommer noch feierte die Fünfer-Clique aus der Theater-AG gemeinsam ihr bestandenes Abi in ihren Bühnen-Outfits. ...

In Tristan Mortalis wurde eine altbekannte Idee auf eine spannende Weise neu umgesetzt. Letzten Sommer noch feierte die Fünfer-Clique aus der Theater-AG gemeinsam ihr bestandenes Abi in ihren Bühnen-Outfits. Monate später wird im Moor eine Leiche entdeckt, welche Michaels Tristan-Kostüm trägt. Angeblich wollen seine vier Freunde nicht mitbekommen haben, dass Michael alias Tristan seit der Strandparty verschwunden war. Kann das wirklich sein? Kaum vorstellbar, da muss doch mindestens eine Person lügen, oder?
Nach dem Abi in unterschiedliche Richtungen verstreut, kommen die Freunde nach dem Leichenfund wieder in ihrem Heimatort zusammen und tauschen sich seit längerer Zeit untereinander aus. Gelungene Perspektivenwechsel sorgen dafür, jeden den vier nach und nach kennenzulernen. Warum der Kontakt untereinander abbrach wird ebenso schlüssig erklärt wie der Grund, warum niemand Tristans Verschwinden mitbekommen haben will. Angeblich. Denn so nach und nach kommen immer mehr Details ans Licht, welche jedesmal für neue Vermutungen sorgen, was letzten Sommer geschah.
Mir hat der Einblick in die sehr unterschiedlichen Charaktere ebenso gefallen wie das schrittweise Ausgraben weiterer Details zum Sachverhalt, die jedesmal die bisherigen Überlegungen erneut über den Haufen warfen. Und trotz eines frühen Verdachts meinerseits konnten die Autorinnen mich dennoch noch gekonnt überraschen.
Ein bis zum Ende hin spannender und abwechslungsreicher Jugendthriller, welcher mit komplexen Charakteren und diversen Überraschungen punktet.

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Düstere Fantasy, bereits für Jugendliche geeignet

Rabenjagd (Band 1): Dunkles Flüstern
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Er hat es wieder getan: Ein neuer Dark Fantasy Roman aus Jamie L. Farleys Schreibfeder, wie gewohnt spannend, düster und mit brisanten sozialen Themen. Diesmal mit einem Vampir, der nach rund 200 Jahren ...

Er hat es wieder getan: Ein neuer Dark Fantasy Roman aus Jamie L. Farleys Schreibfeder, wie gewohnt spannend, düster und mit brisanten sozialen Themen. Diesmal mit einem Vampir, der nach rund 200 Jahren aus einem mächtigen Bann befreit wird und nun auf Blutrache aus ist. Zunächst hat er es auf eine Gruppe Jugendlicher abgesehen. Doch ist es wirklich so einfach, oder steckt mehr dahinter? Wer Jamie L. Farleys Romane kennt weiß, dass nichts so ist, wie es zunächst scheint, stattdessen gräbt er sich fleißig durch die Oberfläche in die Psyche seiner Charaktere. Und genau das ist es, was seine Romane so besonders macht.
Hier sind es ein paar Jugendliche, die auf den Sarg des Vampirs Krátos stoßen und diesen aus seinem Gefängnis befreien. In einigen Rückblicken lernt man den Vampir etwas besser kennen, ebenso erhält dieser auch in der Gegenwart seine eigenen Abschnitte. Sehr genial zu lesen!
Viele besonders für Jugendliche relevante Themen wie Mobbing, Homophobie, Gewalt und Vorurteile generell finden ebenfalls Erwähnung. Auch sind die Charaktere in verschiedenerlei Hinsicht bunt durchmischt, was auf jedenfall positiv zu erwähnen ist.
Ich empfand das Buch stellenweise sehr bewegend, die düstere Handlung ist spannend konstruiert und die Charaktergestaltung hat auch einiges zu bieten. Am besten hat mir hier die Entwicklung des Vampirs gefallen, während bei den anderen noch so einiges an Potential offen ist. Thematisch könnte das Buch für Jugendliche sehr interessant sein, da einige für das Alter wichtige Themen behandelt werden. Auf die Fortsetzung bin ich jedenfalls sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 13.05.2023

Das Leben des Mannes, der Einsteins Gehirn stahl

Einsteins Hirn
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Dieses Buch zu bewerten ist gar nicht so einfach, da die eigenen Erwartungen hier eine gewichtige Rolle spielen können, wie man das Buch empfindet. Tatsächlich hat es den Pathologen Thomas Harvey wirklich ...

Dieses Buch zu bewerten ist gar nicht so einfach, da die eigenen Erwartungen hier eine gewichtige Rolle spielen können, wie man das Buch empfindet. Tatsächlich hat es den Pathologen Thomas Harvey wirklich gegeben, welcher 1955 das Gehirn Albert Einsteins illegal entnahm und jahrelang unter diversen Vorwänden nicht wieder herausrückte. Der Fokus liegt in Franzobels Roman auf dem Leben Harveys, welcher in meinen Augen wirklich nicht gut wegkommt, so, wie er sich sein eigenes Leben immer wieder selbst ruiniert hat. Neben vielen Tatsachen hat der Autor natürlich auch eigene kreative Details eingefügt, wobei ich leider nur wenig Ansporn hatte herauszufinden, was Wahrheit, was Fiktion ist. Dazu empfand ich das Leben Harveys über gewisse Längen einfach zu öde. Vielleicht hatte ich mir ein paar mehr historische Highlights gewünscht, die zwar auch vorkamen, aber zwischen vielen langweiligen Passagen aus Harveys Leben ein wenig untergingen.
Interessant waren definitiv die fiktiven Gespräche Harveys mit dem Hirn, so z. B. über Religion. Dagegen empfand ich auf Dauer Harvey einfach immer langweiliger und irgendwann einfach nur noch abstoßend. Klar, sowas kann polarisieren und allein dadurch wiederum spannend sein, das war hier leider nicht der Fall. Die Dynamik, welche zu Beginn noch vorhanden war, plätscherte einfach irgendwann nur noch vor sich hin, da in Harveys Leben einfach kaum noch Interessantes geschah. Vielleicht hätte es mich mit ein paar weniger Gedankenspiralen und strafferer Handlung insbesondere zum Ende hin mehr überzeugen können.

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Veröffentlicht am 13.05.2023

Eher langatmig als spannend

Erinnere dich!
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Die Idee ist nicht neu: Ein lange zurückliegender Fall und eine zunächst unerkannt bleibende Person, welche den vermeintlichen Täter nun aus der Reserve locken will. In diesem Fall verschwand die damalige ...

Die Idee ist nicht neu: Ein lange zurückliegender Fall und eine zunächst unerkannt bleibende Person, welche den vermeintlichen Täter nun aus der Reserve locken will. In diesem Fall verschwand die damalige Freundin von Arno Seitz kurz nach dem Abi spurlos während eines Übernachtungsausflugs und jemand versucht nun Arno dazu zu bringen, sich schuldig zu bekennen.
Der Klappentext verspricht ein Klassentreffen als Aufhänger. Genaugenommen darf man sich jedoch erstmal durch diverse Lebenslagen des Erwachsenen Arno Seitz lesen, in welchen mir der Charakter sehr schnell unsympathisch wurde. Jähzornig, paranoid und völlig unausgeglichen mit dem Hang zu Gedankenspiralen sorgt der Charakter als Ich-Erzähler leider zu vielen Längen und stark subjektiven Verzerrungen. Was manch einer als Bereicherung verstehen mag, empfand ich dann leider als unnötig anstrengend und zäh und hat mir den Lesespaß ziemlich verleidet. Gut ist die Idee des Romans, die Umsetzung mit den vielen subjektiven Gedanken und diversen Längen konnte bei mir keine Spannung erzeugen.

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