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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2023

Rasant, ausgefallen, hätte mit Jugendlichen besser gepasst

Die Geschichtenwandler − Magische Tinte
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Zufällig kann Enna beobachten, wie in der Londoner Buchhandlung ihrer Mutter ein Fremder in ein teures Buch kritzelt. Danach haben sich einige Details in der Stadt signifikant verändert, aber Enna scheint ...

Zufällig kann Enna beobachten, wie in der Londoner Buchhandlung ihrer Mutter ein Fremder in ein teures Buch kritzelt. Danach haben sich einige Details in der Stadt signifikant verändert, aber Enna scheint zunächst die Einzige, der bewusst ist, dass vor wenigen Momenten die Welt noch anders war. Über eine Karte, welche sie dem geheimnisvollen Fremden stibitzen konnte, wird sie auf die Geheimgesellschaft Emerald Ink aufmerksam. Eine Gesellschaft, die mit magischer Tinte Großes bewirken kann. Und die es Enna nicht einfach macht, hinter deren Geheimnis zu kommen. Doch Enna gibt so schnell nicht auf.
So rasant wie die Kinder auf dem Cover wirkt auch die Story selbst. Die Idee ist schon sehr aussergewöhnlich und bietet auch diverse unerwartete Wendungen. Insgesamt wär die Handlung meiner Meinung nach jedoch eher für Teenager ab einem Alter von vielleicht 16 Jahren passend. So jungen Protagonisten nehm ich nicht ab, dass sie bereits diverse Klassiker gelesen haben. Zudem sind die Kinder oftmals allein in der Großstadt London unterwegs, gehen auf eine Großveranstaltung mit VIP-Bereich, und das alles ohne Eltern? Das passt in dem Alter einfach nicht. Ebensowenig die spätere Action, die ist auch eher auf Jugendliche denn auf Kinder gemünzt.
Die Idee ist ausgefallen, die Story rasant, die Charaktere hätten mit ein paar Jahren älter m.E. deutlich besser zum Ganzen gepasst.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Katastrophe vorprogrammiert

In blaukalter Tiefe
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In ihrem neuen Roman lässt Christina Hauff fünf völlig unterschiedliche Charaktere zu einem gemeinsamen Segeltörn Richtung schwedische Schären aufbrechen, bei denen sehr schnell klar wird, dass ein zwischenmenschliches ...

In ihrem neuen Roman lässt Christina Hauff fünf völlig unterschiedliche Charaktere zu einem gemeinsamen Segeltörn Richtung schwedische Schären aufbrechen, bei denen sehr schnell klar wird, dass ein zwischenmenschliches Donnerwetter nur noch eine Frage der Zeit ist. Das Wetter tut sein Übriges hierzu und scheint die Spannungen zwischen den Charakteren fast schon widerzuspiegeln, statt für die Katastrophe verantwortlich zu sein.
Während des Lesens erhält man durch wechselnde Perspektiven Einblick in die Meinungen und Gedanken der vier Gäste, einen selbstständigen Anwalt mit seiner Frau sowie dessen Angestellten samt Partnerin. Ein völliges Geheimnis bleibt hierbei lange Zeit der Skipper, welcher stets ein wenig auf Distanz bleibt. Schnell spitzen sich die Zustände auf dem Boot zu, wo kaum die Möglichkeit zu wirklicher Privatsphäre bleibt. Auch wenn mir die meisten Charaktere auf gewisse Weise schnell zuwider waren, war es dennoch faszinierend, von ihnen zu lesen. Das Wissen aus dem Prolog im Hinterkopf, dass der Törn zu einer Katastrophe führen wird, ergab das Ganze einen gewissen Sog, weiterlesen zu wollen. Enttäuscht war ich nur vom Ende, das wirkte auf mich wie am Höhepunkt vorbei geschrieben: In einem Moment noch das reinste Donnerwetter, meteorologisch sowie gesellschaftlich, und im nächsten Moment eine gefühlte Flaute. Doch der Weg dahin war angenehm polarisierend. Somit mit einigen Einschränkungen eine spannende Inszenierung zwischenmenschlicher Extreme.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Aufschrei gegen Gewalt

We Will Give You Hell
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Nach dem Abi gönnt Hellea sich mit ihrer Clique eine vierwöchige Auszeit in Schweden: Sightseeing, Wandern und ausreichend Abstand zu ihrem misogynen Stiefvater, welcher ihre impulsive Art ständig als ...

Nach dem Abi gönnt Hellea sich mit ihrer Clique eine vierwöchige Auszeit in Schweden: Sightseeing, Wandern und ausreichend Abstand zu ihrem misogynen Stiefvater, welcher ihre impulsive Art ständig als psychische Störung bezeichnet. Während eines Ausflugs gerät Hellea an Astryd, die ihr eine Erklärung dafür anbietet, warum Hells Körper seit einigen Tagen regelrecht rebelliert. Doch dafür müsste sie allein in die Wälder, wo ein uraltes Geheimnis auf sie wartet.
Eingebettet in eine an die nordische Mythologie angelehnte Sage erlebt Hell ein aussergewöhnliches Abenteuer, in welchem sie eine nicht unbedeutende Rolle spielen wird, die ihr zunächst jedoch nicht klar ist. Neben einigen Reibungspunkten zwischen Freunden und Familie und einer sich entwickelnden queeren Liebesgeschichte wird hier insbesondere die seit Jahrhunderten ausgeübte Gewalt von (vielen, nicht allen) Männern gegen Frauen thematisiert mitsamt ihren Folgen. Doch auch das daraus resultierende Frauenbild, veraltete Erwartungshaltungen gegenüber der Frau werden hier überzeugend infrage gestellt.
Unterhaltsam, einfühlsam und mitreißend wird hier ein äusserst brisantes Thema behandelt. Einige Details der Frauenschicksale waren doch sehr berührend. Zudem gefiel mir, dass die meiste Zeit stets ein Geheimnis über der Handlung schwebte, welches mich dazu verleiten konnte, unbedingt weiterzulesen.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Kleine Eule ganz groß

Die kleine Rittereule
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Bereits das Cover ist zauberhaft mit der kleinen Eule, welche tapfer in Ritterrüstung Wache hält, während über der Burg ein Drache kreist. Im Inneren ist das Buch mit seinen großformatigen, detailreichen ...

Bereits das Cover ist zauberhaft mit der kleinen Eule, welche tapfer in Ritterrüstung Wache hält, während über der Burg ein Drache kreist. Im Inneren ist das Buch mit seinen großformatigen, detailreichen Illustrationen der reinste Augenschmaus. Auch die Eule selbst ist überaus knuffig, wie sie sich inmitten der viel größeren Ritter ihren langgehegten Traum erfüllt und sich zum Ritter ausbilden lässt. Da lässt sie sich auch nicht davon abhalten, dass ein Schwert viel zu schwer für sie ist und sie tagsüber ständig einschläft. Oder dass in letzter Zeit immer wieder Ritter auf geheimnisvolle Weise verschwanden. Dabei strahlt das Buch die ganze Zeit eine angenehme Herzlichkeit aus und wartet am Schluss mit einer pfiffigen Wendung auf. Kleine Details im Buch laden zudem zum Schmunzeln ein.
Ein zauberhaftes Buch zum immer wieder Durchblättern, Vorlesen und Bilder bestaunen.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Abwechslungsreich und unterhaltsam, mit einigen Längen

Ostfriesengier
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Der neueste Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Kollegen beginnt zunächst vor der eigenen Präsidiumstür: Während die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz sich allen vorstellt, detoniert auf dem Parkplatz ...

Der neueste Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Kollegen beginnt zunächst vor der eigenen Präsidiumstür: Während die neue Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz sich allen vorstellt, detoniert auf dem Parkplatz das Auto des BKA-lers Dirk Klatt. Schnell prallen die unterschiedlichen Vorstellungen von Frau Schwarz und Ermittlerin Klaasen aufeinander, wie der Fall am besten zu untersuchen sei. Und ob noch weitere Beamte im Fadenkreuz stehen könnten. Und natürlich bleibt dies nicht der einzige Fall, als plötzlich eine Bedienung aus Café Ten Cate spurlos verschwindet.
Auch diesmal gönnt der Autor dem Team um Ann Kathrin Klaasen keine Verschnaufpause und lässt sie an mehreren Ecken und Enden parallel ermitteln. Dass die neue Polizeidirektorin mit ihren Vorstellungen unangenehm in die Ermittlungen reingrätscht sorgt nicht nur für Unmut, sondern lässt auch schnell das Misstrauen in den Wänden der Ermittlungsbehörde ansteigen. Die verschiedenen Fälle sorgen für ausreichend Abwechslung und auch diesmal hat der Autor es sich nicht nehmen lassen, die verschiedenen Charaktere etwas eingehender zu beschreiben - besonders in einem Fall empfand ich es diesmal als etwas zu langatmig, aber das mag jeder für sich werten. Ebenso wie die Tatsache, dass einige Leute diesmal doch sehr vom Dienst nach Vorschrift abwichen und sich unnötig in Gefahr brachten. Ich hoffe, das bleibt im Bereich der Fiktion und wird im realen Ermittlerleben nicht so angewandt. Für meinen Geschmack wieder ein abwechslungsreicher Krimi des Autors, wenn auch diesmal mit einigen Längen.

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