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Veröffentlicht am 21.04.2020

Hilf den Zwillingen aus dem Reich der Dämonen

Das Dämonen-Labyrinth
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Echte Magie gibt es nicht! Davon überzeugt wollen die Zwillinge Henna und Gregor den Magier Anthro P. Phagus entlarven und stellen sich für einen seiner Zaubertricks als Assistenten zur Verfügung: Er will ...

Echte Magie gibt es nicht! Davon überzeugt wollen die Zwillinge Henna und Gregor den Magier Anthro P. Phagus entlarven und stellen sich für einen seiner Zaubertricks als Assistenten zur Verfügung: Er will die Kinder aus einer Kiste verschwinden lassen. Zur Überraschung der Kinder fallen sie dabei aber nicht durch einen doppelten Boden, sondern in die Welt der Dämonen. Und hier beginnt das Abenteuer für den Leser: Dieser darf selbst entscheiden, welchen Weg die Kinder nehmen, muss ein paar Rätsel lösen und ihnen dabei helfen, das Portal in die Menschenwelt zu finden und Anthro P. Phagus zu besiegen.
Mir gefällt das Buch, es gibt mehrere Möglichkeiten, die Welt der Dämonen zu erkunden und dadurch verläuft das Abenteuer der Zwillinge jedes Mal ein wenig anders. Da muss man sich schon mal entscheiden, ob man auf den Berg oder doch lieber in den Höllenschlund, über den brodelnden Lavastrom oder in den ekligen Sumpf möchte. Gruselige Wesen bereichern das Abenteuer ebenso wie Rätsel, die zum Glück nicht allzu schwierig ausfallen. Sehr gut gefällt mir vor allem, dass man nie wirklich falsch abbiegen kann. Bei interaktiven Abenteuern für Erwachsene kann es schon mal vorkommen, dass man komplett von vorn beginnen muss, während es hier immer auf irgendeine Art vorwärts geht. So bleibt dem kleinen Leser unnötiger Frust erspart. Und natürlich erfolgt am Ende des Abenteuers der Anreiz, doch mal andere Wege durch das Dämonenlabyrinth zu wählen, um zu sehen, was dort wohl geschehen wäre.
Ein unterhaltsames, interaktives Abenteuer für Mädchen und Jungen in der Welt der Dämonen, welches viele verschiedene Möglichkeiten bietet.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Widerstand gegen die Opferrolle

Das wirkliche Leben
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Irgendwo in Frankreich in den 90ern: Ein zehnjähriges Mädchen lebt mit ihrem Bruder in einer eintönigen Reihenhaussiedlung und versucht, die Attacken ihres jähzornigen Vaters auf ihre Mutter zu ignorieren. ...

Irgendwo in Frankreich in den 90ern: Ein zehnjähriges Mädchen lebt mit ihrem Bruder in einer eintönigen Reihenhaussiedlung und versucht, die Attacken ihres jähzornigen Vaters auf ihre Mutter zu ignorieren. Ihr jüngerer Bruder ist ihr einziger Vertrauter. Bis ein gravierendes Ereignis den Wendepunkt ihres Lebens markiert.
Bisher war es das Milchzahnlachen ihres Bruders, welches Licht in ihr graues Leben brachte. Ihr einziger Vertrauter gegen den großen Feind „Vater“, der auf eine ungesunde Art von Macht und Waffen begeistert ist. Doch besagtes Ereignis entzweit die beiden Kinder mehr und mehr, lenkt ihren Bruder in Richtung des Vaters, während das Mädchen versucht, alleine stark zu werden, Ziele zu verfolgen und zugleich den hormonellen Veränderungen standzuhalten, welche sie und ihre Mitschüler nun überkommen. Ihre Mutter ist ihr dabei keine Hilfe, diese in ihren Augen schwache Frau ohne jegliche Ambitionen, welche von der eigenen Tochter als Amöbe bezeichnet wird.
Das Buch zieht sich über fünf Jahre, in denen die Kinder sich in unterschiedliche Richtungen weiterentwickeln, in denen der Vater beginnt, in seiner heranwachsenden Tochter ein weiteres Opfer zu sehen und in denen das Mädchen versucht, nicht zur gejagten Beute zu werden, der „Opferrolle Frau“ zu entkommen. In vielen Dingen kam sie mir dabei pfiffig und mutig vor, während sie auf anderen Gebieten erstaunlich naiv wirkte. Inhaltlich ist das Buch stark auf die Ich-Erzählerin und ihr familiäres Umfeld sowie einige wenige Erwachsene beschränkt, Interaktionen mit Mitschülern sowie anderen Gleichaltrigen kamen kaum vor, was ich doch recht schade fand, da somit viel an Information über das Mädchen auf der Strecke blieb. Die Entwicklung der beiden Kinder, vom Wendepunkt bis hin zum Endpunkt der Erzählung, ist bewegend und ich hab mich als Leser fast schon hilflos gefühlt, dem Kind nicht helfen zu können bei seinen Problemen. Wobei fraglich ist, ob sie überhaupt Hilfe hätte annehmen wollen. Sie wirkt wie eine Einzelkämpferin, die versucht, den richtigen Weg zu finden, raus aus der Rolle der Beute hin zur selbstbewussten Frau. Ein Weg, der sich lohnt, gelesen zu werden.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Vier Königinnen und eine Diebin

Four Dead Queens
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Die 17jährige Keralie hat sich für ein Leben als Diebin auf den Straßen Torias entschieden. Der Diebstahl der Comm Chips im Auftrag ihres Chefs, welche sie einem jungen Boten geschickt entwendet, wird ...

Die 17jährige Keralie hat sich für ein Leben als Diebin auf den Straßen Torias entschieden. Der Diebstahl der Comm Chips im Auftrag ihres Chefs, welche sie einem jungen Boten geschickt entwendet, wird jedoch unerwartet zum Wendepunkt ihres bisherigen Lebens. Scheinbar sind diese Erinnerungschips so wichtig, dass der Bote sogar versucht, diese Chips notfalls bei der anschließenden Versteigerung von Diebesgut wieder zu erlangen. Doch Keralies Boss stellt die Chips gar nicht zum Verkauf, obwohl sie eine Unsumme eingebracht hätten – merkwürdig. Als sie sich, mit dem jungen Boten Varin im Nacken, auf die Suche nach den Chips macht, kommt sie hinter ein böses Geheimnis: Auf den Chips sind die Morde an den vier Königinnen Quadaras gespeichert. Wer hat diese Erinnerungschips geladen? Fortan wird Keralie zur Gejagten, denn ihr neues Wissen ist – tödlich!
Der Roman spielt in Quadara, einst ein komplettes Königreich, welches nun in vier Abschnitte unterteilt regiert wird. Dabei steht jedes Viertel für eine komplett andere Lebensweise. In Archia z. B. besteht das Leben aus Landwirtschaft und harter Arbeit, technische Errungenschaften sind tabu. Eonia ist der Bereich der Wissenschaft und des technologischen Fortschritts, kann sich jedoch die Lebensmittel nicht selbst herstellen. Ludia bietet ein unbeschwertes Leben, durch welches Kreativität und Kunst gefördert werden, harter Arbeit ist dort niemand ausgesetzt. Und Toria schließlich ist für Handel und Schiffahrt zuständig. Regiert werden die Bezirke von den vier Königinnen, welche nach einem alten Regelwerk gemeinsam unter einer goldenen Kuppel im Palast leben. Durch diese strikte Teilung ist natürlich schnell klar, dass Neid und Vorurteile ebenso unter der Bevölkerung vorherrschen wie ein Schwarzmarkt für all die Produkte, welche in den anderen Quadranten verboten sind. Ein geniales Geschäftsfeld für Keralie und ihren Hehlerboss.
Die Idee mit den Comm Chips ist interessant: Einmal auf die Zunge gelegt, wird das darauf gespeicherte Wissen umgehend in die eigenen Synapsen überspielt. Dass Keralie dadurch die Morde an den Königinnen miterlebt ist natürlich erstmal ein Schock, zumal offiziell die Königinnen noch am Leben sind. Mit Varin, dem Boten aus dem Technologiebezirk Eonia, versucht Keralie, in den Palast zu kommen. Und von da an wurd mir die Handlung etwas schwammig. Statt ihr Wissen vorzutragen, um den Mörder zu entlarven, besteht sie darauf, selbst irgendwas heraus zu finden und zeigt wiederholt, wie wenig vertrauenswürdig sie ist. Ihr hin und her, ihr ewiger Alleingang, gingen mir da doch mehrfach auf den Keks. Mir waren die beiden nicht konsequent genug darin, die Morde aufzuklären, Keralie macht lieber zu oft ihr eigenes Ding und der auf Logik getrimmte Varin hätte ihr öfter mal vernünftig Konter geben sollen, der war mir viel zu antriebslos. Interessant ist, dass im Wechsel zu Keralies Erzählung die Königinnen eigene Kapitel erhalten, welche mal mehr, mal weniger interessant sind. Wer einen Vorteil davon haben könnte, die Königinnen umzubringen, wird im Laufe des Romans deutlich, ebenso die lange Planung der Morde, wobei mir die Idee dahinter wiederum ganz gut gefiel.
Das Buch hat definitiv seine Stärken, aber auch seine Schwächen. Die Grundidee ist auf jeden Fall recht gut. Viele Charaktere blieben mir jedoch zu flach, Varin zu passiv, Keralie nervte mit ihrer Sprunghaftigkeit und Unzuverlässigkeit und von Quadara selbst bekommt man ebenfalls kaum etwas mit. Spannend waren auf jeden Fall die technologischen Errungenschaften, die meist leider nur kurz angerissen wurden. Und die vielen Perspektivenwechsel zu den vier Königinnen waren zwar abwechslungsreich, aber brachten die Handlung nicht immer voran.
Ein unterhaltsames Buch mit hervorragenden Ideen, das an einigen Ecken ein wenig schwächelt.

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Lanea und wie sie die Welt sah

Das Lied der Sonne
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Großkönig Rasmus von Valean liegt im Sterben. Das Protokoll sieht vor, dass sämtliche Prinzessinnen des Reiches zur Brautschau geladen werden, damit der Thronfolger sich eine Braut erwählt. Ein Thronfolger, ...

Großkönig Rasmus von Valean liegt im Sterben. Das Protokoll sieht vor, dass sämtliche Prinzessinnen des Reiches zur Brautschau geladen werden, damit der Thronfolger sich eine Braut erwählt. Ein Thronfolger, den bisher noch niemand gesehen hat. Lanea bietet Häuptlingstochter Kanani an, statt ihrer den beschwerlichen Weg auf sich zu nehmen, um als falsche Prinzessin die dortigen Hofintrigen zu ertragen. Denn Kanani und Lanea gehören zu den Bewohnern Palilans, welche von der restlichen Bevölkerung gern als Wilde angesehen und beschimpft werden. Als Lanea am Königshof dem Prinzen begegnet, geht er ihr schon bald nicht mehr aus dem Kopf. Doch das darf nicht sein, denn in Wirklichkeit ist sie keine Prinzessin, sondern nur deren beste Freundin.
Bereits die Beschreibung des Romans lässt eine gängige Story vermuten, aber wichtig ist ja immer, was ein Autor daraus macht. Von diesem Buch wurde ich leider enttäuscht. Klar, es fängt schön an mit einem quasi Südsee-Feeling, als Lanea und ihre Heimat vorgestellt werden. Anschließend reihen sich leider Klischees und Nichtigkeiten aneinander, es gibt weder spannende Momente noch irgendwelche Überraschungen oder Intrigen, alles bleibt oberflächlich.
Die Handlung wird von Lanea erzählt. Ich empfand es auf Dauer als ziemlich ermüdend, wenn sie wiederholt von Schmuck und Kleidern berichtete, die ihre grünen Augen zur Geltung brächten, oder vom leeren Blick des Prinzen, in welchen sie sich unverständlicherweise sofort verliebte. Der Liebesgeschichte fehlt jegliche Leidenschaft, von Laneas kindischer Eifersucht mal abgesehen. Zudem berichtet Lanea, die von Kapitel zu Kapitel auf mich naiver und kindischer wirkte, lieber von Nichtigkeiten und uninteressanten Gesprächen, statt spannende Momente oder Erklärungen auf Fragen zu liefern. Die versprochene Brautschau gab es ebenso wenig wie eine verbotene Liebe, da ein König sich offiziell jede Frau als Mätresse halten kann, wenn er will. Und die gesamte Handlung war eine Mischung aus Vorhersehbarkeit und unnötigen Szenen, welche die Handlung noch unsinniger machten, statt diese zu bereichern. Zudem erzeugte es bei mir schon ein inneres Augenverdrehen, wenn Lanea mal wieder voller Stolz meinte, irgendwelche Zusammenhänge erkannt zu haben, die in Wirklichkeit für jeden offensichtlich waren.
Das Buch hätte von der Idee her ganz unterhaltsam sein können. Bedauerlicherweise machen Laneas naive Sicht der Dinge sowie die unspektakuläre Erzählweise dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Spannung, Leidenschaft und Überraschungen sucht man in diesem Buch leider vergebens.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Spannende Fantasy mit raffinierten Überraschungen

Die 12 Häuser der Magie
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Der zweite Band der Trilogie um Schicksalswächter Nicholas Ashton kann sich sehen lassen. Die Clique um Nic, Jane, Matt, Liz und Angelo versucht weiterhin, die Befreiung des „Dämons“ zu verhindern. Doch ...

Der zweite Band der Trilogie um Schicksalswächter Nicholas Ashton kann sich sehen lassen. Die Clique um Nic, Jane, Matt, Liz und Angelo versucht weiterhin, die Befreiung des „Dämons“ zu verhindern. Doch die Zeit läuft, die Fäden des Schicksals wurden raffiniert gesponnen. Wird sich die Prophezeiung erfüllen, dass der Dämon zurückkehrt? Werden Nic und Liz der Schlüssel sein, welcher den Dämon in seine Freiheit entlässt?
Der zweite Teil setzt direkt an den ersten an – Jane und Matt sind in den Tiefen des Schwarzen Spiegels verschollen, während Nic und Liz im SafeHouse des früheren Erfinders Chavale festsitzen. Natürlich erfährt man als Leser, wohin Jane und Matt jeweils verschwunden sind – vor allem Matts Schicksal hat diesmal einen überaus faszinierenden Teil der Story ausgemacht, der mich richtig begeistern konnte. Zudem erfährt man endlich mehr über die mysteriöse Apparatur, welche Nics Vater in seinem geheimen Keller stehen hat und die bereits zu Beginn des ersten Bandes zum Einsatz kam. Und es gibt Erstaunliches über Nic und dessen Bestimmung. Ich muss sagen, mit dieser Wendung, was Nic betrifft, hat mich der Autor vollends überrascht, wobei das längst nicht der einzige Wow-Moment im Buch war. Spannung, Überraschungen und Twists geben sich quasi die Hand, für die frechen Sprüche sorgt diesmal hauptsächlich der kleine Familiaris Nox, während Nic im Vergleich zu Band eins schon deutlich souveräner auftritt. Zum Ende hin darf man sich auf einen genialen Cliffhanger gefasst machen – der Dämon bekommt ein Gesicht!
Wer rasante Fantasy mit genialen Überraschungen und ein paar frechen Sprüchen liebt, wird um diese Trilogie wohl nicht herumkommen. Ein absolutes Lese-Highlight – überzeugt euch selbst!

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