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Veröffentlicht am 25.11.2019

Gejagt, verfolgt, verachtet - wenn ein ganzer Kontinent gegen dich ist

Knochendiebin (Die zwölf Kasten von Sabor 1)
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In einer Welt, in der die Menschen in 12 Kasten eingeteilt sind, gehören Stur und ihre Leute der untersten Stufe an. Als wanderndes Volk ziehen sie von Ort zu Ort und kümmern sich um die Toten und von ...

In einer Welt, in der die Menschen in 12 Kasten eingeteilt sind, gehören Stur und ihre Leute der untersten Stufe an. Als wanderndes Volk ziehen sie von Ort zu Ort und kümmern sich um die Toten und von der Seuche Gezeichneten. Im Gegensatz zu den anderen nach Vogelarten benannten Kasten sind die Krähen vogelfrei, leben in ständiger Gefahr, werden bespuckt und verachtet. Doch Sturs Leben ändert sich schlagartig, als sie zwei Leichen aus dem Palast entsorgen sollen. Eine aufregende Zeit beginnt, welche nicht nur für das Königshaus, sondern auch für die Krähen weitreichende Folgen haben könnte.
Zum Glück hatte ich den Hype um diese Dilogie vorher nicht so mitbekommen, entsprechend neutral konnte ich an dieses Buch herangehen. Zugegeben, die Welt, welche Margaret Owen hier gezeichnet hat, ist eine komplett andere - doch gerade, weil ich mich in dieser so völlig neuen Welt erstmal wie eine Verirrte zurecht finden musste, gefiel mir das Buch im Nachhinein doch sehr. Neben Abenteuern, Vorurteilen, Gewalt und politischen Intrigen lebt die Erzählung von ihrer ganz besonderen Art von Magie, welche den Kasten innewohnt und die von den Krähen auf beeindruckende Weise genutzt werden kann. Sowohl Stur als auch ihre Begleiter machen bei ihrem Abenteuer Charakterentwicklungen durch, welche man wunderbar mitverfolgen kann. Ebenso kann man Sturs Weg auf der sehr schön gezeichneten Landkarte im Buch begleiten.
Ich möchte eigentlich gar nicht zuviel verraten, um niemandem etwas vorweg zu nehmen. Außer vielleicht, dass Sturs Leben teilweise recht hart ist und alles andere als romantisch verklärt. Auch wenn einem die Welt vielleicht zu Beginn etwas fremd vorkommen mag - es lohnt sich wirklich, in die Welt Sabors einzutauchen und die toughe Junghexe Stur bei ihrem Abenteuer zu begleiten.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Asperger Autistin taucht ein in die Welt der heißen Romantik

Kissing Lessons
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Stella ist mit dem Asperger Syndrom geboren, wodurch sie Schwierigkeiten mit sozialen Kontakten hat. Stattdessen hat sich die gutaussehende 30jährige bisher voll auf ihre Karriere konzentriert. Nachdem ...

Stella ist mit dem Asperger Syndrom geboren, wodurch sie Schwierigkeiten mit sozialen Kontakten hat. Stattdessen hat sich die gutaussehende 30jährige bisher voll auf ihre Karriere konzentriert. Nachdem ihre Mutter sie ein wenig anstupst, endlich auch in Sachen Beziehung aktiv zu werden, will Stella ihre wenigen Fähigkeiten in Sachen Küssen und Sex erstmal perfektionieren, bevor sie sich an entsprechende Kandidaten heranwagt, und bucht sich hierfür den Escort Michael Phan für ein paar Übungseinheiten. Wie sich bald herausstellt, bleibt es trotz anfänglicher Startschwierigkeiten nicht lange nur beim Küssen und Stella lernt eine Welt der Zärtlichkeiten kennen, von der sie vorher keine Ahnung hatte. Und auch Michael beginnt, mehr für Stella zu empfinden und würde am liebsten ganz für sie da sein. Ob die beiden eine Chance haben könnten?
Mich hatte vor allem der Umstand interessiert, dass Stella mit dem Asperger Syndrom lebt, zumal die Autorin selbst diesem Autismus-Spektrum angehört. So zeigt sich dies immer wieder darin, welche Denkweise Stella zu verschiedenen Themen hat. Überrascht war ich, dass sich das Buch nicht nur auf zwischenmenschliche Hemmungen und den Mut zu mehr dreht, sondern Stella und Michael so einige erotische Szenen im Buch erleben, welche der Erzählung ein gewisses heißes Etwas verpassen. Die alltäglichen Probleme der Asperger Autistin werden anhand einiger Beispiele deutlich, hauptsächlich dreht sich die Story jedoch um Stella und Michael.
Das Hörbuch wurde sehr schön eingelesen von Christiane Marx. Okay, machmal hörte sich Stella in ihrer Interpretation zu jungmädchenhaft an, im Großen und Ganzen hat die Sprecherin jedoch einen guten Job gemacht, auch, wenn es etwas heißer wird.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Ein etwas unrundes Ende der Trilogie

Das Imperium aus Asche
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Mit großen Erwartungen ging in an den letzten Band dieser Trilogie heran. Leider konnte mich das Ende nicht ganz so überzeugen. Natürlich stehen auch diesmal wieder bekannte Charaktere im Vordergrund wie ...

Mit großen Erwartungen ging in an den letzten Band dieser Trilogie heran. Leider konnte mich das Ende nicht ganz so überzeugen. Natürlich stehen auch diesmal wieder bekannte Charaktere im Vordergrund wie der ehemalige Dieb und Blutgesegnete Claydon Torcreek, der gemeinsam mit Kapitän Corrick Hilemore seit Band 2 im Ewigen Eis unterwegs ist, sowie Agentin Lizanne "Miss Blut" Lethridge, die nach den Erinnerungen des Tüftlers sucht. Abwechslung bringt der Verderbte Sirus, der seit kurzem zum Heer des Weißen Drachen gehört und die Dinge aus seiner ganz besonderen Sicht schildert. Dadurch hatte das Buch starken Wiedererkennungswert und zudem Einblick in beide verfeindete Seiten. Was mir jedoch zu kurz kam war der Abenteuer-Charme, welcher vor allem im zweiten Band sehr präsent war und für Spannung und Abwechslung sorgte. Ebenso litt diesmal die Charakterentwicklung. Stattdessen glänzt der Abschluss durch viele Schlachten und Gemetzel, was sich in Kombination mit der Vorliebe des Autors für detailreiche Beschreibungen das ein oder andere mal als mir zu zäh in die Länge zog. Klar, das Worldbuilding ist angenehm komplex und wurde in den ersten beiden Bänden auch stark ausgereizt. Jetzt lag der Schwerpunkt auf Mensch gegen Drachen, und das auf knapp über 700 Seiten verteilt.
Dass der Autor gerne Dinge in die Länge zieht machte sich diesmal gleich zu Beginn bemerkbar, wo ein angeblicher Tagebucheintrag diesmal als Einleitung abgedruckt ist. Ein Tagebucheintrag, welcher im Buch über 9 Seiten geht (!) und entsprechend wahrscheinlich ein komplettes Tagebuch in handgeschriebener Form füllen würde. Diese völlig überzogene Länge ließ mich gleich zu Beginn genervt die Augen rollen - selbst in Fantasy kann ich ein wenig mehr Realitätsnähe erwarten, einen derartigen Quatsch würde keine Frau schreiben. Kein guter Start für ein Buch. Ebenso blieben die Charaktere weiterhin recht distanziert, eine Nähe konnte ich zu keiner Person so wirklich aufbauen, was mich auch bereits bei den ersten beiden Bänden störte. Auch der Stil wirkte oftmals eher berichtend statt mich wirklich mitzureißen.
Ein in meinen Augen etwas unrunder Abschluss der Trilogie, eher was für Liebhaber von Kriegsszenen, da der Abenteuer-Charme diesmal deutlich zu kurz kam.

Veröffentlicht am 14.11.2019

Fantastische Abenteuer in der Welt hinter dem Spiegel – es bleibt magisch!

Die Suche nach dem Schattendorf
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Nachdem Ludmilla im ersten Band herausgefunden hat, dass Godal, der selbständig gewordene Schatten ihrer Oma, mitverantwortlich ist für die drohende Dunkelheit über Eldrid, macht sie sich gemeinsam mit ...

Nachdem Ludmilla im ersten Band herausgefunden hat, dass Godal, der selbständig gewordene Schatten ihrer Oma, mitverantwortlich ist für die drohende Dunkelheit über Eldrid, macht sie sich gemeinsam mit Formwandler Lando und dem Unsichtbaren Eneas auf, um herauszufinden, wie sie Godal an sich binden und zu ihrer Oma Mina zurück bringen kann. Währenddessen versucht der böse Spiegelwächter Zamir, erneut zu alter Macht zu gelangen. Zusätzlich droht unter den Naturgeistern ein Aufstand. Und in unserer Welt macht nicht nur Ludmillas aufmüpfiges Spiegelbild der armen Mina Sorgen, denn Edmund Taranee, ein Mitglied einer weiteren Spiegelfamilie, drängt Mina, ihm zu helfen, seinen Familienspiegel erneut zu aktivieren.
Der zweite Band knüpft nahtlos an Band eins an. Bereits die nun erweiterte Karte Eldrids im Buch lässt erahnen, dass man als Leser weitere Bereiche der Welt hinter dem Spiegel kennenlernen wird. Das zusätzliche Verzeichnis über Personen und Wesen ist zudem hilfreich, sich in Eldrid zurecht zu finden.
Sehr schön gefiel mir, wie Ludmilla im Vergleich zu Band eins eine charakterliche Entwicklung vollzogen hat und aktiv helfen möchte, Eldrid vor der drohenden Dunkelheit zu retten. Denn im Gegensatz zu den Menschen benötigen die Bewohner Eldrids das Licht als Lebenselixier. Pixi, Uris kleine Fee, hat nun deutlich mehr Auftritte und überrascht mit erstaunlichen Fähigkeiten. Verglichen mit dem ersten Band geht es hier ein wenig ruhiger zu, der Schwerpunkt liegt auf Informationen über die Spiegelwächter und -familien, deren Vergangenheit sowie eine alte Legende, welche noch wichtig werden könnte. Neben weiteren Spiegelfamilien, wie z. B. Familie Taranee, deren Spiegel auf dem Cover abgebildet ist, kommt nun sogar Ludmillas Schatten zu Wort. Positiv möchte ich erwähnen, dass man als Leser von ausschweifenden Wiederholungen verschont bleibt, wenn Figuren von bisherigen Erlebnissen berichten, welche man als Leser bereits erlebt hat. Da die spannenden Momente, wie sie in Band eins vorkamen, hier zugunsten vieler neuer Informationen und weiterer Charaktere etwas in den Hintergrund treten, wirkt Band zwei ein wenig wie ein vorbereitender Band zu neuen Abenteuern, welche uns in Band 3 erwarten.
Auch wenn dieser Band ein wenig ruhiger ist als sein Vorgänger, fasziniert das Buch durch die vielen fantastischen Ideen und Informationen sowie vielseitige Charaktere.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Eine wunderschöne Zusammenstellug von Frauen, die Stärke zeig(t)en

Hamburgs starke Frauen
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Die Autorin portraitiert in ihrem Buch sehr anschaulich 30 Hamburgerinnen, welche in ihrem Leben Beachtliches leisteten. Die Zeitspanne reicht von 1645 bis in die Gegenwart und bietet eine angenehme Mischung ...

Die Autorin portraitiert in ihrem Buch sehr anschaulich 30 Hamburgerinnen, welche in ihrem Leben Beachtliches leisteten. Die Zeitspanne reicht von 1645 bis in die Gegenwart und bietet eine angenehme Mischung gebürtiger Hamburgerinnen sowie einiger Wahlhamburgerinnen, welche in unterschiedlichen Bereichen Stärke zeigten oder noch immer zeigen.
Hanseatisch in blau gehalten überzeugte mich die Sammlung bereits von der ersten Seite an: Die Kapitelübersicht bietet zu jeder Frau ein Portraitbild, welches sich im jeweilgen Kapitel wiederholt. Ebenfalls gibt es zu jeder Person, soweit möglich, eine Übersicht zu Name, Lebenszeit, Wohnort und Beruf. Die Portraits sind chronologisch sortiert und bieten in entsprechender Reihenfolge gelesen eine spannende Zeitreise durch Hamburg, da die Autorin es sich nicht hat nehmen lassen, ein wenig geschichtlichen Hintergrund mit einfließen zu lassen, um dem Leser den Zeitgeist näher zu bringen. Und auch die portraitierten Frauen selbst bieten eine wunderschöne Vielfalt quer durch Kunst, Bildung, Politik, Wirtschaft und Sport. Wobei die Autorin mit vielen der noch lebenden Frauen persönliche Interviews führte, was deren Kapitel noch umso interessanter macht. Die Kapitel sind angenehm kurz gehalten, bieten dabei jedoch viel Wissenswertes, welches mit einer wohldosierten Portion Emotionalität geschrieben wurde. Zusätzliche Zitate ergänzen die Kapitel zudem perfekt.
Eine wunderschöne und sehr zu empfehlende Zeitreise durch die Leben starker Hamburger Frauen, von denen einige mehr, einige weniger bekannt sein dürften. Und vielleicht auch ein kleines Mutmachbuch für Frauen, Stärke zu zeigen. Diese 30 Frauen haben es uns bereits vorgemacht.