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Veröffentlicht am 30.11.2023

Zauberhafter Auftakt einer magischen Romantasy Reihe

Once Upon a Broken Heart
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Da ich die Caraval Reihe von Stephanie Garber liebe, war der neue Reihenauftakt ein absolutes Must-Read für mich. Ich konnte es kaum erwarten, das Buch endlich in den Händen zu halten. Es war unglaublich ...

Da ich die Caraval Reihe von Stephanie Garber liebe, war der neue Reihenauftakt ein absolutes Must-Read für mich. Ich konnte es kaum erwarten, das Buch endlich in den Händen zu halten. Es war unglaublich schön, wieder in der magischen Welt des Caraval Universums eintauchen zu können. In dieser neuen Reihe entführt die Autorin den Leser in den fantastischen Norden, wo Geschichten lebendig werden. Meine Erwartungen waren hoch, wurden aber nicht enttäuscht. Im Fantastischen Norden gibt es einiges zu entdecken. Magie, verzauberte Geschichten, magische Wesen und verschiedene Schicksalsmächte sorgen für Spannung. Stephanie Garber lässt im Kopf wundervolle Bilder entstehen. Neben dem mitreißenden Schreibstil erwartet den Leser eine magische Geschichte über die Suche nach einem Happy End.

Als Evangeline Fox erfährt, dass die Liebe ihres Lebens einer anderen versprochen ist, begeht sie einen schlimmen Fehler. In ihrer Verzweiflung schließt sie einen Pakt mit Jacks, dem Prinz der Herzen. Doch Jacks verfolgt seine ganz eigenen Ziele. Ein gefährliches Spiel beginnt und Evangeline muss erkennen, dass der Preis für ihren Wunsch sie mehr kostet, als sie bereit war zu geben.

Stephanie Garber konnte mich auch mit ihrem neuen Reihenauftakt "Once Upon a Broken Heart" richtig begeistern. Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut, mehr über den gefährlichen Prinz der Herzen zu erfahren. „Es erinnerte sie an die Sagen darüber, dass seine Küsse zwar tödlich sein mochten, dass sie den Tod jedoch durchaus wert waren. Jacks kühler Mund strich nachdrücklich über ihren rasenden Puls, vor und zurück, samtig und sanft und – dann gruben sich seine scharfen Zähne in ihre Haut.“ Zitat aus Once Upon a Broken Heart von Stephanie Garber, Seite 33.

Für Fans der Caraval Reihe gibt es auch ein ganz kurzes Wiedersehen mit Scarlett und Tella. Dieses Buch ist jedoch auch für Neueinsteiger geeignet, da ein Vorwissen der Caraval Reihe nicht notwendig ist. Die Idee dieser neuen Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Wie der Titel schon verrät, erwartet den Leser eine bittersüße Liebesgeschichte voller Magie und gebrochener Herzen. Das Tempo ist eher ruhig, doch es bleibt immer spannend. Es gibt viele magische Elemente, die Geschichte ist jedoch nicht so von Magie durchwoben, wie es bei Caraval der Fall war. Trotzdem konnte die Autorin mich von der ersten Seite an packen. Neben dem tragischen Schicksal von Evangeline überzeugt die Autorin mit einem wunderschönen und bildhaften Schreibstil, den ich schon in ihren anderen Büchern geliebt habe. Wunderschön, mitreißend und bildgewaltig führt die Autorin den Leser durch die Geschichte. Mit Evangelines Ankunft im Norden hatte ich schon nach ein paar Seiten fantastische Bilder im Kopf. Nach und nach erfährt man mehr über Jacks Pläne, wodurch das Buch bis zur letzten Seite spannend bleibt.

Magisch, gefühlvoll und spannend: „Once Upon a Broken Heart“ von Stephanie Garber ist ein zauberhafter Auftakt einer neuen Romantasy-Reihe. Neben einer spannenden Story und einem traumhaften Setting überzeugt die Autorin mit einem wunderschönen und bildhaften Schreibstil, der mich verzaubern konnte. Von mir gibt es für diese märchenhafte Geschichte 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von magischer Romantasy.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Ein Highlight unter den Jugendbüchern

Gameshow – Der Preis der Gier
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„Gameshow – Der Preis der Gier“ ist der erste Band einer neuen dystopischen Reihe und stammt aus der Feder von Franzi Kopka. Dieses Debüt wird vor allem jene Leser begeistern, die Bücher mit Spielen oder ...

„Gameshow – Der Preis der Gier“ ist der erste Band einer neuen dystopischen Reihe und stammt aus der Feder von Franzi Kopka. Dieses Debüt wird vor allem jene Leser begeistern, die Bücher mit Spielen oder Wettkämpfen lieben. Die Autorin verbindet eine grausame Welt voller Gier, Machtspiele und brutalen Wettkämpfen mit starken Charakteren und überraschenden Wendungen.

Inhaltlich ist die Autorin meinen Erwartungen an das Buch definitiv gerecht geworden. Dank des einnehmenden Schreibstils fällt der Einstieg in die Geschichte leicht. Franzi Kopka hat in „Gameshow“ eine düstere dystopische Welt erschaffen, die von unermesslicher Gier beherrscht wird. Die Gesellschaft ist in verschiedene Klassen eingeteilt, die in bestimmten Zonen leben müssen. Ein Aufstieg in eine höhere Klasse ist durch das Gewinnen von Wetten auf den Ausgang tödlicher Spiele möglich. In diesem düsteren London der Zukunft begleitet der Leser Cass, die alles verloren hat und dadurch automatisch zum Gamer wird.

Die Charaktere sind alle gut greifbar und wirken authentisch. Cass ist unglaublich willensstark und setzt alles daran, die Spiele zu überleben. Einen Pluspunkt gibt es für das Abweichen des üblichen Heldenklischees. Cass ist nicht die typische Jugendbuch-Heldin. Sie muss sich jeden Erfolg in den Spielen hart erkämpfen und kommt dabei an ihre körperlichen Grenzen. Auch emotional kämpft sie gegen ihre eigene Angst und Selbstzweifel an. Besonders spannend wird es dadurch, dass der Leser genau wie Cass nicht weiß, wem man wirklich vertrauen kann. Der Fokus der Geschichte liegt in diesem Reihenauftakt nicht wie erwartet auf den verschiedenen Spielen. Die Autorin nimmt sich viel Raum für die Beschreibung des Systems, Cass Emotionen und ihre Erinnerungen. Aber der Titel des Buches verrät, dass man im Finalband der Reihe auf die große Gameshow gespannt sein darf. Obwohl der Fokus in diesem Band nicht auf den Spielen liegt, ist die Handlung dennoch durchweg spannend. Vor allem am Ende wird das Tempo nochmal ordentlich angezogen.

Ein Highlight unter den Jugendbüchern: „Gameshow – Der Preis der Gier“ ist ein gelungener Auftakt einer Dilogie rund um eine starke junge Frau, die sich in tödlichen Spielen behaupten muss. Spannende Wettkämpfe, starke Charaktere und überraschende Wendungen lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und ich freue mich schon sehr auf den Finalband.

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Veröffentlicht am 04.12.2019

Willkommen in der Welt des Bösen!

Vicious - Das Böse in uns
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Zwei Charaktere, die von einer wilden Entschlossenheit angetrieben werden. ExtraOrdinäre Menschen, die über Superkräfte verfügen. Eine Welt, in der die Grenze zwischen Gut und Böse verwischt. All das macht ...

Zwei Charaktere, die von einer wilden Entschlossenheit angetrieben werden. ExtraOrdinäre Menschen, die über Superkräfte verfügen. Eine Welt, in der die Grenze zwischen Gut und Böse verwischt. All das macht „Vicious – Das Böse in uns“ von V.E.Schwab zu einer faszinierend Geschichte im düsteren Gewand.

„Victor rückte die Schaufel auf seiner Schulter zurecht und stieg vorsichtig über ein altes, halb eingesunkenes Grab. Sein Trenchcoat bauschte sich leicht und streifte hier und da einen Grabstein, während er über den Friedhof von Merit ging und dabei ein Lied summte.“ Zitat aus "Vicious - Das Böse in uns" von V. E. Schwab , Seite 11.

So beginnt Victor Vales Geschichte - ein Roman mit übernatürlichen Elementen, der den Superheldenmythos in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt. V.E. Schwab zeichnet in ihrem Auftakt faszinierende Charaktere, die mit einer ungewohnt dunklen Seite überraschen. Protagonist oder Antagonist – die Autorin lässt die Grenze zwischen Gut und Böse bewusst verschwimmen und erschafft auf diese Weise einen interessanten Gewissenskonflikt beim Leser.

Protagonist gleich Antagonist? In jeder Geschichte findet der Held seinen Gegenspieler. Doch das Böse ist Ansichtssache und auch ein Held kann aufgrund seiner Motivation in manchen Augen zum Bösewicht verkommen. Victor Vale und Eli Cardale ziehen eine Spur der Gewalt hinter sich her. Beide Wege sind mit Blut gepflastert, ihre Welt von Gewalt geprägt. Doch Gewalt erzeugt Gegengewalt – ein ewiger Kreislauf, der schwer zu durchbrechen ist. Der Leser muss entscheiden, welche Art der Gewalt moralisch vertretbar ist. Dadurch ergibt sich ein Gewissenskonflikt, der nicht alle Leser erfreuen wird. Kann man sich jedoch auf das Grundthema einlassen, ergibt sich aus dem Konflikt die überaus interessante Frage, ob oder wann Gewalt zum Erreichen eines höheren Ziels legitim wird. Und genau das macht dieses Buch so besonders. V.E. Schwab schickt den Leser auf eine Reise in die Abgründe zweier Seelen. Die Grenze zwischen Gut und Böse ist fließend.

„Aber die Begriffe, mit denen so oft um sich geworfen wurde – Menschen oder Monster, Helden oder Bösewichte – waren für Victor nichts als Worthülsen. Jemand konnte sich einen Helden nennen und dabei ohne Gewissensbisse Menschen abschlachten. Ein anderer hingegen galt als Bösewicht, weil er ebendies zu verhindern suchte. So viele scheinbar gewöhnliche Menschen waren Monster, und viele Monster verhielten sich äußerst menschlich.“ Zitat aus "Vicious - Das Böse in uns" von V. E. Schwab , Seite 306.

Die Darstellung von Victor und Eli ist eine Meisterleistung. Beide Charaktere verfügen über viel Tiefe, obwohl man dies weniger an den Gedankengängen und Emotionen ausmachen kann. Es sind vielmehr die Taten, die für sich sprechen und dem Leser Raum zur eigenen Interpretation des Charakters geben. Wer hier eine typische Superheldenstory erwartet, wird enttäuscht werden. Denn der Fokus liegt vielmehr auf der psychologischen Ebene und der moralischen Frage nach der Grenze zwischen Gut und Böse. Verpackt in eine Geschichte über Ehrgeiz, Eifersucht, Besessenheit, Macht, Verrat und Rache wird der Leser immer wieder mit dieser Frage konfrontiert. Der Aufbau der Geschichte gleicht einem Puzzle. Je mehr Teile man aufdeckt, umso näher kommt man dem Ziel. Zu Beginn trifft der Leser die Charaktere am Tiefpunkt ihres Lebens. V.E. Schwab enthüllt nur langsam, Stück für Stück, die komplexe Hintergrundgeschichte und die Motive der Charaktere. Dabei baut die Autorin durch einen Wechsel zwischen Vergangenheit und Zukunft routiniert Spannung auf.

Tretet ein in die Welt des Bösen und entscheidet selbst!

Die Autorin V.E. Schwab wird mit ihrem Reihenauftakt „Vicious – Das Böse in uns“ zur Meisterin der Charakterdarstellung und des daraus entstehenden Gewissenskonfliktes. Die Geschichte fordert die eigene Moralvorstellung jedes Lesers heraus. Am Ende muss jeder für sich entscheiden, ob Victor Vale und Eli Cardale Helden, Monster oder Bösewichte sind. Dank des moralischen Konflikts bleibt dieser Reihenauftakt definitiv im Kopf.

Veröffentlicht am 02.12.2019

Intelligent, komplex und actionreich - bei dieser Reihe besteht Suchtgefahr

Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten
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Mit „Das Vermächtnis der Ältesten“ kommt die erfolgreiche Trilogie „Scythe“ zum Abschluss. Neal Shusterman hat eine beeindruckende Reihe erschaffen, die vor allem durch eine intelligente Story, einen facettenreichen ...

Mit „Das Vermächtnis der Ältesten“ kommt die erfolgreiche Trilogie „Scythe“ zum Abschluss. Neal Shusterman hat eine beeindruckende Reihe erschaffen, die vor allem durch eine intelligente Story, einen facettenreichen Weltenaufbau und überraschende Sequenzen zu gefallen weiß.

Drei Jahre sind vergangen, seit Scythe Goddard die Macht ergriffen hat und der Thunderhead verstummt ist. Das Machtverhältnis verschiebt sich mehr und mehr, bis es zu ersten Ausschreitungen kommt. Neal Shusterman zeigt in seinem Finalband eine Bandbreite an verschiedenen Themen und den damit verbundenen Gefahren. Angefangen bei Machtmissbrauch, Propaganda und Angstmache, bis hin zu Fanatismus und der Radikalisierung von Religion. Geschickt baut der Autor den Konflikt immer weiter auf und bringt nach und nach alle Handlungsstränge zusammen.

„»Ja, ich weiß. Die menschliche Rasse muss sich den Konsequenzen ihres kollektiven Handelns stellen.« So hatte der Thunderhead sein Schweigen ein um das andere Mal begründet.
»Mehr als das Greyson. Die Menschheit muss aus dem Nest geworfen werden, wenn sie ihrem aktuellen Zustand jemals entwachsen soll.«
»Einige Vögel, die aus dem Nest gestoßen werden, sterben einfach«, bemerkte Greyson.“
Zitat aus Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten von Neal Shusterman, Seite 146.

Neal Shusterman arbeitet vor allem den Hintergrund der Geschichte weit aus. Durch das faszinierend düstere Szenario wird viel Spannung aufgebaut und der Autor überrascht routiniert mit immer neuen Wendungen. Neal Shusterman schafft es lange, die komplexe Atmosphäre zu halten, doch der rote Faden verliert sich immer wieder in zu detaillierten Schilderungen einiger Nebencharaktere. Der Autor nimmt sich die Freiheit, den roten Faden teilweise durchhängen zu lassen und Seitenpfade einzuschlagen. Damit verlangt er dem Leser einiges an Geduld ab, da die Handlung stellenweise nicht vorangetrieben wird und sich in Details verliert. Abgesehen von diesen Längen verläuft die Handlung recht rasant und mündet in einem grandiosen Finale.

Neal Shusterman ist ein grandioser Autor und Meister der überraschenden Wendungen. Bis zum Finale ist er dem Leser immer einen Schritt voraus und lässt diesen teilweise immer noch im Dunklen tappen. Der Showdown kommt mit einem großen Knall. Actionreich, blutig und doch überraschend emotional. Das Finale ist es mehr als wert, über jegliche vorherigen Längen hinwegzusehen. Das Ende bietet zudem viel Potenzial für eine neue Reihe. Es bleibt zu hoffen, dass Neal Shusterman irgendwann ein neues Kapitel über das Schicksal der Menschheit öffnen möchte.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Kunst im Buchformat

The Electric State
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Der illustrierte Roman „The Electric State verbindet postapokalyptische Science Fiction mit faszinierenden retro-futuristischen Kunstwerken. Der schwedische Künstler und Autor Simon Stålenhag ist bekannt ...

Der illustrierte Roman „The Electric State verbindet postapokalyptische Science Fiction mit faszinierenden retro-futuristischen Kunstwerken. Der schwedische Künstler und Autor Simon Stålenhag ist bekannt für seine hyperrealistischen Bilder. Durch die meisterliche Symbiose aus Schrift und Kunst entsteht ein faszinierendes Leseerlebnis.

„Der Krieg war von Drohnenpiloten ausgetragen und gewonnen worden - von Männern und Frauen in Kontrollräumen fernab der Schlachtfelder, auf denen die Drohnen sieben Jahre lang in einem Strategiespiel gegeneinander antraten. (...) Alle priesen die Technik, die uns vor sinnlosem Blutvergießen bewahrte.“ Zitat aus "The Electric State" von Simon Stålenhag, Seite 3.

An diesem Punkt beginnt die Geschichte eines jungen Mädchens und ihres Roboters. Ein Roadtrip durch eine postapokalyptische Welt, zum Leben erweckt durch die beeindruckend realistischen Bilder des Autors. Simon Stålenhag entwirft die Version einer alternativen Vergangenheit, in der unsere Gesellschaft in den Abgrund gestürzt ist. Hingegen der ersten Annahme, basierend auf dem kurzen Prolog, ist die Zerstörung der Welt nicht Folge von Krieg und Gewalt. Vielmehr ist der Beinahe-Untergang der Menschheit auf den gewaltigen technischen Fortschritt zurückzuführen.

„Wann hatte es eigentlich begonnen? Ich weiß es nicht mehr. Anfangs war es eine stinknormale Freizeitbeschäftigung, glaub ich. So wie Fernsehen. Manchmal sahen sie fern und manchmal setzten sie sich die Neurohelme auf. Mir war das scheißegal. (...) Sie waren völlig weggetreten, und einmal machten wir uns einen Spaß daraus, sie zu verkleiden.“ Zitat aus "The Electric State" von Simon Stålenhag, Seite 49.

Die Zerstörung der Menschheit kam leise und schleichend. Die Folgen eines Krieges hätten kaum verheerender sein können als die virtuelle Gefahr. Simon Stålenhag zeichnet düstere Szenen, die den Leser erschüttern. Der Roman schwankt zwischen Genie und Wahnsinn. Die Geschichte ist einerseits intelligent und faszinierend, verliert sich aber streckenweise in sprunghaften Absätzen. Das Gesamtkonzept der Story ist schwer zu fassen, da der Aufbau der Geschichte nicht chronologisch angeordnet ist und einige Ereignisse sehr strange wirken. Die fotorealistischen Bilder erschaffen hingegen eine ebenso beeindruckende wie überzeugende Kulisse, wodurch Simon Stålenhag keine Angst vor dem Bruch der üblichen Normen haben muss. Vor allem da Charaktere, Handlung und Kunstwerke auf brillante Weise zusammenwirken.

Simon Stålenhag gibt dem Leser nicht einen Augenblick lang das Gefühl, einer erfundenen Geschichte zu folgen. Gebannt folgt man dem jungen Mädchen und ihrem Roboter durch die postapokalyptische Welt. Staubige Wüstenlandschaften, Skelette mit Neurohelmen, verlassene Fahrzeuge und beängstigende Relikte einer einst mächtigen technologischen Welt pflastern den Weg des ungleichen Paares. Dieses faszinierende Werk wird lediglich durch einen Wermutstropfen getrübt: Das Word-Building kann leider nicht mit dem Rest des Kunstwerkes mithalten. Abgesehen davon ist „The Electric State“ ein wahres Gesamtkunstwerk, das mit düsteren Szenen und atemberaubend realistischen Bildern überzeugt.