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Veröffentlicht am 30.05.2017

Fantastische Fortsetzung voller Spannung und Überraschungen

Das Herz des Verräters
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Lange Zeit war ich unsicher, ob ich die Fortsetzung von „Die Chroniken der Verbliebenen“ lesen soll oder nicht. Der erste Band war nicht so mein Fall, doch die Autorin Mary E. Pearson konnte mich spätestens ...

Lange Zeit war ich unsicher, ob ich die Fortsetzung von „Die Chroniken der Verbliebenen“ lesen soll oder nicht. Der erste Band war nicht so mein Fall, doch die Autorin Mary E. Pearson konnte mich spätestens jetzt mit Band 2 für die Reihe begeistern. Das Cover ist ein wundervoller Hingucker und die Geschichte überzeugt mit Spannung und einem gelungenen Weltenentwurf.

Nachdem Kaden Lia entführt hat, bringt er sie nach Venda zu seinem Komizar. Dieser ist wenig begeistert, dass die Prinzessin noch am Leben ist, doch nach kurzer Zeit erkennt er, wie nützlich Lia ihm sein könnte. Während der Komizar dunkle Pläne schmiedet, sucht Lia verzweifelt nach einen Ausweg. Gefangen in einer kleinen Kammer ist für sie erst mal nicht an Flucht zu denken. Rafe befindet sich zwar auch in Venda, kann ihr aber nicht helfen. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist Lia ganz auf sich gestellt und nicht nur ihre Zukunft hängt davon ab, wie sie sich entscheidet.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils sehr leicht gefallen. Das Buch liest sich locker und flüssig, wodurch man trotz der hohen Seitenanzahl nur so durch die Seiten fliegt. Während der Reihen-Auftakt noch sehr ruhig war, wird es in der Fortsetzung um einiges spannender. Auf der einen Seite lernt man Venda kennen und ist überrascht, wie wenig barbarisch es in Wirklichkeit ist, auf der anderen Seite macht sich Lias Gabe immer mehr bemerkbar. Dadurch bekommt man langsam ein Gefühl dafür, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Das fehlte mir im ersten Band komplett. Auch das Erzähltempo ist ein wenig höher als im ersten Band. Obwohl es wenig actionreiche Szenen gibt, ist die Story mitreißend und spannend. Für Lia stehen schwierige Entscheidungen an, denn um ihre Ziele zu erreichen muss sie Opfer bringen, die größer sind als erwartet. Lias Entwicklung in diesem Band gefällt mir sehr gut. Zum ersten Mal ist sie völlig auf sich gestellt und muss selbst eine Lösung finden. Dadurch kommen ihr Mut und ihre Willensstärke besonders gut zum Tragen. Während sie in der Vergangenheit teilweise sehr naiv und jung wirkte, verwandelt sie sich durch die Gefangenschaft in eine selbstbewusste junge Frau, die Verantwortung übernimmt und auf eigenen Beinen steht. Auch Kaden konnte mich durch seine Geschichte in diesem Band mehr überzeugen. Er ist mir mittlerweile sympathischer als Rafe, dem ich irgendwie nicht über den Weg traue.

Auch der Weltenentwurf konnte mich begeistern. Neben den verschiedenen Ländern und Schauplätzen geht die Autorin in diesem Band hinsichtlich der Legenden, Sitten und Gebräuche mehr in die Tiefe. Man erfährt viel über das Leben und die Kultur in Venda, was ich sehr interessant fand. Insgesamt passt bei diesem Buch einfach alles, daher vergebe ich die volle Punktzahl. Zum Glück muss man auf die Fortsetzung nicht lange warten. Bereits im Herbst 2017 erscheint der dritte Band „Die Gabe der Auserwählten“.

Fazit: Mit „Das Herz des Verräters“ entführt die Autorin Mary E. Pearson den Leser auf eine spannende Reise in das Land Venda. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Lia kommt der Wahrheit immer näher, sie entdeckt verborgene Geheimnisse, Lügen, und Verrat. Eine spannende Story und der bildgewaltige Schreibstil lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.05.2017

Die Autorin malt regelrecht Bilder in meinem Kopf

Die Festung am Rhein
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Der Roman startet mitten im Kriegsgeschehen und ich bin im Nu gefesselt. Die Nacht setzt ein. Ein junger Mann reitet über das Schlachtfeld, den Donner der Kämpfe noch in den Ohren. Um ihn Verletzte, Sterbende. ...

Der Roman startet mitten im Kriegsgeschehen und ich bin im Nu gefesselt. Die Nacht setzt ein. Ein junger Mann reitet über das Schlachtfeld, den Donner der Kämpfe noch in den Ohren. Um ihn Verletzte, Sterbende. Der Krieg ist bereits entschieden, liegt in den letzten Zügen. Und die Autorin hat mich. Maria W. Peters Schreibstil ist genau das, was ich an ihren Büchern so liebe. Denn sie beschreibt großartig Kulissen und Personen, wo es Sinn macht. Mit viel Liebe zum Detail, beschreibt sie Orte und Landschaften. Sie malt regelrecht Bilder in meinem Kopf. Auch die liebevolle Ausgestaltung der Charaktere macht das Buch wieder lesenswert. Franziska's Emotionen - Trotz, Sehnsucht und auch Angst, Zerissenheit - haben wir zusammen durchlebt.

Ein junger Soldat wird des Verrates angeklagt. Als Sohn eines Franzosen soll er die Baupläne einer Festung für den König der Preußen an dessen erbitterten Feind, die Franzosen, verkauft haben. Hierfür erwartet ihn das Erschießungskommando. Und obwohl der Pionier Berger sich zu allen Vorwürfen bedeckt hält, glaubt seine Schwester Franziska fest an dessen Unschuld. Sie ist entschlossen, für das Leben ihres Bruders zu kämpfen. Um ihn zu entlasten, bringt sie ihr eigenes Leben in Gefahr. Auch der Premierlieutnant Rudolph Harten arbeitet an der Aufklärung des Falles. Immerhin stand der Angeklagte zur Zeit des Verrats unter seinem Kommando und die Feste ist sein Stolz, sein Lebenswerk. Somit verfolgen Franziska und Rudolph im Grunde dasselbe Ziel und eine Kooperation hätte ihr Vorteile. Wären da nicht die halbfranzösischen Wurzeln der temperamentvollen Rheinländerin, die eine Zusammenarbeit mit dem durch und durch dem preußischen Monarchen ergebenen Rudolph nahezu ausschließen.

Die Eigenschaften der beiden Hauptprotagonisten, Rudolph und Franziska, sind ebenso verschieden wie ihre Einstellung gegenüber ihrer Regierung. Rudolph ist seinem preußischen König, der nun auch über das Rheinland regiert, treu ergeben. Er ist militaristisch, anständig und korrekt, zuweilen auch etwas grimmig. Und nun sieht er sich durch den Verratsfall immer wieder mit diesem Wirbelwind namens Franziska konfrontiert. Die quirlige junge Rheinländerin hat ganz andere Werte als Rudolph. Die lauten beispielsweise Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Und Rudolph ist gezwungen umzudenken, eine neue Sicht zuzulassen auf sein geschätztes preußisches Königreich. Ich kann verstehen, dass selbst Rudolph sich ihrer Wirkung nicht entziehen kann. Franziska ist einfach rundum liebenswert. Dialekte und Beschreibungen der Nebenprotagonisten sind liebevoll ausgearbeitet und - wie man im Nachsatz lesen kann- mit Unterstützung recherchiert. Was sich auch bemerkbar macht. Persönlich bin ich auf jeden Fall ein Fan von Fritz. Die Spannung steigt während der Geschichte immer wieder bis das Buch einen am Ende sanft entlässt. Man erfährt, wie es für die Protagonisten weitergeht, während die Hauptgeschichte bereits aufgeklärt ist. Und spannend fand das Buch scheinbar auch meine bessere Hälfte, denn die kam an einem Abend weit später als geplant ins Bett. Er wollte kurz in das Buch reinschnuppern und hat sich glatt festgelesen.

Fazit: "Die Festung am Rhein" von Maria W. Peter ist auf jeden Fall ein tolles Buch! Beginn und Nachwort sind mit Karten sowie politischen Erläuterungen ausgestattet (die ich auch gut gebrauchen konnte, muss ich gestehen). Und ich bewundere mal wieder die Mühe, die in eine authentische Darstellung investiert wurde. Ich war quasi mit in der Geschichte und finde, dass sie ihre 5 Punkte absolut verdient hat.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Gelungener Reihen-Auftakt – spannend, überraschend und düster

Das Herz im Glas
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„Das Herz im Glas“ von Katherina V. Haderer war mir durch das wundervolle Cover schon auf der Seite vom Drachenmond Verlag aufgefallen. Da ich die Autorin nicht kannte, hatte ich keine großen Erwartungen ...

„Das Herz im Glas“ von Katherina V. Haderer war mir durch das wundervolle Cover schon auf der Seite vom Drachenmond Verlag aufgefallen. Da ich die Autorin nicht kannte, hatte ich keine großen Erwartungen an das Buch und war gespannt auf die Umsetzung. Ein paar minimale Schwächen sind vorhanden, aber ansonsten konnte die Autorin mich mit ihrem Debüt überzeugen und ich freue mich schon auf den zweiten Band.

Durch Zufall erwirbt Aenne ein Herz im Glas, das sie als menschliches Organ identifiziert. Da Aenne in ihrem bisherigen Leben kein klares Ziel vor den Augen hatte, macht sie es sich zur Aufgabe den Mörder zu finden, der das Herz entnommen hat. Zusammen mit ihren Brüdern Ezra und Caedes macht sie sich auf den Weg nach Terra Talioni, einer verruchten Stadt ohne Moral. Schon bald kommen sie dunklen Machenschaften auf die Spur. Der Mörder scheint menschliche Organe für schwarze Blutmagie zu nutzen und schreckt dabei vor nichts zurück. Die Hinweise führen die Geschwister quer durch die berüchtigte Stadt und offenbaren so manches schmutziges Geheimnis. Während Ezra zu seiner Frau zurückkehrt, verstricken sich Aenne und Caedes immer mehr in dem Netz aus Lügen und Intrigen, das in der Stadt allgegenwärtig zu sein scheint. Doch der Preis für die Wahrheit ist hoch und die beiden verlieren mehr, als sie jemals für möglich gehalten hätten.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des bildhaften Schreibstils von Katharina V. Haderer sehr leicht gefallen. Das Kopfkino schaltet sich direkt ein und man taucht tief in der gefährlichen Welt der Stadt Terra Talioni ab. Die Grundatmosphäre ist düster, die unterschwellige Ahnung von Gefahr ist beim Lesen fortwährend zu spüren. Der Handlungsstrang ist gut gewählt und umgesetzt, oft aber auch sehr blutig oder grausam. Die Autorin offenbart nach und nach immer mehr schockierende Details. Die Hauptprotagonisten Aenne und Caedes sind grundverschieden, obwohl sie Geschwister sind. Aenne hat es mir ehrlich gesagt etwas schwer gemacht sie zu mögen. Sie hat ein gutes Herz, aber ich konnte ihre Handlungen oft nicht richtig nachvollziehen. Mir fehlte an dieser Stelle der Einblick in ihre Gedanken, da sie oft sehr sprunghaft handelt und Entscheidungen trifft, die sehr unüberlegt oder leichtsinnig sind. Ihren Bruder Caedes habe ich hingegen schnell ins Herz geschlossen. Der Drachenjäger ist sympathisch und sehr wagemutig. Für ihn steht das Wohl seiner Schwester an erster Stelle und um ihr zu helfen, ist ihm kein Preis zu hoch. Das Buch liest sich wie ein Krimi, ummantelt von Fantasy-Elementen. Zu Beginn lässt die Autorin der Geschichte viel Raum, um sich zu entfalten. Ich hätte mir für das erste Drittel des Buches etwas mehr Tempo gewünscht, da die Handlung nur recht langsam vorangetrieben wird. Im ersten Teil des Buches herrscht eine eher unterschwellige Spannung, die im weiteren Verlauf von actionreichen und teilweise brutalen Szenen abgelöst wird. Das Ende hat es dann richtig in sich. Im letzten Drittel geht es dann Schlag auf Schlag und ein Ereignis jagt das nächste. Die Handlung ist durchweg spannend und hält einige überraschende Wendungen parat.

Fazit: Die Autorin Katharina V. Haderer konnte mich mit „Das Herz im Glas“ trotz kleiner Schwächen auf ganzer Linie überzeugen. Während des Lesens spürt man zu jeder Zeit die unterschwellige Spannung und ist gefangen in der düsteren Atmosphäre von Terra Talioni. Die Idee der Geschichte hat mich auf der einen Seite fasziniert, dann aber in bestimmten Momenten auch schockiert. Den Leser erwartet eine grausame Welt voller Intrigen, Machtspiele und Brutalität kombiniert mit einem spannenden Handlungsstrang, der den Leser immer wieder überrascht.

Veröffentlicht am 30.04.2017

Grandioser Mittelband - actionreich, spannend und voller Überraschungen

Ein Thron aus Knochen und Schatten
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Nachdem ich den ersten Band der Reihe "Ein Käfig aus Rache und Blut" von Laura Labas regelrecht verschlungen hatte, konnte ich es kaum erwarten, endlich mit der Fortsetzung "Ein Thron aus Knochen und ...

Nachdem ich den ersten Band der Reihe "Ein Käfig aus Rache und Blut" von Laura Labas regelrecht verschlungen hatte, konnte ich es kaum erwarten, endlich mit der Fortsetzung "Ein Thron aus Knochen und Schatten" zu beginnen. Dieser Mittelteil gefällt mir sogar noch besser, als der Reihen-Auftakt. Die Geschichte bietet einfach alles, was ein gutes Buch braucht: Action, Spannung, überraschende Wendungen und einen Hauch Liebe.

Nach einem Zwischenfall beim Volk der Kaskaden muss der Dämonenkönig Dorian Ascia sein komplettes Lager verlegen. Doch für Alison geht das harte Training weiter und sie nähern sich der Endphase des Projekts. Alison ist weiterhin gefangen in ihrem Wunsch nach Rache und versucht daher ihre Gefühle für Gareth zu verdrängen. Durch ihre neue Rolle als Anführerin gelingt ihr das auch recht gut. Alison muss lernen, nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihr Team Verantwortung zu übernehmen. Jeder noch so kleine Fehler könnte für sie alle tödlich enden. Während Alison sich auf ihr Training und die anstehenden Einsätze konzentriert, schmieden sowohl die Dämonen, als auch die Rebellen eigene Pläne, die alles verändern könnten. Doch auch in einer anderen Dimension lauert eine tödliche Gefahr. Die Hexenkönigin hat einen Weg zurück nach Triste gefunden, um ihren Thron aus Knochen und Schatten erneut zu besteigen.

Da ich den ersten Band erst vor Kurzem beendet hatte, ist mir der Einstieg in „Ein Thron aus Knochen und Schatten“ sehr leicht gefallen. Ich landete direkt wieder mitten im Geschehen und war gespannt darauf, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Während die Autorin mich im ersten Band mit ihren Ideen noch positiv überraschen konnte, bin ich nun richtig begeistert. Laura Labas bringt viele neue Elemente ins Spiel, durch die ihre Geschichte mit keiner anderen vergleichbar ist. Zudem ist das Buch an Spannung kaum zu überbieten. Auch in diesem Mittelband sorgt die Autorin durch überraschende Wendungen für den einen oder anderen Richtungswechsel in der Geschichte. Die Handlung und der Weltenaufbau werden komplexer und wirken gut durchdacht. Ein Ereignis jagt das nächste und ich klebte regelrecht an den Seiten. Die Geschichte hat mich richtig mitgerissen und alles andere um mich herum vergessen lassen. Besonders interessant fand ich den Einblick in eine andere Dimension und das Dämonenland. Aber auch die verschiedenen Charaktere, von denen immer mehr in den Fokus rücken, sind wieder hervorragend ausgearbeitet. Insgesamt arbeitet Laura Labas mit vielen kleinen Details, sei es in Bezug auf die Charaktere oder auf die Geschichte der Dämonen. Das Ende hat es ganz besonders in sich. Das Buch endet mitten in der Handlung mit einem wirklich fiesen Cliffhanger, der sehr clever eingesetzt wurde. Es ist fast unmöglich, den dritten Band nicht zu lesen. Für dieses wirklich rundum gelungene Leseerlebnis vergebe ich volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Fazit: Mit ein „Thron aus Knochen und Schatten“ hat Laura Labas einen grandiosen Mittelband geschaffen. Actionreich, spannend und voller Überraschungen bietet dieses Buch ein rundum gelungenes Lesevergnügen. Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für alle Fantasyfans!

Veröffentlicht am 25.04.2017

Spannend, düster und geheimnisvoll - absolute Leseempfehlung

Ein Käfig aus Rache und Blut
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„Ein Käfig aus Rache und Blut“ von Laura Labas war mir dank des wundervollen Covers schon häufiger ins Auge gefallen. Doch ähnlich wie bei Vampirgeschichten ist der Markt mittlerweile auch bei Büchern ...

„Ein Käfig aus Rache und Blut“ von Laura Labas war mir dank des wundervollen Covers schon häufiger ins Auge gefallen. Doch ähnlich wie bei Vampirgeschichten ist der Markt mittlerweile auch bei Büchern rund um Dämonen recht gesättigt. Daher war ich vor dem Lesen skeptisch, ob die Geschichte mich trotzdem gut abholen und begeistern kann. Einmal richtig in der Geschichte angekommen, konnte ich dann tatsächlich nicht mehr aufhören zu lesen und war überrascht, wie sehr mich das Buch letztendlich überzeugen konnte.

Nachdem sich das Tor zu einer anderen Dimension geöffnet hat, wird die Erde nun von Dämonen bevölkert. Die Menschheit wurde unterworfen und viele leben als Angestellte oder sogar Sklaven von Dämonen. Reine Menschenstädte werden nicht akzeptiert und regelmäßig dem Erdboden gleichgemacht. Zudem gibt es regelmäßig grausame Übergriffe, bei denen Menschen gefoltert und getötet werden. Auch die Familie der jungen Alison Talbot wird vor ihren Augen von Dämonen ermordet. Von diesem Zeitpunkt an ändert sich für Alison alles. In den kommenden Jahren wird sie von ihrer Tante zur Jägerin ausgebildet. Alison wird alleine von ihrem Gedanken an Rache vorangetrieben und lange Zeit lebt sie nur für das Abschlachten von Dämonen. Bis sie eines Nachts entführt wird und bei dem Dämonenkönig Dorian Ascia landet, der ihr einen Deal anbietet. Alison soll ihre Rache bekommen, wenn sie dafür eine Zeit lang für Ascia arbeitet. Doch schon bald weiß Alison nicht mehr, was sie glauben soll. Jeden Tag trainiert sie mit dem Dämon Gareth und lernt auf diese Weise, dass nicht alle Dämonen gleich sind. Obwohl sie Gareth hasst, beginnt sich etwas in ihr zu verändern und lässt sie hoffen, dass es noch ein Leben außerhalb von Rache und Blut gibt. Doch es kommt der Tag, an dem sie sich endgültig entscheiden muss, wo ihre Prioritäten liegen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils von Laura Labas sehr leicht gefallen. Der Schreibstil ist einfach und gradlinig. Die Autorin bringt alles auf den Punkt, ohne dabei ausschweifend zu werden. Zu Beginn hat es etwas gedauert, bis mich die Geschichte richtig packen konnte. Erst mit Alisons Ankunft beim Dämonenkönig hat die Geschichte mehr Zugkraft entwickelt. Besonders gut haben mir die Ideen der Autorin gefallen. Laura Labas gibt der Geschichte immer wieder eine andere Richtung, sodass nichts richtig vorhersehbar ist. Zu Beginn der Geschichte hatte ich den Eindruck, dass man schon absehen kann, wohin das alles führt. Doch gerade in diesem Punkt konnte Laura Labas mich positiv überraschen. Ein weiterer Pluspunkt sind die gut ausgearbeiteten Protagonisten. Jeder Charakter wurde mit viel Liebe zum Detail erschaffen, wodurch auch die Nebencharaktere über Charaktertiefe verfügen. Jeder Protagonist hat seine Ecken und Kanten, wodurch alle Personen sehr authentisch wirken. Alison, Gareth, Noah und sogar die zickige Ophelia sind mir im Laufe des Buches ans Herz gewachsen. Das Dämonenmädchen Elle hat es mir am meisten angetan.

Die Hauptprotagonistin Alison ist mutig und selbstsicher, wird aber dennoch immer wieder von Zweifeln geplagt. Zu Beginn der Geschichte reagiert sie noch sehr unüberlegt und impulsiv, doch je länger sie mit den Dämonen trainiert, umso zielgerichteter und strukturierter wird ihr Handeln. Bei Alison lässt sich im Laufe der Zeit eine langsame, aber stetige Weiterentwicklung feststellen. Emotional steht sie sich lange Zeit selbst im Weg, bis sie bereit ist, Gefühle zuzulassen. Ich denke im zweiten Band wird sie sich auf dieser Ebene noch ein ganzes Stück weiterentwickeln. Besonders gut hat mir Alisons Sarkasmus gefallen, mit dem sie sich den Dämon Gareth vom Leib hält. Die Atmosphäre des Buches ist düster und bedrückend. Leid, Unterdrückung, Schmerz, Folter und Tod beherrschen das Leben der Menschen auf der Erde. Die Dämonen sind viel zu mächtig, um besiegt zu werden und so halten sie sich Menschen als Sklaven und Haustiere. Man erlebt diese Welt aus Sicht von Alison, da die Geschichte zum größten Teil aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Damit man einen guten Rundumblick erhält, gibt es zwischendurch immer wieder Kapitel aus der Sicht von anderen Charakteren, die aus Erzählersicht geschildert werden. Sowohl der Weltenaufbau, als auch der Aufbau der ganzen Geschichte sind Laura Labas sehr gut gelungen.

Fazit: Laura Labas konnte mich mit „Ein Käfig aus Rache und Blut“ richtig überraschen. Geschichten über Dämonen gibt es mittlerweile viele, doch durch gute Ideen und eine gelungene Umsetzung konnte Laura Labas mich von ihrem Buch überzeugen. Man erlebt die von ihr geschaffene düstere Atmosphäre richtig mit und kann sich dem Buch dadurch nicht mehr entziehen. Authentische Charaktere und detailreiche Hintergrundinformationen runden die Geschichte wunderbar ab. Von mir gibt es für diesen Reihen-Auftakt 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.