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Veröffentlicht am 26.08.2023

wahre Freundschaft

Der Stein der letzten Entscheidung
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Der Titel hat mir erst Rätsel aufgegeben, aber das wurde ja dann nun wirklich beim Lesen aufgelöst. Wir lernen Oskar und Emily als Kinder kennen und erleben die traurige Trennung der beiden Freunde hautnah ...

Der Titel hat mir erst Rätsel aufgegeben, aber das wurde ja dann nun wirklich beim Lesen aufgelöst. Wir lernen Oskar und Emily als Kinder kennen und erleben die traurige Trennung der beiden Freunde hautnah mit. Mir hat Oskar wirklich sehr leid getan und dann diese schreckliche Tragödie dazu. Oskar hat wirklich sehr gelitten. Und dann erleben wir Oskar als Professor an der Universität lehrend und das plötzliche Auftauchen von Emily. Und jetzt beginnnen erneut die Schwierigkeiten. Wir erleben einen sehr sensiblen Oskar und erleben seine tiefsten Gedanken und Wünsche hautnah mit. Er ist schon ein spezieller Charakter und der sehr tiefgreifend ist und alles hinterfragend. Aber er weiß was er will und das ist Emilys Freundschaft. Mir sind seine Gedankengänge manchmal schon zu kompliziert und übertrieben, aber er nimmt seine Freundschaft sehr ernst. Er ist bestimmt eine große Ausnahme, aber er kommt sehr authentisch rüber und sogar seine Ehefrau Wendy sieht es gelassen und lässt ihm Raum für das Ausleben dieser freundschaftlichen Beziehung. Ich denke, Wendy hat mehr Beachtung verdient, denn sie gibt viel Zeit an Emily und das macht sicher nicht jede Ehefrau. Hier wird nun wirklich sehr intensiv auf das Thema Freundschaft geblickt und ich denke, das manche Menschen nicht immer den Wert einer Freundschaft richtig einschätzen. Aber hier wird gerade diese platonische Freundschaft zwischen zwei Personen hervorgehoben und das es sich immer lohnt für sie zu kämpfen. Und das tut Oskar ja nun wirklich. Er nimmt große Risiken auf sich und trotzdem hinterfragt er immer wieder seine Motivation dahinter. Das fand ich sehr interessant, denn Eigennutz kann ja schnell mal im Vordergrund stehen, aber selten wird das Handeln hinterfragt. Die Geschichte an sich, ist schon wirklich aus einer anderen Zeit und die Ereignisse werden gut geschildert. Man wird wirklich in diese Zeit Anfang des 20.Jahrhunderts versetzt und erlebt eigentlich ein modernes Märchen. Hier gibt es alle Elemente, wie Liebe, Glück, Freundschaft, Geheimnisse, Mythen und Gefahren. Der Weg ist sozusagen auch hier das Ziel und natürlich der Glaube an das Gute und die Wahrheit hinter den Sagen. Es ist ein interessanter Ausflug in eine andere Welt, mit den moralischen Vorstellungen eines Mannes, der eine enge Freundschaft aus Kindertagen wiederbeleben möchte. Vielleicht ist es manchmal etwas übertrieben, aber der Kern der Sache - Freundschaft - wird über alles gestellt.

Es ist sicher mal ein etwas anderes Buch, aber egal ob man das Geschehen spannend, abenteuerlich, romantisch, kitschig oder rührselig findet, das Thema Freundschaft und seine Wichtigkeit wird sehr gut rübergebracht.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

ein folgenreicher Urlaub

Ein Sommer in Cassis
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In diesem Buch lernen wir nicht nur den Kommissar Jens Schneider aus Frankfurt kennen, der einen erholsamen Urlaub verbringen möchte, sondern Cassis und seine schöne Umgebung. Jens Schneider möchte eigentlich ...

In diesem Buch lernen wir nicht nur den Kommissar Jens Schneider aus Frankfurt kennen, der einen erholsamen Urlaub verbringen möchte, sondern Cassis und seine schöne Umgebung. Jens Schneider möchte eigentlich im Urlaub abschalten und einfach die schöne Hafenstadt Cassis mitsam der Umgebung und dem typischen Mittelmeerflair genießen. Aber er ist nunmal mit ganzen Herzen Kommissar und so kommt es wie es kommen musste, er wird in einen Fall hineingezogen. Aber eigentlich liegt es natürlich auch an ihm selber, denn er ist doch neugierig auf die Ereignisse, die er hautnah miterlebt. Ich finde, Jens ist schon etwas speziell, denn er genießt zwar das beruhigende Sitzen am Kaffeetisch mit Blick auf den Hafen, aber er registriert eigentlich alles immer aus seinen fachlichen Blickwinkel heraus. Ihm entgeht so leicht nichts. Allerdings bemerkt er dadurch auch die netten Damen vor Ort und was er dann erlebt, damit hat er sicher nicht gerechnet. Ich konnte gut nachvollziehen, wie er seinen Beruf nicht ablegen kann und sich so seine Gedanken über die Ereignisse macht. Er geht die Sache aber zurückhaltend an. Eine Besonderheit ist, dass er oft in ein Tagebuch schreibt. Das ist für den Leser ein Glücksfall, denn so kann man seine tiefsten Gedanken erleben und dadurch werden seine Handlungen besser nachvollziehbar. Aber auch die anderen Protagonisten sind interessant. Man lernt die unterschiedlichsten Charaktere kennen und ich wusste nicht immer, wem man trauen kann und wem nicht. Aber das ist ja das spannende bei so einem Fall. Jeder hat so seine Motivation und ich fand, am Ende des Buches wird der Leser mit einem guten Gefühl zurückgelassen und bekommt die nötigen Erklärungen, die alles soweit auflösen. Aber bis dahin ist es ein langer, aber nie langweiliger Weg. Der Fall ist verzwickt und Jens muss sich schon sehr anstrengen, um den Überblick zu behalten. Und wer weiß schon, wer was warum gerade macht - wem kann man trauen? Denn er wird nicht nur durch den Fall abgelenkt, sondern erlebt auch einige Dinge, die sein Gefühlsleben in Aufruhr bringen. Mir haben diese Wendungen immer gut gefallen, es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Aber nicht nur der Kriminalfall ist interessant, sondern mir haben auch die detailreichen und farbenfrohen Beschreibungen der Umgebung gefallen. Egal ob es der Hafen mit den Schiffen und den kleinen Cafes und Lädchen war oder die tollen Buchten, der Weg zu den Aussichtspunkten - einfach die umliegende Gegend war sehr anschaulich geschildert. Es war beim Lesen einfach ein kleiner Ausflug nach Cassis. Das macht auch den Reiz aus und das vermischt sich mit den interessanten Ereignissen. Jens hat zumindest einen unvergesslichen Urlaub und nicht nur das, sein Leben wird sich sicher verändern. Mir haben die Beschreibungen immer gut gefallen und auch wenn mir die Abschnitte oft etwas zu kurz waren, kann man den Text gut lesen. Die Tagebucheintragungen heben sich durch eine andere Schriftart auch vom normalen Text gut ab.

Ich finde, es war ein sehr schöner und abwechslungsreicher Ausflug in den Süden mit Spannung und viel Gefühl.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Sport und Mord

Die Bildermacherin und der goldene Ring
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Bei dieser unterhaltsamen und spannenden Serie um die Fotografin Amalia Eng gefällt mir als erstes immer sofort der tolle Titel. Denn das Wort "Bildermacherin" finde ich sehr gut. Erst stutzt man und dann ...

Bei dieser unterhaltsamen und spannenden Serie um die Fotografin Amalia Eng gefällt mir als erstes immer sofort der tolle Titel. Denn das Wort "Bildermacherin" finde ich sehr gut. Erst stutzt man und dann kommt die Erkenntnis, dass es sich um eine Fotografin handelt. Obwohl man auch das Malen darunter verstehen könnte, aber wir erfahren ja im Buch, dass so schon ihre Großmutter Zille so genannt wurde. Denn sie hat den Beruf schon zu einer Zeit ausgeübt, als das für Frauen noch nicht üblich war. Wir erfahren etwas mehr über ihre Geschichte und das hat mir auch gut gefallen. So bekommt man einen besseren Bezug zu der Protagonistin und ihrer Familiengeschichte. Und gerade solche Informationen über Personen finde ich hier auch sehr interessant und auch wichtig. Denn es spielt sich ja alles in einer Umgebung ab, wo die Menschen teilweise schon lange leben und ihre unterschiedlichen Lebensgeschichten spielen auch immer wieder mal eine Rolle. Man kennt sich schon lange und das merkt man hier natürlich gut. Amalia ist ja auch sozusagen zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Mir haben die Beschreibungen der Leute und ihren Eigenschaften sehr gut gefallen. Man kann sich die Personen gut vorstellen und macht sich so seine eigenen Gedanken darüber. Gerade nach dem Mord an dem Sportler kommen die Gegenseitigen Verhältnisse zwischen den Menschen zum Tragen. Mir hat die private Ermittlung von Amalia gut gefallen, sie will der Sache auf den Grund gehen und lässt sich nicht abhalten. Auch wenn es gefährlich werden kann. Aber ein Höhepunkt war für mich immer der geschichtliche Rückblick auf die Tiroler Geschichte. Und hier natürlich das Schicksal der jungen Frau und ihrer Familie. Das Thema Tiroler Volksaufstand war mir jetzt nicht so geläufig, daher fand ich es sehr interessant und habe einiges dazugelernt. Und es hat mich neugierieg gemacht, so das ich mich jetzt noch etwas mit dem Thema beschäftigt habe. So kommt man über einen sehr unterhaltsamen Regionalkrimi sogar noch zu geschichtlichem Wissen. Und die menschlichen Tragödien werden auch sehr authentisch rübergebracht. Das Buch an sich lies sich sehr gut und flüssig lesen. Die Charaktere sind ser abwechslungsreich und Langweile kam nie auf. Ich konnte mir auch die Menschen und Umgebung sehr gut durch die detailreichen und bildhaften Beschreibungen vorstellen. Es war ein kleiner Ausflug nach Tirol und man hat mal einen anderen Blick darauf bekommen. Es hat Spaß gemacht und ich kann diese Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Ich freue mich jedenfalls auch auf weitere Abenteuer mit Amalia und Co.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

so viele Geheimnisse

Der Laden der unerfüllten Träume
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In diesem Roman lernen wir drei Generationen von Frauen einer Familie kennen: Glory Ann - ihre Tochter Rosemary und die Enkelin Sarah. Und wir erfahren ihre Lebensgeschichten, die alles andere als einfach ...

In diesem Roman lernen wir drei Generationen von Frauen einer Familie kennen: Glory Ann - ihre Tochter Rosemary und die Enkelin Sarah. Und wir erfahren ihre Lebensgeschichten, die alles andere als einfach waren. Mir haben die Protagonistinnen sehr gut gefallen. Die drei Frauen sind alle auf ihre eigene Art und Weise sehr starke Persönlichkeiten. Wir erfahren, welche Ereignisse ihrem Leben eine besondere Wendung gegeben haben. Es geht hier um sehr grundsätzliche und emotionale Werte wie Liebe, Glück, Stärke,Trauer, Wut, Angst, Mut, Träume, Beharrlichkeit, Lüge und Wahrheit. Die Frauen sind durch ihr unterschiedliches Alter natürlich in ganz verschiedenen Gesellschaftsformen aufgewachsen. Die Ansichten bezügl. bestimmter Lebensweisen haben sich ja zum Glück sehr geändert. Und das eröffnet auch z.B Sarah einen ganz anderen Lebensstil und die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen, als ihrer Großmutter Glory Ann. Glory Ann hatte keine große Wahlmöglichkeiten und dadurch wurde ihr Leben von anderen Menschen in eine bestimmte Richtung geleitet. Aber sie wusste im Laufe der Jahre damit umzugehen und ich denke, auch die Lebensgeschichten der beiden anderen Frauen zeigen die Möglichkeiten auf, die sie haben. Allerdings ist es eben ein Buch über Menschen, die ihre Entscheidungen treffen müssen. Und jede der Frauen hat eine andere Ansicht über bestimmte Dinge und die Motivation ist auch unterschiedlich. Für mich war es aber ein sehr interessanter und harmonischer Roman. Denn man erlebt hautnah die Auswirkungen von Entscheidungen mit, egal ob positiv oder negativ. Ich habe mit den Frauen und ihrem Schicksal mitgefiebert. Denn es sind sehr emotionale Themen und alles kommt sehr authentisch rüber. Die Frauen stehen mit ihren Problemen sicher nicht alleine auf der Welt und man merkt hier auch den Zusammenhalt der Frauen und ihrer Umgebung. Die Beschreibungen der Personen ist sehr abwechslungsreich und es macht Spaß ihren Handlungen zu folgen. Der Text lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Die Beschreibungen sind so detailreich, dass sogar ich beim Lesen das Gefühlt hatte, die Bodendielen knarren zu hören. Denn der Laden ist einfach der Lebensmittelpunkt für die Frauen. Und er steht für ein Lebensgefühl und einen Ankerpunkt im Leben. Ich kann ihn mir sehr gut vorstellen, auch Dank des Bildes auf dem Cover. Es ist ein positiver Roman und ich war sehr erfreut über das Ende. Man konnte sich zufrieden zurücklehnen und nochmal alles Revue passieren lassen - es war ein gelungener Roman über diese drei Frauen, die so unterschiedlich waren, aber doch viele gemeinsame Werte und ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl hatten. Wer gerne Familiengeschichten mit Geheimnissen und emotionalen Inhalten liest, kommt hier voll auf seine Kosten. Ein Roman über starke Frauen und ihren Kampf um ein eigenständiges Leben.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

gefährliches Greetsiel

Wasserschlag für Greetsiel
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In diesem 10ten Band um den Anwalt Jan de Fries lernen wir Greetsiel mal von einer ganz anderen Seite kennen. Nicht nur aus der Sicht der Einwohner, sondern diesmal wird das beschauliche Örtchen zu einem ...

In diesem 10ten Band um den Anwalt Jan de Fries lernen wir Greetsiel mal von einer ganz anderen Seite kennen. Nicht nur aus der Sicht der Einwohner, sondern diesmal wird das beschauliche Örtchen zu einem gefährlichen Ort, wo auch mal die Touristen in Gefahr geraten. Mir hat dieser Band sehr gut gefallen, denn es war nicht nur spannend, sondern mir gefallen die Beschreibungen des meist normalen Alltagsleben der Protagonisten in dem Ort sehr gut. Als Tourist sieht man immer nur die schönen Seiten, aber das Leben dort ist eben genauso wie an anderen Orten. Allerdings muss man sagen, diesmal ging es dort schon ziemlich heftig zu. Die Beschreibungen, wie die Menschen sich dort gegenseitig helfen sind sehr emotional rübergekommen. Jan und sein Umfeld in Greetsiel werden sehr authentisch dargestellt. Die Menschen sind sehr unterschiedlich in ihren Charakteren und das macht es so abwechslungsreich. Man erlebt sie in ihrem Umfeld und besonders ihr Verhalten in Ausnahmesituationen fand ich interessant. Jan ist mir auf alle Fälle sehr sympathisch und ich finde seine Handlungen immer sehr interessant. Er lässt sich nicht vom äußeren Schein ablenken, sondern geht seinen Instinkten nach. Auch wenn es nicht immer so ganz richtig ist und ich manches mal um ihn zittern musste. Denn er arbeitet nicht so ganz offen mit der Polizei zusammen, er geht halt lieber seinen eigenen Weg. Aber die Resultate sprechen für sich. Und Motte ist natürlich auch ein sehr unterhaltsamer Teil des Buches. Ich finde sein Auftreten und die Beschreibungen um ihn herum immer sehr unterhaltsam und amüsant. Die Handlung in diesem neuen Fall ist spannend und ich habe mitgefiebert. Die Beschreibungen der Personen und der Umgebung sind sehr detailreich und man kann sich alles gut vorstellen. Der Text an sich ist gut und flüssig zu lesen. Man kommt schnell in das Geschehen rein und alles ist gut nachvollziehbar. Irgendwie habe ich durch die Ereignisse mal einen ganz anderen Blick auf Greetsiel bekommen und ich denke bei meinem nächsten Besuch, wird der Inhalt des Buches mir bei den einzelnen Orten sofort wieder in den Sinn kommen. Die Verbindungen, die hier ans Licht kommen, waren für mich sehr überraschend. Der Bezug zur Vergangenheit war interessant und es kamen mir die Bilder aus den Zeitungen von damals wieder ins Gedächtnis. Aber auch wer diese Zeit nicht selber miterlebt hat, wird sich gut einfinden können. Und dann hat man auch einen Bezug zum Titel bekommen, denn den hatte ich so nicht mehr im Gedächtnis. Alles in allem war es ein sehr unterhaltsames und spannendes Buch mit sympathischen Protagonisten und einer schönen Umgebung. Und wer Greetsiel kennt, wird auch die ganzen Orte wiedererkennen und das finde ich bei Regionalkrimis immer besonders gut. Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und vielleicht liest man es am Besten gerade auf einem Urlaub in Greetsiel. Hautnah dran, sozusagen.

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