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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2023

Genau so spannend wie Teil 1

Good Girl, Bad Blood
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Pip hat es geschafft und den Mordfall an Andie Bell aufgeklärt. Nach all dem Wirbel ist sie allerdings froh, dass sie sich jetzt wieder ihrem True Crime Podcast widmen kann. Doch bevor sich alles um sie ...

Pip hat es geschafft und den Mordfall an Andie Bell aufgeklärt. Nach all dem Wirbel ist sie allerdings froh, dass sie sich jetzt wieder ihrem True Crime Podcast widmen kann. Doch bevor sich alles um sie herum wieder beruhigen kann, verschwindet ausgerechnet der große Bruder ihres besten Freundes Connor, Jamie. Da Jamie allerdings erwachsen ist, unternimmt die Polizei rein gar nichts. Nach einigem hin und her, beschließt Pip, die Ermittlungen aufzunehmen.

Von „A good girls guide to murder“ war ich absolut begeistert, denn Holly Jackson schaffte es nicht nur ihren Plot durch jede Menge Plottwists und ganz viel Spannung aufrecht zu halten, sondern mich von Beginn bis Ende zu fesseln. Wie sollte sie nur an solch eine Spannung anknüpfen? Keine Frage, sie kann und das problemlos.

Ich war tatsächlich überrascht, als ich sah, dass es sich bei den Büchern rund um Pip um eine Trilogie handelte, wenn es nach mir ginge, dürfte Holly Jackson gerne weitererzählen.

Die Autorin schafft es, schnell wieder die Spannung zu steigern und wie schon im ersten Band gibt es jede Menge spannender Wendungen und insgesamt bleibt das Tempo hoch. Zugegeben, die ersten Seiten waren noch nicht ganz so fesselnd, doch dann legt die Autorin wieder los. Auch hier gab es immer wieder WTF-Momente und Wendungen, die mich völlig überrumpelten, mit dem ein oder anderen Ereignis hätte ich gar nicht gerechnet und zum Ende wird es nochmal sehr emotional.

Was mir an der Reihe rund um Pip gefällt, ist Pip selbst, denn sie ist eine unheimlich glaubhaft wirkende Protagonistin, deren Gefühle und Gedanken absolut glaubhaft wirken. Pip ist hartnäckig und vor allem clever und mutig und sie scheut sich nicht davor, auch mal anzuecken.

An ihrer Seite ist Ravi und er wirkt wie Pips Ausgleich, steht Pip unter Strom, holt Ravi sie wieder zurück auf den Boden. Die beiden sind für mich ein absolut gelungenes Pärchen und gehören einfach zusammen.

Neben den beiden sorgen einige weitere Charaktere für Abwechslung in der Handlung. Was alle Figuren der Autorin aber auszeichnet, sind die glaubhafte, natürliche Ausstrahlung. Alle Charaktere wirken wie die Personen, mit denen man selbst aufgewachsen ist.

Mein Fazit: auch mit dem zweiten Band der Reihe gelang es Holly Jackson mich zu fesseln und nach ganz kleinen Einstiegsschwierigkeiten habe ich auch den zweiten Band rund um Pip und Ravi verschlungen. Ganz viel Spannung und ein Kleinstadtsetting geben dem Leser das Gefühl, das alles selbst miterlebt zu haben. Aber auch die Charaktere sind einfach nur gelungen. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.05.2023

Verliebt in diese Geschichte

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Eigentlich hätte Violet Sorrengail, deren Leidenschaft Bücher sind, niemals daran gedacht, sich ausgerechnet am Basgiath War College als Drachenreiterin einzuschreiben, doch ihre Mutter, die Generalin ...

Eigentlich hätte Violet Sorrengail, deren Leidenschaft Bücher sind, niemals daran gedacht, sich ausgerechnet am Basgiath War College als Drachenreiterin einzuschreiben, doch ihre Mutter, die Generalin Sorrengail, ist unerbittlich und lässt Violet keine Wahl. Allein der erste Weg um ein Rookie zu werden, führt sie über ein gefährliches Viadukt. Wider erwarten schafft Violet diese Prüfung, doch am College warten so einige Gefahren. Denn als Tochter der Generalin ist sie vor allem bei den Nachkommen der ehemaligen Rebellen, die auf Befehl von Violets Mutter hingerichtet wurden, alles andere als beliebt.
Dieses Cover allein ist schon ein absoluter Hingucker, doch als ich las, dass es hier um Drachen geht, musste ich Fourth Wing unbedingt lesen. Ich hatte auch eigentlich nicht so hohe Erwartungen, doch diese Geschichte entpuppte sich als absolutes Highlight und hat sich gleich einen Platz in meinem Herzen als Lieblingsbuch erobert.
Dank eines absolut flüssigen und mitreißenden Schreibstils gelang es Autorin Rebecca Yarros mich vom ersten Augenblick an in ihre Geschichte zu ziehen. Sie schreibt lebendig und so bildhaft, dass man das Gelesene sofort vor Augen hat und auch ihre Charaktere und die Drachen sind so gut gezeichnet, dass man sich gleich zu ihnen hingezogen fühlt oder halt auch nicht.
Die Story ist fesselnd und spannend, es gibt actionreiche Szenen, bei denen man ordentlich mitfiebert, man feuert Violet so manches Mal förmlich an und fühlt absolut mit. Langweilig wird es hier auf jeden Fall nicht und einen Spannungsbogen über so viele Seiten konstant aufrecht zu halten, ist eine Kunst.
Das Worldbuilding hätte für meinen Geschmack noch intensiver dargestellt werden können. Man erfährt zwar etwas aus der Vergangenheit, doch das hätte man hier vielleicht noch mit einbringen können. Allerdings ist das bereits Jammern auf ganz hohem Niveau, denn insgesamt erhält man durchaus die wichtigsten Informationen. Das Setting selber, das College, konnte ich mir, auch dank der Karte, sehr gut vorstellen.
Violet als Protagonistin, deren Erlebnisse wir hier in der Ich-Perspektive sehen, war mir ebenfalls von der ersten Seite absolut sympathisch. Allein die Tatsache, dass sie im Grunde ihres Herzens ebenfalls ein Bücherwurm ist, brachte gleich ein Gefühl von Verbundenheit. Doch je mehr man von ihr liest, desto besser kann man sich in sie hineinversetzen. Sie ist keine starke Superhelden, doch gerade ihre Schwächen und wie sie damit umgeht, machen sie zu etwas besonderem. Ich mag ihre schlagfertige Art und das sie nicht so schnell aufgibt. Sie durchweg loyal und so manch ein Schlagabtausch, vor allem mit dem Drachen, brachten mich zum Schmunzeln.
Neben ihr gibt es einige weitere, für die Handlung wichtige, Charaktere. Xaden Riorson, Sohn des Rebellenführers ist auf den ersten Blick der finstere Bad Boy, doch auch er lässt das Herz höher schlagen. Ganz im Gegensatz zu Dain, Violets bestem Freund, den ich tatsächlich schrecklich fand, denn er versucht Violet ständig zu behüten und anstelle, dass er an sie glaubt, macht er sie immer kleiner und schwächer. Doch nicht nur die beiden sind glaubwürdig gezeichnet, auch die weiteren Nebencharaktere bekommen je nach Wichtigkeit für die Handlung, das entsprechende Verhalten. Mein ganz besonderes Highlight allerdings waren hier die Drachen, über die ich allerdings nicht zu viel verraten möchte, lest es einfach unbedingt selber.
Mein Fazit: Ich weiß, viele zucken zusammen, wenn man im Mai schon Jahreshighlight schreit, aber Fourth Wing hat mich gefesselt wie schon lange keine andere Geschichte mehr. Charaktere, die Welt, das bildliche Schreiben und vor allem die Drachen ließen mich an den Seiten kleben. Mein allergrößtes Manko: es dauert noch viel zu lange, bis es eine Fortsetzung kommt. Bis dahin werde ich weiter von diesem wundervollen Buch schwärmen. Leseempfehlung an alle, die Drachen lieben und auch sonst: lest einfach dieses Buch.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2023

Glaubwürdiger Justizkrimi mit aktuellen Themen

Die letzte Lügnerin
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Als der Berliner Bausenator Möller bei einem dubiosen Geschäft auffliegt, scheint der Skandal riesig, doch als kurze Zeit später in einer Bar einer der Männer, die ihn haben auffliegen lassen, ermordet ...

Als der Berliner Bausenator Möller bei einem dubiosen Geschäft auffliegt, scheint der Skandal riesig, doch als kurze Zeit später in einer Bar einer der Männer, die ihn haben auffliegen lassen, ermordet aufgefunden wird, wird es für Möller brenzlig. Er wendet sich an Rocco Eberhardt, der ihm von Eberhardt Senior empfohlen wurde. Während vor Gericht immer mehr Beweise gegen Möller auftauchen, zweifelt Rocco immer mehr, irgendetwas stimmt hier nicht. Und außerdem scheint es, als hätte auch Roccos Vater irgendetwas mit der ganzen Sache zu tun. Aber wem kann Rocco noch glauben?
Mit „Die letzte Lügnerin“ erscheint der dritte Fall für Rocco Eberhardt aus der Feder des Duos Tsokos/Schwiecker. Zwar ist es wie immer bei Krimiserien, dass die persönlichen Geschichten sich innerhalb der Reihe fortsetzen, dies aber für den Fall an für sich unerheblich bleibt. Somit kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen, ohne große Verständnisprobleme.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und was mir an dieser Reihe einfach gefällt, ist, dass man merkt, dass die Autoren einfach auch ganz viel Hintergrundwissen haben. Man sieht ihnen quasi ein wenig über die Schulter während der Arbeit.
Der Krimi an für sich ist durchaus interessant, auch wenn es für mich ein wenig mehr Tempo benötigt hätte. Trotzdem kommt man hier leicht und schnell durch die Seiten und je mehr sich die Geschichte fortsetzt, desto spannender wird das Ganze dann auch. Vielleicht hätte ein wenig mehr Selbstmiträtseln können über das Geschehen, die Handlung etwas spannender werden lassen. Aber auch als Beobachter wurde ich hier gut unterhalten.
Das Thema, dem sich die Autoren hier widmen, ist hoch aktuell, sowohl korrupte Politiker, als auch den Wohnungsbaumangel und somit resultierende Mietpreiserhöhungen begleiten uns seit Jahren. Dieses Thema haben die Autoren glaubwürdig und interessant mit eingearbeitet und konnte überzeugen.
Die Charaktere des Krimis haben mir sehr gut gefallen. Sie wirken mit ihren persönlichen Sorgen und Probleme durchweg menschlich und dadurch auch absolut glaubwürdig. Auch hier spürt man sowohl bei Rechtsanwalt Eberhardt als auch beim Rechtsmediziner Jarmer inwieweit die Autoren ihre eigenen Erfahrungen einbauen können.
Doch auch Nebencharakter wie Privatermittler Tobi Baumann, Hauptkommissarin Hardenberg oder Staatsanwältin Spitzer sind glaubwürdig, da man auch bei ihnen immer wieder persönliche Hintergründe erfährt.
Mein Fazit: auch wenn der Krimi für meinen persönlichen Geschmack etwas mehr Tempo hätte haben dürfen, konnte mich das Autorenduo gut unterhalten und vor allem durch ihren durchweg glaubwürdigen Krimi überzeugen. Was mir besonders daran gefällt, dass man beim Lesen den Eindruck hat, dass einfach auch die persönlichen Erfahrungswerte mit einfließen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Ich habe schlichtweg die Intention der Autorin nicht greifen können

Zwischen Himmel und Erde
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Als die Brasilianerin Catarina ihr Studium in London beginnt, findet sie ein Zimmer in der WG von Melissa. Die beiden jungen Frauen sind sich sympathisch und freunden sich an, dabei sind sie eigentlich ...

Als die Brasilianerin Catarina ihr Studium in London beginnt, findet sie ein Zimmer in der WG von Melissa. Die beiden jungen Frauen sind sich sympathisch und freunden sich an, dabei sind sie eigentlich grundverschieden. Doch ihre brasilianischen Wurzeln lassen sie eine Verbundenheit zueinander spüren. Gleichzeitig kommt es zu vielen politischen Unruhen, sowohl in Großbritannien als auch in Brasilien.
Dieses Buch hat wirklich ein traumhaftes Cover dessen Farben einfach wunderbar zusammen wirken und dazu verführen, das Buch in die Hand zu nehmen. Der Klappentext gibt nicht allzu viel preis und so wurde ich neugierig.
Doch schon schnell merkte ich, dass mir das Lesen des Buches unheimlich schwer viel. Nicht nur das teilweise die Interpunktionen fehlten, sondern auch der Schreibstil der Autorin machten es mir unheimlich schwer. Ich musste in der Oberstufe einmal eine Klausur über konkrete Lyrik schreiben und irgendwie musste ich beim Lesen des Buches permanent an diese denken. Vor allem zu Beginn auf den ersten Seiten kam mir das genauso vor. Auch sonst kam ich einfach sprachlich nicht klar, denn irgendwie liest es sich abgehackt und emotionslos und zum Schluss hin, habe ich nur noch quer gelesen.
Erzählt wird die Geschichte der beiden Frauen in Rückblicken. Während Catarina in einer großen Familie aus Olinda stammt, ist Melissa in Großbritannien bei ihrer Mutter aufgewachsen. Während der Rückblicke erhält der Leser immer wieder Ein- und Ausblicke auf das aktuelle Geschehen und vor allem über das politische Geschehen zu der Zeit. Was mir aber hierbei extrem gefehlt hat, war zu verstehen, was mir die Autorin genau sagen wollte. Ging es hier um eine Kritik an den damaligen Ereignissen oder um die Geschichte Melissas und Caterinas. Ich kann es einfach nicht sagen.
Die beiden Frauen blieben für mich durchweg blass und ich fühlte mich zu keiner Zeit mit ihnen verbunden. Egal was passierte, ich fühlte mich wie ein unbeteiligter Beobachter.
Mein Fazit: für mich war die Geschichte leider gar nichts und je länger ich las, desto mehr musste ich mich dazu motivieren, weiterzulesen. Insgesamt hab ich hier wirklich den Eindruck, dass es sich nicht um einen Roman sondern einem kompletten Buch in der Kunstform der konkreten Lyrik handelt. Zwar gibt es zwischendurch immer wieder viel Text, doch auch immer wieder Seiten, die oftmals ein und denselben Satz wiederholten. Ich rate hier definitiv zu einer Leseprobe, denn das Buch ist mit Sicherheit nicht für jeden Leser etwas.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Viel mehr als eine RomCom

Happy Place
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Harriet und Wyn - Wyn und Harriet - schon seit dem College kann man nicht den einen ohne den anderen nennen, denn sie sind das Traumpaar schlechthin. Doch das sie sich bereits vor einem halben Jahr getrennt ...

Harriet und Wyn - Wyn und Harriet - schon seit dem College kann man nicht den einen ohne den anderen nennen, denn sie sind das Traumpaar schlechthin. Doch das sie sich bereits vor einem halben Jahr getrennt haben, haben sie ihren Freunden verschwiegen. Nun steht der jährliche Cliquenurlaub an und Harriet ist der festen Überzeugung, dass Wyn diesen abgesagt hätte. Kaum im Ferienhaus ihrer Freundin Sabrina angekommen, muss sie jedoch feststellen, dass Wyn wohl seine Meinung geändert hat, denn er steht ihr direkt gegenüber. Zu ihrer Überraschung hat Sabrina auch gleich das schönste Zimmer des Hauses für die beiden reserviert und es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als so zu tun, als wären sie noch zusammen. Denn schließlich möchten sie den gemeinsamen Urlaub nicht verderben.
Sowohl Cover als auch Klappentext versprachen eine RomCom und gerade auch zu Beginn gibt es durchaus noch die ein oder andere Szene die mich schmunzeln ließ. Doch je intensiver man in die Geschichte liest, desto mehr spürt man, dass es eben nicht nur eine humorvolle Geschichte mit viel Situationskomik ist, sondern tatsächlich auch ganz viel Tiefgang erhält.
Hier kommt so einiges zusammen, von sich langsam auseinander lebenden Freunden, Trennung, Depression, zu hohe Erwartungen, nicht erfüllten Träumen und noch mehr. Schnell spürt man auch, dass Wyn Harriet alles andere als egal ist und auch umgekehrt spürt man, dass auch in Wyn noch Gefühle für Harriet stecken. Während des Lesens stellte ich mir also permanent die Frage: warum sind diese beiden getrennt? Was ist wirklich passiert? Die konkreten Antworten hierauf, erhält man dann erst relativ weit zum Ende hin. Ansonsten begleitet diese Frage einen durch die gesamte Geschichte wie ein roter Faden.
Aufgrund der Vielzahl der angesprochenen Themen, die das Buch verarbeitet, hat es durchaus einen gewissen Tiefgang, auch wenn ich nachher den Eindruck hatte, die Autorin wollte viel zu viel auf einmal erzählen. Trotzdem hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich habe es in einem Rutsch an einem Nachmittag gelesen.
Lesen lässt sich die Geschichte ganz hervorragend, denn Autorin Emily Henry schreibt unheimlich einnehmend und lebendig. Charaktere und Ereignisse verfolgt man aus der Sicht der Protagonistin Harriet in der Ich-Perspektive. Für mich konnte die Autorin auf jeden Fall Gefühle hier hervorragend transportieren.
So fühlte ich mich ziemlich schnell mit der ehrgeizigen Harriet verbunden, deren Wunsch es schon immer war, eines Tages Hirnchirurgin zu werden. Doch hinter allem Ehrgeiz steckt ein unheimlich harmoniebedürftiger Mensch, der stets versucht, es allen recht zu machen und überall und bei jedem, bei dem Streitigkeiten aufkommen, diese im Keim zu ersticken. Natürlich basiert das ganze auch auf ihrem Elternhaus, in dem ihre Eltern zwar alles gaben, damit es den beiden Töchtern materiell an nichts mangelte, doch wirkliche Nähe einfach nicht zugelassen wurde. Ich mochte Harriet unheimlich gern und konnte ihren Handlungen sehr gut folgen.
Aber auch Wyn und die vier weiteren Freunde der Clique waren sehr sympathisch und man fühlte sich mit ihnen Wohl, auch wenn man durchaus den Eindruck hatte, dass auch innerhalb der Freundschaft etwas brodelte. Denn es ist oft schon vorprogrammiert, dass wenn man seinen Lebensweg weitergeht, Kontakte zu alten Freunden abnehmen. Natürlich stecken auch hier ein paar Überraschungen dahinter und insgesamt war das Verhalten der Charaktere nachvollziehbar und glaubwürdig.
Mein Fazit: auch wenn ich Emily Henrys Roman nicht als locker-leichte RomCom betiteln würde, hat mir der Roman sehr gut gefallen. Natürlich gibt es immer wieder Szenen, die beim Lesen schmunzeln lassen, aber auch ernstere Themen finden hier Raum. Für mich teilweise ein wenig zu viel und es dauerte mir auch einfach zu lange, bis Harriet und Wyn wirklich über ihre Probleme miteinander gesprochen haben. Nichtsdestotrotz hat mich aber das Buch so gut unterhalten, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Insgesamt ein heiter-ernster Wohlfühlroman zum Mitfühlen und Nachdenken.