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Sioux

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Veröffentlicht am 04.10.2018

Nicht meins

Throne of Truth
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Nach dem fiesen Ende des ersten Teils, musste es jetzt auch noch der zweite sein. Obwohl mir schon der nicht so gut gefallen hat. 

Klappentext:

Zwei Jahre
seit Penn Everett sich auf die Suche nach einer ...

Nach dem fiesen Ende des ersten Teils, musste es jetzt auch noch der zweite sein. Obwohl mir schon der nicht so gut gefallen hat. 

Klappentext:

Zwei Jahre
seit Penn Everett sich auf die Suche nach einer Fremden machte, an die er in einer schicksalhaften Nacht sein Herz verlor.

Zwei Tage
seit er den Lügen, die sein Überleben sicherten, abgeschworen und sich entschieden hat, ihr die Wahrheit zu sagen. Doch es ist zu spät.

Zwei Stunden
sie zu finden und zu retten, während sie noch immer an seine Lügen glaubt.

Zwei Minuten
Um den Hass aus ihren Augen zu vertreiben und sie in seine Seele und sein Herz schauen zu lassen. Egal, wie sehr es schmerzt.

Zwei Sekunden
bis sie begreift, wer er wirklich ist.

Zwei Atemzüge
um aus der Tür zu stürmen.

Zwei Herzschläge
und alles ist vorbei ...

Cover: Das finde ich wirklich schön. Es passt super zum Cover!

Zum Schreibstil: Wie ich es schon vom ersten Teil gewöhnt bin, war es leicht und flüssig zu lesen. 

Zu den Charakteren:

Aufgrund der Grundlage, die durch den ersten Band entstand, konnte ich sowohl Elle, als auch Penn besser verstehen. Dazu hat auch der Perspektivwechsel beigetragen. Endlich erfährt man auch etwas mehr über Penn, dadurch, dass er selbst einen Teil der Geschichte erzählt. Allerdings waren beide für mich dennoch Charaktere, die nicht unbedingt sinnvoll, bzw. aus tiefgehenden Gründen handeln. Stattdessen bleibt Elle hier leider fast durchgängig die, die alles verzeiht, naiv bleibt und Penn, aus welchen Gründen auch immer, liebt. Die Vergangenheit mit dem Namenlosen war für mich einfach nicht so gut eingebunden, dass es verständlicher wurde.

Penn war wesentlich besser zu verstehen, als ich vorherigen Band. Trotzdem geht es immer wieder auf und ab. Am Ende konnte ich ihn leider nicht so sehen, wie Elle ihn sieht. Dafür haben mir auch einfach ein paar persönliche, alltägliche Informationen gefehlt. Die Charaktere identifizieren sich hier vielleicht ein bisschen zu sehr durch die Vergangenheit und diese einmalige vergangene Situation.

Zudem kamen mir die anderen Charaktere, wie Elles Vater einfach zu kurz. Das ganze wurde sehr einfach gehalten. 

Zu der Geschichte:

Der Cliffhänger im letzten band hat mich verlockt weiterzulesen. Es versprach einfach spannend zu werden. Allerdings wurde der spannende Teil dann sehr kurz gehalten. Danach geht viele viele Seiten über darum ein Problem zu lösen (will nicht spoilern). Das war zwar einigermaßen interessant und man merkte erstmals eine Entwicklung in der Beziehung zwischen Penn und Elle, aber leider war es auch oft etwas langatmig. 

Auch in der Geschichte ging es immer mal wieder Auf und Ab. Es gab einige Szenen, die ich wirklich gut gelungen fand, andere wiederum blieben dann etwas inhaltslos und am Ende hat es mich leider gestört, dass die Beziehung von den beiden noch immer so aufs Körperliche fokussiert wurde. Schade. Man hätte da vielleicht mehr draus machen können.

Fazit:

Mir hat dieser zweite Teil besser gefallen als der Erste. Trotzdem ist es keine Geschichte, die ich in Erinnerung behalten werden. Dafür war sie einfach nicht bewegend genug und war dazu leider etwas langatmig. Wenn der Cliffhänger im ersten Teil nicht dagewesen wäre, hätte ich es nicht gelesen. Aber auch so, hätte man es gut weglassen können, da die Handlung dann doch sehr schnell, sehr durchschaubar war.

3 von 5 Sterne von mir. 

Vielen Dank an Netgalley.de und den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 06.09.2018

Der Anfang war gut...

Crown of Lies
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Klappentext:

Sie ist jung, sie ist reich, sie ist mächtig - doch sie lebt in einem goldenen Käfig und kennt keine Freiheit und keine Liebe

Drei Jahre
zuvor brach Noelle Charlston aus ihrem goldenen ...

Klappentext:

Sie ist jung, sie ist reich, sie ist mächtig - doch sie lebt in einem goldenen Käfig und kennt keine Freiheit und keine Liebe

Drei Jahre
zuvor brach Noelle Charlston aus ihrem goldenen Käfig aus, tanzte in New Yorks Straßen und verlor beinah ihr Leben. Bis ein unbekannter Fremder auftauchte und die reiche Kaufhauserbin rettete.

Drei Tage
seit sie Penn Everett ihren Drink ins Gesicht schüttete und sich in seinen Armen wiederfand - seine verführerische Stimme im Ohr, die ihr ein unwiderstehliches Angebot machte.

Drei Stunden,
um ihn hassen zu lernen, da er so viele Dinge vor ihr verbirgt. Der geheimnisvolle Geschäftsmann kann unmöglich ihr Retter von damals sein - und doch fühlt sich jede Berührung unendlich vertraut an.

Drei Minuten,
um ihm hoffnungslos zu verfallen. Und es gibt nichts, was Noelle mehr begehrt als diesen Mann.

Drei Sekunden,
um mit seinen Lügen ihr Herz zu stehlen und ihr Hoffnung, Vertrauen und Liebe einzuflößen.

Drei Atemzüge,
um sie mit der Wahrheit zu zerstören.

Schreibstil:

Den Schreibstil fand ich sehr angenehm. Das Buch las sich flüssig und hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen.

Zur Geschichte:

Die Geschichte wird aus Noelles, kurz Elles, Perspektive erzählt. Anfangs fing es sehr gut an. Ich war unheimlich begeistert und die Hoffnung, dass es nochmal wieder so gut wird, blieb die ganze Zeit. So war es wohl mit ein Grund, weswegen ich weitergelesen habe, obwohl es nach dem zweiten Zeitsprung stark abnahm.

Die Beschreibungen von Elles Welt in dem "goldenen Käfig" fand ich sehr gut. Ich konnte mich anfangs so sehr gut in sie einfühlen und sie war mir auf Anhieb sympathisch. Weiter fand ich die Szenen mit dem "Namenlosen" sehr schön. Ihre Gefühle waren für mich gut nachvollziehbar und auch noch die Gedanken danach, drei Jahre später. Die erste große Liebe vergisst man schließlich nicht so schnell. Vor allem dann nicht, wenn man so wenig andere Kerle kennen lernt, wie Elle. Nach und nach wurde es mir dann mit den Erinnerungen doch ein wenig zu viel. Ich hatte gedacht, sobald Penn auf der Spielfläche auftaucht, konzentriert sie sich auf ihn. Das geschieht allerdings nicht und so wurden ihre Gedankengänge für mich zunehmend wirrer. Immer wieder führen sie den Leser auf Irrwege.

Wenn wir schon bei Penn sind: Hier fehlte mir auch etwas Verständnis. Elle ist in ihren Entscheidungen nicht gerade konsequent und dies betraf auch Penn. Er war mir gleich unsympathisch und ich dachte eigentlich, damit wäre es jetzt gegessen gewesen. Allerdings springt Elle auf seine abweisende Haltung, seine Arroganz und sein gutes Aussehen an. Irgendwo konnte ich das noch verstehen. Das Verbotene wirkt auf jemanden so Unschuldigen wie Elle bestimmt nochmal eine besondere Anziehung aus. Andererseits ging es bald aber leider nur noch um Sex und ich konnte keinerlei Gründe finden, Penn andere Gefühle entgegen zu bringen. Woher Elle die nahm... keine Ahnung. Da geht es dann auch einfach zu viel hin und her.

Danach wird es jedoch immer wieder nicht nachvollziehbar. Egal was Penn macht: Elle gibt nach, auch wenn es erst nicht so scheint. Da wurde ich als Leser wirklich sehr oft aus der Geschichte geworfen.

Trotzdem war es spannend, denn ich wollte wissen, ob in Penn noch mehr schlummert. Ich war da zwar nicht ganz bei Elles Gedanken, der Namenslose war für mich eigentlich schon längst Vergangenheit, aber er wurde zunehmend geheimnisvoller. Auch die Entwicklung der Beziehung zu ihrem Vater und Greg fand ich durchaus gelungen.

Fazit:

Anfangs sehr begeistert, nahm meine Begeisterung mehr und mehr ab. Einzig die Spannung, die durchaus erhalten wurde, hat mich an dem Buch festhalten lassen. Der Cliffhänger am Ende hat die Geschichte jetzt sehr unbefriedigend werden lassen. Tatsächlich habe ich bis zuletzt gedacht, es löse sich noch irgendwie auf. Ich muss einfach wissen, wie es weiter geht. Und ganz vielleicht wird der nächste Band ja besser:)

3 von 5 Sterne von mir.

Vielen Dank an den LYX Verlag für das Rezensionsexemplar!

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 25.06.2018

Geschichte etwas umverlagert

After Work
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Zum Inhalt:

Lexia Vikander. Klug, kreativ, attraktiv, aber nicht dem heutigen Schlankheitswahn entsprechend, trifft eines Abends auf Adam Nylund. Es funkt mächtig zwischen den Beiden an diesem einen Abend ...

Zum Inhalt:

Lexia Vikander. Klug, kreativ, attraktiv, aber nicht dem heutigen Schlankheitswahn entsprechend, trifft eines Abends auf Adam Nylund. Es funkt mächtig zwischen den Beiden an diesem einen Abend in der Bar. Weit weg von ihrem sonstigen Leben. Aber was passiert, wenn ihre Leben auf einmal kollidieren. Was machst du, wenn der heiße Typ aus der Bar am nächsten Tag wieder vor dir steht: Als dein Chef.

Zum Buch:

Der Schreibstil war flüssig und komplex. Leicht genug für eine Liebesgeschichte, aber eben nicht nur so dahin geschrieben. 

Das Cover fand ich sehr schön. Der Titel passt auf jeden Fall dazu und ich habe ihn auch im Buch wiedergefunden. Einzig, dass die Frau auf dem Cover Lexia so gar nicht ähnelte hat mich etwas geärgert. In dem Buch wird nämlich eigentlich anderes gepredigt. Es geht eben darum, dass nicht überall die "typische" Frau abgebildet wird. So war ich hier auf jeden Fall verwirrt.

Lexia fand ich als Charakter sehr schön. Immer wieder bemerkt man als Leser, was für eine starke, faire und liebevolle Frau man da vor sich hat. Sie passt zudem von der Beschreibung her sehr gut in den Kontext des Buches (u.a. Body Positivity). Sie macht sich meiner Meinung nach sehr sinnvolle Gedanken zu ihrem Körper (was heißt hier sinnvoll, aber sie sind nachempfindbar und auf jeden Fall realistisch). Diese Gedanken sind irgendwie eben immer da und ich finde, dass sie da ganz gut mit umgeht und sich in diesem Punkt während des Buches auch gut entwickelt. So rückt die Figur bei ihr immer mehr in den Hintergrund, wird aber nie ganz vergessen. 

Eine Wandlung findet man auch in den anderen Charakteren. Adam wird nie als besonder gut aussehend beschrieben. Stattdessen hat er Charakter und eine gute Ausstrahlung. So fand ich ihn als Gegenstück zu Lexia ganz schön. Bei ihm ist es allerdings so, dass er sich wirklich erst weiterentwickeln musste, bevor ich ihn schätzen gelernt habe. Zu Anfang war er mir wirklich zu zweifelnd und zu wenig generell. Es kommt eben nicht nur darauf an, dass eine Figur selbstbewusst auftritt und zum Schwarm wird. Gegen Ende hin fand ich ihn wesentlich besser und fand auch seine Vergangenheit ganz gut in die Geschichte eingebunden, allerdings hat er mir bis zuletzt immer noch zu viel gezweifelt. Da fehlte mir einfach manchmal etwas "Mannsein". (Das soll jetzt nicht sexistisch sein, aber er kommt mir einfach stellenweise eigentlich zu schwach für Lexia vor). 

In dem Buch fanden sich viele sehr wichtige und gut ausgearbeitete Themen, die für unsere Gesellschaft wichtig sind bzw. sein sollten. Darunter zum Beispiel: Body Positivity, Homosexualität und Sexismus am Arbeitsplatz. Alles wurde immer wieder aufgenommen und geriet dadurch nie in Vergessenheit, was ich sehr schön fand. Gerade das Ende hat nochmal vieles davon verdeutlicht und so ist die Message, die das Buch aussagen will, in den Vordergrund gerückt. Das wirkte mir für speziell für dieses Buch sehr passend. 

Was ich nicht so gut fand, war, dass der Geschichte zwischendurch immer mal etwas Pepp fehlte. Eigentlich gibt es genug Gegenspieler und auch genug Inhalt um die Beziehung zwischen Adam und Lexia quasi zu verlangsamen, wären sie etwas früher zusammen gekommen. Leider zögern alle Charakter jedoch sehr viel und es plätschert immer wieder nur so dahin. Das war mir einfach stellenweise etwas zu lang hinausgezögert. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Autorin so viele Themen aufnehmen wollte, dass sie dadurch die Liebesgeschichte etwas in den Hintergrund gerückt hat. 

Fazit:
Ein gutes Buch mit einer vielschichtigen Message, die gut dargestellt wurde. Die Charaktere sind sehr liebenswert. Für mich persönlich hat der Geschichte aber etwas Pep gefehlt. Dadurch wurde ihr etwas Spannung genommen und die Liebesgeschichte geriet in den Hintergrund. Vielleicht also nicht unbedingt ein Buch, dass ich wegen seiner Love-Story empfehlen würde. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Gefühl
Veröffentlicht am 07.06.2023

Hier muss man wissen, was man will: Romantasy oder heiße Lovestory?

King of Battle and Blood
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Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin war für mich schwierig einzuordnen. Einerseits ließ sich alles sehr flüssig lesen, andererseits hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie nicht richtig rüberbringen ...

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin war für mich schwierig einzuordnen. Einerseits ließ sich alles sehr flüssig lesen, andererseits hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie nicht richtig rüberbringen konnte, was sie eigentlich sagen wollte. Es verstrickte sich doch alles etwas lange in vage Aussagen, mit denen ich nicht so recht etwas anfangen konnte. Dazu kam, dass ich mir bei dieser Romantasy eine etwas andere Sprache gewünscht hätte. Die meiste Zeit fällt es nicht auf, dann aber verwendet sie wieder ziemlich neumodische Begriffe, die mich jedes Mal in die heutige Zeit schleuderten und damit nicht so recht zu der von ihr gezeichneten Welt passen wollten.

Zur Geschichte allgemein:
Die Geschichte nimmt sich nicht viel Zeit für Erklärungen und scheucht uns gleich direkt in die Handlung, was ich ganz schön fand. So lernen wir schnell die Prinzessin von Lara, Isolde, kennen. Das Interessante an ihr: Im Gegensatz zu dem, was man von ihr halten will, ist sie eine richtige Kriegerprinzessin, lässt sich von niemandem die Butter vom Brot nehmen und ist recht feministisch eingestellt. So darf der Hauptmann der Garde gerne in ihr Bett, wenn er dann auch wieder geht. Ihr Ziel: Königin werden und das ohne Ehemann.
Und dann wird ihre Welt auch schon zerrüttet, denn die Vampire drohen, ihr Königreich einzunehmen. Vorneweg: der Blutkönig.

Was ich gut fand: Auch, wenn Isolde sehr eigenständig ist, sieht sie schnell und logisch ein, was sie zu tun hat und ergibt sich ihrem Schicksal. Aber nur in Maßen. Das hält sie die ganze Geschichte durch und stellt so unter Beweis, dass sie sich nicht kleinkriegen lässt und immer sie selbst bleibt. Gleichzeitig ist da aber auch eine sexuelle Anziehung zum Blutkönig, der sie nur allzu gerne nachgibt. Denn schon vorher gehörte die Befriedigung ihrer sexuellen Lust zu etwas, das ihr sehr wichtig war. Alles soweit also erstmal in Ordnung.

Ich fand es natürlich spannend mitzuverfolgen, wie sie mit dem Feind geht und nach und nach trotz Vorurteilen seine Welt kennenlernt. Es ist aber eher ein schleichender Prozess, der immer wieder davon unterbrochen wird, dass sie sich einredet, das nicht zu wollen. Die Welt nicht zu wollen, ihn nicht zu wollen, Vampire zu hassen. Dann kommt wieder ein kleines Puzzleteil hinzu und sie ändert ihre Ansichten, bis sie sich wieder in ihren Gedanken verstrickt und alles von vorne beginnt.

Adrian als Blutkönig fand ich eigentlich ganz interessant. Er barg genug Geheimnisse, war brutal aber auch zärtlich und noch dazu ehrlich und charakterlich stark. Nur fragt man sich irgendwann, warum er es so lange mit ihr aushält. Warum er all ihre Macken mitmacht und stets mit unerschütterlicher Geduld all ihre Launen über sich ergehen lässt. Klar, am Ende gibt es irgendwann mal eine Auflösung, aber auf die wartet man sehr lange. Es werden immer wieder vage Andeutungen gemacht, die sich aberzieht so ganz festigen können. Stattdessen wirkte es ein wenig, als fehle der Handlung die Struktur. Die Puzzleteile zufällig gestreut, damit überhaupt etwas zu berichten ist.

Mir hat hier ganz klar die Tiefe gefehlt. Ein einziges klärendes Gespräch zwischen den beiden wäre mir zum Beispiel schon genug gewesen. Stattdessen bleibt auch ihre Beziehung zueinander vage. Sie gesteht nie so richtig ein, was er für sie ist und er hält all seine Geheimnisse Zurich. Generell gibt es viele Geheimnisse, die die Geschichte füllen und strecken. Man wartet begierig auf die Logik dahinter. Die Auflösung des Ganzen. Und dann wird eine Erklärung gegeben, die man einfach schlucken muss und der auch wieder Tiefe fehlt. Denn jeder an dem Hof hat Geheimnisse und nur weil Isolde plötzlich klarer sieht, heißt das nicht, dass wir Leser:innen alles sofort verstehen, was dort passiert.

Dazu kommt, dass die Handlung fernab ihrer innerlichen Verstrickungen und den Beziehungsproblemen zwischen ihnen fehlt. Zwar wird angedeutet, dass das Königreich in Gefahr schwebt, aber es scheint alle Zeit der Welt, um damit umzugehen. Da hätte man durchaus mehr draus machen können, denn die Welt wird eigentlich recht groß beschrieben. Es gibt mehrere Königreiche, einen Plan, den Adrian verfolgt, eine umfassende Vergangenheit (die wird am meisten ausgearbeitet und behandelt) und eine Bedrohung, die unmittelbar Gefahr bedeutet. Das alles plätschert aber nur so dahin. Genauso wie die Monster, die es angeblich in Massen gibt. Habe ich mich anfangs noch gefreut, dass es keine allzulangen Erklärungen vorweg gab, habe ich mich irgendwann danach gesehnt. Es wäre doch ganz schön gewesen, wenn man ein wenig mehr hätte fassen können, was Teil ihrer Welt ist. So wirkten die Monster beliebig, nicht unterscheidbar, einfach nur gefährlich und vor allem nur vage greifbar.

Nun aber zum eigentlichen Inhalt der Geschichte und dem, weshalb sie vielleicht doch so manchem gefallen könnte: Es gibt viele viele viele heiße Szenen. Die beiden machen keinen Hehl aus ihrer Anziehung und auch die anderen Vampire sehen es als normal an, sich in der Öffentlichkeit zu befriedigen. So geht es wortwörtlich über viele Seiten heiß her und natürlich wird die Beziehung der beiden so auf andere Weise interessant und spannend. Für mich war das hier in diesem Fantasykontext ein wenig zu viel. Wobei ich generell nichts dagegen einzuwenden habe, wenn denn der Rest der Handlung nicht darunter leidet. Das war hier aber meiner Meinung nach der Fall. Also, seit euch dessen bewusst und vielleicht findet ihr das Buch mit einer geringeren Erwartungshaltung an den Fantasycontent geradezu grandios:)

Das Ende war ebenfalls etwas schwierig für mich. Es wurden zwar ein paar lose Enden verbunden und die Beziehung der beiden entwickelte sich auch einen entscheidenen Schritt voran, aber gleichzeitig blieb zu vieles vage. Vielleicht so viel, dass ich deshalb nicht besonders neugierig auf die Fortsetzung bin. Denn auch, wenn da viel Action war und Isolde nochmal so richtig zeigen konnte, was in ihr steckt, habe ich mich letztlich gefragt, was es mir gebracht hat. Bin ich jetzt schlauer? Nicht wirklich. Es scheint vielmehr, als hätte sich einfach nur die Welt umgedreht. Aus Freunden wurden Feinde und aus Feinden Freunden.

Fazit:
Ich kann nicht sagen, dass ich das Buch sehr gerne mochte. Es ließ sich recht gut lesen und war durchaus unterhaltsam, vor allem, wenn man die heißen Szenen mag. Andererseits war alles drumherum so vage gehalten und lang gestreckt, dass ich schnell den Faden verlor und nur noch auf halbwegs sinnvolle Antworten gewartet habe. Erwartet ihr hier ein Romantasy-Buch, in dem die Handlung trotz heißer Lovestory komplex ist, dann würde ich euch das Buch nicht empfehlen. Wollt ihr einfach nur eine heiße Lovestory mit etwas Fantasyaction und einem überaus sexy Vampir lesen? Dann lest es!

3 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2021

Noah war cool, der Rest...

Fly & Forget
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Schreibstil:
Hier hatten wir mal wieder einen Schreibstil, zu dem ich nicht so viel sagen kann. Das Buch ließ sich flüssig lesen und ich hatte keine Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen. Positiv kann ...

Schreibstil:
Hier hatten wir mal wieder einen Schreibstil, zu dem ich nicht so viel sagen kann. Das Buch ließ sich flüssig lesen und ich hatte keine Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen. Positiv kann ich allerdings die Texte hervorheben, die Liv im Rahmen ihrer journalistischen Bestrebungen verfasst. Die waren wirklich schön zu lesen.

Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte ist mir nicht ganz so leicht gefallen. Erst einmal bin ich tendenziell immer nicht so davon angetan, wenn am Anfang eine Trennung steht, die einfach zeigt, wie sehr die Protagonistin bisher mit ihrem Leben geschlurt hat. Das macht für mich bezüglich ihrer Persönlichkeit schonmal nicht den besten Eindruck. Und bei Liv hat sich das dann auch wirklich durchgezogen. Irgendwie trat sie auf der Stelle und wollte das nicht so richtig eingestehen. Stattdessen stürzt sie sich in Ausweichmanöver beziehungsweise verbohrt sich in die Kränkung ihres Egos (oder wie nennt man das, wenn man quasi nur noch schwarz sieht und alles Gute kaputt macht?).
Durch ihre allgemeine Stimmung und die Aussicht darauf, dass das, was kommt, so ungefähr vorhersehbar war, fehlte mir anfangs echt der Kick, der die Geschichte für mich spannend gemacht hätte. Dazu kam dann, dass diese Vorhersehbarkeit mit einer Sache einherging, die unvermeidlich zu Problemen führen würde. Was es schlussendlich auch getan hat. Klar muss irgendwo der Aufhänger für den Anstoß einer Liebesgeschichte herkommen, allerdings mag ich es nicht besonders, wenn die Problematik die ganze Zeit wie eine schwarze Gewitterwolke über der Geschichte hängt und man nur darauf wartet, dass alles zusammenbricht. Das sorgt nicht unbedingt für Leichtigkeit beim Lesen und ich insbesondere reagiere dann auch genervt (auf in diesem Falle die Hauptprotagonistin), weil die Problematik frühzeitig abgewendet hätte werden können. Wird sie aber meist nicht. So ist es auch hier. Liv bleibt bei ihrem Vorsatz, den Artikel zu schreiben. Und dieses Vorhaben entzieht sich zwischendurch für mich immer wieder jeglicher Logik, da man einfach nicht versteht, warum sie ausgerechnet ihren ehemals besten Freund dafür auswählt, für den sie auch noch Gefühle hegt. (Alles so im Klappentext, der ja mal wieder sehr viel verrät…) Was dachte sie denn, was passiert, wenn Noah diesen wirklich nicht netten Artikel zu lesen bekommt? Chaos vorprogrammiert oder? Seht ihr, sowas mag ich nicht.

So dann einmal ganz allgemein zu Liv. Ich war ehrlich erstaunt, wie anders sie als Figur in ihrem verqueren Spiel ist. Plötzlich ist sie mutig und gibt dann auch ihren Gefühlen ziemlich schnell nach. Dadurch wirkte die ganze Thematik für mich noch unlogischer, denn sie entwickelt sich eben schon anfangs ziemlich schnell und erkennt eigentlich auch, dass ihre Gefühle nicht ganz unerwidert bleiben. Da war es für mich nach und nach ziemlich verwirrend, warum sie etwas spielt, was eigentlich echt ist. Klingt so schon wirr und war auch wirr. Ab der Mitte des Buches ist sie dann super umgänglich und macht sich auch immer wieder Gedanken um den Artikel, die schon in vernünftigere Bahnen gehen. Mir fehlte bei ihr aber einfach der Kampfgeist, vor allem der, um für sich selbst einzustehen.

Noah dagegen fand ich richtig toll. Er macht in diesem Buch echt gar nichts falsch. Anfangs ist er natürlich der Bad Boy schlechthin, aber man sieht ihn schnell durch Livs Augen und ihre jahrelange Freundschaft kann da vieles aufklären. Das fand ich wirklich gut, weil so zum einen die Vergangenheit nochmal auflebte – dies wird noch durch Flashbacks unterstützt -, zum anderen ist es einfach mega aufregend, durch Noahs Fassade gucken zu können. Weiter ist Noah wohl der sensibelste Protagonist, von dem ich je gelesen habe. Er ist äußerst feinfühlig, reagiert auf winzigste Dinge, macht sich super viele Gedanken und stellt sich selbst nie an erster Stelle. Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass Liv ihn eigentlich nicht verdient, weil sie lange auf seinem Herz herumtrampelt, während er einfach nur ehrlich zu ihr ist und gleichzeitig noch mit seinen Dämonen zu kämpfen hat.
Storytechnisch ist das ein großer Unterschied zwischen Noah und Liv. Liv wurde zwar auch von ihrer Vergangenheit geprägt, behält daraus aber eigentlich nur Noah und die Gefühle und Geschehnisse um ihn herum zurück. Noah dagegen schleppt ganz anderen Ballast mit sich herum, der den Kapiteln aus seiner Perspektive viel Tiefe verleihen und wesentliche Szenen beeinflusst. So ist auch eigentlich Noah es, der für die unerwarteten Wendungen im Buch verantwortlich ist. Was bei Liv passiert, kann man ja von Anfang an erahnen. Und bei Noah ging es dann teilweise auch echt heftig und eindrücklich zu. Ich kann nur sagen, dass ich sehr mit ihm mitgelitten habe und er nachträglich gesehen, eigentlich auch nie ein Bad Boy war. Verletzte Seelen sind eben manchmal abweisend. Er verhielt sich aber immer fair, was man als Leser auch mitkriegt, wenn kleinere Nebenprotagonisten auftauchen.

Das Ende war dann leider etwas schnell vorbei. Ich war gerade so richtig in der Story drin, auch wenn ich mich bei manchen Dingen gefragt habe, warum sie vorher ein Problem darstellten. Generell gilt für die Geschichte einfach, dass lange viel Drama um Nichts gemacht wird und das Motiv bis zuletzt vorhersehbar blieb. Sogar das, was Noah mit sich herumschleppt, war ab Mitte des Buches ziemlich offensichtlich. Am Ende fehlte mir aber zusätzlich noch, dass alles plötzlich so einfach geklärt ist. Die richtige Aussprache, das Ansprechen all der Geheimnisse, der Vergangenheit und der Geschehnisse zwischen den beiden fehlt und so steht man letztlich da und denkt sich: Noah ist immer noch viel zu gut für Liv. Etwas, das ich nach einer über 400 Seiten langen Liebesgeschichte nicht von dem Paar denken will.

Fazit:
Die Story konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Das Motiv war ziemlich vorhersehbar und generell eher in die Kategorie nervenaufreibend einzuordnen, weil man schon lange Böses ahnt. Für mich persönlich nimmt das der Geschichte einfach viel Lockerheit und mir den Spaß am Lesen. Liv fand ich zudem nicht wirklich stark. Pluspunkte gibt es für Noah, den ich von seiner Art her einfach total mochte und der auch nochmal ganz neue Impulse innerhalb des Handlungsverlaufes geliefert haben, die einiges gerettet haben. Nach einem schleppenden Anfang, verlief das Ende ziemlich schnell ab und ließ mich eher unzufrieden zurück. Ich habe mich ehrlich gesagt etwas schwergetan mit dem Buch.

3 von 5 Sterne von mir. (Tendenz nach unten)

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