Spicy, Psycho, Spannend
God of Malice - Gefährliche LiebeSpice: 5/5
Darkness: 3/5
Gewalt: 4/5
Romantik (dark): 4/5
Spannung: 4/5
Zur Info:
Dies ist der erste Band einer Reihe von unabhängig voneinander lesbaren Bücher.
Leseempfehlung: Ab 18 Jahren. Bitte beachte ...
Spice: 5/5
Darkness: 3/5
Gewalt: 4/5
Romantik (dark): 4/5
Spannung: 4/5
Zur Info:
Dies ist der erste Band einer Reihe von unabhängig voneinander lesbaren Bücher.
Leseempfehlung: Ab 18 Jahren. Bitte beachte mögliche Trigger!
Schreibstil:
Mit dem Schreibstil musste ich mich erst ein wenig anfreunden. Am Anfang ist er noch etwas stockig, weil die Satzanfänge oft gleich sind und die Zeitsprünge einem nicht ganz klar sind. Nach und nach wurde es aber immer flüssiger, und ich konnte mich richtig in die Geschichte fallen lassen. Besonders mochte ich, dass die Kapitel sehr viele Dialoge enthielten, sodass es einen sehr dynamischen Handlungsverlauf gab.
Zur Geschichte allgemein:
Man wird sofort in die Handlung hineingeschmissen und auch schnell auf das Level der Dark Romance gehoben, auf dem sich alles abspielt. Dadurch war ich einerseits gleich ein wenig verschreckt, ich war aber auch super neugierig darauf, wie daraus nun eine ganze Geschichte werden würde.
Hauptsächlich wird aus zwei POVs geschrieben. Die eine ist Glyndon, die weibliche Hauptprotagonistin. Sie stammt aus einer Künstlerfamilie und hat zwei sehr begabte Brüder. Was das für sie bedeutet, sind vor allem Minderwertigkeitskomplexe. Glyndon ist zurückhaltend und steht anfangs nicht so richtig für sich ein.
Die zweite POV ist Killian. Er prallt regelrecht auf Glyndons Persönlichkeit, denn Killian ist alles andere als schüchtern. Er ist hart, geradezu blutrünstig und emotionslos, denn er ist ein Psychopath. Und zwar einer, wie er im Bilderbuch steht. Für mich war das die ganze Geschichte über ein ganz schön großes Ding, denn ein Psychopath ist nunmal nachweislich nicht dazu fähig die Gefühle zu empfinden, die wir aus unseren Liebesgeschichten kennen. Es war also von vorneherein klar, dass es anders gehen muss. Oder eben nicht. Und auch Glyndon ist das klar, was ich super fand. Sie betont mehrmals, dass seine Gefühle nicht so sind wie bei anderen. Ihr ist klar, dass seine Drohungen nicht leer sind (obwohl es mir manchmal schon ein ganz klein wenig zu viele Drohungen und zu wenig echte Gefahr war). Dadurch wird auch uns Leser:innen der naive Blick ein wenig genommen, was ich, auch, wenn das Buch mit seinem Vorwort bereits eine Warnung ausspricht, sehr sehr gut fand. So hatte man nie das Gefühl, dass Glyndon sich da völlig blind in etwas hineinstürzt.
Die „Love“story, die sich zwischen den beiden entwickelt, ist sehr intensiv. Es ist ein ständiges Wechselbad der Gefühle, denn einerseits erpresst und bedroht Killian Glyndon und sie ist abgeschreckt und andererseits ist das genau das, was Glyndon will und was sie eher aufbaut. Dazu sei gesagt, dass Dark Romance sich oft mit geheimen Wünschen und spezielleren Arten von sexueller Befriedigung auseinandersetzt. Beide Protagonisten werden von dieser dunklen Seite angezogen und teilen im Grundverstehen ihre Vorstellung von Lust. Das ist etwas, was man anfangs erstmal zusammen mit Glyndon herausfinden muss. Ein Auf und Ab zwischen Scharm, Verlangen und Abneigung gegen die offene Gewalt und anderes haben mich an die Seiten gefesselt.
Mit dieser Befreiung von Normen geht bei Glyndon auch die Entwicklung ihres Selbstbewusstseins und vor allem Selbstwertgefühl überein. Das fand ich ganz gut gemacht, allerdings hätte es für mich an einigen Stellen noch etwas mehr betont werden können. Vielleicht fehlte aber auch einfach ein tieferer Einblick in die Glyndon VOR Killian, so wie sie oft beschrieben, uns Leser:innen aber nicht spürbar gemacht wird. Letzten Endes kann sie diese Entwicklung für sich aber zu einem guten Abschluss oder einem Anfang, je nachdem wie man es betrachtet, bringen und liefert noch ein paar schöne Szenen mit ihrer Familie.
Killians Entwicklung ist etwas komplexer und ich bin mir auch bis jetzt nicht sicher, wie man es beurteilen kann. Obwohl er sehr emotionslos scheint, gibt es ein paar Dinge, die ihn dennoch unterbewusst triggern und beschäftigen. Seine Beziehung zu seinen Eltern und seinem Bruder ist beispielsweise nicht die Beste und es stört ihn. Inwieweit das realistisch ist, weiß ich nicht, aber ich fand, dass es sehr gut zur Geschichte passte, dass das so unterbewusst alles abläuft. Nach und nach gibt es Schlüsselmomente, die seine Vergangenheit und Gegenwart aufräumen und Glyndon als aktiven Part dort mit einbeziehen. Das fand ich super, weil man einfach nochmal diesen Psychopathenaspekt berücksichtigt hat. Denn ohne Glyndon würde er sich nicht ändern wollen und hätte auch nichts zu verlieren. Seine Motivation ist Glyndon – immer. Und wenn man das erstmal akzeptiert hat, dann versteht man auch ihre Liebe zueinander. Und ich denke, damit hat die Autorin diese Geschichte letztlich zu einer Liebesgeschichte gemacht.
Was etwas wild war, waren die Nebenhandlungen. Die Nebenprotagonisten sind davon ausgeschlossen, denn obwohl es so viele gab, hatte ich das Gefühl, dass ich diese doch sehr gut fassen konnte und das sie neugierig auf mehr gemacht haben. Die Nebenhandlungen dagegen hätten teilweise etwas mehr Input gebrauchen können. Sowohl das Gangleben der Protagonisten, Killian ist beispielsweise Teil der Heathens, als auch Glyndons Vergangenheit mit Devlin und sowas wie alte Familienzwiste wurden für mich nur angerissen. Zum Ende hin fällt das bei einer Situation besonders auf, in der es einen dann gar nicht so richtig berührt und man schnell merkt, dass es nur für die Lovestory wichtig ist, inhaltlich aber gar keine Materie bietet. Anders wäre der Wendepunkt wohl noch krasser gewesen. Man merkt also etwas, dass es ein erster Band einer Reihe ist und ich denke, dass man diese fehlenden Infos in den nächsten Bänden auch noch erfahren wird. Die Autorin blieb mir hier nur etwas zu sparsam.
Fazit:
Für mich ein Auftakt einer Reihe, der definitiv Lust auf mehr macht. Von einem Psychopathen zu lesen, war schon etwas Besonderes und nicht ganz leicht, ich fand aber, dass die Autorin es ganz gut hingekriegt hat, eine glaubhafte Lovestory draus zu machen. Die Figuren zeigen eine tolle Entwicklung, während es in den Nebenerzählsträngen noch ein paar Lücken gibt. Am Ende eine runde Geschichte, die ich gerne gelesen habe, die aber noch Luft nach oben bietet.
4 von 5 Sterne von mir.