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Veröffentlicht am 28.11.2024

Spicy, Psycho, Spannend

God of Malice - Gefährliche Liebe
2

Spice: 5/5
Darkness: 3/5
Gewalt: 4/5
Romantik (dark): 4/5
Spannung: 4/5

Zur Info:
Dies ist der erste Band einer Reihe von unabhängig voneinander lesbaren Bücher.

Leseempfehlung: Ab 18 Jahren. Bitte beachte ...

Spice: 5/5
Darkness: 3/5
Gewalt: 4/5
Romantik (dark): 4/5
Spannung: 4/5

Zur Info:
Dies ist der erste Band einer Reihe von unabhängig voneinander lesbaren Bücher.

Leseempfehlung: Ab 18 Jahren. Bitte beachte mögliche Trigger!

Schreibstil:
Mit dem Schreibstil musste ich mich erst ein wenig anfreunden. Am Anfang ist er noch etwas stockig, weil die Satzanfänge oft gleich sind und die Zeitsprünge einem nicht ganz klar sind. Nach und nach wurde es aber immer flüssiger, und ich konnte mich richtig in die Geschichte fallen lassen. Besonders mochte ich, dass die Kapitel sehr viele Dialoge enthielten, sodass es einen sehr dynamischen Handlungsverlauf gab.

Zur Geschichte allgemein:
Man wird sofort in die Handlung hineingeschmissen und auch schnell auf das Level der Dark Romance gehoben, auf dem sich alles abspielt. Dadurch war ich einerseits gleich ein wenig verschreckt, ich war aber auch super neugierig darauf, wie daraus nun eine ganze Geschichte werden würde.

Hauptsächlich wird aus zwei POVs geschrieben. Die eine ist Glyndon, die weibliche Hauptprotagonistin. Sie stammt aus einer Künstlerfamilie und hat zwei sehr begabte Brüder. Was das für sie bedeutet, sind vor allem Minderwertigkeitskomplexe. Glyndon ist zurückhaltend und steht anfangs nicht so richtig für sich ein.
Die zweite POV ist Killian. Er prallt regelrecht auf Glyndons Persönlichkeit, denn Killian ist alles andere als schüchtern. Er ist hart, geradezu blutrünstig und emotionslos, denn er ist ein Psychopath. Und zwar einer, wie er im Bilderbuch steht. Für mich war das die ganze Geschichte über ein ganz schön großes Ding, denn ein Psychopath ist nunmal nachweislich nicht dazu fähig die Gefühle zu empfinden, die wir aus unseren Liebesgeschichten kennen. Es war also von vorneherein klar, dass es anders gehen muss. Oder eben nicht. Und auch Glyndon ist das klar, was ich super fand. Sie betont mehrmals, dass seine Gefühle nicht so sind wie bei anderen. Ihr ist klar, dass seine Drohungen nicht leer sind (obwohl es mir manchmal schon ein ganz klein wenig zu viele Drohungen und zu wenig echte Gefahr war). Dadurch wird auch uns Leser:innen der naive Blick ein wenig genommen, was ich, auch, wenn das Buch mit seinem Vorwort bereits eine Warnung ausspricht, sehr sehr gut fand. So hatte man nie das Gefühl, dass Glyndon sich da völlig blind in etwas hineinstürzt.

Die „Love“story, die sich zwischen den beiden entwickelt, ist sehr intensiv. Es ist ein ständiges Wechselbad der Gefühle, denn einerseits erpresst und bedroht Killian Glyndon und sie ist abgeschreckt und andererseits ist das genau das, was Glyndon will und was sie eher aufbaut. Dazu sei gesagt, dass Dark Romance sich oft mit geheimen Wünschen und spezielleren Arten von sexueller Befriedigung auseinandersetzt. Beide Protagonisten werden von dieser dunklen Seite angezogen und teilen im Grundverstehen ihre Vorstellung von Lust. Das ist etwas, was man anfangs erstmal zusammen mit Glyndon herausfinden muss. Ein Auf und Ab zwischen Scharm, Verlangen und Abneigung gegen die offene Gewalt und anderes haben mich an die Seiten gefesselt.

Mit dieser Befreiung von Normen geht bei Glyndon auch die Entwicklung ihres Selbstbewusstseins und vor allem Selbstwertgefühl überein. Das fand ich ganz gut gemacht, allerdings hätte es für mich an einigen Stellen noch etwas mehr betont werden können. Vielleicht fehlte aber auch einfach ein tieferer Einblick in die Glyndon VOR Killian, so wie sie oft beschrieben, uns Leser:innen aber nicht spürbar gemacht wird. Letzten Endes kann sie diese Entwicklung für sich aber zu einem guten Abschluss oder einem Anfang, je nachdem wie man es betrachtet, bringen und liefert noch ein paar schöne Szenen mit ihrer Familie.

Killians Entwicklung ist etwas komplexer und ich bin mir auch bis jetzt nicht sicher, wie man es beurteilen kann. Obwohl er sehr emotionslos scheint, gibt es ein paar Dinge, die ihn dennoch unterbewusst triggern und beschäftigen. Seine Beziehung zu seinen Eltern und seinem Bruder ist beispielsweise nicht die Beste und es stört ihn. Inwieweit das realistisch ist, weiß ich nicht, aber ich fand, dass es sehr gut zur Geschichte passte, dass das so unterbewusst alles abläuft. Nach und nach gibt es Schlüsselmomente, die seine Vergangenheit und Gegenwart aufräumen und Glyndon als aktiven Part dort mit einbeziehen. Das fand ich super, weil man einfach nochmal diesen Psychopathenaspekt berücksichtigt hat. Denn ohne Glyndon würde er sich nicht ändern wollen und hätte auch nichts zu verlieren. Seine Motivation ist Glyndon – immer. Und wenn man das erstmal akzeptiert hat, dann versteht man auch ihre Liebe zueinander. Und ich denke, damit hat die Autorin diese Geschichte letztlich zu einer Liebesgeschichte gemacht.

Was etwas wild war, waren die Nebenhandlungen. Die Nebenprotagonisten sind davon ausgeschlossen, denn obwohl es so viele gab, hatte ich das Gefühl, dass ich diese doch sehr gut fassen konnte und das sie neugierig auf mehr gemacht haben. Die Nebenhandlungen dagegen hätten teilweise etwas mehr Input gebrauchen können. Sowohl das Gangleben der Protagonisten, Killian ist beispielsweise Teil der Heathens, als auch Glyndons Vergangenheit mit Devlin und sowas wie alte Familienzwiste wurden für mich nur angerissen. Zum Ende hin fällt das bei einer Situation besonders auf, in der es einen dann gar nicht so richtig berührt und man schnell merkt, dass es nur für die Lovestory wichtig ist, inhaltlich aber gar keine Materie bietet. Anders wäre der Wendepunkt wohl noch krasser gewesen. Man merkt also etwas, dass es ein erster Band einer Reihe ist und ich denke, dass man diese fehlenden Infos in den nächsten Bänden auch noch erfahren wird. Die Autorin blieb mir hier nur etwas zu sparsam.

Fazit:
Für mich ein Auftakt einer Reihe, der definitiv Lust auf mehr macht. Von einem Psychopathen zu lesen, war schon etwas Besonderes und nicht ganz leicht, ich fand aber, dass die Autorin es ganz gut hingekriegt hat, eine glaubhafte Lovestory draus zu machen. Die Figuren zeigen eine tolle Entwicklung, während es in den Nebenerzählsträngen noch ein paar Lücken gibt. Am Ende eine runde Geschichte, die ich gerne gelesen habe, die aber noch Luft nach oben bietet.

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Etwas emotionslos, aber im Kern gut

Immortal Longings
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Dies ist der erste Band einer zusammenhängenden Dilogie. Haltet euch also unbedingt an die Reihenfolge!

Schreibstil:
Egal, was man von der Geschichte halten mag, der Schreibstil ist meiner Meinung nach ...

Dies ist der erste Band einer zusammenhängenden Dilogie. Haltet euch also unbedingt an die Reihenfolge!

Schreibstil:
Egal, was man von der Geschichte halten mag, der Schreibstil ist meiner Meinung nach einwandfrei. Ich konnte der Story super folgen und fand, es war genau die richtige Portion an „neuen“ Begriffen, um die Welt spannend und interessant zu machen. Die POV-Wechsel verliefen nicht unbedingt voraussehbar, was ich sehr gut fand, da sie an die Situationen angepasst waren und dann auch entsprechend passend neue Sichtweisen reinbrachten, die die Story nochmal spannender machten.

Zur Geschichte allgemein:
Der Einstieg ins Buch fiel mir gar nicht mal so leicht. Es sind gleich POVs, in die man sich einlesen muss. Einmal Calla, die ehemalige Prinzessin des Landes, die auf ihrer ganz eigenen Mission fernab von allen durch die Stadt streift. Dann Anton, ebenfalls Einzelgänger und ehemaliger Angehöriger des Hofes, und zuletzt August, der derzeitige Kronprinz, dessen Position aber eigentlich nur symbolisch zu verstehen ist.
Was alle gemein haben: Sie sind auf Rache aus bzw. wollen einen Umsturz herbei zwingen.

Ich musste mich in alle drei gleichermaßen erstmal einfinden. Sie halten alle ihre Vergangenheit vor uns zunächst geheim, weshalb sich alles im Moment abspielt. Das trägt zwar zur Dynamik bei, hatte aber auch zur Folge, dass die Charaktere teilweise etwas kühl rüberkamen und man ziemlich brauchte, um mit ihnen warm zu werden. Gerade bei Calla hatte ich da große Probleme, denn von ihr erfährt man gleich zu Anfang etwas, was man sehr lange Zeit hinweg überhaupt nicht mit der gegenwärtigen Calla überein bringen kann. Stattdessen versucht man ihr zu folgen und ihre Persönlichkeit zu durchdringen.

Was diese große Distanz zu den Figuren natürlich steigert, ist die Spannung, denn man kann nicht wirklich vorausahnen, was die Figuren im nächsten Moment tun werden. Teilweise ging es sogar so weit, dass ich mir nicht sicher war, ob ich den Erzählungen überhaupt glauben durfte. Anfangs fand ich das so noch ganz spannend, mit der Zeit aber hätte ich mir schon einen tieferen Zugang zu den Figuren gewünscht. Gerade, weil das Mitfiebern und die teilweise sehr gefährlichen Ereignisse drum herum dann noch aufregender gewesen wären.

Der Kerninhalt dieses Buches ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, alle anderen zu töten und als Letzter oder Letzte übrig zu bleiben. Ein gern genommenes Element in Büchern und spätestens seit Panem bei mir auch ein sehr gern gelesenes. Mir hat es hier aber ein ganz klein wenig zu lange gedauert, bis man so richtig verstanden hat, wie das Spiel überhaupt funktioniert. Es hat seine Tücken und ist definitiv gut ausgearbeitet, aber bis ungefähr zur Mitte des Buches bekommt man davon gar nicht so viel mit, sondern wundert sich nur über das sinnlose Töten. Ich weiß, man möchte nie zu viel Drama, aber ein wenig mehr Drama hätte dieser Handlung tatsächlich auf diesem Wege ganz gut getan. Erst als man die verschiedenen Ebenen, die Hintergründe und die verschiedenen Akteure im Hintergrund besser kennenlernte, wurde es so richtig spannend und konnte mich auch berühren.

Neben diesem Spiel geht es aber auch um die eigentliche Mission aller Figuren: den König zu töten. Und auch da fehlte mir manchmal der Grund für diese Motivation. Das kam erst viel später und konnte mich dann aufgrund der Gefühlskälte in dem Buch auch nicht ganz überzeugen. Durch die fehlenden Emotionen, u.a. auch ausgeschriebenen Hass usw. konnte ich einfach nicht so gut nachempfinden, wieso dieser König nun so schlimm sein sollte.
Gleichzeitig kommen auf dieser Ebene immer mehr Faktoren zusammen, die recht undurchschaubar die Handlung nochmal auflockern. Plötzlich steht alles in Frage: Die Magie in dieser Welt, die Weltaufstellung an sich, alle Personen und ihre Funktionen. Ich glaube das ist auch etwas, was mir sehr gut an der Geschichte gefallen hat: das immer weiter entdecken. Erst zum Ende hin hatte man das Gefühl, dass man jetzt langsam so richtig drin ist, weshalb es sich wahrscheinlich auch erstmal so stockig gelesen hat. Von Band 2 erwarte ich mir also noch so einiges.

Aber jetzt zurück zu dem, was hier sonst noch so passiert. Auch wenn es drei Figuren sind, aus deren Sicht erzählt wird, war die eigentliche Hauptprotagonistin für mich Calla. Und die macht hier eine gewaltige Entwicklung durch. Anfangs ist sie kaum sie selbst. Sie hat gelernt zu sein, wie sie ist. Hat sich angepasst oder eben auch nicht und ihre Mission steht ihr klar vor Augen, ohne, dass sie sie überhaupt hinterfragen könnte, weil ihr Willen so sehr darauf fokussiert ist. Nach und nach taut das etwas auf. Sie wird mehr und mehr zu jemandem, den man als sie selbst bezeichnen könnte. Das geschieht super langsam und auch eher stockend. Manchen ist es vielleicht zu langsam, ich aber mochte es so, weil ich richtig miterleben konnte, wie sie eben nicht denkt, wie normale Menschen denken würden. Sondern eben so, wie sie es sich antrainiert hat. Aus diesem Muster auszubrechen fällt ihr schwer und das merkt man auch.

Mit Callas charakterlichen Entwicklung geht die mini Liebesgeschichte einher, die die Handlung ebenfalls bietet. Anfangs ist eigentlich recht schnell klar, wen es betreffen wird. Dennoch war diesbezüglich für mich ebenfalls nichts vorhersehbar. Durch Callas viele Abwehrmechanismen hat Anton es keineswegs leicht und die beiden sind Teil des Spiels um Leben und Tod, in dem nur einer gewinnen kann. Worauf es hinausläuft, ist also durchgehend klar. Und trotzdem schafft es die Autorin, einen mit dem Ende noch zu schockieren und neugierig auf den nächsten Band zu machen. Denn es wurde neu gewürfelt und alle Türen stehen offen.

Fazit:
Für mich hatte das Buch ein paar Schwachstellen. So zum Beispiel im Aufbau – es dauerte, bis man richtig drin war, weil vieles lange Zeit nicht erklärt wurde – und in den Emotionen – es war teilweise etwas kalt geschrieben, weshalb ein bisschen Dramatik verloren ging, die nicht geschadet hätte. Die Lovestory fand ich ganz gut. Manchmal ist weniger tatsächlich mehr. Auch die Story war sehr interessant und wurde immer vielschichtiger und die Spiele waren nochmal wieder was ganz anderes. Ich denke, der zweite Band kann hier, wenn es gut gemacht ist, nochmal richtig was reißen.

3,5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Süchtig machend!

Kiss of Nightmares
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Zum Schreibstil:
Ich fand den Schreibstil der Autorin total gut lesbar. Er hatte eine hohe Mittelbarkeit, sodass ich mich jederzeit komplett in der Geschichte gefangen fühlte, auch, wenn eigentlich gerade ...

Zum Schreibstil:
Ich fand den Schreibstil der Autorin total gut lesbar. Er hatte eine hohe Mittelbarkeit, sodass ich mich jederzeit komplett in der Geschichte gefangen fühlte, auch, wenn eigentlich gerade so einige Fragezeichen in meinem Kopf aufploppten. Denn natürlich muss anfangs so einiges erklärt werden. Daneben gibt es jede Menge Gefühle, die die Autorin wie nebenbei in die Geschichte einfließen lässt und zwar so, dass ich gebannt war zwischen den Emotionen und der Storyline. Ich war sofort drin.

Zur Geschichte allgemein:
Mina als Protagonistin hat mich super beeindruckt. Am Anfang war es total leicht, sich in sie hineinzufühlen. Sie war mir sofort sympathisch und ließ bereits dort ihren Kampfgeist zart spüren. Dieser entwickelte sich im Laufe der Handlung immer weiter, sodass ich immer wieder regelrecht beeindruckt von ihrer Stärke war. Und das ganz unabhängig davon, dass sie eine Vampirin ist. Denn das ist tatsächlich erst einmal nebensächlich. Erst einmal geht es wirklich um Mina, ihre Vergangenheit und Gegenwart und ihre Charakterentwicklung. Und das fand ich wirklich unheimlich gut umgesetzt, denn sie als Protagonistin brachte alleine Spannung in die Story.

Die Storyline selbst ist etwas ruhiger. Zumindest einen Großteil des Buches. Es ist eben ein Dark Acadia Buch und das merkt man natürlich. Die Handlung spielt großteilig an einer Akademie, die alle Nachtwesen zusammenbringt. Für Mina, die aus der Welt der Menschen kommt, eine ganz neue Erfahrung, die wir zusammen mit ihr machen dürfen. Wissbegierig stürzt sie sich auf die Bibliothek und versucht, Informationen zu sammeln. Was ich super für den Handlungsfluss fand: Mina bekommt die Informationen nicht einfach, sondern es ist ein Learning by doing. Dadurch hat man die Welt viel intensiver kennengelernt und es passte wieder sehr gut mit Minas Charakterentwicklung zusammen. Alles in allem fand ich das Akademie-Setting sehr cool, manchmal hätte ich mir nur vielleicht noch ein paar unvorhersehbare Wendungen gewünscht.

Der Leiter der Akademie ist Oliver. Er bildet ab und zu die zweite POV, aus der wir lesen. Seine Motive sind von Anfang an klar und sie sind nicht gut, aber trotzdem mochte ich ihn gleich, denn er blieb sich sehr treu, war nicht unfair und man kannte früh seine Motive. Erst ist es noch sehr zart, aber dann prallen Mina und er in perfekter Enemies to Lovers-Manier aufeinander und es gibt ordentlich Funken. Wenn ich nicht auf die Vampir-Elemente der Story hingefiebert habe, dann auf die beiden. Eigentlich hauptsächlich auf die beiden, denn tatsächlich sind die Probleme, die Mina hat, verglichen mit anderen erst einmal belanglos. Und das über lange Zeit. Erst zum Ende hin findet sich da etwas, das auch Action, Angst und Schrecken in die Handlung bringt.
Aber zurück zu Oliver: Die Lovestory zwischen den beiden fand ich super intensiv und kurzweilig. Ich war total an die Seiten gebannt und habe an ihm besonders gemocht, dass er die Charakterentwicklung Minas ebenso mitbekommt und wertschätzt. Es ist ein stürmisches ineinander Verlieben und dennoch sehr nachvollziehbar und mitfühlbar.

Das Vampir-Element in der Story ist vielleicht nicht ganz so groß, wie man meinen mag. Es geht hier hauptsächlich um die Nachtwesen im Ganzen — also alle zusammen. Das hat mich aber tatsächlich überhaupt nicht gestört, weil es damit von den Klischees abweichte und die Vampire nicht so typisch berechenbar für mich wurden. Ebenso wie die anderen Wesen nicht. Es war immer wieder interessant, neuen Figuren auf dem Schulcampus zu begegnen und mit Mina ihre Eigenheiten herauszufinden. Richtige Schulvibes, die perfekt zur Kulisse passten.

Zum Ende hin hat die Autorin sich dann meiner Meinung nach etwas verhaspelt. Tatsächlich war ich schon bei circa 92 Prozent, als ich merkte, dass sich eine Wendung anbahnt. Versteht mich nicht falsch. Bis dahin war es super spannend und die Seiten flogen nur so. Skeptisch habe ich eher auf die 8 Prozent geblickt, in denen nun alles passieren sollte. Und ja, es passierte vieles. Es passte auch alles zusammen und hat die Story abgeschlossen, aber es geschah mir doch alles etwas zu schnell und nicht bis zum Ende durchdacht. Ich habe ein paar Logiklücken entdeckt und im Prinzip war das Ende auch einfach zu leicht gedacht, auch wenn die Story über den gesamten Handlungsverlauf keine Hinweise darauf gegeben hat, dass irgendwas besonders komplex werden könnte. Aber das brauchte es ja auch gar nicht. Es musste nur zu einem sinnvollen Ende finden. Das Ende war da, der Weg dahin nicht ganz meins.

Fazit:
Ein wirklich sehr kurzweiliges Buch, das sich locker leicht über die Hand lesen lässt. Ich mochte Mina als starke Protagonistin und die funkensprühende Enemies to Lovers-Lovestory, die einen ebenso großen Teil der Spannung ausmachte wie die Entwicklung von Minas Charakter. Zum Ende hin ging es mir etwas zu schnell und überstürzt und mir fehlte die Raffinesse. Dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Spannende Thematik, okaye Storyline

Words unspoken
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Zum Schreibstil:
Ich muss zugeben, ich brauchte einen Moment, um in meinem Kopf die richtige Betonung für die Wörter und Sätze zu finden. Denn Kathinka Engel schreibt nicht klassisch locker leicht, wie ...

Zum Schreibstil:
Ich muss zugeben, ich brauchte einen Moment, um in meinem Kopf die richtige Betonung für die Wörter und Sätze zu finden. Denn Kathinka Engel schreibt nicht klassisch locker leicht, wie man es von New Adult usw. gewöhnt ist. Stattdessen schreibt sie etwas verspielter, setzt auf Betonungen, halbe Sätze und zum Teil auch stilistische Mittel, die das Ganze etwas aufpäppeln, im ersten Moment aber auch weniger flüssig machen. Nachdem ich mich aber daran gewöhnt hatte, fand ich es super, denn es ist die Art zu schreiben, die ich auch in meinen Kursen an der Uni gelernt habe und die Art zu schreiben, die gut zu dem Thema des Verlags und Jethro passen.

Zur Geschichte allgemein:
Es ist immer schwierig, wenn man Protagonisten nicht gleich greifen kann. Und ein bisschen war das bei mir hier der Fall. Bash wirkte sehr geformt von der Gesellschaft. Er begründete seine Angepasstheit recht schnell, aber nur mit Ängsten, nicht mit wirklichen Situationen oder Geschehnissen. So war es für mich zwar nachvollziehbar und durchaus denkbar (ich bin froh, dass ich das Privileg habe, niemals so denken zu müssen), aber es fühlte sich auch nach einem gewissen Maß an Leere an. Er steckte in einer eigentlich unbegründeten Angst, die ihm nur zu Teil im Leben weitergeholfen hat. So war er für mich einfach schwer greifbar und auch nicht gleich so interessant.
Als er dann ausbrach, war es für mich wie die Darstellung einer Traumversion oder ähnlichem. Ich konnte es ihm gar nicht richtig abkaufen bzw. hatte Schwierigkeiten, seine Beweggründe für den plötzlichen Umschwung nachzuvollziehen. Das hat natürlich nicht unbedingt dazu beigetragen, ihm sich näher zu fühlen.
So kann ich zu Bash sagen, dass ich ihn ganz süß fand, er wirklich toll die feinen Nuancen an Camille wahrnimmt und sehr einfühlsam zu sein scheint, aber ich hatte keine Chance, mich selbst in ihn zu verlieben. Dafür fehlte mir da etwas.

Bei Camille war es so ähnlich. Gleichzeitig aber war sie auch so komplex, dass ich der Autorin meinen vollen Respekt aussprechen möchte. Das Thema Identität spielte hier eine große Rolle und man merkte in Camille, wie sehr man sich davon gespalten fühlen kann, wenn man erst zum Zweifeln gelangt ist. Ich bin froh, dass es zum Ende hin nochmal eine ausführliche Erklärung seitens Camille gab, sodass sich dann alle Puzzleteile an ihren Platz begaben, die ich vorher gesammelt hatte. Denn die Puzzleteile waren da und auch oft sehr prägnant. Man merkte, dass etwas in Camille vorging. Konnte an ihren Reaktionen spürbar nachvollziehen, wie verquer sie denkt, weil in der Vergangenheit passiert ist, was passiert ist. Das fand ich wirklich gut gemacht, denn es ist schon rein erzählerisch nicht leicht, über ein Ich zu schreiben. dass sich selbst nicht als Ich begreift. Ein unzuverlässiges Ich, das uns Leser:innen zwar mitnimmt, aber eigentlich nicht so richtig da ist.
Etwas, dass ich noch nie zuvor in einem Buch dieses Genres gelesen habe und das definitiv neu und beachtenswert ist. Einzig schade fand ich, dass Camille die Geschichte mit dieser Problematik natürlich nicht beschleunigt (das wäre auch irgendwie gegensätzlich) und es mir einfach etwas zu lange dauerte, bis ich als Leserin ein Gefühl für diese innere Zerrissenheit bekam. Dadurch blieb die erste Hälfte des Buches bezogen auf Camille für mich sehr vage, wenig greifbar und ich musste quasi ins Blaue hinein mitfiebern und wusste gar nicht so genau, was ich erwarten konnte.

Es gibt noch eine dritte Erzählperspektive in diesem Buch, zu der ich aber nicht allzu viel sagen möchte, weil ich dann zu viel vorweg nähme. Nur so viel: Die Auflösung kam mir fast ein wenig zu früh, ich fand es aber sehr gut, dass diese Perspektive so in das Buch eingebunden wurde, weil es endlich mal etwas sehr Greifbares war und auch in Bezug auf Bash so die Problematik deutlicher wurde.

So richtig Spannung bot das Buch für mich also erst ab circa der Hälfte. Den Handlungsort fand ich total spannend, allerdings hat man davon hier gar nicht soo viel mitbekommen (also von der tatsächlichen Arbeit), weil Bash da einfach zu involviert war. Ich denke aber, dass die nächsten Bände nochmal mehr darauf eingehen werden.
Ansonsten habe ich die Nebenprotagonisten sehr geliebt. Die kleine Gruppe ist wirklich liebenswert. Vielleicht wird Daniel ja auch noch aufgenommen:) Schade nur, dass ich auf die Geschichte von Evie und Coulter wohl noch einen Band mehr warten werde müssen. Enemies to Lovers bleibt anscheinend mein Lieblingstrope.

Alles in allem war Bash’s und Camilles Liebe in diesem Buch für mich zwar deutlich da, aber irgendwie konnte sie mich emotional nicht so richtig abholen. Es war fast zu leicht, wie Bash sie verstand. Beide sind sehr leise verliebt, lassen sich viel Zeit und der Fokus liegt einfach sehr auf Camille und ihren Ängsten. Dadurch blieb nicht so viel Zeit für irgendwelche Alltagssituationen, in denen man sich konkret einmal mit den Protagonisten hätte verlieben können. Es ist sehr schnell einfach gegeben, dass es Liebe zwischen ihnen ist. So war die Geschichte zwar angenehm zu lesen und definitiv interessant, aber ich habe nur so halb mitgefiebert.

Fazit:
Eine Geschichte, die mich besonders mit Hinblick auf Camilles Charakter sehr überrascht hat. Da wird echt ein komplexes Thema aufgenommen und auch ziemlich gut umgesetzt. Mir blieben bei dem Ganzen ein wenig die romantischen Gefühle auf der Strecke. Gerade auf der emotionalen Ebene, die uns Leser:innen anspricht. Zudem brauchte ich sehr lange, um in einen richtigen Lesefluss zu kommen, weil die Geschichte eher semi spannend und sehr ruhig beginnt. Slow Burn wie es sich gehört würde man sagen. Da die Protas für mich aber lange Zeit nicht so ganz greifbar waren, vielleicht auch etwas anderes.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Letztlich fehlten ein paar Seiten

Don’t Fall for the Single Dad
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Ich bin super gut und schnell in die Geschichte eingestiegen. Charlotte lässt so ziemlich gar nichts anbrennen und entpuppt sich schnell als Frau, die sich holt, was sie will. Das war aber nicht immer ...

Ich bin super gut und schnell in die Geschichte eingestiegen. Charlotte lässt so ziemlich gar nichts anbrennen und entpuppt sich schnell als Frau, die sich holt, was sie will. Das war aber nicht immer so, was die Rückblicke in ihre und Garretts Vergangenheit bewiesen. Durch diese bekam die Geschichte eine Vielschichtigkeit und die Gefühle der beiden zueinander gewannen an Tiefe.
Dort, wo es anfangs ziemlich flott vorwärts geht und sich amüsante wie humorvolle, aber auch ernste Szenen aneinanderschmiegen, macht die Storyline ab der Hälfte circa einen Cut und dieser hängt mit der Entwicklung der Protagonisten zusammen.

Dort wo Charlotte forsch ist, ist Garrett zurückhaltend. Für ihn steht viel auf dem Spiel: Charlotte ist die Schwester seines besten Freundes und er hat eine Tochter und eine traurige Vergangenheit, die ihn immer noch beschäftigt. So wird aus einer heißen Bettgeschichte bei den beiden schnell etwas Tiefergehendes, denn mit diesen Dingen im Gepäck, ist nichts einfach einfach. Garrett und Charlotte müssen sich mit ihren Gefühlen füreinander und sich selbst gegenüber erkunden. Sie machen jeder für sich eine beeindruckende Entwicklung durch, in der sie ihre Zukunft für sich herausstellen. Was möchte ich? Was ist mir wichtig? Wo sind meine Baustellen? Das wird wirklich gut gemacht und fügt sich perfekt in die Lebenssituation von Garrett ein, in die Charlotte Einzug nimmt.

Drumherum geht es um Trauerbewältigung, die Erziehung einer Pubertierenden und die Frage danach, was man sich selbst erlaubt und was nicht. Ich fand, dass die Geschichte dies auf gute Art und Weise aufgriff und anhand beider Protagonisten bezüglich der verschiedenen Themen in Kurzversion gut die Problematik und Entwicklung darstellte. Da ist dann aber auch schon der Knackpunkt der Geschichte für mich. Zwar waren die Ansätze alle da und es war im Grunde genommen letztlich auch eine runde Sache, aber man merkte schnell, dass die Story zu kurz ist. Ich habe auf dem Kindle gelesen und mich irgendwann gewundert, dass ich so schnell mit den Prozenten vorankomme. Und das vor allem, weil ich überrascht davon war, wie plötzlich Charlotte und Garrett die Rollen tauschen bzw. Entwicklungssprünge tun. Quasi von einem auf den anderen Moment geht es von 0 auf 100 bzw. andersherum.
Dazu kam, dass ich Charlotte manchmal als extrem aufdringlich empfand. Klar, sie ist eine, die voran prescht und sich holt, was sie will, aber das bedeutet für mich nicht, dass sie das Recht hat einen Mann zu bedrängen. Vor allem, wenn sie das andersherum auch nicht will. Das fand ich etwas komisch und hat mich verwirrt zurückgelassen. Ich denke, ein paar Seiten mehr hätten dem Buch da nicht geschadet, um hier die nötige Zeit für authentisch wirkende Annäherungen und später für eine langsame Entwicklung in realistischem Tempo zu erzählen. So wirkte es oft einfach ein wenig überdramatisiert und konnte mich emotional nicht so erreichen.

Fazit:
Für mich ein Buch, dass sich Zwischendurch sehr schnell weglesen lässt und gute Ansätze für Tiefe macht. Hier werden sehr gut Themen aufgegriffen und problematisiert, sodass die Protas beide eine tolle Entwicklung zeigen können. Für mich wirkte es manchmal etwas schnell und unauthentisch. Ich denke, da fehlen einfach ein paar Seiten. Ansonsten gefiel es mir aber.

3 von 5 Sterne von mir.

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